»Richtig großzügig ist es, wenn man etwas gibt, was man selbst gerne hätte.«
»Richtig großzügig ist es, wenn man etwas gibt, was man selbst gerne hätte.«
Seitdem ich vor sechs Jahren Haratischwilis umfangreichen Roman „Das achte Leben (Für Brilka)“ gelesen und auch eine Aufführung ...
»Richtig großzügig ist es, wenn man etwas gibt, was man selbst gerne hätte.«
Seitdem ich vor sechs Jahren Haratischwilis umfangreichen Roman „Das achte Leben (Für Brilka)“ gelesen und auch eine Aufführung im Theater gesehen habe, bin ich ein großes Fan von ihr und habe zeitnah ihre drei weiteren, damals erschienen Bücher gelesen.
Diesmal handelt es sich jedoch um keinen Roman für Erwachsene, sondern um ihr preisgekröntes Theaterstück, welches nun in einer von Julia B. Nowikova illustrierten Fassung als Bilderbuch vorliegt. Das Cover des Buchs – mir gefällt dieser Stil sehr – ähnelt anderen der Autorin.
Eine Rahmenhandlung bestimmt das Buch. Zu Beginn träumen wir mit dem achtjährigen Anand eine Zirkuswelt herbei, bis die Realität einbricht und wir uns in einer Plüschtierfabrik in Bangladesch befinden, in welcher er täglich Kuscheltiere nähen muss, um bereits mit seinen jungen Jahren Geld zum Überleben beisteuern zu können. Eben, in Träumen versunken, hat er einem Löwen ein schiefes Auge angenäht und versucht dies vor dem strengen „Chinamann“ zu verbergen.
Der Plüschlöwe geht auf die Reise und nimmt Anands Wunsch auf ein besseres Leben mit sich. Mehrere andere Kinder kommen kurzzeitig in dessen Besitz und vertrauen ihm deren Sorgen, Hoffnungen und Wünsche an. Manche fürchten sich u.a. vor einer bevorstehenden Flucht, andere vor einer Zwangsheirat und ein Mädchen aus Deutschland möchte nicht nur ihre ganzen Spielsachen, sondern ihren gesamten Besitz an bedürftige Kinder in Afrika spenden.
„Löwenherzen“ ist nicht nur ein Buch für Kinder und Jugendliche, sondern für alle. Es ist ein Buch, das Mut macht, verlorengegangenes Vertrauen wiederbelebt und Hoffnung schenkt. Zudem befeuert es den Mut zur Veränderung, dem Anderssein und ist ein loderndes Plädoyer für ein gemeinsames, einfühlsames Miteinander, indem es verschiedene globale Themen anreist und Platz lässt, um darüber nachzudenken und z.B. mit den eigenen Kindern zu sprechen.