Spannend, verzwickt und unglaublich überraschend
Meine Meinung:
„Eisige Flut“ ist nach „Küstenmorde“ (1), „Möwenschrei“ (2), „Nebeltod“ (3) und „Sturmläuten“ (4) der fünfte Band der deutschen Autorin Nina Ohlandt um den nordfriesischen Hauptkommissar ...
Meine Meinung:
„Eisige Flut“ ist nach „Küstenmorde“ (1), „Möwenschrei“ (2), „Nebeltod“ (3) und „Sturmläuten“ (4) der fünfte Band der deutschen Autorin Nina Ohlandt um den nordfriesischen Hauptkommissar John Benthien. Mittlerweile sind mir John Benthien und seine Ermittler-Kollegen regelrecht ans Herz gewachsen und ich würde jedem interessierten Leser empfehlen, zunächst die Vorgängerbände zu lesen, auch wenn dieser Fall in sich abgeschlossen ist. Aber allein die Entwicklung der einzelnen Charaktere über die verschiedenen Bände hinweg zu begleiten macht großen Spaß!
Diesmal geht es gleich richtig spektakulär zur Sache: Eine Frau wurde ermordet und als „Eisleiche“ vor der Haustür ihrer Eltern in Szene gesetzt. Und das ist nur der Beginn einer rätselhaften Mordserie bei der Benthien und sein Team über lange Strecken hinweg vor allem ein Problem haben: Sie finden einfach keine Verbindung zwischen den Opfern! Immer wieder scheinen sich neue Spuren aufzutun und neue Ermittlungsansätze zu ergeben, die letztendlich aber doch immer wieder in eine Sackgasse zu führen scheinen. Mir ging es im Verlauf der Story wie den Ermittlern: Ich war über weite Strecken ratlos, wie diese Ereignisse alle zusammenhängen sollen. Der Mörder scheint einfach immer einen Schritt voraus zu sein. Doch in schon gewohnt souveräner Weise schafft Nina Ohlandt es auch diesmal wieder, am Ende alle Handlungsstränge aufzunehmen und daraus ein ganzes Bild zu knüpfen – und die Auflösung, die sie bietet, ist ein absoluter Knaller, wirklich!
Eine weitere Stärke der Benthien-Krimis ist der wie gewohnt bunte Strauß an Charakteren. Neben den bereits aus den Vorgängerbänden bekannten Personen (inklusive meiner beiden persönlichen Lieblinge Tommy Fitzen und Ben Benthien) gibt es auch zahlreiche neue, kantige Charaktere. Dazu gesellen sich ein frischer und stimmiger Schreibstil mit stellenweise angemessen humorvoller Note (meist durch die flapsigen Sprüche von Fitzen) sowie eine oftmals sehr atmosphärische Beschreibung der Schauplätze. Im Gegensatz zu den Vorgängerbänden ist mir diesmal das „Nordsee“-Feeling ein bisschen zu kurz gekommen, ohne dass ich nun genau begründen könnte, warum.
FAZIT:
Ein echt verzwickter Fall mit einer Riesenüberraschung zum Schluss. Ein absolutes „must read“ für alle John Benthien Fans!