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Veröffentlicht am 03.12.2022

Blick in das Familienleben anderer Leute

Die Familien der anderen
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Christine Westermann ist eine Journalistin mit Leib und Seele, man kennt sie als Moderatorin, Literaturkritikerin und Autorin. Ich mag ihre Art, zu erzählen und ihre sympathische Erscheinung. In diesem ...

Christine Westermann ist eine Journalistin mit Leib und Seele, man kennt sie als Moderatorin, Literaturkritikerin und Autorin. Ich mag ihre Art, zu erzählen und ihre sympathische Erscheinung. In diesem Buch blickt sie auf Persönliches zurück und gibt einen ehrlichen Einblick in ihr Leben von der Kindheit bis zur Gegenwart. Ihre Familie, ihr beruflicher Werdegang und von ihr gelesene Bücher stehen im Mittelpunkt. Anlass für dieses Buch ist ihre Lektüre von Manns Zauberberg.

Zitate aus den Büchern runden ihre Eindrücke hervorragend ab. Besonders gefallen mir die als Überschriften ausgewählte Zitate interessanter Persönlichkeiten. Christine Westermann nimmt uns mit auf eine kurzweilige Zeitreise, sie verbiegt sich nicht, sondern bleibt authentisch. Die am Ende aufgelistete Lektüre aus diesem Buch liest sich wie eine Empfehlungsübersicht. Der Untertitel „Mein Leben in Büchern“ erinnert mich an Elke Heidenreich, die mit ihrem Buch „Hier geht’s lang – Mit Büchern von Frauen durchs Leben“ einen ähnlichen Einblick in ihr Leben mit Büchern gegeben hat. Mir gefällt die Thematik, Christine Westermann hat sie aus meiner Sicht gut getroffen, daher empfehle ich dieses Buch gerne denjenigen, die sich für die Autorin oder Literatur im Allgemeinen interessieren.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Eine interessante Persönlichkeit

Das Buch der Gifte
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Der Roman über Christine de Pizan (1364 – c. 1430), die nach dem Tod ihres Mannes eigenständig die Familie durchbringen möchte, ist eine interessante Lektüre. Sie war eine französische Schriftstellerin ...

Der Roman über Christine de Pizan (1364 – c. 1430), die nach dem Tod ihres Mannes eigenständig die Familie durchbringen möchte, ist eine interessante Lektüre. Sie war eine französische Schriftstellerin und Philosophin venezianischer Herkunft und gilt als die erste Autorin der französischen Literatur, die von ihren Werken leben konnte.

Die Autorin erzählt als Christine in der Ich-Form aus ihrem Leben als Witwe, die bemüht ist, ihren Kindern und anderen Familienmitgliedern die Lebensgrundlage zu sichern. Sie wird als selbstbewusste, intelligente und spitzzüngige Frau dargestellt, die sich durchzusetzen weiß. Nebenbei steht sie einer des Mordes verdächtigen Nachbarin bei. Zudem findet sich das Thema Bücher mit im Fokus, das Erstellen von Büchern im 15. Jahrhundert vom Schreiben bis zum fertigen Buch. Das hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die historischen Fakten sind passend in die Geschichte eingebunden und formen einen lesenswerten Roman. Die Details sind gut recherchiert. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen; gerne empfehle ich es denjenigen, die historische Romane mögen.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Das Buch zum Spiel

CATAN - Der Roman (Band 1)
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Startend im Jahr 860 werden drei Halbbrüder aus ihrer Heimat verbannt; Grund hierfür war die Unterstützung der Flucht der Tochter eines Wikingerfürsten. Gemeinsam mit ihr und auswanderungswilligen Nachbarn ...

Startend im Jahr 860 werden drei Halbbrüder aus ihrer Heimat verbannt; Grund hierfür war die Unterstützung der Flucht der Tochter eines Wikingerfürsten. Gemeinsam mit ihr und auswanderungswilligen Nachbarn starten die Drei ihre Seereise in unbekannte Gefilde. Ein Sturm lässt sie auf einer unbewohnten Insel stranden, der sie den Namen Catan geben. Hier gibt es viele Herausforderungen, die nicht immer im Einvernehmen bestritten werden. Eine spannende Entwicklung der Siedlung und ihrer Bewohner nimmt den Leser mit auf eine interessante Reise.

Mir gefällt die Idee, den Weg der Siedler nach Catan und deren Leben dort in ein Buch zu fassen. Die an die Zeit angepasste Sprache ist gelungen. Der Erzählstil führt den Leser mitten ins Geschehen. Es gibt viele Charaktere, die aufgrund ihrer Authentizität gut zu verfolgen und verstehen sind. Hilfreich ist hier auch das Personenregister, der Stammbaum der Hauptprotagonisten sowie zum Verständnis der Umgebung die Landkarte zu Beginn des Buches.

Der Start in diese Trilogie hat mir sehr gut gefallen, gespannt warte ich schon auf den nächsten Teil. Gerne empfehle ich sie Freunden des Spiels sowie Fans historischer Romane.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Gelungene Fortsetzung der Reise ins Mittelalter

Das Geheimnis des Pilgers
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Von der ersten Seite an begegnet man alten Bekannten, genauso fühlt es sich an. Die Geschichte rund um das Leben der Freunde Palmiro und Conlin mit ihren Familien gibt einen für mich authentischen Einblick ...

Von der ersten Seite an begegnet man alten Bekannten, genauso fühlt es sich an. Die Geschichte rund um das Leben der Freunde Palmiro und Conlin mit ihren Familien gibt einen für mich authentischen Einblick in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts, mit seinen typischen und auch nicht oft angesprochenen Aspekten. Neue Charaktere ergänzen die Vielfalt der Themen und sorgen für Abwechslung. Es gibt wieder verschiedene Erzählstränge, die gut miteinander verwoben sind und Intrigen, Familienbande, ein wenig Mystik sowie reichlich Gefühl zeigen.

Die aufgezeigten Szenarien überzeugen mich ebenso wie der bewährte Schreibstil der Autorin; aufgelockert durch humorvolle Formulierungen zaubert er beim Lesen oft ein Lächeln ins Gesicht. Die bildhafte Sprache schafft es, die einzelnen Szenen vor dem inneren Auge erscheinen zu lassen und sich mitten im Geschehen wieder zu finden.

Das ausführliche Personenregister zu Beginn des Buches ist sehr hilfreich in Anbetracht der Vielzahl der Charaktere. Wie schon den ersten Band, empfehle ich die Fortsetzung auch gerne, würde jedoch vorschlagen, den Start in die Trilogie zuerst zu lesen, um allen Erzählsträngen problemlos folgen zu können.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Tolles Porträt einer interessanten Frau

Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst
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Meret Oppenheim rebellierte gegen das ländliche Leben im Südwesten Deutschlands und reist nach Paris, um dort ihre künstlerische Ader auszuleben. Zuerst noch unterstützt von ihren Eltern, steht sie peu ...

Meret Oppenheim rebellierte gegen das ländliche Leben im Südwesten Deutschlands und reist nach Paris, um dort ihre künstlerische Ader auszuleben. Zuerst noch unterstützt von ihren Eltern, steht sie peu à peu auf eigenen Beinen. Der Weg ist steinig, aber sie findet Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen ohne sich allzu sehr verbiegen zu müssen. Sie war eine starke Persönlichkeit, die leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Die Autorin zeichnet eine fiktive Geschichte im Rahmen ihrer nur unzulänglich bekannten Biographie. Geprägt und unterstützt wird die Protagonistin durch ihre in der Schweiz lebende Großmutter mütterlicherseits, die sie versteht, da sie selbst künstlerische Ambitionen hatte. Das Buch behandelt einen kurzen zeitlichen Ausschnitt aus dem Leben von Meret Oppenheim; eine Zeit, in der in Deutschland die politische Situation auch für ihre Eltern bedrohlich wird, denn ihr Vater ist Halbjude

Das Zitat „Die Freiheit wird einem nicht gegeben. Man muss sie nehmen.“ beschreibt Merets Lebenseinstellung auf eine direkte Art und Weise, und dazu äußerst treffend.

Mina Königs Schreibstil schafft eine realistische Atmosphäre rund um eine außergewöhnliche Künstlerin, die ihren Weg konsequent geht. Tolle bildhafte Beschreibungen, sowohl von Situationen als auch der Stadt Paris und der Personengruppe, mit der sie sich umgibt sorgen für eine Leseerlebnis. Sie zeichnet lebendige Charaktere. Dieses Buch ist aber auch ein Porträt der Kunstwelt und ihrer Künstler in den 1930er Jahren, insbesondere der Surrealisten. Sie bewegte sich im Kreise auch heute noch bekannter Künstler wie Pablo Picasso, Salvador Dali, Joan Miró, Alberto Giacometti, André Breton, Marcel Duchamp und Max Ernst. Gerne gebe ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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