Dieses Buch ist so wichtig!
Mathilda lebt in einer Zeit neuer politischer Umbrüche in Hamburg. Eine aufstrebende Partei setzt sich für traditionelle Werte ein, die das Patriarchat neu stärkt. Als diese Partei an die Macht gelangt, ...
Mathilda lebt in einer Zeit neuer politischer Umbrüche in Hamburg. Eine aufstrebende Partei setzt sich für traditionelle Werte ein, die das Patriarchat neu stärkt. Als diese Partei an die Macht gelangt, ist eine der ersten Gesetzesänderungen auf ihrer Agenda, Empfängnisverhütung und Schwangerschaftsabbruch per lebenslanger Haftstrafe zu verbieten.
Die Entscheidungsgewalt über ihren Körper versucht sich die Mittdreißigerin Mathilda im Badezimmer mit einem Kleiderbügel zurückzuholen. Sie weiß, dass sie für das, was sie tut, im Gefängnis landen kann, zumal sie auch schon unter besonderer Beobachtung der örtlichen Behörden steht – denn in ihrem Alter noch kein Kind zu haben steht den Werten der neuen Regierung gegenüber. Mathildas Mutter hat das Land längst verlassen, und mittlerweile wünscht Mathilda sich, sie hätte ihre Warnungen nicht achtlos beiseiteschieben sollen. Für ihren Mann Finn entwickelt Mathilda zunehmend Abscheu, denn er sieht in der Kontrolle der Frauen und Kinder, welche die neue Regierung anstrebt, eine Karrieremöglichkeit. Um seine beruflichen Ziele zu erreichen, steht ihm die Kinderlosigkeit allerdings im Weg. Doch dann entzünden sich Mathildas innere Verletzungen, und sie zieht ungewollte Aufmerksamkeit auf sich, die sie das Leben kosten kann.
In den USA ist am 25. Juni 2022 mit dem Kippen des Urteils Roe v. Wade das seit 1973 bestehende Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch in vielen Bundesstaaten stark eingeschränkt worden. Aktueller könnte dieses Buch daher nicht sein. “Wir doch nicht” schreit in einer wichtigen literarische Sprache, denn Freiheit nutzt sich ab, wenn sie nicht genutzt wird – also lest dieses Buch und gebt es weiter!