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Veröffentlicht am 18.06.2023

Rückblick auf die 1930er Jahre

Josses Tal
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Als uneheliches Kind hat Josef es nicht leicht, insbesondere innerhalb der schlesisch-stämmigen Familie. Vom Großvater gezüchtigt, findet er Zuflucht bei der Nachbarsfamilie. Dessen ältester Sohn studiert ...


Als uneheliches Kind hat Josef es nicht leicht, insbesondere innerhalb der schlesisch-stämmigen Familie. Vom Großvater gezüchtigt, findet er Zuflucht bei der Nachbarsfamilie. Dessen ältester Sohn studiert in Berlin und ist ein glühender Anhänger der Nationalsozialisten. In Josef findet er einen dankbaren Zuhörer und Spitzel in seinem Heimatdorf. Das Buch gibt einen Einblick, wie einfach es zur damaligen Zeit war, Mitmenschen zu manipulieren und gefügig zu machen. Daran lässt sich sehr gut erkennen, wie es seinerzeit zuging und sicherlich häufiger vorkam.

Durch den Rückblick des alten Josef, inzwischen Josse genannte und weitab seiner Heimat wohnend, wird die Geschichte aus heutiger Sicht erzählt. Beginnend mit seiner schwierigen Kindheit, über die Manipulationen in seinem Leben, bis hin zu der Erkenntnis, nicht immer richtig gehandelt zu haben, lässt er sein Leben Revue passieren. An wenigen Stellen fehlte mir die logische Entwicklung der Geschichte, aber alles in allem hat sie mir gut gefallen. Die Themen Heimatvertriebene und Nazizeit werden, so wie es auch war, mit einander verwoben und sind lesenswert. Das ist ein Debütroman, der aufwühlt und beeindruckt.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Ordensschwester mit kriminalistischem Gespür

Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs
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Mitten im 12. Jahrhundert begibt sich die Nonne Hildegard von Bingen mit einigen Mitschwestern auf den Weg in das Kloster Disibodenberg, in dem sie sehr lange gelebt hat, um den Verhandlungen um die bevorstehende ...

Mitten im 12. Jahrhundert begibt sich die Nonne Hildegard von Bingen mit einigen Mitschwestern auf den Weg in das Kloster Disibodenberg, in dem sie sehr lange gelebt hat, um den Verhandlungen um die bevorstehende Königswahl beizuwohnen. Der dortige Abt ist ihr nicht wohlgesonnen, muss sich aber den Anordnungen seines Bischofs und einiger Adliger beugen. Es geschehen mehrere Morde, denen die Schwestern auf den Grund gehen. Die abenteuerlichen Erlebnisse heben sich von ihrem normalen (Kloster-)Leben ab und erregen ihre Aufmerksamkeit.

Der Kriminalfall ist logisch aufgebaut und verzichtet auf unnötige Spannung und Brutalität. Dieses Buch begeistert durch seine leise Töne, das Historische steht im Vordergrund, was mir sehr gut gefällt. Die Sprache ist dem angepasst und angenehm zu lesen. Die Beschreibungen der Gegebenheiten an den unterschiedlichen Handlungsorten zeugen von einer profunden Recherche, ebenso die Darstellung des klösterlichen Lebens. Meine Empfehlung richtet sich sowohl an Leser leiser Krimis als auch historischer Romane.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Klimawandel interessant verpackt

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
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Ein einheimischer Student aus Cornwall bietet einem Politiker die Wette zum dem Thema an, wie sich das Klima in den kommenden 50 Jahren verändern wird und mit welchen Auswirkungen zu rechnen ist. Das Buch ...

Ein einheimischer Student aus Cornwall bietet einem Politiker die Wette zum dem Thema an, wie sich das Klima in den kommenden 50 Jahren verändern wird und mit welchen Auswirkungen zu rechnen ist. Das Buch befasst sich mit dem Zeitraum von diesen 50 Jahren, dem Klimawandel und Möglichkeiten, damit umzugehen. Dabei werden anhand der Wettgegner beide Seiten aufgezeigt, die der Umweltschützer und die der Politik.

Die Protagonisten sind authentisch dargestellt, mir war der Umweltschützer sympathischer als der Politiker. Das aktuelle Thema wird informativ und gleichzeitig unterhaltsam vermittelt. Die Fakten rund um den Klimawandel fließen plausibel und logisch erklärt in die Handlung des Romans ein. Es ist kein erhobener Zeigefinger zu finden, sondern unterhaltsame Aufklärung. Unerwartete Ereignisse sorgen für einen Spannungsbogen. Gut gefallen haben mir auch die detaillierten Naturbeschreibungen. Der Erzählstil lässt die Leser am Leben der Protagonisten teilnehmen. Gerne empfehle ich dieses sowohl informative als auch unterhaltsame Buch.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Ausflug auf die Insel

Wenn Worte töten
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Anthony Horowitz ist quasi der Assistent von Ex-Polizist und Privatdetektiv Daniel Hawthorne und als solcher mittendrin im Geschehen rund um dessen Ermittlungen. Als Ich-Erzähler sind wir als Leser nahe ...

Anthony Horowitz ist quasi der Assistent von Ex-Polizist und Privatdetektiv Daniel Hawthorne und als solcher mittendrin im Geschehen rund um dessen Ermittlungen. Als Ich-Erzähler sind wir als Leser nahe dabei. Beim Literaturfestival auf die beschauliche Kanalinsel Alderney, zu dem beide eingeladen sind, passiert ein Mord und neben der zuständigen Polizei der Nachbarinsel werden die beiden gebeten, bei der Auflösung des Falls mitzuhelfen.

Dies ist mein erstes Hörbuch zu diesem Autor, den ersten Fall der beiden habe ich mit einer Printausgabe verfolgt. Die Stimme des Sprechers Uwe Teschner passt hervorragend zur Geschichte, er weiß seine Stimme so einzusetzen, dass man immer genau weiß, wer gerade in Aktion ist. Der Fall ist wieder gut und logisch konstruiert, er hat mir gut gefallen, denn er passt ebenfalls bestens in die Umgebung. Gerne möchte man weitere Fälle mit den beiden verfolgen; ihr Umgang miteinander ist immer wieder erheiternd. Das gut gelesene Hörbuch empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Unterhaltsame Geschichtsstunden

Das Erbe derer von Thurn und Taxis
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Zwei starke Protagonisten treffen mitten im Dreißigjährigen Krieg aufeinander und wir nehmen als Leser an ihrem Leben teil. Immer mal wieder treffen sie aufeinander, ohne eine Möglichkeit zu haben, einen ...

Zwei starke Protagonisten treffen mitten im Dreißigjährigen Krieg aufeinander und wir nehmen als Leser an ihrem Leben teil. Immer mal wieder treffen sie aufeinander, ohne eine Möglichkeit zu haben, einen gemeinsamen Weg zu gehen. Die Witwe von Thurn und Taxis möchte das Unternehmen für ihren Sohn erhalten und konzentriert sich nur darauf; sie nimmt es mit allen Widrigkeiten des Krieges und als Unternehmerin auf ; so baut sie das Postwesen konsequent aus. Ihr Gegenüber ist der Spross vom Stallmeister des Mainzer Kurfürsten, der immer wieder ihren Weg kreuzt und dann als Reiter in ihr Unternehmen eintritt.

Mir gefallen die Protagonisten, sie sind authentisch dargestellt und werden ihrem Leben gerecht. Die Geschichte ist logisch aufgebaut, die historischen Begebenheiten werden hervorragend in das private Geschehen eingebunden, verständlich beschrieben und wirken zu keiner Zeit trocken aufgelistet.; ein wahrer Lesegenuss, denn an keiner Stelle wird es langweilig. Der Erzählstil ist überhaupt nicht belehrend, sondern unterhaltsam und informativ. Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen. Mir hat gut gefallen, dass die Liebesgeschichte zwar vorhanden, aber nicht vordergründig ist. Die Charaktere sind allesamt stark entwickelt, bis in die kleinste Nebenrolle. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung an Liebhaber historischer Romane mit tiefgehender Recherche.

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