Cover-Bild Der Fluch der Sommervögel
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 01.06.2015
  • ISBN: 9783426515846
Nicole Steyer

Der Fluch der Sommervögel

Roman
Frankfurt im 17. Jahrhundert. Maria Merian ist Malerin, und vor allem Schmetterlinge, die sie liebevoll „Sommervögel“ nennt, sind ihre Leidenschaft. Sie beobachtet sie genau, erforscht ihre Verwandlung, zeichnet jedes Detail, auch wenn ihre Familie und ihre Umgebung ihr mit Unverständnis begegnen, denn Schmetterlinge gelten zu ihrer Zeit als Unheilsbringer und Vorboten des Todes. Eines Tages lernt sie auf dem Friedhof den eigenwilligen Totengräber Christian kennen. Die beiden schließen Freundschaft, aus der Liebe wird. Doch Christian hat eine dunkle Vergangenheit, die auch Maria in Lebensgefahr bringt …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2018

Ein wunderbarer Roman

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Frankfurt am Main, 17. Jahrhundert. Die junge Maria Sibylla Merian lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden Halbbrüdern Matthäus und Caspar bei ihrem Stiefvater Jacob Marrell, einem Künstler und Maler. Auch ...

Frankfurt am Main, 17. Jahrhundert. Die junge Maria Sibylla Merian lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden Halbbrüdern Matthäus und Caspar bei ihrem Stiefvater Jacob Marrell, einem Künstler und Maler. Auch sie selbst zeichnet und mal für ihr Leben gern, am liebsten Schmetterlinge. Aber ihre Leidenschaft für die "Sommervögel", wie sie sie liebevoll nennt, stößt nicht bei jedem auf Verständnis. Zur damaligen Zeit nennt man Schmetterlinge Butterfliegen. Sie gelten als Unheilsbringer und Vorboten des Todes. Man glaubt sogar, es seien verwandelte Hexen, die so den Rahm und die Butter stehlen. Über ein Mädchen, das sich für Raupen und ihre Verwandlung interessiert, sie studiert und zeichnet, redet man natürlich. Aber Maria lässt sich dadurch nicht beirren.
Einzig der Totengräber Christian scheint sie zu verstehen. Er meißelt auf dem Friedhof Sommervögel in die Grabsteine und sieht Schmetterlinge nicht als "Teufelsgeziefer" und Unglücksboten, sondern als Symbol für die Freiheit der Seele, die sich aus der sterblichen Hülle des Menschen befreit. Aber er scheint ein dunkles Geheimnis zu haben und als ihn seine Vergangenheit einholt, gerät auch Maria in Gefahr...

Ich habe mich schon immer gefragt, warum Schmetterlinge in der englischen Sprache Butterfly heißen, also Butterfliege. Nun weiß ich es. Der Begriff Sommervogel gefällt mir aber auch.
Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, die Geschichte über die Schmetterlingsmalerin Maria Sibylla Merian fand ich sehr interessant. Der Schreibstil ist sehr anschaulich und bildhaft, das damalige Frankfurt mit der geschäftigen Atmosphäre in den Straßen und Gassen wird beim Lesen regelrecht lebendig.
Die Figuren, allen voran Maria, sind wunderbar gezeichnet. Bis in die Nebenfiguren bleibt keine farblos, jede bekommt eine kleine Geschichte, es gibt nicht nur Gut und nur Böse.
Maria mochte ich gleich, eine mutige junge Frau für die damalige Zeit, die sich nicht vorschreiben lassen wollte, wie sie zu leben hat.
Auch Christian war mir gleich sympathisch, ebenso wie der Buchhändler Valentin. Auch wenn die Autorin im Nachwort schreibt, dass beide von ihr erfunden sind, wäre es schön, wenn Maria Menschen wie sie um sich gehabt hätte.

Fazit: Ein wunderbar geschriebener, historischer Roman über die frühen Jahre einer interessanten Frau, über die ich bisher leider kaum etwas wusste. Und von nun an, werde ich Schmetterlinge mit anderen Augen sehen....oder Sommervögel, wie Maria Sibylla Merian sie nannte.