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Veröffentlicht am 20.04.2024

Ein Volltreffer

Funny Story
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So geht RomCom. Emily Henry hat mich mit ihrem neuen Roman FUNNY STORY wieder begeistern können. Mehr als mit HAPPY PLACE, das ich schon sehr mochte. Mehr als mit BOOKLOVERS sowieso - was aber kein Kunststück ...

So geht RomCom. Emily Henry hat mich mit ihrem neuen Roman FUNNY STORY wieder begeistern können. Mehr als mit HAPPY PLACE, das ich schon sehr mochte. Mehr als mit BOOKLOVERS sowieso - was aber kein Kunststück ist, weil ich dieses Buch persönlich einfach grottenschlecht fand. Unpopular opinion, ich weiß, aber so ist es nun mal. FUNNY STORY ist dagegen genau so, wie ich es mir gewünscht habe, aber nicht zu hoffen gewagt hatte. Es ist sogar noch besser.
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Darum geht's: Daphne steht kurz vor der Hochzeit mit Peter. Nach seinem Junggesellenabschied verlässt er sie für seine beste Freundin Petra. Aus der Not heraus zieht Daphne bei Petras Ex Miles ein. Als sie Einladungen zur Hochzeit von Petra und Peter bekommen, beschließen sie, dort als Fake-Pärchen aufzukreuzen.
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Aus der geschilderten Ausgangssituation entwickelt sich eine wirklich tolle Geschichte, die so viel mehr ist als eine FUNNY STORY. Der Titel erklärt sich ganz süß erst vom Ende her. In dem Kontext ist er dann auch passend. Aber eben auch erst dann. Die Geschichte ist zwar durchaus lustig, sie liefert aber keine Schenkelklopfer-Witzchen am laufenden Band. Es ist eher ein Humor mit Feinsinn für Situationskomik. Das hat meinen Geschmack genau getroffen.
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Das Buch wirbt mit dem Fake-Dating-Trope. So richtig passt das aber gar nicht. Ich finde, dafür steht es nicht genug im Vordergrund. Für mich ist das hier eine Zweckgemeinschaft-to-lovers Story mit ganz vielen Freundschafts- und Sweetness-Vibes. Die Protagonisten sind dabei ein Traum. Miles hat mein Herz sogar als Mr. Waldschrat vom Fleck weg erobert. Und Daphne ist so eine Person mitten aus dem Leben. Ich konnte gar nicht anders, als beide einfach nur gerne zu haben und knuddeln zu wollen. Angereichert wird die Handlung um beide durch die doofen Exes, nette Nebencharaktere und ein schönes Setting. Das ist alles gut aufeinander abgestimmt.
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Im RomCom-Genre habe ich schon die ein oder andere überdrehte Geschichte mit gerne auch mal weniger gelungenem Humor gelesen. Das ist dann eher nicht so meins. Ich mag es, wenn der Witz nicht nur Hau-drauf ist, sondern unter der lustigen und leichten Oberfläche noch mehr zum Vorschein kommt. So ist es hier. Die Geschichte hat Tiefe, ist erwachsen, klug, durchdacht und nachvollziehbar erzählt. Es geht, klar, um Liebe, aber auch um Familienbeziehungen, Freundschaft, Selbstwertgefühl und Selbstfindung. Und das nachvollziehbar und eben nicht gewollt aufgesetzt. Deshalb sind Handlung und Emotionen voll bei mir angekommen. Authentisch fand ich in diesem Fall sogar die spicy Szenen, die hier ebenfalls stimmig eingebaut und beschrieben sind. Auch das passt einfach.
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Wer intelligente RomComs mag, ist bei diesem Buch goldrichtig. FUNNY STORY vereint Verstand und Gefühl. Die Geschichte und ihre Hauptfiguren haben Esprit und Charme. Daphne & Miles bekommen von mir alle Sympathiepunkte dieser Welt. Sie haben das Herz einfach am rechten Fleck, sind wunderbare Charaktere und bringen ganz besondere Vibes rüber. Ich habe ihre Geschichte in mich aufgesogen, genossen und geliebt.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Titanic geht irgendwie immer

A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic
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Ich habe die Ankündigung gesehen und das Buch sofort auf meine Leseliste gesetzt. Und warum? Na klar, weil ich in Band 2 unbedingt “Ein Date mit Mr. Darcy” haben möchte. Also musste automatisch auch der ...

Ich habe die Ankündigung gesehen und das Buch sofort auf meine Leseliste gesetzt. Und warum? Na klar, weil ich in Band 2 unbedingt “Ein Date mit Mr. Darcy” haben möchte. Also musste automatisch auch der Reihenauftakt her. Titanic geht ja auch irgendwie immer.

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Darum geht’s: Lilly deGray und ihr Vater sind darauf spezialisiert, verschollene Gegenstände wieder aufzutreiben. Ihr Erfolgsgeheimnis: Sie können durch die Zeit reisen. Die Suche nach einem wertvollen Familienerbstück auf der Titanic wird für Lilly lebensgefährlich - aber auch romantisch…

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Ich habe diesen Young Adult-Roman gerne gelesen - auch, wenn er mich nicht rundum begeistern konnte. Die Geschichte lässt sich durchweg gut lesen. Mit dem Titanic-Setting kann man nicht viel falsch machen. Der historische Schiffsuntergang fasziniert auch in der x-ten fiktiven Variation und verbreitet seinen gewohnt morbiden Charme. Es braucht allerdings rund 100 Seiten, bis die Story in Fahrt kommt. So lange dauert das Vorgeplänkel, mit dem die Grundvoraussetzungen erklärt und die Weichen für die weitere Handlung gestellt werden. Erst mit der Zeitreise und dem Boarding kommt alles dann so richtig in Fahrt.

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Das Setting wirkt authentisch, weil reale Örtlichkeiten an Bord der Titanic beschrieben werden. Auch Personen, die damals tatsächlich an Bord waren, spielen hier eine Rolle. Das Wissen um das Schicksal, das Schiff und Passagiere ereilt, erzeugt jedes Mal aufs Neue eine dramatische Spannung. Diese verläuft hier wellenförmig. Zuweilen plätschert die Handlung ziemlich dahin und hat schon Längen. Zum Finale wird es aber nochmal rasant - natürlich, weil Lilly ihre Mission bis zur letzten Minute ausreizt.

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Die Beschreibungen von Orten und Personen hätte ich insgesamt gerne noch plastischer und intensiver gehabt. Mir ist vieles zu blass und oberflächlich geblieben. Die beste Charakterentwicklung macht für mich der männliche Co-Protagonist Damien durch. Ich hoffe, dass er in der Fortsetzung noch eine viel größere Rolle spielt.

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Fazit: Der Roman hat seine Höhen und Tiefen, ist insgesamt aber unterhaltsam. Für mein Date mit Mr. Darcy sehe ich noch Steigerungspotenzial.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Traumhaft schön

Wohin unsere Träume ziehen
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Ich kann mich mittlerweile als echten Fan der Bücher von Josephine Cantrell bezeichnen. Ihrem neuen Roman “Wohin unsere Träume ziehen” habe ich richtig entgegengefiebert. Als das Buch dann bei mir ankam, ...

Ich kann mich mittlerweile als echten Fan der Bücher von Josephine Cantrell bezeichnen. Ihrem neuen Roman “Wohin unsere Träume ziehen” habe ich richtig entgegengefiebert. Als das Buch dann bei mir ankam, habe ich auch sofort losgelesen.
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Darum geht’s: Sheila Mooney ist Podcasterin. Auf der Suche nach der nächsten Story wird sie in der eigenen Familie fündig. Als sie von der mysteriösen Lebensgeschichte ihrer Uroma erfährt, beginnt Sheila zu recherchieren.
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Habt ihr auch Autoren, für deren Bücher ihr euch ganz bewusst Lesezeit einräumt? So geht es mir bei Josephine Cantrell. Da wird kein anderes Buch parallel gelesen. Da erledige ich nicht mal eben etwas nebenher. Nein, da setze ich mich hin und zelebriere meine Lesezeit. Josis Bücher sind für mich ein Ruhepol im Alltag. Eine Gelegenheit zur Entschleunigung. Hier geht es nicht darum, durch die Seiten zu jagen. So war es auch diesmal wieder. Ich bin in die Geschichte eingetaucht, habe mich treiben lassen und einfach jedes Wort genossen.
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Ich mag den Schreibstil von Josephine Cantrell total. Wie sie mit Sprache umgeht, ist unverkennbar. Sie schreibt poetisch, gefühlvoll und ruhig. Das bringt mich beim Lesen automatisch dazu, den Alltag auszublenden. Ich bin auf eine Traumreise nach Irland gegangen. Die malerischen Beschreibungen lassen intensive Bilder und Emotionen entstehen. Das Setting ist wildromantisch. Mit den sympathischen Charakteren war ich sofort vertraut. An diesem Ort und mit diesen Personen wollte ich einfach so viel Zeit wie möglich verbringen.
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Zur Geschichte selbst kann ich nur sagen, dass sie mir wieder richtig gut gefallen hat. Zwischen den Protagonisten Sheila und Colin entwickelt sich eine Slow Slow Slow Burn-Romance. Freundschaftlich, zart, gefühlvoll und ohne Hau-Drauf-Elemente. So wie die beiden sich Stück für Stück näherkommen, wird langsam auch das Geheimnis in der Vergangenheit aufgedeckt. Auf sehr interessante Weise erfährt man hier etwas über die irische Geschichte. Aufregend, bewegend und intensiv.
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Fazit: Es war für mich wieder ein Fest. Ich konnte mich in die Story hineinfallen lassen und Raum und Zeit vergessen. Sich zwischen den Seiten so herrlich in einer Geschichte zu verlieren, ist schon ein tolles Gefühl. Herzens-Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Soap-Summer-Special

Bad Summer People
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Das Buch war ein typischer Cover-Kauf. Die fröhliche Farbgestaltung ist mir direkt ins Auge gesprungen und hat dieses Will-ich-haben-Gefühl hervorgerufen. Weil mich auch der Klappentext angesprochen hat, ...

Das Buch war ein typischer Cover-Kauf. Die fröhliche Farbgestaltung ist mir direkt ins Auge gesprungen und hat dieses Will-ich-haben-Gefühl hervorgerufen. Weil mich auch der Klappentext angesprochen hat, habe ich dem Kauf-Impuls dann recht schnell nachgegeben.
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Darum geht’s: Sommer auf Fire Island. Hier schwelgt man im Luxus. Aber unter der Oberfläche brodelt es. Nach einem Sturm wird eine Leiche gefunden.
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Auf dem Cover ist kein Genre vermerkt. Und das ist auch gut so, denn das Buch ist vieles, aber nichts so richtig. Am ehesten ist es wohl ein Society-Roman, der Spuren von Spannung enthält. Im Prolog wird eine Leiche gefunden. Das legt erst mal die Vermutung nahe, dass es im Folgenden temporeich und hochspannend zur Sache geht. Das ist aber nicht der Fall. Die weitere Handlung besteht nämlich aus Davor-Kapiteln, die aus zahlreichen Perspektiven schildern, was in diesem Sommer auf Fire Island so abgegangen ist. Es geht um Lügen, Geheimnisse und Intrigen. Daraus ergibt sich ein Konstrukt, das wie ein Sommerspecial einer Soap Opera anmutet.
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Autorin Emma Rosenblum legt mit BAD SUMMER PEOPLE ihren ersten Roman vor. Mir gefällt ihr Schreibstil. Und ich mochte auch den Scharfblick, mit dem sie die Charaktere zeichnet - auch wenn es mir im Wechsel hier doch etwas zu viele waren und ich keinen von ihnen mochte. Aber auf Sympathie ist die Handlung eben auch nicht ausgelegt. Mit dem spannenden Prolog wird außerdem eine Erwartungshaltung aufgebaut, dem das Buch nicht gerecht wird, weil es sich dann in eine ganz andere Richtung bewegt. Die Leiche spielt erst spät im Buch überhaupt wieder eine Rolle. Rosenblum rollt stattdessen mit viel Reich & Schön-Flair die Vorgeschichte auf. Und das durchaus mit Längen. Trotzdem hat es sich gut lesen lassen.
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Fazit: Der Roman hat Potenzial - aber auch Luft nach oben. Das Buch ist ein angenehmer Beach-Read und ich habe es gerne gelesen. Es muss aber gesagt sein, dass man noch viel mehr daraus hätte machen können, wenn man sich konsequent für ein bestimmtes Genre entschieden und die Story dementsprechend ausgearbeitet hätte.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Viele Wege führen nach Rom ODER: Kleinstadt, Pancakes und Gefühl

When in Rome
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Irgendwo bin ich im vergangenen Jahr über eine begeisterte Empfehlung zu diesem Buch gestolpert. Prompt war das eBook auf englisch auf meinem Kindle gelandet. Aber irgendwie sammle ich eBooks anscheinend ...

Irgendwo bin ich im vergangenen Jahr über eine begeisterte Empfehlung zu diesem Buch gestolpert. Prompt war das eBook auf englisch auf meinem Kindle gelandet. Aber irgendwie sammle ich eBooks anscheinend eher für schlechte Zeiten, statt sie zu lesen. Jetzt ist das Buch aber zum Glück in physischer Form auf Deutsch erschienen. Und siehe da - prompt hat's auch mit dem Lesen geklappt.
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Darum geht’s: Amelia ist ein gefeierter Popstar. Allerdings auch ziemlich einsam und ausgebrannt. Als großer Audrey Hepburn-Fan würde sie gerne nach Rom flüchten, wo ihr Lieblingsfilm “Ein Herz und eine Krone” spielt. Da ihre nächste Tour unmittelbar bevorsteht, reicht es aber nur für die Kleinstadt Rome in Kentucky. Dort bleibt ihr Auto ausgerechnet im Vorgarten von Kuchenbäcker Noah liegen…
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Die Geschichte hat mir direkt zu Beginn ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Und das wollte gar nicht mehr verschwinden. WHEN IN ROME ist ein Roman ganz nach meinem Geschmack. Die Zutaten sind einfach, aber gut. Man nehme: Ein schönes Setting, zwei sympathische Protagonisten und ein Dutzend skurrile aber liebenswerte Kleinstadt-Bewohner. Das Grundrezept wird mit viel Herz und einer Prise Humor verfeinert. Das alles gut vermixt ergibt nahezu mit Gelinggarantie einen wunderschönen Wohlfühl-Roman.
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Zusammen mit Amelia habe ich eine tolle Zeit in Rome verbracht und dort ebenfalls mein Herz verloren. Die Handlung kommt ohne Spice und Drama aus - und doch gibt es prickelnde Momente sowie Szenen, die mich emotional berührt haben. Aber eben auf eine angenehme statt auf eine extreme Art und Weise. Ich mag Liebesromane, die cosy, humorvoll und liebenswert sind. WHEN IN ROME zeigt, dass das nicht gleichbedeutend mit oberflächlich sein muss. Geschichte und Charaktere haben mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick scheint. Das macht den Roman für mich zu einem Herzensbuch.
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Mit dem Buch PRACTICE MAKES PERFECT gibt es eine Rückkehr nach Rome. Ja, das englische eBook habe ich auch schon länger auf dem Reader. Aber natürlich möchte die deutschsprachige Taschenbuchausgabe jetzt unbedingt herzige Gesellschaft im Regal haben.

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