Sünden werden gerächt!
Nicole de Vert hat es wieder einmal geschafft – ich bin sehr begeistert von Französische Sünden, dem dritten Band um die deutsch-französische Privatermittlerin Margeaux Surfin, die in der Provence lebt, ...
Nicole de Vert hat es wieder einmal geschafft – ich bin sehr begeistert von Französische Sünden, dem dritten Band um die deutsch-französische Privatermittlerin Margeaux Surfin, die in der Provence lebt, nachdem sie vor Jahren als Kommissarin in Stuttgart einen Serienmörder gefasst hatte und sie wegen des Todes ihrer Mutter ihren Polizeidienst in Stuttgart quittiert hatte.
Die bisher von mir gelesenen Krimis Provenzalisches Blut und Provenzalische Rache sowie diesen Band kann ich wirklich sehr empfehlen. Sie schreibt so gut, man kann die Landschaften, in denen sich die Geschichten abspielen, vor Augen sehen, die Wärme und Hitze der Sonne sowie die Meeresbrisen spüren und die Lavendelfelder geradezu riechen. Es kommt trotz Mord und Totschlag immer wieder Urlaubsfeeling auf. Ich werde irgendwann einmal in die Provence fahren.
Durch die vielen kurzen Kapitel mit kleinen Cliffhangern kommt man relativ rasch durch das Buch. Immer wieder springt die Autorin gekonnt zwischen den Ermittlungsorten in Stuttgart und in Frankreich hin und her, man ist bei den Ermittlungen immer hautnah dabei. Und immer wieder gibt es Abschnitte, in der – der Täter / die Täterin (kein Spoiler produzieren) – etwas über sich, ihre Gedankenwelt und Motivlagen preisgibt wie das nachfolgende Buchzitat:
„Hat jeder Mensch eine so böse Seite, die hervorkommt, wenn man ihn nur genügend quält? Oder bist du bereits böse geboren und hast immer eine Maske getragen, die jetzt zerrissen ist und dein wahres Ich offenbart“ (Seite 300 der Buchausgabe).
Besonders gut gefallen mir immer mehr die Protagonisten. Alle sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Ich würde mir eine Serienverfilmung wünschen. Die Charaktere sind wirklich sehr gut ausgearbeitet, sie wirken dadurch sehr real und realistisch. Allen voran Margeaux Surfin, die dank ihrer Fähigkeit, die Mimik der Personen zu lesen und zu entschlüsseln und so ihre Gedankengänge erkennt, gefällt mir sehr gut. Frank Kaiser, der Kommissar aus Stuttgart unterstützt sie erneut bei ihren Ermittlungen genauso wie Matze König, der Computernerd.
Schließlich werden die Handlungsstränge aus Band 1 und 2 fortgesetzt, was keineswegs langweilig, sondern gerade sehr gelungen ist. Dabei nimmt sie zu Beginn sehr gekonnt Bezug auf die Geschehnisse aus den vorherigen Büchern, ohne allzu viel zu verraten oder etwas im Dunkeln zu lassen. Man muss daher die ersten beiden Bücher nicht gelesen haben, das ist hier aber doch empfehlenswert. Die Story ist sehr ausgefeilt und erst zum Schluss klären sich die verschiedenen Handlungsstränge auf.
Lediglich die Spannung hat mir ein wenig gefehlt. Das ist aber überhaupt nicht negativ. Das Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und ich freue mich auf weitere Ermittlungen mit Margeaux Surfin. Der aktuelle Band Französische Verstrickungen ist am 01.03.2021 erschienen.
Zum Schluss gibt es wieder einige Rezepte zum Nachkochen und Nachbacken.
Alles in allem gebe ich 4 von 5 Sternen.