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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2019

mit angezogener Handbremse

Der Manndecker
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In dem Roman "Der Manndecker" erzählt Jörg Menke-Peitzmeyer von Achim Flessenkemper. Der versucht sein Glück als Comedian in Dorfkneipen - mehr schlecht als recht. Und noch schlechter ist es um seine familiären ...

In dem Roman "Der Manndecker" erzählt Jörg Menke-Peitzmeyer von Achim Flessenkemper. Der versucht sein Glück als Comedian in Dorfkneipen - mehr schlecht als recht. Und noch schlechter ist es um seine familiären Beziehungen bestellt - seine Ehe steht vor dem Aus, sein Sohn würde sich ebenso einen anders gestimmten Vater wünschen. Und dann noch die Sache mit dem Geld, das auch nie genug ist.

Während der Lektüre entwickelt sich gegenüber dem Protagonisten meinerseits höchstens ein mitleidiges Achselzucken, mitunter möchte man Pelle, wie er auch heißt, in den Allerwertesten treten, damit er voran kommt.
Perle steckt, so möchte man meinen, voll in seiner privaten Midlife - Crisis und das Buch erzählt dabei von seinen Schritten: seinem Scheitern, seinen Fehlern und wie er damit klar kommt oder kommen will.
Die Stimmung in dem Roman empfinde ich - überspitzt gesagt - genauso wie das Sauerland bzw der Menschenschlag, der dortiges bewohnt. Die Erzählweise ist trocken geraten, manchmal empfinde ich die Gedankengänge ein wenig zu detailliert.

Das Buch lässt sich zwar gut lesen, jedoch hätte ich mit etwas mehr Tiefgang gewünscht, auch dass der Bezug zum BVB intensiver gewesen wäre.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Harry Hole am Scheideweg

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Harry Hole ist an seinem Tiefpunkt angekommen: Er ist seinen Job los, der Alkohol hat ihn erneut fest im Griff, während seine Frau Rakel ihn vor die Tür setzt. In diesen Tagen treibt ein äußerst perfider ...

Harry Hole ist an seinem Tiefpunkt angekommen: Er ist seinen Job los, der Alkohol hat ihn erneut fest im Griff, während seine Frau Rakel ihn vor die Tür setzt. In diesen Tagen treibt ein äußerst perfider Vergewaltiger sein Unwesen - es ist der Täter, der in der Vergangenheit bereits durch Harrys Ermittlungen eine Haftstrafe verbüßt hat.

Doch damit ist der Alptraum für Harry noch nicht schlimm genug.
Was dann geschieht, setzt dem Ganzen die Krone auf und für Harry geht es um alles.

"Messer" ist Harry Holes 12. Fall - und Gott mich Harrys erster. Teilweise wird auf Geschehnisse aus früheren Fällen von Harry hingewiesen, was mir persönlich ausreicht, um bei diesem aktuellen Fall durchzublicken. Ob man während dieses "Messer"-Falls dann tieferen Einblick erlangt, wenn man die elf früheren Fälle im Gedächtnis hat, kann ich daher nicht beurteilen.

Die Figur des nicht vollkommenen Protagonisten finde ich stets interessant, und da geht es mir hier mit Harry Hole auch nicht anders.

Positiv fällt auf, dass die ein oder andere Wendung eingebaut wird, sodass man bis zum Ende der 575 Seiten immer wieder überrascht wird. Jedoch muss ich auch anführen, dass sich hier und da ein paar Längen eingeschlichen haben.

Insgesamt ist dies ein sehr guter skandinavischer Krimi, der lediglich wegen der Längen ein bisschen Federn lassen muss.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Nichts an Spannung ist geblieben

Nichts wird dir bleiben
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Vom Klappentext war ich regelrecht Feuer und Flamme auf diesen Psychothriller.
Doch diese Faszination und Vorfreude legt sich während der Lektüre recht schnell. Der Hauptfokus liegt leider nicht bei dem ...

Vom Klappentext war ich regelrecht Feuer und Flamme auf diesen Psychothriller.
Doch diese Faszination und Vorfreude legt sich während der Lektüre recht schnell. Der Hauptfokus liegt leider nicht bei dem Psychoanalytiker Thomas Kern, sondern wird viel weiter aufgefächert. Mal geht es um Jessica, dann um Thomas Tochter, dann um den von Thomas engagierten Detektiv, Timon bzw seiner Geschichte auf Gomera wird überdies eine seitenlange Geschichte eingeräumt.
An dieser Stelle ich hätte es mir viel mehr gewünscht, dass das Hauptaugenmerk Thomas gegolten hätte - was der Leser vom Klappentext her auch so erwartet.

Meinst Meinung nach werden in diesem Thriller zu viele Handlungsstränge parallel auf die Reise geschickt. So gerät das Ganze sehr undurchsichtig und mühsam zu lesen.

Interessant finde ich lediglich den Teil der Story, der auf Gomera spielt. Hier kommt auch zum einzigen Mal in der Story bei mir so etwas wie Spannung auf. Wobei mich auch hier der Gedanke beschleicht bzw ich mich wieder mal frage, was das mit dem Teaser auf dem Klappentext zu tun haben will. Begeistert bin ich auch hier nicht, aber während dieser Szenen ist das Lesen zumindest nicht mehr ganz so mühselig.

Mich kann die Story aufgrund der oben aufgeführten - und wie ich finde gravierenden - Mängel absolut nicht catchen.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Ein klein bisschen zuviel des gut Gemeinten

In dieser ganz besonderen Nacht
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Amber hat in ihrem jungen Leben schon eine ganze Menge mitgemacht: Ihre Mutter stirbt an Krebs, dann muss sie alle ihre Zelte in Deutschland abbrechen, da sie zu ihrem Vater Ted nach San Francisco umziehen ...

Amber hat in ihrem jungen Leben schon eine ganze Menge mitgemacht: Ihre Mutter stirbt an Krebs, dann muss sie alle ihre Zelte in Deutschland abbrechen, da sie zu ihrem Vater Ted nach San Francisco umziehen soll. Wie das Schicksal will, macht sie in einem alten, nicht mehr bewohnten Haus eine Entdeckung, die sie zunächst aus der Bahn wirft und danach ihr ganzes Leben komplett verändern wird.

Die Autorin Nicole C. Vosseler hat mit "In dieser ganz besonderen Nacht" eine, ich will mal sagen "Dramatic Mystery" - Geschichte geschrieben, die auf die Jugend zugeschnitten ist, siehe bestimmter Begrifflichkeiten, sei es beispielsweise der Goatie von Matt ist oder die favorisierte Musikricktung von Amber. Gerade diese Beschreibungen sind es dann aber, die irgendwie gezwungen jugendlich wirken.

Die Story an sich finde ich persönlich gar nicht mal übel - klammert man das letzte Kapitel aus. Ihr fragt euch "warum das"? Weil ich für meinen Teil nicht auf Kitsch stehe und das Buch ohne dieses kitschige Ende für meine Ansprüche viel harmonischer gewesen wäre.

Die Charaktere werden gut heraus gestellt und der Spannungsbogen lässt auch keine Wünsche offen.
Auch wenn man so wie ich ausgewiesene Jugendliteratur bisher nicht gerade hauptamtlich im Bücherregal vorzuweisen hat, kann man diesen Roman gut lesen - mir Ausnahme des schon erwähnten letzten Kapitels.

Veröffentlicht am 20.08.2019

durchschnittlich

Der Kinderflüsterer
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"Der Kinderflüsterer" , der aktuelle Spannungsroman des britischen Autors Alex North, verspricht viel - schon vom Cover her, das mit einem aufgespießten Schmetterlingsflügel aufwartet. Auf dem Flügel sieht ...

"Der Kinderflüsterer" , der aktuelle Spannungsroman des britischen Autors Alex North, verspricht viel - schon vom Cover her, das mit einem aufgespießten Schmetterlingsflügel aufwartet. Auf dem Flügel sieht man gar Arm- und Handknochen. Da ist die Erwartung an spannende Lesemomente in diesem "beängstigenden" und "herzzerreißenden" Roman groß. So weit, so gut.

Was dann vielversprechend beginnt, verliert sich alsbald in langatmigen Passagen, die jegliche Spannung im Keim ersticken.
Interessant indes ist der Perpektivenwechsel. Die Kapitel aus Sicht von Tom, dem Vater, wechseln sich mit denen ab, in denen aus "normaler" Perspektive geschrieben wird.
Zur Story: Tom und Jake wollen nach dem Tod von Rebecca, Toms Frau & Jakes Mama, in einem neuen Haus einen Neuanfang wagen. Jake - traumatisiert vom Tod seiner Mama, Tom in Trauer um Rebecca & geplagt von Schuldgefühlen gegenüber Jake - die beiden finden einfach nicht zusammen.
Dir Ermittlungen in einem Vermisstenfall gestalten sich so, dass der Ermittler Pete in Toms und Jakes Leben tritt - neue Wendungen entstehen.

Auf mich wirken einige Entwicklungen unlogisch, viele Passagen sind schlicht zu langatmig, manche gar überflüssig, andere sind wie an den Haaren herbei gezogen, das Ende zudem oder auch noch zu leicht vorhersehbar.

Ich hatte mir von diesem Spannungsroman weitaus mehr erhofft und ich bin nach abgeschlossener Lektüre ziemlich enttäuscht.
Nach einem starken Beginn wirkt im weiteren Verlauf vieles zerfahren, teils mit Unnötigem aufgefüllt, das Finale hat man schon oft ähnlich gelesen.
Eine große Überraschung am Ende hätte mich gefreut, aber auch dieses gestaltet sich vorhersehbar und 08/15.

So bleibt mir nur noch zu sagen, dass für mich dieses Buch gerade mal Durchschnitt ist.