Cullen – der Typ, der in jedem vorherigen Band der Manwhore-Reihe aufgetaucht ist. Ich muss gestehen, ich erinnerte mich so gar nicht mehr an ihn. Im großen Ganzen liegt die Zeit, zu der ich die anderen Bücher gelesen habe, aber auch schon ein ganzes Stück zurück und ich habe mich vor „Playboy“ vor allem daran erinnert, dass ich die Bücher von Katy Evans richtig gut finde. Viel mehr war da nicht mehr (Notiz an mich: Ich muss die reihge ganz unbedingt noch einmal lesen!).
Umso größer war die Überraschung!
Ich muss zugeben, den Einstieg in die Geschichte des „Playboys“ habe ich als ein wenig holprig empfunden, da es auf den ersten paar Seiten einige wenige Stellen gab, an welchen ich nicht auf Anhieb mit der Handlung mithalten konnte, aber nachdem ich mich in die Geschichte eingelebt hatte und die Protagonisten kennengelernt hatte, blieb mir nicht mehr sonderlich viel zu sagen. Das heißt, eigentlich hätte ich ziemlich viel sagen wollen, aber es hatte mir schlichtweg die Sprache verschlagen.
Was für ein Buch!
Ich hatte zu Beginn nur eine einzige Erwartung an das Buch: Es sollte gut sein. Ich wusste noch nicht einmal genau, worum es geht, der Klappentext war mir entfallen. Aber diese eine Erwartung, die hatte ich, und – um der Rezension mal eben die Quintessenz vorweg zu nehmen – sie wurde mehr als nur erfüllt! Katy Evans hat es mal wieder geschafft, eine absolut einzigartige Liebesgeschichte zu erschaffen. Und mit „einzigartig“ meine ich hier auch wirklich „einzigartig“! Im Genre New Adult begegnet man ja bekanntermaßen häufig Geschichten, die eintönig und vorhersehbar genannt werden, da sie sich im Ablauf ähnlich sind – das macht dieses Genre aus und natürlich passt auch „Playboy“ in dieses Schema hinein. Aber dennoch hat Katy Evans eine (zumindest für mich) ziemlich neue und unverbrauchte Grundlage für die Story erfunden. Die Wetten zwischen Cullen und Wynn als Ursprung ihrer gemeinsamen Zeit ist meiner Meinung nach ein wirklich perfekter Einstieg in die Geschichte und ein noch besserer Leitfaden, da man über sie die Protagonisten überhaupt erst richtig kennenlernt.
Was man dort von den beiden zu sehen bekommt, könnte kaum besser geschrieben sein: Wynn und Cullen sind alles andere als perfekt. Und nein, man kann auch nie so ganz nachvollziehen, warum zur Hölle sie jetzt genau das tun, was sie tun. Aber das besondere an den beiden ist, dass sie ihre Leser an einer Stelle berühren und mitreißen, die nur wirklich gute Autoren zu erreichen vermögen. Die beiden sind echt. Echt in jeder ihrer Millionen Facetten, echt in ihren Handlungen und echt in jedem einzelnen Gedanken. Was sie in diesem Buch tun und lassen wirkt zu keinem Zeitpunkt erfunden oder gekünstelt, sondern ganz genauso, wie man es sich im wahren Leben vorstellen kann. Diese Tatsache hat dafür gesorgt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und es innerhalb weniger Stunden
ausgelesen hatte.
Aber natürlich gibt es noch viel mehr, was die Geschichte der beiden besonders macht. Zum Beispiel: Sie selbst. Cullen ist von Beginn an ein faszinierender Charakter, von dem man zunächst einmal ein völlig falsches Bild gewinnt. Doch nach und nach stellt sich heraus, dass es gar nicht so einfach ist, ihn in eine Schublade zu stecken, denn mit seinen vielfältigen Facetten und Charaktereigenschaften sprengt er jede einzelne davon.
So ähnlich verhält es sich auch mit Wynn. Sie ist von Seite eins an eine sehr sympathische Frau, der man anmerkt, dass sie eine wahre Kämpfernatur ist. Dass es, sobald die beiden aufeinandertreffen, zu einem wahren Inferno kommt, ist also absolut unvermeidbar – doch was sie aus der wahnsinnigen Spannung machen, die zwischen ihnen herrscht, das hätte ich niemals so erwartet. Es ist wahnsinnig schön zu beobachten, wie sie sich näherkommen, nicht auf körperlicher, sondern auf emotionaler Ebene. Dies ist noch so ein Punkt, der „Playboy“ meiner Meinung nach von anderen New Adult – Romanen abhebt: Obwohl man weiß, dass Cullen und Wynn von der ersten Sekunde an heiß aufeinander sind, dauert es ziemlich lange (gemessen an New Adult – Verhältnissen), bis sie wirklich miteinander schlafen. Bis dies passiert, sind sie sich schon auf so vielen anderen Ebenen nähergekommen, dass das Körperliche anders als sonst eine vergleichsweise nebenwertige Rolle spielt – aber mehr möchte ich dazu gar nicht verraten…
Ein weiteres Highlight in diesem Buch ist, dass man auch immer wieder von den anderen Paaren zu hören bekommt und die Clique vergleichsweise viel Zeit vereint verbringt. Das ist etwas, was ich mir bei dieser Reihe von vorneherein gewünscht habe (so viel weiß ich noch) und ich fand es wirklich schön, sie alle noch einmal auf einem Haufen zu erleben!
Gerade am Ende herrscht zwischen ihnen allen eine wirklich wundervolle Atmosphäre und macht dieses so noch perfekter, als es so oder so schon ist – wobei Katy Evans auch hier mit dem Mainstream bricht. Denn auch wenn der Abschluss des Buches in meinen Augen absolut perfekt ist, erwartet man ihn in dieser Form nicht. Er hält noch eine Überraschung bereit, die die Geschichte auf die beste mögliche Art abrundet ohne dass sie klischeebeladen oder an den Haaren herbeigezogen wirkt.
Alles in allem kann ich also wirklich einfach nur sagen: Wenn man einmal in der Geschichte angekommen ist, ist dieses Buch absolut unschlagbar und hat meine Erwartungen auf ganzer Linie erfüllt und noch einmal übertroffen!
Deswegen bekommt „Playboy“ von mir absolut verdiente 5★ Sternchen und ihr die Empfehlung, Wynn und Cullens Geschichte schnellstmöglich ein Zuhause in euren Bücherregalen zu geben!
Vielen Dank an den LYX-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
P.S. Eine Sache noch: Warum zur Hölle, liebe Katy, hast du die beiden Carmichael Brüder „Cullen“ und „Callan“ genannt!? Das hat bei mir zweitweise echt für Verwirrung gesorgt und mich halb verzweifeln lassen!