China im 19. Jahrhundert
In diesem Buch begleiten wir Robert Fortune ins China des Jahres 1843. Er lässt seine Frau Jane und seine beiden Kinder in England zurück, um in China neue Pflanzen zu entdecken und diese nach England ...
In diesem Buch begleiten wir Robert Fortune ins China des Jahres 1843. Er lässt seine Frau Jane und seine beiden Kinder in England zurück, um in China neue Pflanzen zu entdecken und diese nach England zu schicken. Anfangs erweist sich diese Reise sehr mühselig, spricht Fortune doch kein chinesisch und sein Führer Wang hat meistens ganz andere Ansichten von der Gestaltung des Tages als er selbst. Eines Tages wird Fortune überfallen und dabei von der Kämpferin Lian gerettet. Kurz darauf trifft er sie andernorts wieder und sie schliesst sich ihm und Wang an, bringt ihm die Sprache bei und lehrt ihn die Grundzüge des Kämpfens. Bei einem Besuch eines Klosters erhält Fortune von den Mönchen Teepflanzen als Geschenk. Dieser Besuch weckt ihn ihm das Verlangen, das Geheimnis des Tees genauer zu erforschen und so werden aus dem geplanten Jahr zwei Jahre in China.
Das Buch ist aus drei unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Einmal aus Fortunes, dann aus Lians in der Ich-form und zusätzlich noch Janes Sicht in England.
Dazwischen werden immer wieder Briefe an Jane und die Aufzeichnungen Robert Fortunes zitiert.
Überall ist immer wieder ungläubiges Staunen sichtbar. Fortune staunt über das ihm unbekannte und manchmal auch geheimnisvolle China. Lian staunt wiederum, dass Fortune so anders als die anderen westlichen Barbaren ist. Und Jane wiederum lernt in England durch die Beschäftigung bei Fortunes Mentor die Geheimnisse der Botanik kennen.
Schön war auch die Veränderungen an allen zu beobachten. Fortune und Lian kommen sich näher und Jane wird zu einer selbständigen Frau, die unabhängig von ihrem Mann ein erfülltes Leben lebt.
Nicole C. Vosseler bringt dieses Staunen ganz wunderbar in ihrem Buch unter. Wir dürfen hier ein China erleben, dass es so heute nicht mehr gibt. Toll beschrieben sind die unterschiedlichen Pflanzen, denen wir hier begegnen. Einige davon sind uns aus unseren eigenen Gärten bekannt, bei vielen, wie z.B. der Weigelien, ist es uns gar nicht bewusst, dass ihr Ursprung im fernen China liegt.
Am Ende hätte ich gerne noch mehr über die Fortunes erfahren, wie sich Robert und Jane wieder zusammengerauft haben , nach dieser Reise, die beide so verändert hat. Leider wird das am Ende nur kurz angedeutet.
Alles in allem war es aber ein ganz wunderbares Buch, das auch mich hat Staunen lassen. Von daher eine volle Leseempfehlung von mir.