Ganz großes Kino!
Into the FireOh. Mein. Gott. Huiiiiiii. Okay, tief durchatmen.
Was ein Buch! Leute, ich bin überwältigt und liebe „Into the Fire“ mit jedem Tag, seit ich es beendet habe, immer mehr.
Dabei war der Einstieg alles andere ...
Oh. Mein. Gott. Huiiiiiii. Okay, tief durchatmen.
Was ein Buch! Leute, ich bin überwältigt und liebe „Into the Fire“ mit jedem Tag, seit ich es beendet habe, immer mehr.
Dabei war der Einstieg alles andere als einfach, denn irgendwie konnten mich die ersten 100 Seiten nicht so wirklich packen. Das lag aber noch nicht einmal an der Geschichte oder dem Buch an sich, sondern einfach daran, dass es wohl einfach nicht der richtige Zeitpunkt war. Deswegen habe ich mich dann schweren Herzens dazu entschieden, „Into the Fire“ noch einmal für zwei Wochen zur Seite zu legen – weswegen ich auch mit meiner Rezension jetzt relativ spät dran bin – und das war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Denn als ich es dann wieder zur Hand genommen habe, hat mich die Geschichte mit jeder Seite mehr gepackt und gefesselt, so dass ich es dann innerhalb weniger Tage ausgelesen hatte.
Zunächst einmal: Ich liebe den Schreibstil von J.R. Ward total! Man fliegt nur so durch die Seiten und kann sich perfekt in die Charaktere hinein fühlen, was bei so vielen verschiedenen Perspektiven ein ziemliches Meisterwerk ist! Gerade diese vielen Sichtweisen tragen dazu bei, dass man sehr tiefgehende Einblicke in die Story erhält und sich ein sehr vielfältiges Bild von den Geschehnissen machen kann. Ich habe es einfach geliebt!
Doch dazu muss ich auch sagen, dass die vielen Namen und Rückbezüge auf die Vergangenheit teilweise etwas verwirrend waren. Außerdem war ich mir bei manchen Abschnitten, vor allem bei denen aus Toms Sicht, nicht so ganz klar, wie genau sie zu eigentlichen Plot beitragen, denn auch wenn seine Wandlung absolut beeindruckend ist und die politischen Machenschaften und Intrigen wirklich spannend waren, haben diese Stellen das Buch ein wenig undurchsichtig gemacht. Zeitweise kam es mir so vor, als wenn die Autorin eine gigantische Storyline mit wahnsinnig viel Potenzial entdeckt und dann versucht hat, alles in ein einziges Buch zu packen, was ein bisschen schade war, denn viele Dinge hätte ich mir auch in einer ausführlicheren Version sehr gut vorstellen können. So geht ein kleiner Teil des Potenzials verloren, aber auch wenn das jetzt vielleicht gravierend klingt, ist das für mich tatsächlich nur ein kleiner Kritikpunkt. Denn ansonsten ist das Buch – wie bereits erwähnt – ein wahres Meisterwerk. J.R. Ward hat absolut beispiellose und vielschichtige Charaktere erschaffen, deren Gefühle und Entwicklungen sehr schön und lebensnah dargestellt werden. Es werden in dem Buch vielerlei Probleme angesprochen, wobei nichts beschönigt wird, sondern anstatt dessen werden die vielen Abgründe, vor denen ein Mensch stehen kann, auf wahnsinnig authentische Art und Weise dargestellt. An dieser Stelle merkt man in besonderem Maße, dass sich die Autorin viel mit dem Thema der Feuerwehr auseinandergesetzt und viel recherchiert hat.
In dieser Hinsicht fand ich es tatsächlich auch ziemlich überraschend, dass es in dem Buch insgesamt gar nicht so sehr um die Liebesgeschichte geht, wie ich vom Klappentext ausgehend erwartet hätte. Das tut der Geschichte erstaunlich gut, denn es hebt das Buch von den ganzen anderen Romanen in gewisser Weise ab, indem es die Liebesgeschichte nur in Verbindung mit den Aspekten Freundschaft, Familie, Kriminologie, das Leben als Feuerwehrmann oder -frau, Schuld und Selbstreflexion zusammensetzt, so dass man eine wirklich abwechslungsreiche, spannende, aber zeitgleich auch romantische und letztlich vor allem überraschende Geschichte erhält. Allein daran sollte jeder von euch merken, dass das Buch mehr ist, als der typische NewAdult-Roman!
Dabei ist die Ausgangslage der Storyline allerdings ziemlich brutal und um einiges deutlicher beschrieben, als ich erwartet hätte. Eine bestimmte Szene war für mich ein absoluter Gänsehaut-Moment – und das im nicht so tollen Sinne. Falls ihr also überlegt, das Buch zu lesen (wozu ich prinzipiell wirklich nur raten kann!), aber in Bezug auf Verletzungen und Blut nur zart besaitet seid, dann solltet ihr vielleicht überlegen, euch diese bestimmte Stelle spoilern zu lassen, damit ihr nicht so unvorbereitet wie ich hineinstolpert .
Das Ende kommt dann genauso Knall auf Fall wie der Anfang, worin auch mein zweiter kleiner Kritikpunkt besteht: Es passiert fast zu viel auf einmal, der Plot entwickelt sich zu schnell, und Anne handelt meiner Meinung nach an einer bestimmten Stelle ein wenig zu überstürzt und ganz anders, als ich es von ihrer Figur erwartet hätte. Da hätten dem Buch also durchaus noch ein paar mehr Seiten gutgetan, zumal auch einige Fragen offenbleiben. An dieser Stelle stellt sich mir ernsthaft die Frage, ob das Buch den Anfang einer Reihe bildet, auch wenn ich dazu bei LYX bisher noch nichts gefunden habe, denn auf den letzten Seiten und auch schon zuvor wir dann doch noch einmal einiges kurz angerissen, aber längst nicht zu Ende gebracht… Ich für meinen Teil würde mich jedenfalls sehr über einen weiteren Band freuen!
Um so langsam mal zu einem Ende zu kommen und da ich das Gefühl habe, bisher viel zu wenig auf die vielen positiven Aspekte eingegangen zu sein, werde ich jetzt einmal versuchen, zusammenzufassen, was mir an „Into the Fire“ letztlich so gut gefallen hat:
J.R. Ward schafft mit diesem Buch eine meiner Meinung nach auf vielen Ebenen tiefgründige, aber dennoch unterhaltsame Geschichte, die auf vielen Problemen aufbaut, sich dann aber auf der Basis vieler charakterlicher Veränderungen zu etwas ganz Besonderem zu entwickeln. Dabei hat man es nicht mit College-Studenten zu tun, sondern mit Erwachsenen, die bei ihrer Arbeit als Feuerwehrleute und Polizisten auf besondere Art und Weise geprägt wurde, so dass die Geschichte sehr viel mehr Nuancen des Lebens beleuchtet als andere Bücher. Dennoch bleibt das Buch aufgrund des grandiosen Schreibstils sehr leicht lesbar und es macht einfach nur Spaß, den Weg der Protagonisten zu verfolgen!
Deswegen bekommt das Buch von mir wirklich verdiente 4,5 Sternchen und auch wenn ich diesen Monat auch schon Bücher mit 5 Sternen bewertet habe, fühlt sich „Into the Fire“ mehr wie ein Highlight an als diese anderen wirklich grandiosen Bücher. Die Geschichte von Anne und Danny geht mir vollkommen unter die Haut und einfach nicht aus dem Kopf, auf sehr gute Art und Weise, weswegen ich das Buch jedem von euch wärmstens empfehlen kann!
Vielen Dank an die Bloggerjury und den LYX-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Es war mir ein Fest!