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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2023

Undurchsichtig

Apfelmädchen
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Ein brutaler Mord lässt das Ermittlerteam mit Kommissarin Lind aktiv werden. Schnell kommt ein Erzählstrang aus der Vergangenheit dazu, ein Zusammenhang ist nicht erkennbar. Auf beiden Zeitebenen kommen ...

Ein brutaler Mord lässt das Ermittlerteam mit Kommissarin Lind aktiv werden. Schnell kommt ein Erzählstrang aus der Vergangenheit dazu, ein Zusammenhang ist nicht erkennbar. Auf beiden Zeitebenen kommen noch einige Handlungsstränge dazu, was die Anzahl der Personen, die es auseinander zu halten gilt, stark erhöht. Das hat das Lesen und das Verstehen weiter erschwert. Die Kommissarin ist mit ihren Ecken und Kanten sehr menschlich und authentisch dargestellt, das hat mir gut gefallen. Ihre Arbeitsweise hebt sich etwas vom typischen ab. Kurze Kapitel und häufige Wechsel der Handlungsorte erfordern volle Aufmerksamkeit und haben mich oft an meine Grenzen gebracht.

Zwischen den Zeilen und mit dem Wissen um das Ende des Falls ist eine subtile Psychologie festzustellen. Die Autorin hat ein brisantes Thema gut verarbeitet, nur die Umsetzung war mir zu kompliziert. Der schleppende Start hat es mir nicht gerade leicht gemacht, in die Geschichte hineinzufinden. Bis weit über die Hälfte des Buches fiel es mir schwer, die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Erzählsträngen herzustellen. Zum Ende werden die Zusammenhänge logisch aufgelöst. Ich bin froh, nicht vorher aufgegeben zu haben. Die Einstufung als Thriller verstehe ich nicht so richtig; es ist für mich eher ein subtil erzählter Krimi, in dem verschiedene Familiengeschichten über mehrere Zeitebenen zueinander geführt werden.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Kunstraub mit historischem Hintergrund

Die Akte Madrid
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Der Kunstexperte Lennard Lomberg soll einen Kunstraub in Andalusien aufklären und ein geraubtes surrealistisches Kunstwerk wiederfinden. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, ihres Zeichens Kriminalrätin ...

Der Kunstexperte Lennard Lomberg soll einen Kunstraub in Andalusien aufklären und ein geraubtes surrealistisches Kunstwerk wiederfinden. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, ihres Zeichens Kriminalrätin beim BKA und bei Interpol tätih, seiner Assistentin, seiner Tochter und einem Freund versinkt er tief in der Materie. Die Verstrickungen über mehrere Zeitebenen geben Einblick in die Zeit der Franco-Diktatur und deren Verbindung mit der Bonner Republik. Hinzu kommen persönliche Animositäten des Protagonisten, die für eine unterhaltsame Lektüre sorgen. Mit fundierten Recherchen, die oft kleine aber wichtige Details in die Geschichte einfließen lassen, und perspektivischen Rückblicken ist dem Autor ein bemerkenswerter Roman gelungen. Mir gefällt das Zusammenspiel von Zeitgeschichte und unterhaltsamer Geschichte, genauso wie das Einbinden von realen Persönlichkeiten aus der Vergangenheit.

Der Protagonist Lennard Lomberg ist mir sehr sympathisch, er wird mit Ecken und Kanten dargestellt, eine realistische und nachvollziehbare Persönlichkeit. Das gilt im übrigen für sein gesamtes Umfeld. Mit seinem angenehm zu lesenden Schreibstil schafft es der Autor, mich zu begeistern. Einen weiteren Fall würde ich sehr gerne wieder begleiten. Das Buch ist unabhängig vom ersten Band zu lesen, auch wenn natürlich einige Rückblicke, die auch gegeben werden, notwendig sind, um Zusammenhänge richtig zu deuten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.08.2023

Zeitgeschichte, fundiert belegt

Zerrüttung
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Politisch und zeitgeschichtlich wird das Leben im Wien des Jahres 1933 aufgearbeitet. Durch sehr viele Zeitungsartikel der seinerzeit gängigen Tageszeitungen werden insbesondere die politischen Umstände ...

Politisch und zeitgeschichtlich wird das Leben im Wien des Jahres 1933 aufgearbeitet. Durch sehr viele Zeitungsartikel der seinerzeit gängigen Tageszeitungen werden insbesondere die politischen Umstände und Veränderungen dokumentiert. In Person des pensionierten Ministerialrates und Oberinspektors des k. und k. Polizeiagenteninstituts Nechyba und seiner Nachbarn wird das Leben der Bevölkerung unter verschiedenen Aspekten beschrieben. Generell kann man sagen, dass hier die Geschichte Österreichs aufgearbeitet wird.

Für mich war die Lektüre sehr schwierig und langwierig. Die vielen wienerischen Ausdrücke, die zwar entweder auf der jeweiligen Seite oder im Glossar der Wiener Ausdrücke zum Ende des Buches erklärt werden, haben meinen Lesefluss sehr stark gehemmt. Wer sich davon nicht beeinflussen lässt, erlebt eine fundierte Geschichtsstunde. Den Buchtitel finde ich übrigens sehr gut gewählt, denn er beschreibt in jeder Hinsicht den Inhalt.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Englische Geschichte, lebhaft erzählt

Drachenbanner
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Im Mittelpunkt steht diesmal Adela von Waringham. Wir folgen ihr zum Haushalt der Schwester des Königs, die mit Simon de Montfort verheiratet ist. Adela wird in deren Entourage verheiratet und ist als ...

Im Mittelpunkt steht diesmal Adela von Waringham. Wir folgen ihr zum Haushalt der Schwester des Königs, die mit Simon de Montfort verheiratet ist. Adela wird in deren Entourage verheiratet und ist als Hofdame nahe am Geschehen. Auf der anderen Seite steht ein Leibeigener ihres Vaters, mit dem sie zusammen aufgewachsen ist; die beiden verbindet eine tiefe Freundschaft, was ihren jeweiligen Familien ein Dorn im Auge ist. Neben dem privaten Lebensweg der beiden werden die geschichtlichen Fakten gekonnt einbezogen.

Die wieder fundierte Recherche zeigt einen interessanten Abschnitt der englischen Geschichte mit vielen bekannten und realen Persönlichkeiten. Die Privilegien des Adels, deren Umgang damit sowie das harte Leben der einfachen Bevölkerung werden eindrucksvoll, authentisch und spannend erzählt. Diese unterhaltsame Lektüre, die englische Geschichte verständlich vermittelt und durch den fiktiven Part auch sehr packend ist, möchte ich gerne empfehlen. Band 7 der Waringham-Saga ist wie seine Vorgänger unabhängig lesbar und eine empfehlenswerte Lektüre für Liebhaber gut recherchierter und erzählter historischer Romane.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Die Mona Lisa auf Abwegen

Die Erfindung des Lächelns
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Thema des Buches ist der historisch belegte Diebstahl der Mona Lisa aus dem Louvre im Jahre 1911. Aus vier Perspektiven erzählt der Autor einen möglichen Weg des Bildes bis zu seiner Rückkehr in das Pariser ...

Thema des Buches ist der historisch belegte Diebstahl der Mona Lisa aus dem Louvre im Jahre 1911. Aus vier Perspektiven erzählt der Autor einen möglichen Weg des Bildes bis zu seiner Rückkehr in das Pariser Museum. Berühmte Persönlichkeit waren involviert und spielen auch in diesem Roman ein wichtige Rolle. Weitere Sichtweisen werden aufgezeigt durch den Dieb, eine anarchistische Gruppe und die ermittelnde Polizei. Die Kombination ist geschickt gewählt, es werden Fakten gekonnt mit Fiktion vermischt.

Der schleppender Start hat es mir schwer gemacht, in die Geschichte hineinzufinden. Es hat gedauert, bis ich die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Erzählern herstellen konnte. Aber dann einmal angekommen, hat mir die Lektüre Spaß bereitet. Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen. Er schafft es, die Atmosphäre von Paris in dieser Zeit authentisch zu zeichnen, die vielen Beschreibungen sind sehr bildhaft. Diese gut recherchierte Kriminalgeschichte zur Zeit der Belle Époque rund um den Kunstraub der Mona Lisa kann ich gerne weiterempfehlen.

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