Cover-Bild Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Vorlesebücher
  • Seitenzahl: 72
  • Ersterscheinung: 29.08.2022
  • ISBN: 9783551521958
  • Empfohlenes Alter: bis 8 Jahre
Nils Pickert

Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge

Lena Hesse (Illustrator)

Eine wunderschöne Freundschaftsgeschichte

Mara ist ein echtes Seeräubermädchen, sie hat 3 Enterhaken, einen Hund namens Landratte und sie stürmt durch ihr Leben. Milo ist ein Prinzessinnenjunge, er besitzt 3 Krönchen, eine Puppe namens Lulu und er tanzt durch seinen Alltag. Mit Mara sticht Milo in See. Von Milo lernt Mara, dass manches besser wird, wenn es glitzert. Doch eines Tages fährt Mara mit ihrem Papa ans echte Meer, zum Urlaub machen.

Natürlich freut sich Mara, aber noch schöner hätte sie gefunden, Milo wäre mitgekommen. Natürlich freut sich auch Milo, denn jetzt kann Mara endlich das echte Meer sehen, aber noch schöner hätte er gefunden, sie wäre bei ihm geblieben. Die Kinder vermissen einander schrecklich. Nichts macht mehr so viel Spaß wie vorher, Mara mag das echte Meer nicht und Milos Alltag wird grau und tanzlos. 

Doch das Schlimmste ist: Als Mara und Milo sich endlich wiedersehen, hat sich viel verändert. Sie erkennen einander kaum, spielen nur zögerlich miteinander und scheinen sich selbst und ihre Freundschaft verloren zu haben. Ob es den Kindern gelingt, wieder zueinander und zu sich selbst zu finden? 

  • Wunderbare, poetisch erzählte Geschichte, die Genderklischees infragestellt
  • Themen Identität und Freundschaft
  • Zauberhaft schön illustriert von Lena Hesse
  • Zum Vorlesen, Anschauen und Nachdenken
  • Auch für die pädagogische Arbeit geeignet


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2022

Genderklischees Ade

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Milo ist ein echter Prinzessinnenjunge und Mara ein echtes Seeräubermädchen. Seit sie sich kennengelernt haben, sind sie die besten Freunde überhaupt und spielen jeden Tag zusammen. Auch Milos Eltern und ...

Milo ist ein echter Prinzessinnenjunge und Mara ein echtes Seeräubermädchen. Seit sie sich kennengelernt haben, sind sie die besten Freunde überhaupt und spielen jeden Tag zusammen. Auch Milos Eltern und Maras Vater verstehen sich gut.

Eines Tages fährt Mara mit ihrem Vater in den Urlaub. Von dem Tag an macht sich bei beiden Kindern eine schreckliche Vermissung breit. Als Mara zurückkommt ist es nicht mehr wie vorher, denn die Vermissung ist immer noch da. Werden sie sich wieder so gut verstehen wie vorher?

Meine Bewertung:
Ein bisschen zu viel übers Ziel hinausgeschossen, meiner Meinung nach. Es ist zu viel von allem. Milo ist durch und durch ein Prinzessinnenjunge - er hat gar nicht mit anderen Sachen gespielt außer mit Rosa Kram und Mara ist durch und durch Seeräubermädchen, die ebenfalls nichts anderes toll fand. Gut, sie haben mal die Sachen getauscht, aber irgendwie gab es sonst nichts. Kinder spielen mit Küchen, Kaufläden, Autos, Dinos, mit Matsch im Sand oder fahren mit Fahrzeugen durch die Gegend. Mir hat das alles gefehlt. Es war zu kitschig auf beiden Seiten und wirkte daher etwas unrealistisch auf mich. (Wenn mein Sohn mit seinen Meerjungfrauenpuppen spielt, hat er gleichzeitig ein Dinokostüm an, lila Fußnägel und ein Autoshirt.) Es gibt nicht immer nur rosa oder blau, sondern dazwischen. Die Botschaft ist mir dahinter nicht ganz schlüssig, es hätte z.B auch ein Buch über Transgenerkinder sein können (was ja auch gut ist).

Für ein Kind ist bestimmt interessant, dass die beiden Kinder in dem Buch so überhaupt nicht stereotyp sind. Geschlechterrollen sind ja sogar schon Kindergartenkindern bekannt. Ich denke da gibt’s eine Menge Diskussionsbedarf, wobei ich glaube Eltern, die pädagogisch anders erziehen, würden ihrem Kind nie so ein Buch kaufen.

Die Geschichte war für mich jetzt auch nicht so überzeugend. Es wurde viel über das Verhältnis von Kind zu den Eltern erzählt, es ist jetzt zwar schön, dass die Eltern so viel Zeit für ihre Kinder haben, aber das hat mit der eigentlichen Freundschaft der beiden Kinder nichts zu tun. Die Idee mit der Vermissung war okay, aber durch die krassen Persönlichkeiten ist es ein bisschen in den Hintergrund geraten. Beide finden durch eine Einladung zu Maras Geburtstag wieder zusammen und das ziemlich schnell. Irgendwie war nicht klar, wo jetzt genau das Problem bei der Vermissung lag und warum sie sich nicht gefreut haben als sie sich wiedergesehen haben. Aber wahrscheinlich ist das halt manchmal bei Kindern so

Die Bilder sind süß gezeichnet, es gibt im Verhältnis zu den Bildern mehr Text. Daher ist die Altersempfehlung ab 5 aufgrund der Länge von 72 Seiten schon gut gewählt. Jüngeren ist das vielleicht zu lang und dafür sind es etwas zu wenig Bilder. Ansonsten ist es gut zum Vorlesen, für schöne kuschelige Abende auf dem Sofa.

Fazit:
Immer raus mit den alternativen Büchern, unsere Jugend darf hoffentlich endlich so sein wie sie mag und nicht was Erwachsene von ihnen erwarten. Das Buch hatte für mich zwar ein paar Schwachstellen, aber ich hätte als Kind trotzdem mal gerne so ein Buch gelesen.

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