Schwere Kost
Die Stadt der BlindenAufgrund einer Epidemie, bei der Menschen ohne jegliche Vorzeichen erblinden, Erden die Betroffenen weg gesperrt, man möchte fast sagten, interniert.
Die Stadt der Blinden zeugt auf nüchterne, gar erschreckende ...
Aufgrund einer Epidemie, bei der Menschen ohne jegliche Vorzeichen erblinden, Erden die Betroffenen weg gesperrt, man möchte fast sagten, interniert.
Die Stadt der Blinden zeugt auf nüchterne, gar erschreckende Weise, wie Menschen behandelt werden und wie Menschen handeln, die ohne Schuld ein solches Schicksal zu meistern haben.
So wichtig dieses Thema, dessen sich Jose Saramago annimmt, so anstrengend allerdings gestaltet sich dann aber auch dies Lektüre dieses Werkes. Mam findet keine herkömmlichen Konversationen der verschiedenen Charaktere miteinander, die durch Gänsefüßchen zu erkennen wären. Man erkennt keine Namen der Protagonisten, mam erkennt nicht Punkt noch Komma, sondern es finden sich nicht selten Sätze, die über 8, 9 Zeilen gehen. Auch Absätze sucht man nahezu vergeblich.
Mag sein, dass dies ein gutes Stilmittel darstellt, die Situation der Blindheit im übertragenden Sinne auf den Leser zu übertragen. Den Lesefluss sowie die Lesefreude jedoch lässt dieser Stil komplett auf einen Nullpunkt runter fahren.
Schade, ein gutes Thema mit sicherlich einer wichtigen Aussage wird hier behandelt. Jedoch verleidet der mega anstrengende Stil eine Lektüre - ich hab mich leider dabei ertappt, dass ich mich zum Lesen quälte.