Absolut zu empfehlen!
Annie kommt 1859 als Lehrerin auf eine Südstaaten-Plantage und findet sich in einer ihr völlig unbekannten Welt wieder.
Der Schreibstil ist sehr flüssig. Am Anfang des Buches gibt es ein Personenregister. ...
Annie kommt 1859 als Lehrerin auf eine Südstaaten-Plantage und findet sich in einer ihr völlig unbekannten Welt wieder.
Der Schreibstil ist sehr flüssig. Am Anfang des Buches gibt es ein Personenregister. Dieses musste ich Anfangs öfters zurate ziehen, da in diesem Buch recht viele Personen und an verschiedenen Handlungsorten auftreten. Nach den ersten Kapiteln war das aber nicht mehr nötig.
Ich war ab Seite eins von der Geschichte gefangen. Annie war mir sofort sympathisch. Wie sie ihren Überzeugungen treu bleibt und für die Leute kämpft, hat mich sehr beeindruckt. Dass sie dabei oft nicht über die Folgen ihres Handelns nachdenkt, lässt einen beim Lesen den Atem anhalten, den Kopf schütteln und doch wird sie einem dadurch nur noch sympathischer. Es ist faszinierend zu lesen, welche Auswirkungen ihr Verhalten auf die andern Personen im Buch hat. Ich wäre gern etwas mehr so wie sie.
Auch David war mir sofort sympathisch. Er, der kleine Rebell, und Annie, die Nordstaatlerin, liefern sich einige sehr amüsante Schlagabtausche. Dabei sind ihre Ansichten gar nicht so unterschiedlich. Denn David hat auch seine Kritikpunkte an der Lebensweise im Süden und fühlt sich damit nicht wohl, was von ihm erwartet wird.
Die Nebencharaktäre sind ebenfalls sehr gut beschrieben, mit ihren eigenen Geschichten, Problemen und Gefühlen. Bei einigen würde ich mir noch mehr von deren Geschichte wünschen, vielleicht in den weiteren Bänden?
In diesem Buch bekommt man sehr interessante Einblicke in die unterschiedlichen Lebensstile und die damit einhergehenden Meinungen, die im Norden und Süden herrschten. Das damit verbundene Thema der Sklaverei nimmt großen Raum in diesem Buch ein und lässt einen oft den Atem anhalten. Die politischen Aspekte hat die Autorin sehr gut in die Geschichte eingeflochten. Dabei wird deutlich, dass es auf beiden Seiten auch Ausnahmen gab.
Für mich war es sehr interessant zu lesen, was eigentlich zum amerikanischen Bürgerkrieg geführt hat bzw. der Auslöser war. In groben Zügen war mir dieses Thema bereits bekannt.
Meine Mama sagte, als sie das Buchcover bei mir sah und den Titel las: „Aha, ein typischer Schnulzenroman.“ Das ist er aber in meinen Augen ganz und gar nicht. Okay, man ahnt schon am Anfang zwischen wem sich eine Liebesgeschichte anbahnen könnte, aber das Buch bietet mehr. Wie oben schon erwähnt, werden auch politische Themen aufgegriffen, ebenso die Frage, inwieweit man sich an die Umstände anpassen sollte, obwohl sie mit der eigenen Meinung nicht zusammenpassen. Wann sollte man Widerstand leisten und in welcher Art? Wie weit darf man sich einmischen? Auch Trauer und die Frage nach Schuld wird thematisiert. An zwei Stellen kamen mir die Tränen.
Ich kann euch dieses Buch wirklich empfehlen und freue mich auf die Printausgabe von Band 2.