Zu viel des Guten
Charaktere:
Dawn: Als pummelige Außenseiterin stellt Dawn nicht gerade die typische Heldin eines Jugendbuchs dar. Doch von der zunächst schüchternen und zurückhaltenden Dawn ist bald nicht mehr viel übrig. ...
Charaktere:
Dawn: Als pummelige Außenseiterin stellt Dawn nicht gerade die typische Heldin eines Jugendbuchs dar. Doch von der zunächst schüchternen und zurückhaltenden Dawn ist bald nicht mehr viel übrig. Denn obwohl sie Streit und Aggressionen hasst, wird sie ziemlich schnell selbstbewusster und traut sich auch sich zu behaupten. Das ändert doch nichts daran, dass ihre Voodoo Hexen Fähigkeiten schlicht unterirdisch sind und sie so gut wie nichts auf die Reihe bekommt, wenn eben diese gefragt sind.
Jax: Als ehemaliger Alligator, ist es verständlich, dass man zuerst wohl etwas eigentümlich erscheint, gerade wenn man die letzten 20 Jahre verpasst hat. Doch das erklärt noch lange nicht, wieso Jax fast durchgehend so selbstverliebt und überheblich ist. Das Ganze wird allerdings noch von seiner schon fast krankhaften Schokoladenleidenschaft übertroffen, welche er in gefühlt jedem zweiten Satz betonen muss. Doch obwohl er anfangs so unsympathisch rüber kommt, entwickelt er sich immer mehr zum netten Kerl von neben an, der sogar ein echt toller Beschützer sein kann.
Schreibstil:
Dawn erzählt ihre Geschichte in der Ich-Perspektive, welche nur kurz durch einige Einschübe von verschiedenen Personen in der Er-/Sie-Perspektive unterbrochen wird. Gewollt war bei diesem Schreibstil wohl, dass es lustig und locker wirken sollte. Doch genau das Gegenteil wurde dadurch erreicht, denn der Humor wirkt schon fast gezwungen, so oft kommen irgendwelche übertriebenen vergleiche oder unnötigen Aussagen. Wenn man das mal außer Betracht lässt, was jedoch einen wirklich großen Teil ausmacht, wurde die Spannung stetig angehoben und auch die romantischen Szenen wurden an die richtigen Stellen gesetzt.
Meine Meinung:
"Teenie Voodoo Queen" könnte ein wirklich toller Urban Fantasy Roman für Jugendliche sein.. Ja genau, ihr habt richtig gelesen: könnte. Die Story war wirklich cool und vermutlich habe ich auch nur deshalb das Buch beendet und die entsprechende Bewertung dafür gegeben. Denn der Schreibstil machte für mich leider alles kaputt.
Der Humor war meiner Meinung nach total übertrieben und überspitzt, so dass man meinte, die Autorin hat sich selbst dazu gezwungen in jeden zweiten Satz einen Witz einzubauen. Doch die Späße schienen teilweise so, als hätte ein zwölf Jähriger diese immer wieder eingefügt, da sie zeitweise wirklich schlecht sind. Vor allem wird es schwer sich zu motivieren das Buch weiterzulesen, wenn man schon weiß, dass man schon auf der ersten Seite wieder von einem dummen Spruch empfangen wird, der in der Situation einfach nur unangebracht ist. Ab und an gab es vielleicht ein paar Situationen, welche mich zum Schmunzeln brachten, diese kann man allerdings an einer Hand abzählen. Eventuell liegt es auch nur an mir, aber ich konnte eben nichts mit dieser Art von Humor anfangen und so hat das meine Lust zum Lesen schon fast auf ein Minimum reduziert. Vielleicht bin ich mit meinen 21 Jahren mittlerweile auch einfach nur zu "alt" für solche Witze.
Wäre die gute Idee der Geschichte nicht gewesen, weiß ich nicht, ob ich dieses Buch überhaupt beendet hätte. Dummerweise wollte ich unbedingt aber wissen, wie Dawns Abenteuer endet. Doch das Ende hat mir dann schließlich sogar noch weniger gefallen... Ich hatte mir einfach etwas anderes erhofft, denn so wird ja wohl niemand wirklich glücklich.
Auch die Dreiecksbeziehung wirkte total gestelzt, da sich Dawn alle paar Minuten umentschied, wen sie denn nun besser findet. Ich, als Leser, konnte wirklich nicht nachvollziehen, für welchen der Beiden sie überhaupt Gefühle hat. Außerdem war es dann doch etwas unglaubhaft, dass Dawn nach nur einem Tag mit den zwei Jungs auf einmal selbstbewusst in die Schule ging und sich gegen ihre "Mobber" zu behaupten traut. Als ob man sich so schnell verändert... Und natürlich hat sie auch innerhalb von nur wenigen Tagen so stark abgenommen, dass sie es selbst total merkte.
Für mich also ein Buch mit wirklich gutem Ansatz zu einer tollen Story, welcher jedoch durch den übertriebenen Humor zunichte gemacht wird.