Einblicke ins österreichische Schulwesen
Niki Glattauer, Journalist, Autor und spätberufener Lehrer, hat in den letzten Jahren seine diversen Erfahrungen mit und Meinungen zu dem österreichischen Schulsystem auf vielfältige Weise mit der Öffentlichkeit ...
Niki Glattauer, Journalist, Autor und spätberufener Lehrer, hat in den letzten Jahren seine diversen Erfahrungen mit und Meinungen zu dem österreichischen Schulsystem auf vielfältige Weise mit der Öffentlichkeit geteilt. Insbesondere auch in einer, inzwischen leider eingestellten, wöchentlichen Kolumne in der Tageszeitung „Kurier“, die immer wieder sowohl amüsant war als auch zum Nachdenken anregen konnte.
Wer die bisherigen Veröffentlichungen des Autors kennt, wird hier also wenig Neues erfahren. Aber es soll schließlich ein „Best of“ sein, bei dem es sich außerdem um einen Schlusspunkt handelt, kündigt er doch gleich im Vorwort an, dass dies sein letztes Buch über die Schule sei.
Der Inhalt streift diverse Aspekte des Schulwesens: Alltag der Lehrerinnen inklusive der Macht des Schulwarts, Elternsprechtage, Schüler mit Migrationshintergrund versus solche mit Immatrikulationshintergrund, Religionsunterricht, Zentralmatura, Pisa-Studie usw. Dazwischen werden immer wieder kurze Szenen und Dialoge aus Österreichs Klassenzimmern eingeflochten.
Glattauer scheut dabei nicht davor zurück, seine oftmals pointierten Meinungen zu diversen Themen kundzutun, insbesondere der Wunsch nach einer echten Gesamtschule gehört zu seinen Prioritäten, und schließt mit zehn Forderungen an die Politik.
So zeichnet dieses Buch ein interessantes Portrait des Ist-Zustandes von Österreichs Schulen und zeigt eine Reihe von Problembereichen und Fehlentwicklungen auf. Wirkliche, konkrete Lösungsmodelle sind zwar auch hier Mangelware, die Lektüre gestaltet sich aber jedenfalls unterhaltsam und ermöglicht es, einige Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.