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Veröffentlicht am 27.07.2020

Eine faszinierende Frau

Die Dirigentin
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Eine Frau, die früh weiß, was sie will. Als Immigrantin in die USA gekommen, hat sie einen großen Traum. Um diesen zu verwirklichen, muss sie viele Hindernisse nehmen und ihre große Liebe ziehen lassen. ...

Eine Frau, die früh weiß, was sie will. Als Immigrantin in die USA gekommen, hat sie einen großen Traum. Um diesen zu verwirklichen, muss sie viele Hindernisse nehmen und ihre große Liebe ziehen lassen. Zudem wird sie nicht ernst genommen, aber sie meistert alle Hürden mit der ihr eigenen Willensstärke, um ihren Traum, als erste Frau ein Orchester zu dirigieren, zu verwirklichen.

Dieses Buch hat mich fasziniert, ich habe es schnell gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie der Lebensweg von Antonia Brico verläuft. Es hat mir gut gefallen, dass ihre Geschichte aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Der Schreibstil ist fesselnd und man folgt der Dirigentin auf fast intime Art und Weise. Man leidet mit ihr, wenn es mal nicht so läuft wie gewünscht, man freut sich mit ihr auch über kleinste Erfolge; man lacht und weint, wenn auch sie so fühlt.

Die Biographie in Romanform über die erste weibliche Dirigentin zeigt auf anschauliche Art und Weise, welche Schwierigkeiten Frauen zu Beginn de 20. Jahrhunderts hatten, ihre beruflichen Wünsche zu verwirklichen und dem Gehorsam Eltern und Ehemann gegenüber zu entkommen. Die Autorin zeigt anhand des Lebenswegs einer faszinierenden Persönlichkeit, dass es Frauen möglich war, ihren eigenen Weg zu gehen; auch wenn viele Steine ihren Weg pflastern und hierfür ein starker Wille notwendig war. Dieser sehr gut recherchierte Roman ist absolut empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Eine Frau mit starkem Willen

Die Marschallin
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Der Roman erzählt von Zora Del Buono, einer slowenischen Kommunistin, die durch ihre Heirat mit einem italienischen Radiologen den Großteil ihres Lebens in Bari verbringt. Ihre politische Gesinnung hält ...

Der Roman erzählt von Zora Del Buono, einer slowenischen Kommunistin, die durch ihre Heirat mit einem italienischen Radiologen den Großteil ihres Lebens in Bari verbringt. Ihre politische Gesinnung hält sie nicht davon ab, kapitalistische Vorzüge für ihre Familie zu nutzen.

Den Beginn des Buches fand ich etwas schleppend, das Leben in Slowenien ist wenig spannend und aufgrund des nüchternen Sprache der Autorin fast langweilig. Die Geschichte nimmt an Fahrt auf und ist auf unterschiedlichen Ebene interessant. Die Themen sind facettenreich und gut recherchiert. Der Faschismus in Italien rund um Mussolini ist sicherlich vielen bekannt, das Gegenspiel der Kommunisten auch. Aber die fundierten Details zu den Ereignissen in Slowenien in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts waren für mich neu und so geht es wohl auch anderen Lesern. Dieser Teil war interessant und lesenswert, wenn auch die Sprache oft etwas zäh ist.

Die Lebensgeschichte einer Frau mit starken Willen, die einige prominente Zeitgenossen kennenlernt, wird von ihrer Enkelin erzählt. Man erkennt, dass sie einen tiefen Einblick in deren Leben hatte; auch der Abschluss im Jahr 1980 zeigt in einem letzten Rückblick, was ihre Großmutter ausgemacht hat. Das Buch zeigt auch, dass zu dieser Zeit die Frauen keine Rechte, sondern hauptsächlich Pflichten hatten.

Ich habe es selten erlebt, dass ein Buchtitel so passend ist. Der Charakter der Protagonistin entspricht den Wesenszügen, die im allgemeinen einer Person des Titels zugeordnet werden. Sie übernimmt sowohl im privaten wie auch im politischen Bereich das Kommando, solange es ihr möglich ist.

Ein interessanter Roman, der leider durch einige Längen etwas an Überzeugung vermissen lässt. Dennoch ist er lesenswert.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Zivilcourage zu unterschiedlichen Zeiten

Name: Sophie Scholl
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Beginnend mit einem Theatermonolog wird die Geschichte der historischen Sophie Scholl mit einer jungen Frau der Gegenwart gleichen Namens zusammengebracht. Auch sie hat eine Entscheidung zu treffen, die ...

Beginnend mit einem Theatermonolog wird die Geschichte der historischen Sophie Scholl mit einer jungen Frau der Gegenwart gleichen Namens zusammengebracht. Auch sie hat eine Entscheidung zu treffen, die Zivilcourage und Mut erfordert. Der geschichtliche Teil rund um die Weiße Rose ist kurz und prägnant dargestellt und enthält trotzdem alle wichtigen Details zum Verständnis der damaligen Situation. Der Wechsel zwischen den Zeiten ist gelungen. Auch die aktuelle Geschichte ist plausibel. Den Zusammenhang anhand des Namens festzumachen war eine tolle Idee.

Der zweite Abschnitt ist sehr wissenschaftlich formuliert und somit keine leichte Lektüre. Das Thema ist absolut passend zum Theatermonolog, aber als Essay doch oft schwierig zu lesen und zu verstehen. Er bringt das Thema Mut und Zivilcourage auf ein anderes Niveau und verdeutlicht die verschiedenen Aspekte des Themas.

Es hat mir gut gefallen, dass die Flugblätter abgedruckt sind. Sie geben einen tollen Einblick in die Arbeit und die Intentionen der Weißen Rose. Die Formulierungen sind klar und deutlich, für jedermann verständlich. Die wichtigsten Aspekte des passiven Widerstands werden erklärt und können leicht nachvollzogen werden. Häufig werden nur Teile behandelt, daher hat es mir gut gefallen, sie im Ganzen zu lesen.

Das Buch ist eine tolle Sammlung zu einem schwierigen und berührendem Thema.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Leichte Sommerlektüre

Die Galerie der Düfte
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Dies ist die Geschichte der jungen Münchnerin Johanna, die für ihren Naturkosmetikladen lebt und kein Glück mit den Männern hat – eine gute Basis für diesen leichten Sommerroman. Sie ist an den Produkten ...

Dies ist die Geschichte der jungen Münchnerin Johanna, die für ihren Naturkosmetikladen lebt und kein Glück mit den Männern hat – eine gute Basis für diesen leichten Sommerroman. Sie ist an den Produkten der Officina Profumo di Santa Maria Novella in Florenz interessiert und reist in den Süden, um weitere schriftliche Absagen zu umgehen. Sie lernt die Familie und somit die zwei ungleichen Brüder Luca und Sandro kennen. Viele Geheimnisse sorgen für Turbulenzen in Italien wie Deutschland.

Die Autorin kann ihre Begeisterung für Florenz in einer bildhaften Sprache weitergeben, die historischen Aspekte entstehen vor dem inneren Auge und lassen den Leser auf den Spuren der Protagonisten mit wandeln. Das Flair von Italien lebt in diesem Roman. Auch ihr Interesse an Naturkosmetik und dessen Herstellung kommt ausführlich zur Geltung; manchmal etwas zu sehr, was streckenweise zu langatmigen Passagen führt. Alles in allen ist es jedoch ein unterhaltsamer Roman, der sich flüssig lesen lässt.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Florenz zur Zeit der Renaissance

Wir sind das Salz von Florenz
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Die fast 900 Seiten sind mit vielen historischen Begebenheiten gefüllt, die hervorragend in die fiktive Geschichte einfließen. Im Mittelpunkt stehen die realen florentinischen Familien de Medici, Strozzi ...

Die fast 900 Seiten sind mit vielen historischen Begebenheiten gefüllt, die hervorragend in die fiktive Geschichte einfließen. Im Mittelpunkt stehen die realen florentinischen Familien de Medici, Strozzi und Pazzi, der Papst in Rom mit seinen Kardinälen sowie der fanatische Dominikanermönch Girolamo Savonarola mit seinen „Jüngern“. Der Roman folgt den historischen Begebenheiten sehr detailliert und baut die fiktiven Charaktere auf faszinierende Art und Weise ein. Der Leser taucht tief in die Welt der Renaissance ein, denn dieser opulente Roman bietet auch viele Informationen zu Kunst und Kultur, so trifft man auf Botticelli, Michelangelo und da Vinci.

Der Autor überzeugt mit detailliert ausgearbeiteten Charakteren, erzählt gekonnt das Spiel der Mächtigen und das pulsierende Leben im Italien des späten 15. Jahrhunderts. Durch den lebendigen Schreibstil fühlt man sich hinein versetzt in die damalige Zeit, die farbenfroh im Kopf des Lesers entsteht. Die fiktive Protagonistin, durch deren Augen wir dies erleben, ist sehr sympathisch; man lebt und leidet mit ihr.

Ein wunderbarer und lehrreicher Roman, der für Liebhaber gut recherchierter historischer Romane sehr interessant und absolut empfehlenswert ist. Das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht.

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