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AdelheidSchlegel

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Die Stärke afrikanischer Frauen

Issa
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Issa ist fünf Jahre alt, als ihre Mutter einen Deutschen heiratet und mit ihm nach Deutschland geht. In der Schule wird sie gemobbt und zu ihrer Mutter hat sie nicht gerade ein gutes Verhältnis, weil diese ...

Issa ist fünf Jahre alt, als ihre Mutter einen Deutschen heiratet und mit ihm nach Deutschland geht. In der Schule wird sie gemobbt und zu ihrer Mutter hat sie nicht gerade ein gutes Verhältnis, weil diese sie einerseits mit Liebe überschüttet andererseits unverhältnismäßig hart bestraft. Mit 18 zieht sie zu Hause aus und mit ihrem Freund zusammen. Als sie schwanger ist, nötigt sie ihre Mutter in den Kamerun zu fliegen zu ihren Großmüttern um die Rituale für ein gesundes Baby über sich ergehen zu lassen. Zunächst halbherzig lässt sie sich darauf ein. Wir erfahren eine Menge über die Kultur im Kamerun, über Sagen, Eigenheiten in den zwischenmenschlichen Beziehungen und über Polygamie, welche an keiner Stelle so bezeichnet wurde, sondern völlig normal ist.
Parallel dazu verfolgt der Leser das Leben der Urgroßmutter Marijoh und ihrer Mutter Enaga und gibt ihm einen Einblick in die Geschichte des Landes im letzten Jahrhundert mit all den politischen Verwicklungen. Es waren immer die Frauen, die den Laden am Laufen hielten. Die Männer machten Geschäfte, betranken sich und schlugen ihre Frauen, was als Normalität galt.
Das Buch ist eine Hommage an die starken afrikanischen Frauen.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Heimfahrten, die kein nach Hause kommen sind

Kosakenberg
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Ein gelungenes Buch!
Kathleen hat ihr brandenburgische Provinznest hinter sich gelassen und lebt zufrieden ihr Singleleben in London mit einem tollen Job als Graphikdesignerin, Markenklamotten, angesagten ...

Ein gelungenes Buch!
Kathleen hat ihr brandenburgische Provinznest hinter sich gelassen und lebt zufrieden ihr Singleleben in London mit einem tollen Job als Graphikdesignerin, Markenklamotten, angesagten Restaurants, einer tollen Wohnung. Riesig ist der Kontrast, den sie bei ihren Besuchen in Kosakenberg empfindet. Doch niemand bewundert sie, Gespräche mit ehemaligen Freundinnen verlaufen im Sand – man redet aneinander vorbei. Auch die Telefonate mit ihrer Mutter langweilen sie. Am gegenwärtigen Kosakenberg lässt sie kein gutes Haar. Trotzdem lässt sie das Dorf nicht los. Ihre Wurzeln kann sie einfach nicht kappen. Die Heimfahrten, in die die Kapitel eingeteilt sind, kann man nicht immer als eine Reise bezeichnen. Manchmal ist es auch ein Sinnieren über die Kindheit, die so schlecht gar nicht gewesen ist. Diese Heimfahrten sind trotz allem nicht „nach Hause kommen“.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Erinnerung an eine Kindheit in der frühen Sowjetunion

Das Philosophenschiff
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Der Autor wird von einer Hundertjährigen Stararchitektin aufgefordert ihre Biografie zu schreiben. Es gibt bereits zwei Biografien von ihr, doch hier erzählt sie ihm von ihrer Kindheit in Sankt Petersburg ...

Der Autor wird von einer Hundertjährigen Stararchitektin aufgefordert ihre Biografie zu schreiben. Es gibt bereits zwei Biografien von ihr, doch hier erzählt sie ihm von ihrer Kindheit in Sankt Petersburg der frühen Sowjetunion.
Sie schildert ihm diese Zeit aus dem Blickwinkel des Kindes, das sie damals war. Hunger, Elend und Tod waren etwas Alltägliches. Leichen von Verhungerten in den Straßen fanden keinerlei Beachtung. Ihre Eltern waren Intellektuelle, der Vater Architekt, die Mutter Forscherin. Vor der Revolution lebte sie in einem großen Haus, danach mussten sie sich eine kleine Wohnung mit Fremden teilen. Menschen aus ihrem Umfeld wurden ohne Weiters erschossen.
Intellektuelle waren "unliebsame Personen", die auf sogenannten Philosophenschiffen ausgewiesen wurden. Die Familie der Erzählerin gehörte zu diesen Personen und sie erzählt von der Zeit auf dem Schiff, auf dem sie in der 3. Klasse untergebracht waren. Nachts macht das Mädchen heimlich Erkundungstouren. Auf dem Deck der 1. Klasse begegnet sie Lenin, der zu jener Zeit aufgrund von Schlaganfällen im Rollstuhl sitzt und liest. Sie kommt mit ihm ins Gespräch.
Der Autor hat die historischen Ereignisse jener Zeit recht gut recherchiert. Es ist ein Stück Geschichte, die wir in der DDR vollkommen anders vermittelt bekommen haben.
Am Ende bleibt offen, ob die Begegnung mit Lenin Wahrheit oder Fiktion ist.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Frauenpower

Mayfair House
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Der Roman hat das Potential für einen spannenden Film. Dieser lief bei mir beim Lesen als Kopfkino ab. Ein Buch über starke Frauen.
Während eines Kostümballes wurde das prunkvollste Gebäude Londons leergeräumt. ...

Der Roman hat das Potential für einen spannenden Film. Dieser lief bei mir beim Lesen als Kopfkino ab. Ein Buch über starke Frauen.
Während eines Kostümballes wurde das prunkvollste Gebäude Londons leergeräumt. Der Besitzer, ein gewisser Mr de Fries ist als Diamantenminenbesitzer zu diesem unermesslichen Reichtum gelangt. Er war vor kurzem gestorben und seine Tochter gab einen Kostümball entgegen jeder Etikette. Sie ließ das Fest von ihrer Haushälterin Mrs King planen. Doch dann wurde diese von jetzt auf gleich entlassen, weil sie sich nachts im Männertrackt aufgehalten haben sollte.
Mrs King hatte den Plan, das Haus leer zu räumen schon lange im Kopf und mithilfe von sechs weiteren Frauen setzte sie den letztendlich auch in die Tat um. Der Leser wurde einbezogen in die Besprechungen zu diesem waghalsigen Plan. Wir lernen die sieben starken Frauen kennen und lieben mit all ihren Schwächen und familiären Verhältnissen. Auch Miss de Fries ist eine starke Persönlichkeit, die sich von niemandem etwas sagen lässt.
Hier sind es die Frauen, die den Ton angeben und bei der kleinen Lovestory ist es der Mann, der zu warten hat.
Ein hervorragendes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Frühlingsgeheimnisse

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Mit sechszehn ist Spring aus ihrem chaotischen Elternhaus, einer heruntergekommenen Farm in Wales, nach London geflohen, wo sie sich mehr schlecht als recht mit diversen Jobs und kleinen Diebstählen über ...

Mit sechszehn ist Spring aus ihrem chaotischen Elternhaus, einer heruntergekommenen Farm in Wales, nach London geflohen, wo sie sich mehr schlecht als recht mit diversen Jobs und kleinen Diebstählen über Wasser gehalten hat. Sie wird zu Sozialstunden bei einer alten Dame, Sophia Fowlers, verurteilt und zum ersten Mal in ihrem Leben bekommt sie Struktur in ihren Tagesablauf. Ihr gefällt das und im Laufe der Zeit freunden sich die beiden Frauen an. Als ihnen bewusst wird, dass sie aus dem gleichen Ort in Wales kommen, begeben sie ich dorthin, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Da gibt es ein Geheimnis um Sophias Leben und diesem versucht Spring auf den Grund du kommen. Sie begegnet ihrer Jugendliebe wieder, der ein Enkel von Sophia ist.
Manchmal wirkt die Handlung etwas konstruiert und man meint, die Fortsetzung zu erkennen, doch dann nimmt diese einen völlig anderen Verlauf.
Dieses Buch ist das erste der Season-Sisters, es folgen noch drei weitere über Springs Schwestern, von denen wir hier schon zwei kennen gelernt haben.

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