Gute Unterhaltung mit kleineren Schwächen
In einem Kindergarten wird die Leiterin ermordet aufgefunden. Ermittler Tomar Khan wird gerufen und zunächst deutet alles auf eine Tat im Affekt hin. Denn ein Familienvater ist spurlos verschwunden und ...
In einem Kindergarten wird die Leiterin ermordet aufgefunden. Ermittler Tomar Khan wird gerufen und zunächst deutet alles auf eine Tat im Affekt hin. Denn ein Familienvater ist spurlos verschwunden und es scheint, als hätte dieser zuvor eine Beziehung zu der Toten. Doch je mehr Khan über den Fall erfährt, desto mehr Ungereimtheiten fallen ihm auf. Aber nicht nur der aktuelle Fall bringt Khan aus dem Konzept, denn als jemand aus seiner Vergangenheit auftaucht, der alles über ihn weiß, muss er handeln.
Meine Meinung
Mit Böser Engel erschien der erste Fall für Ermittler Tomar Khan, auch der Pitbull genannt. Der Klappentext klang nach einem spannenden Ermittlerthriller, der mich auch gleich neugierig machte.
Es fällt sehr leicht, in den Thriller einzusteigen, denn schon auf den ersten Seiten bekommt man einen kurzen, aber sehr ehrlichen Eindruck von dem Ermittler. Denn dieser bildet hier nicht nur den Mittelpunkt des Thrillers, sondern ist auch in der Tat eine sehr eindringliche Persönlichkeit. Khan ist durchaus sehr verbissen, wenn es um seine Fälle geht, man siehe allein schon seinen Spitznamen, doch auch in ihm schlummert etwas, was besser verborgen bleiben sollte. Trotzdem fand ich ihn auf seine Art sympathisch und konnte durchaus auch die Handlungen nachvollziehen, zu denen er sich gezwungen sieht. Weitere Personen bleiben hier noch deutlich im Hintergrund, aber da es sich auch um den ersten Band handelt, könnte ich mir vorstellen, dass man noch den ein oder anderen genaueren Blick auf die Charaktere erhaschen kann. Gerade was die Familie Khans angeht, habe ich noch die ein oder andere Frage offen.
Der Schreibstil Niko Tackians liest ist gut verständlich und direkt. In seinem Thriller verzichtet er auf schockierende Bilder und blutige Details, so dass auch etwas zartbesaitetere Liebhaber der Spannungsliteratur hier bedenkenlos zugreifen können. Durch die kurzen Kapiteln verfliegen die Seiten recht schnell, doch hatte ich hier auch ab und an das Gefühl, dass gerade hier auch zu schnell Sprünge gemacht wurden. Tatsächlich hätte ich hier gerade was den Täter angeht einfach mehr erfahren, denn man erhält zwar einen Blick auf diesen, doch der Tiefgang, bzw. das psychologische Spiel blieb hier etwas fern.
Erzählt wird hier aus unterschiedlichen Perspektiven durch einen Dritte Person Erzähler. Dieser beschreibt mit eher knappen Worten von den Ereignissen, hält aber dadurch auch den Lesefluss aufrecht.
Den Fall selber fand ich gut konstruiert und im Grunde spannend, aber wie bereits erwähnt, hätte ich mir gerade auch was den Täter angeht, etwas mehr Tiefgang gewünscht.
Mein Fazit
Ein im großen und ganzen unterhaltsamer erster Teil einer neuen Thrillerreihe rund um den Ermittler Tomar Khan, genannt Pitbull. Zwar hätte ich mir, gerade was die Charaktere angeht, etwas mehr Tiefgang gewünscht, aber da es ein erster Band einer Reihe zu sein scheint, wird man da wohl noch einiges erfahren. Ich bin durchaus gespannt auf weitere Fälle für Khan.