Ein wirklich tolles Buch
Günter Grass, Heinrich Böll, Siegfried Lenz …
Sagen dir die Namen was? Ja?
… Ingeborg Bachmann, Ilse Aichinger …
Diese auch noch?
… und was ist mit Ruth Rehmann, Ingrid Bachér, Ilse Schneider-Lengyel oder ...
Günter Grass, Heinrich Böll, Siegfried Lenz …
Sagen dir die Namen was? Ja?
… Ingeborg Bachmann, Ilse Aichinger …
Diese auch noch?
… und was ist mit Ruth Rehmann, Ingrid Bachér, Ilse Schneider-Lengyel oder Ingeborg Drewitz, um nur um einige zu nennen?
Nein? Wirklich? Noch nie gehört?
Genau so erging es mir, als ich die letztgenannten Namen und noch viele weitere von anderen Autorinnen gelesen habe – ich hatte sie davor noch nie gehört.
Nicole Seifert gibt mit ihrem Buch einen Gesamtüberblick über die Gruppe 47 bezüglich deren Entstehung, die konkreten Abläufe der Treffen sowie deren Teilnehmer. Dabei wird deutlich, dass überwiegend Männer und nur wenige Frauen dazu eingeladen waren. Und selbst diese Teilnehmerinnen bekamen, im Vergleich zu vielen männlichen Schriftstellern, kaum Aufmerksamkeit und sind heute so gut wie in Vergessenheit geraten. Die Gründe dafür sind vielfältig und werden von Nicole Seifert in ihrer Studie vielschichtig und eindrucksvoll herausgearbeitet.
So wurden bspw. in Texten des Feuilletons sowie u.a. in privaten Aufzeichnungen anderer Teilnehmer die Autorinnen zuerst bezüglich ihres Aussehens beschrieben, beurteilt und teils ausschließlich darauf reduziert. „Den Autorinnenkörper außen vor zu lassen, nur den Text zu betrachten, scheint unmöglich“, so folgert Seifert sinngemäß.
Nebstdem entwirft das Buch zudem Potraits der an den Tagungen teilnehmenden Autorinnen und gibt zugleich Einblicke in deren Werk, sodass man beim Lesen regelrecht Lust bekommt, diese für sich selbst zu entdecken. Immerhin konnten fast ausschließlich Männer bedeutenden und primär lang anhaltenden Ruhm für sich gewinnen.
Ich hoffe, dass dies erst der Beginn der Aufarbeitung ist und in Zukunft noch viele weitere Werke über diese und ähnliche Thematiken folgen werden. Weiterhin bleibt zu wünschen, dass viele darin besprochene Schriftstellerinnen wieder aufgelegt und von einem breiten Publikum beachtet und vor allem gelesen werden!