Erinnerung an eine Kindheit in der frühen Sowjetunion
Der Autor wird von einer Hundertjährigen Stararchitektin aufgefordert ihre Biografie zu schreiben. Es gibt bereits zwei Biografien von ihr, doch hier erzählt sie ihm von ihrer Kindheit in Sankt Petersburg ...
Der Autor wird von einer Hundertjährigen Stararchitektin aufgefordert ihre Biografie zu schreiben. Es gibt bereits zwei Biografien von ihr, doch hier erzählt sie ihm von ihrer Kindheit in Sankt Petersburg der frühen Sowjetunion.
Sie schildert ihm diese Zeit aus dem Blickwinkel des Kindes, das sie damals war. Hunger, Elend und Tod waren etwas Alltägliches. Leichen von Verhungerten in den Straßen fanden keinerlei Beachtung. Ihre Eltern waren Intellektuelle, der Vater Architekt, die Mutter Forscherin. Vor der Revolution lebte sie in einem großen Haus, danach mussten sie sich eine kleine Wohnung mit Fremden teilen. Menschen aus ihrem Umfeld wurden ohne Weiters erschossen.
Intellektuelle waren "unliebsame Personen", die auf sogenannten Philosophenschiffen ausgewiesen wurden. Die Familie der Erzählerin gehörte zu diesen Personen und sie erzählt von der Zeit auf dem Schiff, auf dem sie in der 3. Klasse untergebracht waren. Nachts macht das Mädchen heimlich Erkundungstouren. Auf dem Deck der 1. Klasse begegnet sie Lenin, der zu jener Zeit aufgrund von Schlaganfällen im Rollstuhl sitzt und liest. Sie kommt mit ihm ins Gespräch.
Der Autor hat die historischen Ereignisse jener Zeit recht gut recherchiert. Es ist ein Stück Geschichte, die wir in der DDR vollkommen anders vermittelt bekommen haben.
Am Ende bleibt offen, ob die Begegnung mit Lenin Wahrheit oder Fiktion ist.