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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2022

Eine interessante Persönlichkeit

Das Buch der Gifte
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Der Roman über Christine de Pizan (1364 – c. 1430), die nach dem Tod ihres Mannes eigenständig die Familie durchbringen möchte, ist eine interessante Lektüre. Sie war eine französische Schriftstellerin ...

Der Roman über Christine de Pizan (1364 – c. 1430), die nach dem Tod ihres Mannes eigenständig die Familie durchbringen möchte, ist eine interessante Lektüre. Sie war eine französische Schriftstellerin und Philosophin venezianischer Herkunft und gilt als die erste Autorin der französischen Literatur, die von ihren Werken leben konnte.

Die Autorin erzählt als Christine in der Ich-Form aus ihrem Leben als Witwe, die bemüht ist, ihren Kindern und anderen Familienmitgliedern die Lebensgrundlage zu sichern. Sie wird als selbstbewusste, intelligente und spitzzüngige Frau dargestellt, die sich durchzusetzen weiß. Nebenbei steht sie einer des Mordes verdächtigen Nachbarin bei. Zudem findet sich das Thema Bücher mit im Fokus, das Erstellen von Büchern im 15. Jahrhundert vom Schreiben bis zum fertigen Buch. Das hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die historischen Fakten sind passend in die Geschichte eingebunden und formen einen lesenswerten Roman. Die Details sind gut recherchiert. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen; gerne empfehle ich es denjenigen, die historische Romane mögen.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Das Buch zum Spiel

CATAN - Der Roman (Band 1)
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Startend im Jahr 860 werden drei Halbbrüder aus ihrer Heimat verbannt; Grund hierfür war die Unterstützung der Flucht der Tochter eines Wikingerfürsten. Gemeinsam mit ihr und auswanderungswilligen Nachbarn ...

Startend im Jahr 860 werden drei Halbbrüder aus ihrer Heimat verbannt; Grund hierfür war die Unterstützung der Flucht der Tochter eines Wikingerfürsten. Gemeinsam mit ihr und auswanderungswilligen Nachbarn starten die Drei ihre Seereise in unbekannte Gefilde. Ein Sturm lässt sie auf einer unbewohnten Insel stranden, der sie den Namen Catan geben. Hier gibt es viele Herausforderungen, die nicht immer im Einvernehmen bestritten werden. Eine spannende Entwicklung der Siedlung und ihrer Bewohner nimmt den Leser mit auf eine interessante Reise.

Mir gefällt die Idee, den Weg der Siedler nach Catan und deren Leben dort in ein Buch zu fassen. Die an die Zeit angepasste Sprache ist gelungen. Der Erzählstil führt den Leser mitten ins Geschehen. Es gibt viele Charaktere, die aufgrund ihrer Authentizität gut zu verfolgen und verstehen sind. Hilfreich ist hier auch das Personenregister, der Stammbaum der Hauptprotagonisten sowie zum Verständnis der Umgebung die Landkarte zu Beginn des Buches.

Der Start in diese Trilogie hat mir sehr gut gefallen, gespannt warte ich schon auf den nächsten Teil. Gerne empfehle ich sie Freunden des Spiels sowie Fans historischer Romane.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Erschwerte Bedingungen

Die Marseille-Morde - Das tote Mädchen
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Das Buch wagt sich an ein heikles Thema, denn Mobbing ist nach wie vor in der Gesellschaft nicht wirklich als Problem anerkannt. Hinzu kommt noch das Thema Korruption, was auch nicht allzu oft in den Mittelpunkt ...

Das Buch wagt sich an ein heikles Thema, denn Mobbing ist nach wie vor in der Gesellschaft nicht wirklich als Problem anerkannt. Hinzu kommt noch das Thema Korruption, was auch nicht allzu oft in den Mittelpunkt von Erzählungen rückt. Weiterhin wird der Corona-Lockdown thematisiert, den jeder Leser persönlich erfahren und noch gut vor Augen hat. Nebenschauplatz ist dann noch das Thema Frauen bei der Polizei und einige andere, die zu erwähnten spoilern würde.

Eine Schülerin erlebt extremes Mobbing durch eine Schülerclique und begeht Selbstmord. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei fallen in den beginnenden Lockdown, so dass die Chefs, Väter der Täter, viele Entscheidungen treffen, die eine Vertuschung der Umstände und mehr problemlos zulassen. Die frischgebackene Polizei-Inspektorin Nadia darf den Fall nicht weiter verfolgen; zusammen mit Teilen ihres toll zusammen arbeitenden Teams und eines Staatsanwalts setzt sie darüber hinweg und beweist Courage.

Neben dem Fall, schafft die Autorin mit ihren Beschreibungen des mediterranen Ambientes tolle Landschaftsimpressionen und passend in die Geschichte integriertes Privatleben der Protagonisten. Die Spannung ist hier nicht, wer es denn am Ende war, sondern ob die „Bösen“ zur Verantwortung gezogen werden können. Der Spannungsbogen erstreckt sich dann auch bis zum Ende, was mir gut gefallen hat. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Ein Pastor und sein Hobby

Herr Heiland und der tote Pilger
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Pastor Heiland kommt aus dem hohen Norden in einen beschaulichen Ort in Bayern. Er liest mit Vorliebe Kriminalromane. So trifft es sich gut, dass er seine Kenntnisse daraus schon bald an seinem neuen Lebensmittelpunkt ...

Pastor Heiland kommt aus dem hohen Norden in einen beschaulichen Ort in Bayern. Er liest mit Vorliebe Kriminalromane. So trifft es sich gut, dass er seine Kenntnisse daraus schon bald an seinem neuen Lebensmittelpunkt nutzen kann. Bevor er sich einleben kann, wird ein Pilger tot aufgefunden.

Der Roman ist der Start in eine Serie rund um Pastor Heiland. Die Geschichte ist recht einfach gestrickt und nicht sehr anspruchsvoll. Vielleicht wird das Potential einiger interessanter Neben-Charaktere in den kommenden Bänden ausgeschöpft. Interessant finde ich neben der Haushälterin auf jeden Fall den Küster. Der Fall ist konsequent aufgebaut, auch humorvolle Elemente fehlen nicht. Irgendwie hatte ich wohl mehr von Pfarrer Braun erwartet, mehr Finesse und Humor. So ganz konnte mich dieses Buch leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Ein Mythos – neu erzählt

Galatea
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Es fällt mir nicht leicht, dieses Buch zu rezensieren, denn es ist so ganz anders als das, was ich sonst so lese. Das Streben nach einem eigenständigen Leben ist in der heutigen Zeit für Frauen selbstverständlich, ...

Es fällt mir nicht leicht, dieses Buch zu rezensieren, denn es ist so ganz anders als das, was ich sonst so lese. Das Streben nach einem eigenständigen Leben ist in der heutigen Zeit für Frauen selbstverständlich, aber noch immer wird es Männer geben, die sich in dieser Geschichte wiederfinden können. Die Statue aus der griechischen Mythologie erhält durch die Worte der Autorin neben einer Stimme vor allem einen Namen und eine Persönlichkeit.

Die Illustrationen sind sehr treffend, durch sie wird das Buch etwas verlängert, denn der eigentliche Text ist schon ziemlich kurz. Dennoch hat mir nichts gefehlt, denn das Wesentliche wurde erzählt. Zudem sind die anderen Teile: das Vorwort der Autorin, eine Übersetzung der Pygmalion-Geschichte von Ovid und ein Nachwort des Philologen Andreas Knabl informativ und tragen zum besseren Verständnis bei; sie runden das Ganze ab. Ich finde es sehr interessant, die Sagenwelt modern zu gestalten und eine Verbindung zur Neuzeit zu schaffen. Das ist der Autorin wirklich gut gelungen.

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