Komplexe wunderschöne Geschichte
Die Farben der Erinnerung ist ein außergewöhnlicher Roman, der es mir allerdings zu Beginn, aufgrund der drei Zeitebenen, etwas schwer gemacht hat, in das Buch zu finden. Ich wurde aber mit einer Geschichte ...
Die Farben der Erinnerung ist ein außergewöhnlicher Roman, der es mir allerdings zu Beginn, aufgrund der drei Zeitebenen, etwas schwer gemacht hat, in das Buch zu finden. Ich wurde aber mit einer Geschichte belohnt, die sich zu einer packenden Schnitzeljagd entwickelt hat und die Protagonistin Gemma um die halbe Welt führt.
Als junges Mädchen musste Gemma den tragischen Tod ihrer Eltern bei einem Brand verkraften. Längst erwachsen hat sie das Erlebte nie losgelassen. Als ihr anonym ein einzelner Perlenohrring und ein Auszug aus einem Gedicht zugeschickt wird, beschleicht sie das Gefühl, dass dies mit ihrer Vergangenheit in Verbindung steht. Gemma wird in ein Geheimnis verstrickt, das bis in die Zeit der Medici zurückreicht.
Besonders gefallen hat mir, dass Protagonistin Gemma aufgrund ihrer Zwangsstörungen eine alles andere als typische Hauptfigur ist. Bereits zu Beginn ihrer Suche stößt sie in Oxford auf den Professor Sisley, ebenfalls eine eigenwillige und gleichzeitig charmante Persönlichkeit. Er begleitet Gemma auf ihrer Suche durch die unterschiedlichsten und schönsten Länder der Welt, was viel Flair in die Geschichte gebracht hat.
Auf die Idee des Romans kam Nicole C. Vosseler bei einer Ausstellung. Das Gemälde der Dame in Grün hat sie nicht mehr losgelassen. Ebens wenig wie die zahlreichen Spekulationen darüber. Nicole Vosseler hat daraus eine komplexe und miteinander verflochtene Geschichte geschaffen, die die Welt der Kunst, Poesie und eine fiktive Handlung in der Gegenwart miteinander verknüpft. Dabei werden nicht nur die Geheimnisse des Gemäldes gelüftet, sondern auch Gemmas eigene Vergangenheit, die ihr gesamtes Leben verändern wird.