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Veröffentlicht am 24.06.2022

Kinderbuch mit Grünem Daumen und Mehrwert

Smilli Green und das zauberhafte Fräulein PurPur
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Mit "Smilli Green und das zauberhafte Fräulein Purpur" hat Anke Girod ein sehr inspirierendes KInderbuch vorgelegt.

Darum geht's: Smilli liebt Kräuter. Auf dem Flohmarkt ersteht sie einen Samen in einem ...

Mit "Smilli Green und das zauberhafte Fräulein Purpur" hat Anke Girod ein sehr inspirierendes KInderbuch vorgelegt.

Darum geht's: Smilli liebt Kräuter. Auf dem Flohmarkt ersteht sie einen Samen in einem merkwürdigen Kästchen. Die Pflanze wächst schnell - und wechselt ständig die Farbe. Smilli und ihr bester Freund Nick versuchen dem Geheimnis von VALA, wie sie die Pflanze nennen, auf die Spur zu kommen. Außerdem will Smilli den Unverpackt-Laden ihrer Mama vor der Pleite bewahren.

Das Buch ist empfohlen für Kinder ab 8 Jahren. Es ist sehr lehrreich und macht gleichzeitig unendlich viel Spaß. Die Gestaltung mit den schönen Illustrationen von Florentine Prechtel ist sehr gelungen. Und allein der Name der Titelheldin "Smilli Green" hat mir beim Lesen ständig ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Ansonsten hat das Buch alles, was ein Kinderbuch braucht. Es geht um Freundschaft, es gibt ein Geheimnis zu lösen und ganz nebenbei wird noch Umweltwissen in Sachen Plastikmüll und dessen Vermeidung vermittelt. Smilli ist aufgeweckt und es mangelt ihr nicht an Ideen. Die kleine Pflnzenflüsterin bereitet mit ihren Kräutern zum Beispiel Eistee und Quark zu und mixt ihre eigenen Cremes zusammen. Im Anhang sind dann auch die "Rezepte von Smilli Green" zum Nachmachen zusammengestellt.

Fazit: "Smilli Green und das zauberhafte Fräulein Purpur" ist ein Buch zum Wohlfühlen. Die Geschichte macht Spaß, entspricht dem Zeitgeist, ist spannend und lustig. Eine schöne Leseempfehlung für die Sommerferien und darüber hinaus.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Solide-spannender und gut geschriebener Thriller

Die Spur − Er wird dich finden
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"Die Spur“ von Jan Beck ist der 3. Teil der Thriller-Reihe um die Europol-Ermittler Inga Björk und Christian Brand. Die Vorgänger „Das Spiel“ und „Die Nacht“ habe ich (noch) nicht gelesen. Hier kann ich ...

"Die Spur“ von Jan Beck ist der 3. Teil der Thriller-Reihe um die Europol-Ermittler Inga Björk und Christian Brand. Die Vorgänger „Das Spiel“ und „Die Nacht“ habe ich (noch) nicht gelesen. Hier kann ich also keinen Vergleich ziehen. Solo betrachtet ist „Die Spur“ für mich ein solide-spannender und gut geschriebener Thriller.
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Darum geht’s: In verschiedenen europäischen Metropolen werden kunstvoll als Statuen auf öffentlichen Plätzen drapierte Leichen gefunden. Als gemeinsamer Nenner kristallisiert sich eine ehemalige Eliteschule für junge Talente heraus.
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Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Der Blick eines Raubvogels durchbohrt den Betrachter regelrecht. Die roten Augen und die Schrift signalisieren: Hier ist Spannung angesagt! Jan Becks lockerer Schreibstil sorgt für einen guten Einstieg. Ohne großes Vorgeplänkel geht es in medias res – und schon gibt es die erste Leiche. Die "Kunstwerke" sind mir fast ein bisschen zu kurz gekommen. Sie werden leider quasi in einem Wimpernschlag abgehandelt. Dafür ist der Aufbau der Story mit verschiedenen Handlungssträngen, Perspektiven und Spielorten wiederum sehr gelungen.
Das Ermittlerduo Björk & Brand mochte ich sofort. Vor allem Björk hat mir trotz oder auch gerade wegen ihrer mürrischen Art und ewig schlechten Laune irgendwie gut gefallen. Das macht sie eben zur markanten Type. Brand ist das perfekte Gegenstück. Zwischen den beiden, da geht künftig doch noch was – oder, Jan Beck?
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Fazit: Super geschrieben. Relativ kurze Kapitel drücken aufs Tempo. Meine Gehirnwindungen haben beim Lesen rotiert, um einen Zusammenhang zu finden. Immer wieder gibt es genau an den richtigen Stellen Wendungen. Irgendwann beginnt der Gedankenknoten sich zwar langsam zu entwirren – aber das Finale bleibt doch überraschend. Das Spannungslevel war für mich insgesamt okay. Dass Jan Beck hier aber sicher spielend noch mehr hätte rausholen können, ist Kritik auf hohem Niveau.

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Guter Roman, aus dem man noch mehr hätte machen können

Der Fremde
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Zuerst wollte ich "Der Fremde" von Caitlin Wahrer unbedingt lesen. Dann war ich skeptisch, ob ich den Inhalt verkrafte. Letztendlich habe ich einen Roman gelesen, der ein schwieriges Thema in eine angenehm ...

Zuerst wollte ich "Der Fremde" von Caitlin Wahrer unbedingt lesen. Dann war ich skeptisch, ob ich den Inhalt verkrafte. Letztendlich habe ich einen Roman gelesen, der ein schwieriges Thema in eine angenehm lesbare Form bringt - dadurch aber auch Potential verschenkt.
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In "Der Fremde" geht es um sexuellen Missbrauch. Ansich als Thema nichts besonderes. Dass hier ein Mann das Opfer ist, war für mich dann aber doch ein interessanter Aspekt, der mich neugierig gemacht hat. Nick erlebt mit einer Bar-Bekanntschaft eine verhängnisvolle Nacht. Sein Bruder Tony und seine Schwägerin Julia versuchen ihm danach Halt zu geben. Aber die Situation entgleitet ihnen und Ermittler John Rice. Erzählt wird auf unterschiedlichen Zeitebenen. Die Ereignisse im Jahr 2015 sind der Ausgangspunkt. Aus der Retrospektive 2019 betrachtet klärt sich dann einiges.
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Caitlin Wahrer geht die Geschichte sensibel und vorsichtig an. Sie verzichtet auf brutale Darstellungen und Schockmomente, erzählt stattdessen ruhig und beinahe abgeklärt. Vieles bleibt mir dabei zu sehr an der Oberfläche. Ich hatte eine Handlung erwartet, die ans Eingemachte geht, mich physisch und psychisch fordert und mitnimmt. Einerseits war ich froh, dass es nicht so aufwühlend war wie gedacht. Aber etwas mehr hätte es da schon sein dürfen. Der Roman reißt zwar Wunden auf - aber nicht so tief, dass es richtig schmerzt. Es scheint fast so, als sei Caitlin Wahrer in letzter Konsequenz vor ihrem eigenen Plot zurückgeschreckt.
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Fazit: "Der Fremde" ist ein guter Roman. Er hätte aber noch so viel mehr sein können. Ich habe einen krassen und belastenden Plot erwartet - und eine nett erzählte Geschichte bekommen. Wenn man sich auf das Schlimmste gefasst gemacht hat, ist das etwas enttäuschend - wenn man emotionale Belastung gefürchtet hat, dagegen eine Erleichterung. Ihr merkt: Ich bin zwiegespalten. Das Buch ist gut lesbar, liefert aber angesichts der Thematik zu wenig Trigger.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Roman in bester Jane Austen-Tradition

Wie man sich einen Lord angelt
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"Jane Austen trifft Bridgerton - im aufregendsten Debüt des Jahres" - so verspricht der Klappentext. Und das ist mal kein leeres Versprechen. "Wie man sich einen Lord angelt" von Sophie Irwin wird dem ...

"Jane Austen trifft Bridgerton - im aufregendsten Debüt des Jahres" - so verspricht der Klappentext. Und das ist mal kein leeres Versprechen. "Wie man sich einen Lord angelt" von Sophie Irwin wird dem aufgedrückten Stempel tatsächlich gerecht.

Der Ausgangspunkt der Story ist altbekannt. Kitty Talbot braucht einen Ehemann - undzwar einen wohlhabenden. Nachdem der Vater der Familie einen Berg Spielschulden hinterlassen hat, kann Kitty sich und ihre Schwestern nur mit einer guten Partie vor dem Armenhaus bewahren. Also macht Kitty sich auf nach London um ihre Fangnetze auszuwerfen. Da kommt ihr Archie de Lacy gerade recht. Der Junge ist noch grün hinter den Ohren, naiv und leicht zu manipulieren. Das nutzt Kitty voll aus - bis schließlich Archies älterer Bruder James zu Hilfe eilt, um das arme Opfer aus Kittys Fängen zu befreien.

Sophie Irwin hat einen Regency-Roman in bester Jane Austen-Manier geschrieben. Stilvoll und kultiviert, charmant und authentisch entführt das Buch die Leser*innen in das Jahr 1818. Kitty Talbot ist eine tolle Protagonistin. Sie weiß genau was sie will und verfolgt ihr Ziel mit allen Mitteln. Dabei ist sie mir aber nicht eine Sekunde unsympathisch geworden, sondern Seite um Seite nur immer noch mehr ans Herz gewachsen. Genauso, wie die anderen Charaktere. Kittys Schwester Cecily, Tante Dorothy, die de Lacys und wer da sonst noch alles mitmischt - die versammelte Mannschaft ist so stimmig dargestellt, dass das Lesen mir eine reine Freude war. Natürlich sind die Entwicklungen absehbar. Aber der Roman verliert dadurch nicht seinen Reiz.

Fazit: Es war mir ein großes Vernügen, dieses Buch zu lesen. "Wie man sich einen Lord angelt" ist für mich zum Glück letztendlich mehr Jane Austen als "Bridgerton". Der Roman konzentriert sich auf das, was wichtig ist und ist weniger auf Effekthascherei angelegt. Der Schreibstil ist einfach wundervoll. Man merkt natürlich die moderne Handschrift - aber alles in allem könnte man wirklich fast meinen, ein noch unentdecktes Werk von Jane Austen vor sich zu haben. Kompliment, Sophie Irwin!

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Veröffentlicht am 15.06.2022

Der zweite Topp-Thriller von Faber

Kaltherz
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Ist ein erfolgreiches Debüt eher Fluch oder Segen? Nach Henri Fabers Thriller-Erfolg "Ausweglos" im vergangenen Jahr, waren meine Erwartungen an den Nachfolger "Kaltherz" sehr groß. Und was soll ich sagen? ...

Ist ein erfolgreiches Debüt eher Fluch oder Segen? Nach Henri Fabers Thriller-Erfolg "Ausweglos" im vergangenen Jahr, waren meine Erwartungen an den Nachfolger "Kaltherz" sehr groß. Und was soll ich sagen? Ich bin nicht enttäuscht worden.
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Zur Handlung verliere ich gar nicht viele Worte. Es geht um ein entführtes Mädchen - das muss reichen. Kommissarin Kim Lansky übernimmt den Fall. Sie ist schon ne richtig coole Socke, schwimmt auch mal gegen den Strom und hält sich nicht immer an Regeln. Faber hätte es sich leicht machen und Ermittler Elias Blom aus "Ausweglos" wieder auftauchen lassen können. Aber nein, die Leserinnen bekommen mit Lansky einen ganz neuen Charakter, der perfekt zur Story passt.
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Von einem Stilmittel macht Faber auch in "Kaltherz" wieder Gebrauch - er erzählt aus verschiedenen Perspektiven. Neben Ermittlerin Lansky kommen auch noch die Eltern des entführten Kindes und die kleine Marie selbst zu Wort. Daraus entsteht ein Psychospiel allererster Güte, bei dem man ganz tief ins Gefühlsleben der Protagonisten eintaucht und nicht weiß, woran man ist. Kann man hier überhaupt jemandem trauen? Das ist bis zum Schluss die große Frage. Hinter jeder Ecke warten überraschende Wendungen. Faber schickt die Leser
innen auf eine emotionale Achterbahnfahrt, bringt mit seinem präzisen Schreibstil automatisch das Kopfkino in Gang und führt immer wieder gekonnt in die Irre.
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Fazit: "Kaltherz" ist ein Topp-Thriller! Bis ins Kleinste durchdacht mit fein geschliffenen Charakteren. Temporeich, dynamisch, fesselnd, verwirrend-genial und auf den Punkt. Damit ist Faber nach "Ausweglos" ein weiterer großer Wurf gelungen.

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