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Veröffentlicht am 03.05.2024

Gefährliche Bergtour

The Hike
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Optisch kommt THE HIKE fast genauso daher, wie der Vorgänger ONE OF THE GIRLS. Der Verlag setzt die Covergestaltung so konsequent fort, dass ich bei flüchtiger Betrachtung beinahe nicht bemerkt hätte, ...

Optisch kommt THE HIKE fast genauso daher, wie der Vorgänger ONE OF THE GIRLS. Der Verlag setzt die Covergestaltung so konsequent fort, dass ich bei flüchtiger Betrachtung beinahe nicht bemerkt hätte, dass es sich hier um ein neues Buch der Autorin handelt. Natürlich fallen bei genauerem Hinsehen dann doch Unterschiede auf. Das Cover legt aber schon nahe, dass man hier etwas recht ähnliches serviert bekommt, wie beim letzten Mal. Und dieser Eindruck täuscht auch nicht.

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Darum geht’s: Vier Freundinnen gehen in Norwegen wandern. Die Mädels sind nicht wirklich fit für den Trip und jede von ihnen nimmt zusätzlich noch private Probleme mit auf die Tour. Als sie erfahren, dass vor einem Jahr eine junge Frau in den Bergen verschwunden ist, sorgt das für zusätzliche Brisanz.

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Mit kurzen Kapiteln und einem schnellen Wechsel zwischen den verschiedenen Perspektiven, katapultiert Lucy Clarke ihre Leser*innen wieder mitten rein ins Geschehen. Vier ganz unterschiedliche, wenn auch etwas stereotyp ihren jeweiligen Rollen angepasste Frauencharaktere, müssen sich in einer schönen, aber auch wild-bedrohlichen Landschaft behaupten. Da kochen natürlich Konflikte hoch. Die Autorin bedient in Variation wieder genau das Schema von ONE OF THE GIRLS. Sie kopiert sich quasi selbst - und das macht sie gut. Im direkten Vergleich hat mir das sonnendurchflutete Griechenland-Setting samt der spannungsgeladenen Stimmung im Vorgängerroman allerdings einen Tick besser gefallen. Das Erzählprinzip und die Wendungen fand ich da doch etwas mitreißender. Weil THE HIKE eben sehr ähnlich angelegt ist, geht der Überraschungseffekt etwas verloren. Ich hatte halt schon mehr so eine Ahnung, wie der Hase läuft. Insgesamt hat mich die Story trotz kleiner Abstriche aber wieder gepackt. Ich bin größtenteils förmlich durch die Seiten gepeitscht. Lucy Clarke versteht es, Atmosphäre zu erzeugen und eine kribbelnde, unterschwellige Spannung aufzubauen. Damit animiert sie mich dazu, ständig weiterlesen und das Buch kaum aus der Hand legen zu wollen.

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Im Vergleich zu ONE OF THE GIRLS schneidet THE HIKE bei mir etwas schlechter ab. Das liegt aber einfach an der Erwartungshaltung. Die wird von Lucy Clarke wieder ganz gut erfüllt. Sie kann sie aber nicht übertreffen. THE HIKE hat mir gefallen, wirkt aber durch die vielen Parallelen zum Vorgänger nicht mehr ganz so neu und frisch. Dadurch fehlt der besondere Kick. Alles in allem ist aber auch THE HIKE ein guter Spannungsroman, den ich sehr gerne gelesen habe. Das Buch ist einfach unterhaltsam und das Kopfkino springt ganz von selbst an.

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Fazit: Lucy Clarke hat sich auf jeden Fall einen festen Platz auf meiner Leseliste erobert. Mit ihr gehe ich gerne wieder auf die Reise. Ich bin schon gespannt, wo mich der nächste Trip hinführt.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Top-Thriller

Krähentage
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Ich habe mal wieder eine absolute Thriller-Neuentdeckung gemacht. KRÄHENTAGE hat mich echt geflasht. Es war mein erstes Buch von Benjamin Cors. Der Autor ist politischer Journalist und hat bereits mehrere ...

Ich habe mal wieder eine absolute Thriller-Neuentdeckung gemacht. KRÄHENTAGE hat mich echt geflasht. Es war mein erstes Buch von Benjamin Cors. Der Autor ist politischer Journalist und hat bereits mehrere Bände einer Normandie-Krimireihe veröffentlicht, die allerdings komplett an mir vorbeigegangen ist. Sein Thriller-Debüt hat dagegen sofort meine Aufmerksamkeit erregt – vor allem, . weil ich bei dem Cover automatisch an den Hitchcock-Film DIE VÖGEL denken musste.

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Darum geht’s: Zunächst ermittelt die neu gegründete Gruppe 4 um Jakob Krogh und Mila Weiss wegen brutalen Überfällen auf Frauen. Aber es kommt schnell noch schlimmer. In der Nachbarwohnung eines der Opfer, findet das Team die Leiche einer Seniorin – grausam zerfressen von Krähen. Bald darauf wird ein Student unter identischen Umständen aufgefunden. Besonders mysteriös: Zeugen haben die Opfer nach ihrem Tod nachweislich noch gesehen…

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WOW! Was ist das für ein Thriller! Ich muss ja sagen, dass mich eigentlich vergleichsweise wenig noch überraschen kann. Ich bin schon so lange in dem Genre unterwegs, dass ich eigentlich immer denke, mittlerweile alles gelesen zu haben. Entsprechend abgeklärt bin ich meist allen Mordmethoden und Handlungsverläufen gegenüber. Da muss ein Autor schon liefern, um mich richtig zu fesseln. Und das hat Cors hier getan. KRÄHENTAGE wird vom Verlag als „atemberaubender Thriller“ deklariert – was ich hiermit unterschreiben möchte. Cors hat es hier tatsächlich von Seite 1 an geschafft, bei mir für erhöhten Pulsschlag und Herzrasen zu sorgen. Das Spannungslevel wird gleich hoch angelegt und eigentlich sinkt es die kompletten 400 Seiten über kaum mal ab. Und das, soviel sei verraten, obwohl der Mörder den Leser*innen bereits früh im Buch bekannt ist. Cors stellt die Täterperspektive aber so dermaßen düster und psycho dar, dass man trotzdem nicht vorzeitig abschaltet. Entspannt zurücklehnen ist hier nicht möglich, zumal auch die Ermittler Jakob Krogh und Mila Weiss ihre Geheimnisse haben, über die ich unbedingt mehr erfahren wollte. Cors hat hier ein psychologisch hochgradig interessantes Personenensemble geschaffen, dass mich von Anfang bis Ende unter Hochspannung gehalten hat. Okay, der Schluss ist zugegebenermaßen schon etwas drüber und konstruiert – aber hey, wenn ein Thriller insgesamt so gut aufgebaut und spannend geschrieben ist, kann ich darüber großzügig hinwegsehen.

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KRÄHENTAGE ist für mich ein Top-Thriller und ich will definitiv mehr Dunkles und Abgründiges von Benjamin Cors lesen. Der Thriller ist nicht ausdrücklich als Reihenauftakt angekündigt – es sei denn, ich habe diese Info überlesen. Da letztendlich aber noch ein paar Fragen offengelassen werden, ist das Schlupfloch für eine Fortsetzung im Erfolgsfall definitiv gegeben. Und dass dieser Thriller ein Erfolg wird, daran habe ich keinen Zweifel. Meinen Nerv hat Cors Thriller-Debüt jedenfalls voll getroffen.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Dreifachmord auf Bornholm

Nebel über Rønne
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Dreifachmord auf Bornholm
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Mit “Nebel über Rønne” setzt Michael Kobr seine auf der dänischen Insel Bornholm spielende Krimireihe um den Ermittler Lennart Ipsen fort. Und das wieder in sehr unterhaltsamer ...

Dreifachmord auf Bornholm
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Mit “Nebel über Rønne” setzt Michael Kobr seine auf der dänischen Insel Bornholm spielende Krimireihe um den Ermittler Lennart Ipsen fort. Und das wieder in sehr unterhaltsamer Manier.
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Darum geht’s: Über dem Flughafen von Rønne hängt dichter Nebel. Nach der Landung eines Privatjets bleiben die Türen verschlossen. Auf Funksprüche reagiert plötzlich niemand mehr. Die drei Insassen sind tot - Opfer eines raffinierten Mordanschlags. Lennart Ipsen und seine Kollegen stehen vor einem Rätsel.
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Mit lockerer Schreibe hat Michael Kobr erneut einen angenehm lesbaren und unterhaltsamen Krimi zu Papier gebracht. Vom Hygge-Gefühl getragen, habe ich das schöne Setting genossen. Kobr räumt den Beschreibungen und der Atmosphäre Bornholms viel Raum ein und ich habe die ausgiebigen Streifzüge über die dänische Insel sehr genossen. Auch die Figuren haben Platz, sich zu entfalten. Die teilweise schrulligen Charaktere mochte ich schon im ersten Band der Reihe gerne leiden. Jetzt habe ich sie noch ein bisschen besser kennengelernt. Sie sind quasi schon zu Freunden geworden und ich konnte über viele Szenen und Dialoge wieder so richtig schön schmunzeln.
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Der Krimi ist bei aller Hyggeligkeit zuweilen etwas ins Hintertreffen geraten. Kobr kriegt aber immer wieder die Kurve. Er füttert die Leser*innen häppchenweise mit Informationen, so dass man miträtseln kann. Die Auflösung kam für mich letztendlich aber doch überraschend, weil ich mich vorher überaus bereitwillig habe einlullen lassen.
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Alles zusammengenommen fühlt der Krimi sich an wie ein Kurzurlaub und ist ein rundum hyggeliges Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

London, Baby!

Am Himmel funkelt ein neuer Tag
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“Am Himmel funkelt ein neuer Tag” von Meike Werkmeister ist ein leichter, lockerer und schöner Sommer- und Wohlfühlroman. Das Cover kommt genauso frisch daher, wie die Erzählweise der Autorin. Protagonistin ...

“Am Himmel funkelt ein neuer Tag” von Meike Werkmeister ist ein leichter, lockerer und schöner Sommer- und Wohlfühlroman. Das Cover kommt genauso frisch daher, wie die Erzählweise der Autorin. Protagonistin Zoe verschlägt es hier für ein Praktikum ein Jahr lang nach London. Das Setting zeigt die cosy Seite der Metropole. Ein nettes Café, kleine Gässchen, erholsame Parks und ein Schwimmteich - einfach süß.
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Bei der Geschichte war mir nicht von Anfang an klar, in welche Richtung sie sich entwickeln wird. Ich habe mich einfach treiben lassen und geschaut, wohin mich der Weg führt. Die Handlung plätschert zwar irgendwie ruhig und angenehm dahin, hält aber doch ein paar Überraschungen bereit. Zum Beispiel, wenn es um das Wer-mit-Wem geht. Außerdem hat mir der Hauch von Mystik gefallen, der zeitweise mitschwang. Nicht so richtig nachvollziehen konnte ich, dass Zoe mit ihrem Verhalten zuweilen aneckt. Ich fand sie gar nicht so übergriffig, wie es bei einigen Personen ankommt - und wenn, dann höchstens im gutgemeinten, lieben Sinn. Ich mochte sie jedenfalls gerne und fand sie insgesamt sympathisch. Zoe ist zugegebenermaßen aber so beherrschend, dass die vielen anderen tollen Charaktere neben ihr fast ein bisschen blass bleiben. Das hat den insgesamt positiven Leseeindruck aber auch nicht gestört.
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Ich mochte diesen Sommerroman von Meike Werkmeister von Anfang bis Ende gerne. Mir hat die Story um Freundschaft, Liebe und das Zwischenmenschliche im Allgemeinen gut gefallen. Über das Setting muss ich wohl nichts mehr sagen.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Krimi-Spannung made in Island

Hildur – Das Grab im Eis
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Die isländische Krimi-Trilogie geht weiter. Und wie! Was der Auftakt versprochen hat, wird von der Fortsetzung gehalten. Auch Band 2 ist gute und spannende Unterhaltung. Dem Abschluss der Reihe blicke ...

Die isländische Krimi-Trilogie geht weiter. Und wie! Was der Auftakt versprochen hat, wird von der Fortsetzung gehalten. Auch Band 2 ist gute und spannende Unterhaltung. Dem Abschluss der Reihe blicke ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Ich hoffe einfach, dass noch weitere Krimis von der Autorin folgen.
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Darum geht’s: Der Kommunalpolitiker Hermann Hermannsson liegt erschossen im Schnee. Die Liste der Verdächtigen ist lang. Das Opfer war korrupt und ein Frauenheld.
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Ich hatte mich schon sehr auf das Wiedersehen mit dem eigenwilligen Ermittlerduo Hildur und Jakob gefreut. Sie schwimmt wieder im eiskalten Fjord. Er strickt munter weiter. Zwei tolle Charaktere, an denen ich wieder viel Freude hatte. Beide ermitteln diesmal im oben genannten Fall. Außerdem arbeitet Hildur weiter ihre eigene Vergangenheit auf. Dabei kommt sie dem Geheimnis um ihre vermissten Schwestern näher. Ich muss sagen, dass dieser Teil der Geschichte für mich eigentlich im Vordergrund steht. Er ist das Leitmotiv der Trilogie. Der aktuelle Kriminalfall ist eigentlich nur Begleitmaterial - als solches aber auch sehr interessant, spannend und gut erzählt.
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Aus Spoiler-Gründen lässt sich fast nicht viel mehr zu diesem Krimi sagen. Er ist einfach gut. Satu Rämö ist für mich eine absolute Entdeckung. Die Autorin schreibt toll. Die Charaktere sind interessant und haben Wiedererkennungswert. Außerdem schafft sie eine tolle Atmosphäre und nimmt die Leser*innen förmlich mit an die Schauplätze. Der Aufbau der Trilogie ist gut konzipiert und ist hier in Band zwei mit überraschenden Wendungen entscheidend weiterentwickelt worden.
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Krimi-Fans sollten sich die Hildur-Reihe nicht entgehen lassen. Wer Teil 1 gelesen hat, wird die Fortsetzung ohnehin auf der Leseliste haben.

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