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Veröffentlicht am 31.01.2017

Graussames Deutschland

Die rote Löwin
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„Die Rote Löwin“ von Thomas Ziebula ist ein actionlastiger, historischer Roman. Zunächst muss ich sagen, dass das Genre des „Historischen Romans“ für mich noch ziemliches Neuland ist. Wenn man aber mit ...

„Die Rote Löwin“ von Thomas Ziebula ist ein actionlastiger, historischer Roman. Zunächst muss ich sagen, dass das Genre des „Historischen Romans“ für mich noch ziemliches Neuland ist. Wenn man aber mit diesem Buch in das Genre finden will, dann hat man sich genau die richtige Lektüre dafür rausgesucht.

Es ist sehr spannend und unterhaltsam geschrieben und auch sehr genau recherchiert. Selbst vereinzelt genannte Figuren sind aus der deutschen Geschichte bekannt. Es macht Spaß dem wilden Treiben des frühen 13. Jahrhunderts zu folgen. Auch gerade, wenn man weiß, dass sich die Schauplätze in unserer unmittelbaren Nähe befinden. Es ist eine brutale Zeit und diese wird in tollen Momentaufnahmen eingefangen. Dieses Buch läuft wie ein Film vor mir ab und ich kann mir die Orte alle sehr gut vorstellen. Auch die Figuren sind ordentlich gelungen. Es gibt die Heldin, das dreckige Volk sowie den Adel, der durch seine Intrigen und Machtbekundungen polarisiert. Hier wird auf niemanden Rücksicht genommen und die gewalttätigen Passagen sind teils sehr detailliert beschrieben. Aber genau so muss es sein, denn die Geschichte zeigt uns, dass es vor 800 Jahren schmutzig war und auch Urteile leichtfertig gesprochen wurden.

Die Geschichte wird rasant erzählt und mit fortwährender Handlung wird das Erzähltempo angezogen. Man kommt nicht wirklich zum verschnaufen, es fällt zudem auch schwer das Buch mal wegzulegen.

Vieles wird sich tatsächlich so zugetragen haben und ich bin nur froh, dass ich in einem anderen Zeitalter aufgewachsen bin. Was mir bleibt, ist mein neu gewonnenes Interesse an historischen Romanen. Es wird auch definitiv nicht mein letztes Buch von Thomas Ziebula sein.

Veröffentlicht am 30.01.2017

Big Brother im Gewächshaus

Die Terranauten
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„Die Terranauten“ von T.C. Boyle basiert auf einem wahren Ereignis, wobei die Figuren allerdings frei erfunden sind.

Es ist eine Charakterstudie über ein Forschungsteam, was sich über einen Zeitraum von ...

„Die Terranauten“ von T.C. Boyle basiert auf einem wahren Ereignis, wobei die Figuren allerdings frei erfunden sind.

Es ist eine Charakterstudie über ein Forschungsteam, was sich über einen Zeitraum von zwei Jahren in ein künstliches Biotop einsperren lässt. Man muss sich dabei eine riesige Kuppel vorstellen und in dieser eine Atmosphäre geschaffen wurde. Dort werden viele Tiere angesiedelt und die verschiedenen Klimazonen nachempfunden. So hat man auf diesem beschränkten Raum Wüste, Steppe, Regenwald und Ozean in einem. Es ist quasi eine Miniaturwelt wo nur acht Personen leben. Anlass ist herauszufinden, ob so ein künstlich erschaffenes Biotop sich selbst erhalten kann. Dies ist wichtig, wenn es um das Ansiedeln auf neuen Planeten, wie dem Mars, geht. Im Vordergrund steht zunächst die Wissenschaft, aber dieses Projekt entwickelt sich immer mehr zur voyeuristischen Seifenoper à la Big Brother. Denn die Personen werden natürlich rund um die Uhr durch Kameras überwacht. Dass die anfängliche Euphorie ganz schnell umschwenkt, ist wohl nur klar. Aus geselligem Miteinander wird nervenaufreibende Selbstdarstellung. Man spürt die in jedem Kapitel wie die Luft immer dünner wird und das nicht bloß im übertragenem Sinne. Es gibt Hass, Zwietracht und Neid. Das sind doch die besten Zutaten für einen aufregenden Roman.

Es macht riesigen Spaß die Geschichte aus der Sicht von drei Personen zu erleben. Diese Figuren könnten gar nicht unterschiedlicher sein und erzählen die Ereignisse sehr subjektiv. So wankt man zwischen Zustimmung und Unverständnis. Die Protagonisten sind voller Ecken und Kanten und es kracht oft gewaltig. Das macht die Situation so realistisch und man meint, dass sich die Ereignisse tatsächlich so zugetragen haben.

Ein kleines Manko, ist für mich, das Ende – winzig kleiner Spoiler – es ist für mich nicht ganz abgeschlossen. Es lässt aber enorm viel Spielraum für Interpretationen. Man kommt sich bei diesem Buch ständig wie ein Beobachter vor und genießt es an den inneren Konflikten der Erzähler teilzunehmen. Alles ist geprägt von tiefen Emotionen und genau so etwas möchte ich gern lesen.

„Die Terranauten“ ist für mich ein rundum gelungener Ausflug in eine fremde Welt. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 30.01.2017

Big Brother im Gewächshaus

Die Terranauten
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„Die Terranauten“ von T.C. Boyle basiert auf einem wahren Ereignis, wobei die Figuren allerdings frei erfunden sind.

Es ist eine Charakterstudie über ein Forschungsteam, was sich über einen Zeitraum von ...

„Die Terranauten“ von T.C. Boyle basiert auf einem wahren Ereignis, wobei die Figuren allerdings frei erfunden sind.

Es ist eine Charakterstudie über ein Forschungsteam, was sich über einen Zeitraum von zwei Jahren in ein künstliches Biotop einsperren lässt. Man muss sich dabei eine riesige Kuppel vorstellen und in dieser eine Atmosphäre geschaffen wurde. Dort werden viele Tiere angesiedelt und die verschiedenen Klimazonen nachempfunden. So hat man auf diesem beschränkten Raum Wüste, Steppe, Regenwald und Ozean in einem. Es ist quasi eine Miniaturwelt wo nur acht Personen leben. Anlass ist herauszufinden, ob so ein künstlich erschaffenes Biotop sich selbst erhalten kann. Dies ist wichtig, wenn es um das Ansiedeln auf neuen Planeten, wie dem Mars, geht. Im Vordergrund steht zunächst die Wissenschaft, aber dieses Projekt entwickelt sich immer mehr zur voyeuristischen Seifenoper à la Big Brother. Denn die Personen werden natürlich rund um die Uhr durch Kameras überwacht. Dass die anfängliche Euphorie ganz schnell umschwenkt, ist wohl nur klar. Aus geselligem Miteinander wird nervenaufreibende Selbstdarstellung. Man spürt die in jedem Kapitel wie die Luft immer dünner wird und das nicht bloß im übertragenem Sinne. Es gibt Hass, Zwietracht und Neid. Das sind doch die besten Zutaten für einen aufregenden Roman.

Es macht riesigen Spaß die Geschichte aus der Sicht von drei Personen zu erleben. Diese Figuren könnten gar nicht unterschiedlicher sein und erzählen die Ereignisse sehr subjektiv. So wankt man zwischen Zustimmung und Unverständnis. Die Protagonisten sind voller Ecken und Kanten und es kracht oft gewaltig. Das macht die Situation so realistisch und man meint, dass sich die Ereignisse tatsächlich so zugetragen haben.

Ein kleines Manko, ist für mich, das Ende – winzig kleiner Spoiler – es ist für mich nicht ganz abgeschlossen. Es lässt aber enorm viel Spielraum für Interpretationen. Man kommt sich bei diesem Buch ständig wie ein Beobachter vor und genießt es an den inneren Konflikten der Erzähler teilzunehmen. Alles ist geprägt von tiefen Emotionen und genau so etwas möchte ich gern lesen.

„Die Terranauten“ ist für mich ein rundum gelungener Ausflug in eine fremde Welt. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 30.01.2017

Big Brother im Gewächshaus

Die Terranauten
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„Die Terranauten“ von T.C. Boyle basiert auf einem wahren Ereignis, wobei die Figuren allerdings frei erfunden sind.

Es ist eine Charakterstudie über ein Forschungsteam, was sich über einen Zeitraum von ...

„Die Terranauten“ von T.C. Boyle basiert auf einem wahren Ereignis, wobei die Figuren allerdings frei erfunden sind.

Es ist eine Charakterstudie über ein Forschungsteam, was sich über einen Zeitraum von zwei Jahren in ein künstliches Biotop einsperren lässt. Man muss sich dabei eine riesige Kuppel vorstellen und in dieser eine Atmosphäre geschaffen wurde. Dort werden viele Tiere angesiedelt und die verschiedenen Klimazonen nachempfunden. So hat man auf diesem beschränkten Raum Wüste, Steppe, Regenwald und Ozean in einem. Es ist quasi eine Miniaturwelt wo nur acht Personen leben. Anlass ist herauszufinden, ob so ein künstlich erschaffenes Biotop sich selbst erhalten kann. Dies ist wichtig, wenn es um das Ansiedeln auf neuen Planeten, wie dem Mars, geht. Im Vordergrund steht zunächst die Wissenschaft, aber dieses Projekt entwickelt sich immer mehr zur voyeuristischen Seifenoper à la Big Brother. Denn die Personen werden natürlich rund um die Uhr durch Kameras überwacht. Dass die anfängliche Euphorie ganz schnell umschwenkt, ist wohl nur klar. Aus geselligem Miteinander wird nervenaufreibende Selbstdarstellung. Man spürt die in jedem Kapitel wie die Luft immer dünner wird und das nicht bloß im übertragenem Sinne. Es gibt Hass, Zwietracht und Neid. Das sind doch die besten Zutaten für einen aufregenden Roman.

Es macht riesigen Spaß die Geschichte aus der Sicht von drei Personen zu erleben. Diese Figuren könnten gar nicht unterschiedlicher sein und erzählen die Ereignisse sehr subjektiv. So wankt man zwischen Zustimmung und Unverständnis. Die Protagonisten sind voller Ecken und Kanten und es kracht oft gewaltig. Das macht die Situation so realistisch und man meint, dass sich die Ereignisse tatsächlich so zugetragen haben.

Ein kleines Manko, ist für mich, das Ende – winzig kleiner Spoiler – es ist für mich nicht ganz abgeschlossen. Es lässt aber enorm viel Spielraum für Interpretationen. Man kommt sich bei diesem Buch ständig wie ein Beobachter vor und genießt es an den inneren Konflikten der Erzähler teilzunehmen. Alles ist geprägt von tiefen Emotionen und genau so etwas möchte ich gern lesen.

„Die Terranauten“ ist für mich ein rundum gelungener Ausflug in eine fremde Welt. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 26.01.2017

Fantastischer Start einer neuen Reihe

Talon - Drachenzeit
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„Talon – Drachenzeit“ von Julie Kagawa ist der Auftakt zu einer Fantasy-Jugendbuch-Reihe. Für mich erfüllt es alle Kriterien, dass es sich zu einer spannenden und vielseitigen Serie entwickelt.

Es geht ...

„Talon – Drachenzeit“ von Julie Kagawa ist der Auftakt zu einer Fantasy-Jugendbuch-Reihe. Für mich erfüllt es alle Kriterien, dass es sich zu einer spannenden und vielseitigen Serie entwickelt.

Es geht hier um Drachen, die sich in Menschen verwandeln können um unter ihnen zu leben und um sie zu infiltrieren. Denn es herrscht Krieg zwischen Menschen und Drachen. Ausgewählt für dieses Vorhaben, ist ein Jungdrachen-Geschwister-Paar. Sie lernen in der Welt der Mensch natürlich die schöne Seite des Lebens kennen und erfahren wie es ist zu lieben, zu vertrauen und sich zu behaupten. Dieses Buch vermittelt wirklich tolle Werte und ist ebenso für Jugendliche wie Erwachsene gleichen teils zu empfehlen.

Einziger Kritikpunkt ist, dass natürlich alle Protagonisten aussehen wie die göttliche Verkörperung eines Adonis oder einer Aphrodite. Wieso ist das eigentlich in jedem Jugendbuch so? Können die Figuren nicht mal normal aussehen? Müssen sie die blausten Augen, den tollsten Sixpack, den knackigsten Po der Welt haben? Es bringt die Story nicht ein Stück weit voran. Ich kann diesen Schritt der Übertreibung nur ein Stück weit verstehen. Das Buch ist nämlich aus verschiedenen Perspektiven und in der Ich-Form geschrieben. Natürlich neigen Jugendliche zu Übertreibungen, gerade wenn sie verliebt sind, das ist schon realistisch. Jedoch treibt es Julie Kagawa etwas zu weit. Dies ist für mich allerdings der einzige Kritikpunkt.

Die Geschichte ist vielseitig, sehr unterhaltsam, witzig und von Emotionen durchzogen. Ich konnte mich in die Figuren sehr gut hineinversetzen, was nicht zuletzt an dem leichten Schreibstil liegt. Die Augenblicke werden fantastisch eingefangen und malen mir ein wunderschönes Bild vor Augen. Man kann sich in dieser Geschichte verlieren. Ich bin froh darüber, dass es noch weitere Teile gibt, die ich verschlingen kann. Denn genau so muss Fantasy-Unterhaltung sein. Dieser erste Band macht süchtig auf mehr.