Cover-Bild In dieser ganz besonderen Nacht
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 25.02.2013
  • ISBN: 9783641087340
Nicole C. Vosseler

In dieser ganz besonderen Nacht

Eine hinreißend romantische Geistergeschichte vor der beeindruckenden Kulisse San Franciscos

Nach dem Tod ihrer Mutter muss Amber, die in einer deutschen Kleinstadt gelebt hat, nach San Francisco ziehen – zu ihrem Vater, den sie kaum kennt. Sie fühlt sich einsam und verlassen. Eines Abends begegnet sie dort in einem leer stehenden Haus Nathaniel, einem seltsam gekleideten Jungen. Er scheint der Einzige zu sein, der sie versteht. Aber er bleibt merkwürdig auf Distanz. Als Amber den Grund dafür erfährt, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg: Nathaniel stammt aus einer anderen Zeit und die beiden können niemals zusammenkommen. Doch in einer ganz besonderen Nacht versuchen die beiden das Unmögliche …

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2022

In dieser ganz besonderen Nacht von Nicole C. Vosseler

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Mit 16 Jahren ist Ambers Leben vollkommen aus den Fugen geraten. Kurz nach Ambers Geburtstag und kurz vor Weihnachten ist ihre Mutter nach überraschend kurzer Krankheitsphase gestorben. Da Amber noch nicht ...

Mit 16 Jahren ist Ambers Leben vollkommen aus den Fugen geraten. Kurz nach Ambers Geburtstag und kurz vor Weihnachten ist ihre Mutter nach überraschend kurzer Krankheitsphase gestorben. Da Amber noch nicht volljährig ist, muss sie nun zu ihrem Vater ziehen, ins 9.383.704 Kilometer entfernte San Francisco. Die Stadt überwältigt Amber total, sie fühlt sich allein und hilflos. Nach einer abenteuerlichen Flucht durch halb San Francisco betritt sie zum ersten Mal das alte, leerstehende Haus in der Franklin Street. Dort trifft sie Nathaniel, in welchen Sie sich ziemlich schnell verliebt. Sie verbringt dort beinahe jeden Nachmittag und wünscht sich nichts mehr als Nathaniel endlich zu berühren. Eines Nachmittags nimmt sie ihren ganzen Mut zusammen und traut ihren Augen kaum, als sie durch ihn hindurch gleitet. Nach diesem Vorfall nimmt sie Abstand vom Haus und von Nathaniel. Mit Hilfe ihrer neuen Freunde Matt und Holly begreift Amber, dass sie aufgrund ihres Schicksalsschlages nun Geister sehen kann. Sie weiß, dass sie niemals mit Nathaniel zusammen sein kann, ihn nie richtig berühren kann. Außer in einer ganz besonderen Nacht im Jahr, in welcher Amber und Nathaniel das Unmögliche möglich machen...mit jedoch schwerwiegenden Folgen!

"In dieser ganz besonderen Nacht" ist mehr als eine Geistergeschichte. Nicole C. Vosselers Buch erscheint zu Beginn ganz normal. Amber, welche nach dem Tod ihrer Mutter nach San Francisco ziehen muss, ist wenig begeistert ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Genau diese Einstellung lässt sie ihren Vater Ted spüren. Die Beschreibungen von San Francisco zu Beginn gefallen mir sehr gut und bringen mir diese für mich vollkommen fremde Stadt etwas näher.

Amber versucht sich anfangs in dieser Stadt zurecht zu finden und scheitert kläglich. Als sie vollkommen verzweifelt ist, findet sie dieses alte Haus und Nathaniel. Sie beginnt aufzublühen und fühlt sich das erste Mal richtig wohl. Auch ihre neu gewonnenen Freunde Matt und Holly und später auch Abby und Shane helfen ihr sich einzuleben.

Amber ist genauso, wie man sich einen Teenager mit 16 Jahren vorstellt! Ihre Sprache ist sehr lebendig und real und es gab nur sehr wenig Stellen im Buch, an denen ich an der charakterlichen Authentizität zweifelte. Anfangs fand ich den stark abweisenden Umgang mit ihrem Vater sehr traurig, welcher sich so viel Mühe gab und nur das Beste für Amber wollte! Im Verlaufe des Buches ist sie mir jedoch immer mehr ans Herz gewachsen.

Mit Nathaniel hat Nicole C. Vosseler einen ganz besonderen Charakter geschaffen. Sie schafft es seine Gefühle unglaublich lebendig zu schildern und ich konnte seine Sehnsucht und Liebe in jeder Faser meines Körpers spüren.

Auch ihre vier Freunde sind unglaublich sympathisch. Matt ist ein wenig durchgeknallt hat aber ein unglaublich weichen Kern. Durch die detaillierte Beschreibung von Holly entstand diese Person in meinem Kopf wie auf Knopfdruck. Abby wandelt sich in diesem Buch vollkommen und auch sie wird am Ende zu einem wichtigen Bestandteil. Shane ist noch einmal etwas Besonderes. Er gilt in der Schule als Mädchenschwarm, sein Charakter ist aber ganz anders, als man sich diesen anhand der Schilderungen der Schüler vorstellen würde! Alle vier wachsen einem zum Ende hin sehr ans Herz.

Das Buch ist in drei große Abschnitte unterteilt. Am Ende des 2. Abschnittes war ich wirklich geschockt und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich musste einfach wissen wie es weiter geht. Das Ende des Buches ist unglaublich traurig und ich konnte die letzten Seiten nur noch durch einen Tränenschleier lesen. Trotz des traurigen Abschnittes schafft es die Autorin meine Tränen auf den letzten Seiten zu trocknen. Es hat mir wirklich gut gefallen, wie sie das Ende gestrickt hat!

Mit dem Buch "In dieser ganz besonderen Nacht" hat Nicole C. Vosseler einen unglaublich gefühlvollen Roman erschaffen, der ans Herz geht und mich von der ersten Seite an mitgenommen hat! Die sechs Charaktere, welche für dieses Buch so unglaublich wichtig sind, machen es zu etwas ganz Besonderem.

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Veröffentlicht am 01.02.2018

Wnnderschöner Fantasy-Roman

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Ambers Mutter ist an Krebs gestorben. Auf dem Friedhof entdeckt sie eine alte Frau im geblümten Kleid und nur mit Strickjacke bekleidet, die sie erschrocken und vorwurfsvoll ansieht und den Zeigefinger ...

Ambers Mutter ist an Krebs gestorben. Auf dem Friedhof entdeckt sie eine alte Frau im geblümten Kleid und nur mit Strickjacke bekleidet, die sie erschrocken und vorwurfsvoll ansieht und den Zeigefinger auf sie richtet. Ihr Vater Ted spricht sie an und die alte Frau ist plötzlich verschwunden.

Die 16-jährige Amber verlässt Deutschland und zieht zu ihrem Vater Professor Ted Fowler nach San Francisco. Sie vermisst ihr Zuhause und ihre Freunde. In San Francisco angekommen führt ihr Vater sie erstmal durch die Wohnung.

Sie bestaunt die vielen Souvenirs und Studienobjekte ihres Vaters, die vielen Fotos, auch jedem Menge Kinderfotos von ihr. Überrascht stellt sie fest, dass ihr neues Zimmer wie das alte zu Hause aussieht.

Ihr Vater gibt sich sehr viel Mühe, doch Amber fühlt sich in San Francisco zunächst sehr einsam. Sie besucht die Jefferson High und lernt dort Matt Chang, Amber, Shane kennen und auch Holly, eine Freundin von Matt.

Nach einem Überfall flüchtet sie in ein leer stehendes Haus. Dort fühlt sie sich sicher und geborgen und geht dort nach der Schule so oft wie möglich wieder hin. Eines Abends lernt sie dort Nathaniel kennen, von dem sie sich magisch angezogen fühlt. Auch Nathaniel ist von Amber ganz verzaubert. Doch die beiden können nicht zusammen kommen, denn Nathaniel ist eine verlorene Seele und stammt aus einer anderen Zeit. Doch an Halloween versuchen die beiden das Unmögliche…

Das Cover ist wunderschön gestaltet und gefällt mir richtig gut. Der hellblaue Hintergrund mit dem Mond. Davor das Pärchen (Amber + Nathaniel) und überall diese Schnörkel. Wirklich sehr schön.

Das Gedicht zu Anfang ist ein sehr schönes Gedicht:

"Zeit ist......
zu langsam für die, die warten,
zu flüchtig für die, die sich fürchten,
zu lang für die, die trauern,
zu kurz für die , die sich freuen.
Aber für die, die lieben,
ist Zeit Ewigkeit.“

HENRY VAN DYKE

Es gefällt mir richtig gut und ist sehr passend zur Geschichte ausgewählt.

„In dieser ganz besonderen Nacht“ ist eine wunderschöne und auch tragische Geschichte. Alles ist so schön beschrieben ohne langatmig zu werden und sehr emotional erzählt. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Ich war von Anfang an gefesselt von dieser Geschichte. Nicole C. Vosseler hat einen wirklich wunderbaren gefühlvollen Schreibstil. Die Charaktere sind alle sehr gut beschrieben. Die Protagonisten Amber und Nathaniel waren mir schon gleich sympathisch und auch Matt Chang und ihre anderen Freunde.

Der Einstieg in die Geschichte ist schon sehr emotional. Amber ist sehr traurig und so einsam nach dem Tod ihrer Mutter. Sie hat ein Loch hinterlassen, dass nicht gefüllt werden kann. Man erfährt sehr viel über Ambers Gefühle. Amber und Nathaniel erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive. So erfährt also auch viel über Nathaniels Gedanken. Auch er fühlt sich sehr zu Amber hingezogen. Als Amber feststellt, dass Nathaniel ein Geist ist, läuft sie zunächst Hals über Kopf weg. Sie kommt jedoch wieder in dieses Haus. Da ist diese Sehnsucht der beiden, die man spüren kann. Doch da gibt es auch noch Shane, den Amber sehr mag. Nathaniel hat ja keinen Körper, den sie fühlen kann.

San Francisco ist sehr schön und detailliert beschrieben und man merkt, dass die Autorin sehr begeistert und fasziniert ist von dieser Stadt. Diese Begeisterung hat mich angesteckt und nun möchte ich auch gerne mal nach San Francisco.

Mich hat die Geschichte sehr berührt und ich bin völlig begeistert davon, sie ist spannend und ganz wunderbar erzählt. Ein sehr emotionaler und wunderschöner Fantasyroman.

Veröffentlicht am 21.01.2018

In dieser ganz besonderen Nacht

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Ich finde, das Buch ist schwer zu beschreiben. Es ist voller Emotionen ... man macht sich mehr Gedanken über das Leben und den Tod. Man muss es lesen, um es zu verstehen.

Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten ...

Ich finde, das Buch ist schwer zu beschreiben. Es ist voller Emotionen ... man macht sich mehr Gedanken über das Leben und den Tod. Man muss es lesen, um es zu verstehen.

Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten hat mich das Buch mit seinen liebenswerten Charakteren in den Bann gezogen. Startschwierigkeiten deswegen, weil es am Anfang noch etwas langatmig ist und Nicole wirklich viel Umgebungsbeschreibung dabei hat und davon bin ich leider nicht unbedingt ein Freund. Es passt zu der Geschichte, da Amber die Stadt erst kennenlernen muss, man kann sich dadurch in sie hineinversetzten, wie sie plötzlich der Trubel von San Francisco auf sie einwirkt. Die Beschreibungen begrenzen sich dann aber auf ein Minimum und die Geschichte um Nathaniel und Amber steht dann im Vordergrund.

Nachdem Amber das erste Mal das alte Haus in der Franklin Street betritt und auf Nathaniel trifft schlägt die Geschichte einen in den Bann. Ein Geist und eine Sterbliche. Wie endet alles? Können die beiden glücklich werden? Solche fragen spucken einen dann gleich durch den Kopf und man liest und liest und liest.

Amber ist anfangs eher etwas zurückhaltend aber nachdem Sie Nathaniel trifft blüht sie regelrecht auf. Sie findet freunde und es scheint alles perfekt für sie zu sein. Ihre Reaktionen Ted gegenüber fand ich aber oft ziemlich gemein und konnte es auch nicht hundertprozentig nachvollziehen. Nathaniel hat mich ab seinem ersten Kapitel verzaubert. Nicole hat eine ganz besondere Art seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen und mir hat es das Herz erwärmt, da in jedem Wort seine Einsamkeit mitschwang und ich mir nur wünschte, dass er sein Glück findet.

Die Charaktere, die nach und nach auftauchen ziehen, einen dann nur noch tiefer in die Welt von Amber. Anfangs ist sie noch allein aber schon bald freundet sie sich mit Matt Chang an und es folgen noch weitere Charaktere. Matt ist ein fabelhafter Charakter, mit dem Mann lachen kann und den man auf der Stelle in sein Herz schließt. Beinahe zeitgleich mit ihm lernt man Holly kennen. Sie ist eine aufgedrehte und immer fröhliche Person in Netzstrumpfhosen, Hotpants, Leo-Printshirts, mit bunten BHs und Springerstiefeln ... Ach ja und ihre Haarfarbe wechselt gerne mal ... z. B. zu einem grellen Violett.

Man lernt auch noch Abby näher kennen. Sie macht mit eine der gewaltigsten Veränderungen durch. Sie ist zwar immer noch schüchtern aber es zeigt sich eine leicht kratzbürstige Seite, eine wahre Schönheit und ein wunderbare Freundin unter ihrer Maske. Shane Diggs lernt man auch näher kennen. Er ist neben Matt und Ted einer meiner Lieblingscharaktere. Er ist zwar ein Football Star an der Schule und der absolute Frauenschwarm aber vom Charakter her ist er vollkommen anders. Ihr werdet ihn sicher auch in euer Herz schließen.

Neben ihren Freunden hat Amber aber auch noch ihren Vater Ted. Nachdem dem Verlust ihrer Mutter muss sie nach SanFran zu ihrem Vater, den sie nie oft gesehen hat. Ted ist aber von Anfang an ein Engel. Ich finde ich wirklich klasse. Ab der ersten Sekunde merkt man seine lieben zu seiner Tochter und das er sich so sehr wünscht, dass sie bei ihm glücklich ist und ihn liebt. Er tut wirklich alles für sie.

Die Geschichte an sich ist zuckersüß. Es ist eine wirkliche Liebesgeschichte. Amber und Nathaniel sind voneinander getrennt und doch so gut es geht zusammen. Ich habe mich anfangs schwer getan zu verstehen, wie es ist, wenn sie sich berühren aber dann habe ich ein Bild dazu in meinem Kopf gehabt. Die beiden sind Seelenverwandte und möchten so gerne zusammen sein ... dann kommt diese eine ganz besondere Nacht in der sie es versuchen wollen. Nach dieser Nacht ändert sich aber alles und jeder kämpft um sein Leben.

Ich habe am Ende viele Tränen verdrücken müssen und war überrascht wie Nicole C. Vosseler die Geschichte auflöst. Ich finde ihr Ende wirklich klasse, auch wenn ich die letzten Seiten nur geheult habe. Die Geschichte ging mir einfach wahnsinnig nahe und ich wollte keinen der Charaktere verlieren und das Buch sollte nicht zu Ende sein.

Fazit:
"In dieser ganz besonderen Nacht" ist ein ganz besonderes Buch. Es erzählt von Liebe, Leben, Freundschaft und Tod. Man lernt beim Lesen über einige Dinge anders nachzudenken und kann die charakterlichen Veränderungen jedes Einzelnen beobachten. Die Geschichte an sich enthält ein Auf und Ab der Gefühle von Schmachten, zu seufzen zu weinen und zu Freudigem lachen.
Trotz Starschwierigkeiten erhält das Buch von mir 5 Eulchen, weil das Ende den Anfang wieder wettmacht ;)

Veröffentlicht am 08.03.2018

Wunderschön, todtraurig und liebevoll aufbauend, wie es nur ganz wenige Geschichten können!

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Allgemeines:

Titel: In dieser ganz besonderen Nacht
Autor: Nicole C. Vosseler
Verlag: cbj (25. Februar 2013)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 357015534X
ISBN-13: 978-3570155349
ASIN: B00AM5HTNY
Seitenzahl: 576 ...

Allgemeines:

Titel: In dieser ganz besonderen Nacht
Autor: Nicole C. Vosseler
Verlag: cbj (25. Februar 2013)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 357015534X
ISBN-13: 978-3570155349
ASIN: B00AM5HTNY
Seitenzahl: 576 Seiten
Preis: 8,99€ (Kindle-Edition)
14,99€ (Gebundene Ausgabe)



Inhalt:


"Eingehüllt in das sanfte Strömen von Dunst und Nebel, in seinem Duft nach grünen Moos und sonnengetrocknetem Treibholz, schloss ich die Augen und ließ mich von dem zarten Lufthauch seiner Finger in den Schlaf streicheln."


Eine hinreißend romantische Geistergeschichte vor der beeindruckenden Kulisse San Franciscos
Nach dem Tod ihrer Mutter muss Amber, die in einer deutschen Kleinstadt gelebt hat, nach San Francisco ziehen – zu ihrem Vater, den sie kaum kennt. Sie fühlt sich einsam und verlassen. Eines Abends begegnet sie dort in einem leer stehenden Haus Nathaniel, einem seltsam gekleideten Jungen. Er scheint der Einzige zu sein, der sie versteht. Aber er bleibt merkwürdig auf Distanz. Als Amber den Grund dafür erfährt, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg: Nathaniel stammt aus einer anderen Zeit und die beiden können niemals zusammenkommen. Doch in einer ganz besonderen Nacht versuchen die beiden das Unmögliche …


Bewertung:

"Für all die verwaisten Seelen dieser Welt, die darum kämpfen, wieder heil und ganz zu werden."


Schon mit der Widmung hatte mich dieses Buch gepackt, welches auf eine gewisse Weise wunderschön, todtraurig und liebevoll aufbauen ist, wie es nur ganz wenige Geschichten können. Kennt ihr Bücher, die man einfach nicht aus der Hand legen kann und bei deren Lektüre einem durchgängig ein verträumtes "Hach" auf den Lippen liegt? Diese Geschichte ist genau so ein Buch. Auch wenn ich von Nicole Vosseler noch kein einziges Buch gelesen und dieses auch nur auf einem Flohmarkt mitgenommen habe, werde ich mir unbedingt mehr von dieser Autorin besorgen!


Das Cover ist ganz in einem warmen Blau gehalten, welches in der Mitte durch den großen Vollmond aufgehellt wird, vor dem sich zwei Silhouetten ausmachen lassen, die sich an der Hand halten und langsam zu verwischen scheinen.. Unter dieser angedeuteten Szene schwebt der Titel in verschnörkelten Lettern und komplettiert dieses schöne Bild. Auch wenn ich die Gestaltung wirklich wunderschön finde, fehlt dem Cover meiner Meinung nach das gewisse Etwas. Titel und Klapptext passen hingegen wunderbar. Was mir an der Gestaltung zusätzlich noch sehr zugesagt hat, sind die relativ kurzen Kapitel und die Unterteilung in 3 Teile. Auch die Zitate, die auf kunstvolle Art und Weise passend mit eingewebt werden, haben den Gesamteindruck angenehm unterstrichen.


Erster Satz: „Wenn man stirbt, so heißt es, zieht das ganze Leben an einem vorbei.“


So steigt Amber in eine Art Prolog ein, in dem sie dem Leser von ihrem kommenden Tod berichtet. Ganz schonungslos werden wir hier also gleich in den ersten Sätzen vor vollendete Tatsachen gestellt, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: man ist nur noch angespannter und will wissen, wie wohl der Weg bis zum Ende aussehen mag. Der wirkliche Beginn zeiht sich dann ein wenig hin und konzentriert sich vor allem auf die Trauer, die Wut und die Angst, die Amber angesichts des Umzugs nach San Francisco empfindet. Grundsätzlich spricht ja nichts dagegen, in die aufregende Stadt in den USA zu ziehen, doch wohl nicht unter diesen Umständen: Ambers Mutter ist gerade erst an Krebs verstorben und schon verliert sie auch noch ihr gewohntes Umfeld, im Zuge ihres Umzugs zu ihrem Vater, den sie gar nicht kennt, auf einen völlig neuen Kontinent. Nur langsam findet sie Anschluss und fühlt sich sehr einsam angesichts des noch schmerzenden Verlusts ihrer Mutter und dem Zusammenleben mit einem Mann, der zwar ihr Vater ist, den sie aber eigentlich gar nicht kennt.


"Das ganze Weltall ist voll schwarzer Löcher, die gigantische Sterne einsaugen und verschwinden lassen können. Aber wenn man im Alltag selbst mal eines brauchen könnte, ist natürlich nie eines da."


Als Amber dann eines abends vor einem Übergriff einer kriminellen Bande fliehen muss, stößt sie auf eine alte, verlassene Villa und trifft dort Nathaniel. Dass diese Begegnung ihr ganzes Leben verändern soll, weiß sie noch nicht, als sie über die Schwelle des Hauses tritt, doch schon bei ihrer ersten Begegnung ahnt sie, dass er ein dunkles Geheimnis birgt: obwohl er aussieht wie ein normaler Junge, stammt er aus der selben Zeit wie das Haus, das ihm Obdach bietet - dem 19. Jahrhundert. Obwohl die beiden in zwei völlig verschiedenen Welten leben, kommen sie sich in kurzer Zeit näher als andere Menschen in ihrem ganzen Leben und je näher Amber ihn kennenlernt, desto näher kommt sie durch ihn auch wieder dem Leben - eigentlich eine seltsame Ironie, wo er doch tot ist...


"Zeit ist......
zu langsam für die, die warten,
zu flüchtig für die, die sich fürchten,
zu lang für die, die trauern,
zu kurz für die , die sich freuen.
Aber für die, die lieben,
ist Zeit Ewigkeit."
-Henry Van Dyke-


Erzählt wird aus Ambers Sicht aus der Ich-Perspektive, es gibt aber auch ab und an Passagen aus der Sicht Nathaniels, welche durch kursiv geschriebene Abschnitte gekennzeichnet sind. Auf diese Art und Wiese bekommen wir mit, wie sich Amber durch das Treffen mit Nathaniel verändert und wie sie langsam immer mehr ins Leben zurückkehrt. Es ist überraschend berührend und zu keinem Zeitpunkt seltsam oder unnatürlich, dass sich Amber in Nathaniel verliebt, auch wenn er eigentlich ein Geist und für sie somit unerreichbar ist. Die vielen Gefühle, die aus jeder Ritze des Buches zu tropfen scheinen, machen das Lesen zu einer sehr mitreißenden und intensiven Erfahrung, die wirkliche Stärke dieser Geschichte, die mich überrascht hat, ist aber die Handlung, welche sich überraschenderweise nicht wie viele andere Romantasy-Romane ausschließlich von der Liebesgeschichte beeinflussen lässt, sondern ist auffallend gut durchdacht ist. So werden immer wieder neue Aspekte mit eingebracht, die die Handlung komplettieren und weiter entwickeln, sodass durch diese Dynamik verhindert wird, dass das Buch kitschig wird. Gerade die Mischung aus traurigen und witzigen Szenen macht auf eindringliche Art und Weise klar, wie nahe Trauer und Glück beieinander liegen.


"Schattengleich schwebte er auf mich zu und sah dabei doch schwer und massiv aus. Wie das Wechselspiel von Licht und Schatten Knochen, Muskeln und Fleisch herausmodellierte, wirkte er auf mich durch und durch lebendig."


Durch Nicole C. Vosselers atmosphärische Sprache lebt diese traurige, melancholische Liebesgeschichte voller Seele immer wieder aufs Neue auf. Auch wenn der Schreibstil an manchen Stellen zu ausschweifend wird, sodass man sich in unnötigen Details verliert, sorgt die bilderreiche und ausführliche Art, Situationen aufzustellen dafür, dass wir in alle Situationen gut herein finden und auch abstrakte Gefühle gut nachempfinden können. Vor allem das Setting San Franciscos lässt sie bildreich vor den Augen ihrer Leser auferstehen. Im Nachwort ist zu lesen, dass die Autorin das Setting auf einer Reise für sich entdeckt hat. Die vielen ausführlichen Schilderungen der Stadt und die vielen Handlungsorte, die fast an eine Sight-Seeing-Tour erinnern, lassen auf eine gute Recherchearbeit schließen und weckten in mir den Wunsch, auch einmal diese faszinierende Stadt zu besuchen: einmal selbst den Strand Richtung Golden Gate Bridge entlang laufen, ins Getümmel am Fisherman's Wharf eintauchen und mit einem der Cable Cars über die Stadt düsen.


"... Wie eine heranwogende Meereswelle war es, wenn sie sich dem Haus näherte, ein tiefes, dunkles Rauschen, das in ein helles Schäumen und Sprudeln überging, und dann konnte ich meist schon hören, wie sie durch den Korridor rannte..."


Neben dem Stil lebt die Geschichte auch von den Charakteren. Amber ist eine wunderbare Protagonistin, die durch ihren Verlust gleich als emotionaler und authentischer Charakter eingeführt wird. Wir sehen zu, wie sie lernen muss, mit dem Tod ihrer Mutter umzugehen, während sie die Einsamkeit in dieser großen, anonymen Stadt plagt. Ihre langsam entstehende Beziehung zu ihrem Vater und neue Freundschaften helfen ihr dabei, endlich ihrer Trauer auf den Grund zu gehen.


„Ich bin tot, Amber. Lange schon. Eine verlorene Seele. Dazu verdammt, als Schatten unter euch Lebenden gefangen zu sein. Und ich weiß nicht einmal, weshalb.“


In Nathaniel findet sie zunächst ein wandelndes Mysterium, das ihre Neugierde weckt und dem sie auf den Grund gehen will. Wie kommt es, dass er seltsame Klamotten trägt, seine Ausdrucksweise manchmal von der Norm abweicht und sie sich nicht berühren können. Als sie dem geheimnisvollen, einfühlsamen und sensiblen jungen Mann immer näher kommt, findet sie heraus, dass er tot ist und als Geist auf dieser Welt festgehalten wird. Doch warum fühlt sie sich von dem gutaussehenden Typen trotzdem angezogen und hat ihre Beziehung überhaupt eine Chance? Die wachsende Beziehung zwischen Amber und Nathaniel bildet das Herzstück des Buches, auch wenn sie nicht die gesamte Handlung dominiert. Überraschend glaubhaft ist es der Autorin gelungen, eine Beziehung zwischen Mensch und Geist darzustellen. Ein Problem: die beiden können sich nicht einmal berühren. Nur in einer ganz besonderen Nacht, der Nacht auf Allerheiligen, sind die Seelen der Verstorbenen präsenter, wodurch Nathaniel Amber auch körperlich näher kommen kann. Die Konsequenzen dieser ganz besonderen Nacht sind jedoch für beide nicht vorhersehbar...


"Ich wollte, ich musste ihn sehen; ich musste, wollte ihn so vieles fragen.
Musste.
Wollte.
MUSSTE."


Auch die Nebencharaktere sind lebendig und authentisch dargestellt und bestechen vor allem durch leise und ruhige Töne. Vor allem Ambers Vater und ihre neuen Freunde, die auch Geister sehen können, haben es mir angetan. Auf wundervolle Art und Weise wird beschrieben, wie fünf Personen, die eigentlich gar nichts gemeinsam haben, zu einer funktionierenden Einheit werden, vereint durch das Geheimnis, das sie teilen. Der punkige Asiat Matt, das dunkelhäutige, gutaussehende Sportler-Ass Shane, das zunächst abweisend wirkende Goth Girl Abby und die quirlige Holly, die einen kleinen Esoterik-Laden betreibt und sich nicht um gesellschaftliche Konventionen schert können alle die Geister von Verstorbenen sehen und stehen Amber zur Seite.

Natürlich klingt schon von Anfang an ein wenig vom Ende mit, was die Autorin schlussendlich dann aber daraus gemacht hat, hat mir sehr gut gefallen. Mit einer Art bittersüßem Kompromiss gibt sie dieser Geschichte um die erste Liebe, das Loslassen von Menschen, die man liebt und eigenen Erfahrungen mit dem Tod einen wunderschönen und runden Abschluss.


„Du leuchtest“, flüsterte ich erstaunt und schwenkte staunend meine Hand sacht hin und her. „Das bist du“ raunte er mir ins Ohr. „Du lässt mich leuchten.“



Fazit:

Diese melancholische Liebesgeschichte voller Seele ist auf eine ganz gewisse Art wunderschön, todtraurig und liebevoll aufbauend, wie es nur ganz wenige Geschichten können. Ein faszinierender Schreibstil, viele interessante Ideen und eine tolle Protagonisten-Auswahl lässt dieses Buch aufleben und zu etwas ganz Besonderem werden.

Veröffentlicht am 17.04.2020

Ein neues Leben

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Für Amber ändert sich die Welt nachdem Tot ihrer Mutter, sie muss zu ihrem Vater in die USA ziehen, ein komplett neues Leben. Amber findet nette Freunde und Nathaniel, die Freunde erleben auch nicht immer ...


Für Amber ändert sich die Welt nachdem Tot ihrer Mutter, sie muss zu ihrem Vater in die USA ziehen, ein komplett neues Leben. Amber findet nette Freunde und Nathaniel, die Freunde erleben auch nicht immer tolle Sachen. Was wird noch passieren und was für eine Vergangenheit hat Nathaniel.

Ein sehr schönes Buch, man versetzt sich sehr gut in Ambers Lage. Was mir auch gut gefallen hat, dass man auch einen einblick in Nathaniels Gedanken bekommt und man so erfährt was er drüber denkt. Und das es ein so tolles Ende wird, hätte ich nicht gedacht.