Cover-Bild Euren Applaus könnt ihr euch sonst wohin stecken
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 14.07.2020
  • ISBN: 9783749900923
Nina Böhmer

Euren Applaus könnt ihr euch sonst wohin stecken

»Ich wünsche mir, dass die Versorgung an erster Stelle steht und nicht die Fallpauschale.«

Nina Böhmer arbeitet in der Pflege, seit sie sechzehn ist. Ihr Beruf macht ihr großen Spaß. Eigentlich. Doch als sich während der Corona-Krise die ohnehin schlechten Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte noch mal verschärfen, platzt ihr der Kragen. Auf Facebook veröffentlicht sie eine Wutbotschaft, in der sie erklärt, warum sie viele Entscheidungen der Politik nicht nachvollziehen kann und warum sie es irgendwie als Hohn empfindet, wenn ihr auf einmal Applaus von Balkonen entgegenschallt. – Wo war der eigentlich vorher? Und wieso war er so schnell wieder vorbei?

Nina Böhmer nimmt uns mit an die Front ihres Berufsalltags und bringt es auf den Punkt: Profitabilität darf nicht der alleinige Maßstab unseres Gesundheitssystems sein. Es muss um die bestmögliche Behandlung der Patienten und zugleich um die Menschen gehen, die sich von Berufs wegen um Kranke und Pflegebedürftige kümmern. Es geht in ihrem Buch aber auch um Sexismus am Arbeitsplatz, um kaum haltbare Bedingungen während der Ausbildung, die Nonstop-Belastung im Alltag und Bürokratie im Job sowie um das Modell des ‚Leasings‘ von Pflegekräften.

Rebellisch, kritisch, wahr – ein Buch über die Unzulänglichkeiten der Politik, aber auch darüber, warum für Nina Böhmer ihr Job trotz allem der schönste der Welt ist.

»Im April, als auch Kliniken teilweise auf Kurzarbeit umschwenkten, setzte sie sich hin und schrieb. Herausgekommen ist eine 208 Seiten starke, kritische Abrechnung mit dem modernen Gesundheitssystem in Deutschland, verwoben mit der persönlichen Geschichte der Krankenpflegerin und immer mit dem Fokus auf die aktuelle Corona-Krise. Böhmer schreibt in klarer, verständlicher Sprache, teils sachlich, teils emotional, und spickt ihre Kritik immer wieder mit Studien oder auch praktischen Vorschlägen zum Thema. Es stehen zu wenig Corona-Tests für medizinisches Personal zur Verfügung? Wie wäre es zum Beispiel, auf dem Höhepunkt der Krise nicht Fußballprofis zu testen, sondern Ärzte und Pflegekräfte? Dieser Kunstgriff, immer wieder praktische Vorschläge einzuweben, lässt das Buch leichter wirken, als es der durchaus schwerwiegende Inhalt vermuten lässt, schließlich geht es im Wortsinn um Leben und Tod.« Neue Osnabrücker Zeitung

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Marysa_99 in einem Regal.
  • Marysa_99 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2021

Ein sehr authentisches Buch, welches auf die Missstände in unserer Gesellschaft aufmerksam macht

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Der Titel des Buches ist sehr provozierend. Dies führt aber dazu, dass der Blick eine Sekunde länger daran hängen bleibt. Ich finde das Cover sehr gut gelungen, da man sofort weiß, um welche Art Buch es ...

Der Titel des Buches ist sehr provozierend. Dies führt aber dazu, dass der Blick eine Sekunde länger daran hängen bleibt. Ich finde das Cover sehr gut gelungen, da man sofort weiß, um welche Art Buch es sich handelt und welche Themen angesprochen werden.
Der Schreibstil von Nina Böhmer ist sehr einfach, sie hat vor allem kurze und prägnante Sätze benutzt. Des Weiteren nutzt sie auch Umgangssprache, was einem die im Buch erzählten Themen noch einfacher näherbringt.

Vor allem in der heutigen Zeit wird deutlich, wie wichtig eigentlich das Pflegepersonal ist. Vor der Corona-Krise wurde kaum ein Wort zu dieser Berufsgruppe verloren und dann waren die Pflegefachkräfte auf einmal in aller Munde. Doch genauso schnell wie jeder über die Pflege gesprochen hat, hat die Pflege die Aufmerksamkeit auch wieder verloren.
Genau darum geht es in dem Buch von Nina Böhmer. Sie schreibt gesellschaftskritisch und stellt die Politik an den Pranger.
Des Weiteren gibt sie Einblicke, die man sonst nirgendwo bekommt. Sie erzählt von ihrer Ausbildung, dem Personal- und Zeitmangel, der Corona-Krise und warum sie ihren Beruf trotzdem über alles liebt.
Ich muss sagen, dass ich oft fassungslos und sogar enttäuscht gewesen bin, als ich Nina Böhmers Worte gelesen habe. Ich selbst habe ein Jahr in der Pflege gearbeitet und habe auch viele Freunde, die ebenfalls Gesundheits- und Krankenpfleger sind. Nina Böhmer beschreibt die aktuelle Situation wirklich gut und bringt sie auf den Punkt.
Außerdem finde ich es richtig gut, dass Nina Böhmer in diesem Buch verschiedene Quellen angegeben hat. So hat man die Chance, sich selbst noch einmal ein Bild zu machen und so erhalten Nina Böhmers Argumente noch mehr Aussagekraft.

Mir hat dieses Buch die Augen geöffnet und mir aufgezeigt, welche Missstände es eigentlich in unserer Gesellschaft und in unserem Gesundheitswesen gibt.
Ich habe vollsten Respekt vor den Menschen, die in der Pflege arbeiten und trotz der schwierigen Umstände einfach weitermachen – weil sie ihren Beruf lieben.

Ich kann dieses Buch einfach nur jedem empfehlen, der authentische Einblicke in das Leben eines Gesundheits- und Krankenpflegers haben möchte. Wobei, eigentlich müsste jeder hier in Deutschland dieses Buch lesen.
Es ist unumstritten, dass sich im Bereich der Pflege etwas ändern muss. Die Menschen müssen für dieses Thema sensibilisiert werden und dafür ist dieses Buch perfekt.

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