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Veröffentlicht am 05.02.2021

Eine authentische Familiengeschichte

Helenes Versprechen
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Die Geschichte spielt zur NS-Zeit und spiegelt das Leben der jüdischen Bevölkerung bis zum Kriegsende wieder. Ein zweiter Erzählstrang beleuchtet die Flucht zu verschiedenen Zeiten und das neue Leben ...

Die Geschichte spielt zur NS-Zeit und spiegelt das Leben der jüdischen Bevölkerung bis zum Kriegsende wieder. Ein zweiter Erzählstrang beleuchtet die Flucht zu verschiedenen Zeiten und das neue Leben verschiedener Charaktere. Diese Aufteilung hat mir gut gefallen. Inspiriert durch das wahre Leben einer jüdischen Kinderärztin erzählt die Autorin eine authentische Geschichte, die trotz großer Tristesse angenehm zu lesen ist.

Der Schreibstil sorgt für eine ansprechende Erzählform. Mir gefällt gut, dass viele Details recherchiert wurden und in die Erzählung einfließen. So kann man sich gut in Frankfurt zurechtfinden. Auch die Geschichte des Judentums ist authentisch eingearbeitet. Die Familie und jedes Familienmitglied wird mit all seinen Eigenarten vorgestellt, das bietet eine gute Basis für diese Art der Geschichte. Die Entwicklung der einzelnen Figuren durch die politische Situation und private Schicksalsmomente ist überzeugend und nachvollziehbar dargestellt.

Das hilfreiche Glossar am Ende des Buches finde ich notwendig, da die Begriffe jüdischen Lebens nicht hinlänglich bekannt sind. Auch das Nachwort mit Informationen zur Entstehung des Romans ist interessant, sollte aber auch wirklich als Nachwort gelesen werden, um den Spannungsbogen des Romans nicht zu stören.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Bewegende Lebensgeschichte

Als wir uns die Welt versprachen
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In diesem Buch sind die Schwabenkinder das Grundthema. Sehr arme Bauern in Italien verkaufen aus der Not heraus ihre Kinder an schwäbische Bauern, um sie als ausgebeutete Helfer auf deren Höfen zu verdingen. ...

In diesem Buch sind die Schwabenkinder das Grundthema. Sehr arme Bauern in Italien verkaufen aus der Not heraus ihre Kinder an schwäbische Bauern, um sie als ausgebeutete Helfer auf deren Höfen zu verdingen. So lernen sich Edna und Jacob kennen und werden schließlich auf der Flucht getrennt. Fast 90jährig erkennt sie ihren Freund aus Kindertagen auf einem Foto wieder und erfährt, dass er in der Gegend geblieben ist, an die sie kaum gute Erinnerungen hat. Sie beschließt, ihn auf dem Weg, der sie nach Hause geführt hat, zu (be)suchen. Sie möchte ihm den Papagei Emil bringen, seinerzeit ihrer beider Begleiter. Auf diesem Weg lernt sie die unterschiedlichsten Leute kennen, teilt ihre Erfahrungen und lernt von ihnen.

Erzählt auf zwei Zeitebenen, lässt die Protagonistin einerseits ihre Kindheit Revue passieren und lernt andererseits bei den Begegnungen auf ihrer Wanderung von ihren Weggefährten. Mir gefällt die Grundidee und deren Umsetzung. Sprachlich angepasst an die Thematik, entstehen bewegende Episoden, denn die Unterstützung, die die Protagonistin auf ihrem Weg erfährt spürt man förmlich beim Lesen. Ob Naturbeschreibungen oder einfühlsame Gefühlsbewegungen, authentische Situationen durch intensive Recherche, all dies macht das Buch ist lesenswert.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Tiefgründige Geschichte

Kleine Stadt der großen Träume
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Der Anfang des Buches hat mich etwas irritiert. Alles dreht sich um Eishockey; ein Thema, das mich nicht wirklich interessiert. Es hat etwas gedauert, bis ich erkannt habe, dass der Sport als Basis für ...

Der Anfang des Buches hat mich etwas irritiert. Alles dreht sich um Eishockey; ein Thema, das mich nicht wirklich interessiert. Es hat etwas gedauert, bis ich erkannt habe, dass der Sport als Basis für verschiedene Aspekte steht, die anhand einer Stadt im Eishockeywahn thematisiert werden. Der Autor entwickelt die Geschichte extrem langsam und mit einer ungewöhnlichen Sprache, die jedoch sehr viel Feingefühl ausdrückt. In beides muss man sich erst einfinden. Es gibt leider Passagen, die für Nicht-Eishockey-Begeisterte schwer zu verstehen und nachzuvollziehen sind.

Die Handlung zeigt viele Familien mit unterschiedlichen Problemen und Emotionen, die alle mit dem Eishockey-Verein der Stadt auf irgendeine Art verbandelt sind. Ein besonderes Ereignis zeigt, dass verschiedene Lösungsansätze zur Bewältigung führen können. Es werden teilweise menschliche Abgründe aufgezeigt, die zu realistisch sind. Viele Aspekte regen zum Nachdenken an.

Ein etwas anderes Buch mit Tiefgang, das ich gerne empfehle für Leser, die genau das mögen.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Die Entstehung von Kingsbridge

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
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Das Buch startet mit einem brutalen Angriff der Wikinger auf die Südküste Englands Ende 900. Daraus entwickelt sich eine Geschichte, die über eine Zeitspanne von 10 Jahren die Entstehung des Ortes Kingsbridge ...

Das Buch startet mit einem brutalen Angriff der Wikinger auf die Südküste Englands Ende 900. Daraus entwickelt sich eine Geschichte, die über eine Zeitspanne von 10 Jahren die Entstehung des Ortes Kingsbridge erzählt und von vier Protagonisten geprägt ist. Der Bootsbauer Edgar verlässt seine zerstörte Heimat und baut sich mit seiner Familie ein neues Leben etwas nördlicher auf. Etwa zur gleichen Zeit kommt die normannische Edelfrau Ragna in die Gegend, um den Aldermann zu heiraten. Dann wäre da noch der skrupellose Bischof, Halbbruder des Aldermann sowie der Mönch Aldread, der sich mit Edgar anfreundet. Das Land der Angelsachsen ist von Gewalt geprägt, die Macht des Königs hält sich in Grenzen. In dieser düsteren Zeit erzählt Ken Follett eine lesenswerte Geschichte in vier Teilen mit vielen, auch überraschenden, Wendungen und Passagen mit grausamen wie gewaltsamen Szenen. Letztendlich genügt ein Satz, um die Entstehung des Namens Kingsbridge zu beschreiben, wenn auch die Geschichte davor entscheidend dazu beiträgt.

Mir gefällt gut, dass die Geschichte aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten erzählt wird, Der gelernte Bootsbauer Edgar ist handwerklich äußerst geschickt und entwickelt sich zu einem Baumeister, der große Bauwerke erschaffen möchte. Er überzeugt mit Denkvermögen und Ausgeglichenheit, wobei es glaubwürdiger gewesen wäre, wenn nicht alles, was er plant, auf Anhieb klappen würde. Ragna ist eine starke Frau, die sich selbstbewusst in dieser für eine Frau nicht einfachen Zeit durchzusetzen weiß, die zudem strategisch denken kann und vielen Männern überlegen ist. Aldread ist ein gütiger und ambitionierter Mönch, sehr belesen und wissbegierig. Mit seinen mit kleinen Fehlern weiß er seine vielen Pläne umzusetzen. Der intrigante Bischof ist von edlem Blut, äußert selbstsüchtig und eine unsympathische Figur, die die Machtgier des Klerus in dieser Zeit zeigt und dafür lebt.

Mir gefällt der typische Follett-Stil, die Geschichte ist ergreifend und fesselnd erzählt, die Charaktere wurden konsequent entwickelt und detailreich aufgebaut. Auch die dramatischen Elemente haben ihren Reiz, da sie gut in die Geschichte integriert wurden. Viele der Nebenfiguren, die zur Untermalung der Geschichte passen, haben mir gut gefallen. Der Aufbau des als Happy End gestalteten Schlusses ist mir zu überhastet und äußerst kurz geraten; da hättet ich mir einen langsameren Aufbau gewünscht. Die Karten auf der inneren Seite der Umschlagseiten sind hilfreich, auch wenn wichtige Orte, z. B. Shiring, fehlen. Ein kleiner Kritikpunkt: ich hätte mir noch ein Personenverzeichnis gewünscht, um einen besseren Überblick zu haben, da es teilweise doch recht viele Personen gibt, die man sich merken muss. Das Cover gefällt mir sehr, schlicht und passend. Für Fans historischer Romane und von Ken Follett ist dieses Buch eine Empfehlung wert.

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Vielschichtige Familiengeschichte

Hannahs Gefühl für Glück
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Ein ehemaliger Polizist ist mit seiner vierköpfigen Familie zu seinem dementen Vater in sein Elternhaus in der Einöde in Kanada zurück gekehrt. Sie leben dort nebeneinander her. Als ein fremdes Mädchen ...

Ein ehemaliger Polizist ist mit seiner vierköpfigen Familie zu seinem dementen Vater in sein Elternhaus in der Einöde in Kanada zurück gekehrt. Sie leben dort nebeneinander her. Als ein fremdes Mädchen in ihr Leben tritt und die Weihnachtstage bei ihnen verbringt, denken die einzelnen Familienmitglieder über ihr Dasein nach und stellen fest, dass das Mädchen ihnen vergessene Möglichkeiten und Emotionen aufzeigt. Die Familie ist authentisch dargestellt und vereint verschiedene Problematiken. Durch die gefühlvollen Beschreibungen der einzelnen Protagonisten werden die unterschiedlichen Themen miteinander verbunden. Die Familie ist sympathisch, weil sie nicht perfekt ist, sondern jeder Einzelne mit seinen eigenen Probleme kämpft und versucht, sie alleine zu lösen. Das fremde Mädchen bricht die Grenzen auf, denn sie zeigt mit ihrer eigenen Lebensgeschichte, dass es immer schlimmer sein und man trotzdem optimistisch bleiben kann. Bis zum Schluss ist das Ende der Geschichte offen und wird erst mit den letzten Zeilen entschieden.

Die Geschichte spielt zur Weihnachtszeit und passt daher auch gut in die Lesezeit rund ums Fest. Durch die emotionalen Abschnitte kann man sich gut in die Protagonisten hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Der Schreibstil passt sehr gut dazu und schafft diese besondere Stimmung. Das Buch hat mir gut gefallen.

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