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Veröffentlicht am 19.10.2024

Herzensbuch und Highlight

Zwischen uns das Flüstern der Wellen
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„Zwischen uns das Flüstern der Wellen“ ist Band 2 der Sylt-Suspense-Trilogie von Janine Ukena. Mit dem Genre hatte ich zuvor eher schlechte Erfahrungen gemacht. Deshalb bin ich um die Reihe zunächst auch ...

„Zwischen uns das Flüstern der Wellen“ ist Band 2 der Sylt-Suspense-Trilogie von Janine Ukena. Mit dem Genre hatte ich zuvor eher schlechte Erfahrungen gemacht. Deshalb bin ich um die Reihe zunächst auch etwas herumgeschlichen. Aber natürlich hat mich die wunderschöne Aufmachung dann doch verführt und ich muss sagen: Ich bin froh, mich darauf eingelassen zu haben. Der erste Teil hatte mir bereits gut gefallen, mich vor allem aber neugierig auf die Fortsetzung gemacht. Ich wollte unbedingt mehr über Erik erfahren, den ich als Nebencharakter im Auftaktband bereits unglaublich interessant fand. Und hier habe ich nun endlich seine Geschichte bekommen.
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Darum geht’s: Erik ist traumatisiert. Der Profi-Surfer setzt keinen Fuß mehr ins Meer, seit sein Konkurrent Wilke bei einem Windsurf-Unfall ums Leben gekommen ist. Aus finanzieller Not will Erik aber trotzdem am nächsten Surf-Cup teilnehmen. Dafür soll ihn Hanna fitmachen. Sie ist erfahrene Trainerin aber auch seine Ex-Freundin. Und sie scheint mehr über den Unfall zu wissen, als sie zugibt…
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Dark Secret, Broken Hero, Second Chance, Found Family – das sind die Tropes des Romans. Ich hatte viel von der Geschichte erwartet und ich habe noch mehr bekommen. Die Handlung hat mich komplett in den Bann gezogen. Die Protagonisten sind einfach toll. Und wenn mir der Schreibstil von Janine Ukena im ersten Band schon gefallen hat, setzt sie hier noch eins drauf. Mit unendlich vielen schönen, tiefgründigen und poetischen Sätzen geht es durch die Geschichte. Besonders gut haben mir die eingebauten Text-Visualisierungen gefallen, die mich zum Beispiel in einen Strudel oder auch in den Abgrund gezogen haben. Ich habe jedes einzelne Wort genossen und die Handlung förmlich in mich aufgesogen. Die Wellen haben mich mit sanftem Rauschen magisch verführt. Dann haben sie mich mit lautem Getöse mitgerissen. Und schließlich sind sie mit voller Wucht über mir zusammenzuschlagen. Ich konnte mich nicht aus ihrer Umarmung befreien. Ihr Druck hat mich schneller atmen lassen, mir zuweilen die Luft genommen und irgendwann japsend an Land gespült. Ich habe mit Erik und Hanna die ganze Bandbreite an Emotionen durchlebt. Und ich habe es geliebt, ihre Geschichte so intensiv miterleben und fühlen zu dürfen.
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Eins weiß ich inzwischen: Suspense darf ich in diesem Genre nicht mit der Art von Spannung verwechseln, wie ich sie aus meinen Krimis und Thrillern kenne. Es ist ganz klar Romance, mit allen Gefühlen und Dramen die dazugehören und dann noch einem Geheimnis als kleines Extra obendrauf. Spannung/Suspense ist vorhanden, aber auf einer anderen Ebene. Bei mir hat sie sich geäußert mit einem Prickeln, das unter die Haut geht, einem Ziehen im Magen und einer Explosion im Herz. Die Geschichte hat mich mit voller Breitseite dermaßen krass erwischt. Noch mehr als ich erwartet hatte. Für mich ganz klar ein Herzensbuch und Highlight.




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Veröffentlicht am 16.10.2024

Gut aber noch ausbaufähig

Lilienopfer. Dein Tod gehört mir
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Leo Born ist vielen Thriller-Leser*innen durch seine Mara Billinsky-Reihe ein Begriff. “Lilienopfer” ist der Auftaktband einer weiteren Reihe. Hier steht Ermittler Jack Diehl im Mittelpunkt. Das Buch ist ...

Leo Born ist vielen Thriller-Leser*innen durch seine Mara Billinsky-Reihe ein Begriff. “Lilienopfer” ist der Auftaktband einer weiteren Reihe. Hier steht Ermittler Jack Diehl im Mittelpunkt. Das Buch ist bereits vor zwei Jahren als eBook erschienen und jetzt endlich auch als Print verfügbar.
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Darum geht’s: Eine grausame Mordserie erschüttert Frankfurt. Die Taten erinnern an den Lilienmörder - aber der sitzt seit Jahren hinter Gittern…
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Der Einstieg in die neue Thriller-Reihe ist auf vielen Ebenen gelungen. Leo Born knallt hier voll rein. Brutale Morden. Mysteriöses Szenario. Spannende Atmosphäre. Und vor allem: Interessante Charaktere. Hauptfigur Jack Diehl ist der Lonesome Cowboy-Typ, Fallanalytikerin Viola ist seine Ex und Tatort-Fotografin Berenice ist die Neue im Team.
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Die Basis für einen richtig guten Reihenauftakt ist da. Ich bin mit Hochspannung in den Fall gestartet. Das erste Drittel finde ich auch sehr gelungen. Danach flacht es etwas ab. Auf der zwischenmenschlichen Ebene wurde mir teilweise zu tief in die Klischeekiste gegriffen. Auch bei den Ermittlungen war ich nicht mehr so ganz bei der Sache, weil mir im Handlungsverlauf irgendwie der besondere Clou gefehlt hat. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor alles in den Anfang hineingepackt hat, was geht. Dann wurde aber die Handbremse gefühlt etwas angezogen. Vielleicht um nicht sämtliches Potenzial schon im ersten Band zu verschleudern. Auf jeden Fall konnte bei mir die Spannung nicht durchgängig hoch gehalten werden.
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Fazit: Der Thriller beginnt granatenstark. Im Verlauf schleichen sich Längen ein. Da ist noch Luft nach oben. Die gut gezeichneten Hauptcharaktere haben aber meine Sympathie gewonnen und machen neugierig auf mehr.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

Gemütliche Lesestunden

Take Me Home to Willow Falls (knisternde New-Adult-Romance mit wunderschönem Herbst-Setting)
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Das Buch hat mit Titel und Optik meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der Name der Autorin war mir bis dato noch nicht bekannt. Aber, Moment … als ich das Autorinnenfoto gesehen habe, kam mir das Gesicht ...

Das Buch hat mit Titel und Optik meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der Name der Autorin war mir bis dato noch nicht bekannt. Aber, Moment … als ich das Autorinnenfoto gesehen habe, kam mir das Gesicht doch irgendwie bekannt vor. Ein kurzer Check und ich hatte die Bestätigung. Greta Milán ist identisch mit Polly Harper, von der ich erst vor Kurzem die bei einem anderen Verlag erschienene Silver Springs-Dilogie gelesen habe. Und weil die mir schon richtig gut gefallen hat, stand damit endgültig fest, dass ich von Silver Springs zügig Richtung Willow Falls abbiege.
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Darum geht's: Cassies Ex-Freund lässt ihre beste Freundin wegen ihr vor dem Traualtar stehen. Cassie geht als #MaidOfDishonor geht auf Social Media viral. Und weil in Cassies Leben auch sonst gerade nichts so läuft, wie es soll, flüchtet sie mit Hochzeitsgast Jared kurzerhand zu ihm nach Hause in die Kleinstadt Willow Falls…
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Oh mein Gott, vom ersten Moment an hatte ich das Gefühl hier in einem Hallmark Movie gelandet zu sein. Die Filme werden mir gerade jetzt, wo es Richtung Weihnachten geht, wieder zuhauf von meinem Streaming-Anbieter in den Vorschlägen angezeigt. Ich schaue sie aber auch immer wieder ultra-gerne. Sie spielen meist in einer Kleinstadt, verströmen eine unbeschwerte Romantik sowie einen starken Gemeinschaftsgeist und das Filmset ist immer einzigartig schön und üppig dekoriert. Genau das habe ich auch in diesem Buch gefunden. Schon Cover und Farbschnitt versprechen einiges in dieser Hinsicht und die Geschichte weiß es zu halten.
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Wir lesen die Geschichte aus zwei Perspektiven. Mal begleiten wir Cassie und dann wieder Jared. Beide sind sympathisch und eigentlich ist doch klar, wie die Geschichte hier abläuft. Als Leserin weiß man vom Fleck weg, wer hier zusammengehört. Ich habe ganz verzückt diese Lovestory verfolgt. Natürlich hat dann nochmal ein bisschen Drama dazwischengefunkt. Aber das macht alles letztendlich ja noch viel herzzerreißender und schöner.
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„Es war ein milder Nachmittag. Die Herbstsonne schien durch die farbenprächtigen Baumkronen, ein paar Vögel zwitscherten um uns herum und die Luft roch klar und sauber.“ (Zitat, S. 333/4)
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Wenn ihr noch nicht bereit für den Winter seid, könnt ihr hier in vollen Zügen goldene Herbstmomente genießen. Jared produziert im Familienbetrieb Ahornsirup. Cassie bindet die hübschesten saisonalen Blumensträuße, die man sich vorstellen kann. Der Roman wird von einer grundlegenden Leichtigkeit getragen – auch wenn durchaus ein paar schwierigere Themen angeschnitten werden. Aber es ist, wie es bei romantischen Komödien dieser Art eben so ist: Man vertraut darauf, dass das Gute gewinnt und wird natürlich mit einem Happy End belohnt.
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Ich habe mich in Willow Falls absolut wohl gefühlt. Alles ist so heimelig und cozy, warm und flauschig, golden und zuckersüß sowie herbstlich farbenfroh. Schnappt euch eure Kuscheldecke und ein Heißgetränk und habt beim Lesen dieser New Adult-Romance einfach eine schöne Zeit!
Vom ersten Moment an hatte ich das Gefühl hier in einem Hallmark Movie gelandet zu sein. Die Filme werden mir gerade jetzt, wo es Richtung Weihnachten geht, wieder zuhauf von meinem Streaming-Anbieter in den Vorschlägen angezeigt. Ich schaue sie aber auch immer wieder ultra-gerne. Sie spielen meist in einer Kleinstadt, verströmen eine unbeschwerte Romantik sowie einen starken Gemeinschaftsgeist und das Filmset ist immer einzigartig schön und üppig dekoriert. Genau das habe ich auch in diesem Buch gefunden. Schon Cover und Farbschnitt versprechen einiges in dieser Hinsicht und die Geschichte weiß es zu halten.
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Wir lesen die Geschichte aus zwei Perspektiven. Mal begleiten wir Cassie und dann wieder Jared. Beide sind sympathisch und eigentlich ist doch klar, wie die Geschichte hier abläuft. Als Leser
in weiß man vom Fleck weg, wer hier zusammengehört. Ich habe ganz verzückt diese Lovestory verfolgt. Natürlich hat dann nochmal ein bisschen Drama dazwischengefunkt. Aber das macht alles letztendlich ja noch viel herzzerreißender und schöner.
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„Es war ein milder Nachmittag. Die Herbstsonne schien durch die farbenprächtigen Baumkronen, ein paar Vögel zwitscherten um uns herum und die Luft roch klar und sauber.“ (Zitat, S. 333/4)
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Ich habe hier in vollen Zügen goldene Herbstmomente genossen. Jared produziert im Familienbetrieb Ahornsirup. Cassie bindet die hübschesten saisonalen Blumensträuße, die man sich vorstellen kann. Der Roman wird von einer grundlegenden Leichtigkeit getragen – auch wenn durchaus ein paar schwierigere Themen angeschnitten werden. Aber es ist, wie es bei romantischen Komödien dieser Art eben so ist: Man weiß einfach, dass das Gute gewinnt und wird natürlich mit einem Happy End belohnt.
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Ich habe mich in Willow Falls absolut wohl gefühlt. Alles ist so heimelig und cozy, warm und flauschig, lichtdurchflutet und zuckersüß. Schnappt euch eure Kuscheldecke und ein Heißgetränk, lasst euch in herbstliche Farbenpracht und Herzensmomente fallen und habt beim Lesen dieser New Adult-Romance einfach eine schöne Zeit!

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Großes Kino

SPURLOS
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Dem neuen Thriller von Leon Sachs habe ich extremst entgegengefiebert. Nach DER ZIRKEL und DIE VILLA handelt es sich bei SPURLOS diesmal um einen Stand Alone. Eins hat der Thriller trotzdem mit den Vorgängern ...

Dem neuen Thriller von Leon Sachs habe ich extremst entgegengefiebert. Nach DER ZIRKEL und DIE VILLA handelt es sich bei SPURLOS diesmal um einen Stand Alone. Eins hat der Thriller trotzdem mit den Vorgängern gemeinsam: Er ist wieder ein absoluter Pageturner.
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Darum geht’s: Robin Graf lässt mit ihrer Agentur Menschen verschwinden, die aus unterschiedlichen Gründen nicht aufgespürt werden wollen. Bisher gab es nie Probleme. Jetzt klingelt 2x hintereinander Robins Notfalltelefon und sie muss live miterleben, wie zwei Klienten ermordet werden. Wer hat die beiden untergetauchten Kronzeugen aufgespürt? Jedenfalls ist plötzlich auch Robins eigenes Leben nicht mehr sicher…
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WOW!!! Leon Sachs hat hier einen rasanten und atemberaubenden Thriller geschrieben. Und SPURLOS ist auch ein lupenreiner Thriller. Kein WischiWaschi-Mischmasch bei dem die Genre-Grenzen zwischen Krimi und Thriller nicht so eindeutig definiert sind. Hier steht Thriller drauf und es ist auch Thriller drin. Und die Lesestunden, die ich zwischen den Seiten verbracht habe, waren hochspannend. Der Themenkomplex, den Leon Sachs sich hier ausgedacht hat, ist mir so noch nicht untergekommen. Vielleicht wäre ich bei anderen Autoren skeptisch gewesen, ob der Plot etwas für mich ist. Bei Leon habe ich einfach darauf vertraut, dass er es gut angeht und umsetzt – und dieses Vertrauen ist belohnt worden.
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Der Plot katapultiert mich in eine ganz eigene Welt am Rande oder sogar deutlich jenseits der Legalität. Das macht der Prolog mit einer beeindruckenden Szenerie und Atmosphäre sofort deutlich. Der faszinierende und mitreißende Beginn der Handlung wird im weiteren Verlauf konsequent fortgesetzt. Das Spannungslevel ist durchgehend hoch und wird durch zahlreiche Twists weiter auf die Spitze getrieben.
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Als Leserin bin ich in die Rolle von Protagonistin Robin Graf geschlüpft. Eine starke Frau, die mich schnell restlos auf ihrer Seite hatte. Ich fand es unglaublich interessant, mit ihr einen krassen Spagat zwischen Familie und Beruf hinzulegen und um beides kämpfen zu müssen. Die Bedrohung spitzt sich zu. Ich habe die Gefahr im Nacken gespürt, bin mit Robin geflüchtet, habe andere Identitäten angenommen und mich in die Ermittlungen verbissen. Und auch, wenn ich jetzt nur auf Robin als starke Hauptfigur des Thrillers eingegangen bin, gibt es hier noch viele weitere gut ausgearbeitete Charaktere
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Der Thriller hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich schnell. Das wird durch knackige Kapitellängen noch unterstützt. Der Plot und die Charaktere hatten sofort meine volle Aufmerksamkeit. Immer wieder haben unerwartete Wendungen für noch mehr Spannung und Nervenkitzel gesorgt.
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Fazit: SPURLOS ist großes Kino. Packend, rasant und raffiniert. Für mich gehört er zu den Thriller-Highlights des Jahres.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Emotion pur

Kein Winter ohne dich
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„Kein Winter ohne dich“ ist das dritte Buch von Emily Stone. Die Vorgänger „Für immer im Dezember“ und „Jedes Jahr im Winter“ waren für mich in den vergangenen beiden Jahren echte Saison-Highlights. Die ...

„Kein Winter ohne dich“ ist das dritte Buch von Emily Stone. Die Vorgänger „Für immer im Dezember“ und „Jedes Jahr im Winter“ waren für mich in den vergangenen beiden Jahren echte Saison-Highlights. Die Erwartungen werden also nicht kleiner, wenn ich zu einem Buch der Autorin greife. Die Vorfreude auf den neuen Roman war riesig – gemischt mit der bangen Frage, ob Emily Stone ihren eigenen Standard halten und mich auch ein drittes Mal emotional vollends abholen kann. Ich nehme es an dieser Stelle gleich vorweg: Jaaa, sie hat es wieder geschafft!
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Darum geht’s: Es könnte der perfekte Tag schlechthin sein. An einem verschneiten Vormittag kurz vor Weihnachten begegnen sich Holly und Jack in einem kleinen Café. Auf Anhieb ist da eine besondere Verbindung. Aber wenig später schlägt das Schicksal zu und für Holly wird aus dem schönsten der schlimmste aller Tage…
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Ihr möchtet eine tiefgründige und emotionale Geschichte? Ihr möchtet im einen Moment lachen und im anderen weinen? Dann lege ich euch die Bücher von Emily Stone wärmstens ans Herz. Auch mit ihrem neuen Roman „Kein Winter ohne dich“ bedient die Autorin wieder die volle Bandbreite an Gefühlen und liefert einmal mehr eine Geschichte mit Mehrwert. Natürlich geht es um Liebe, aber auch noch um so viel mehr. Seid euch im Klaren darüber, dass ihr hier keine zuckersüße Lovestory bekommt. Emily Stone schaut nicht durch die rosarote Brille. Sie schreibt vielmehr Geschichten aus dem Leben – und das ist bekanntlich kein Ponyhof.
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Ich habe den Roman aufgeschlagen und reingelesen und wusste schon nach wenigen Seiten, dass ich auch dieses Buch von Emily Stone lieben werde. Ich hatte gleich wieder diesen Vibe, den ich für die Autorin mittlerweile als typisch bezeichnen würde. Die Stimmung bewegt sich zwischen leicht-locker und schwermütig, ohne allzu sehr in das jeweilige Extrem auszuschlagen. Wenn ihr das Buch lesen wollt, stellt euch auf Themen wie Unfall, Krankheit, Verlust, Tod und Trauerbewältigung ein. Lasst euch davon aber nicht abhalten, denn Emily Stone schafft es, dass immer ein gewisser Hoffnungsschimmer über allem schwebt. Dazu passend ist Holly eine Protagonistin, wie ich sie liebe. Sie ist stark und schwach zugleich. Zerbrechlich und doch irgendwie unkaputtbar. Negative Erfahrungen haben sie geprägt, aber sie hat den Glauben an das Gute nie ganz verloren. Sie ist menschlich, sympathisch und greifbar. Deshalb war ich ganz bei ihr und konnte total mit ihr mitfühlen. Aber auch in die anderen Charaktere konnte ich mich hineinversetzen und ihr Denken und Handeln nachvollziehen. Ständig habe ich verschiedene Perspektiven eingenommen und mich gefragt, wie ich selbst wohl in dieser oder jener Situation agieren würde.
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Die Geschichten von Emily Stone verlaufen nie geradlinig. Sie schlagen Haken und nehmen Wege über Berge und durch Täler. Sie spiegeln das Leben in all seiner Durchwachsenheit wider. Das macht sie für mich so emotional wertvoll, weil ich immer etwas daraus ziehen und ableiten kann. Ich kann euch sagen: Auch diesmal habe ich wieder so viele unterschiedliche Gefühle durchlebt und auch diesmal hatte ich am Ende wieder Tränen in den Augen. Und das ist bei mir ein absolutes Qualitätsmerkmal.

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