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Veröffentlicht am 21.03.2020

Charaktere für mich leider zu flach, Schreibstil zu nüchtern, dennoch eine interessante Idee

Mohnblütenträume
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Ein wunderschönes Cover, es geht um Götter und die Liebe. Mein Interesse war definitiv geweckt. Zusätzlich “kannte” ich die Autorin schon vom Namen her und habe ihre Aktivitäten im Social Media bereits ...

Ein wunderschönes Cover, es geht um Götter und die Liebe. Mein Interesse war definitiv geweckt. Zusätzlich “kannte” ich die Autorin schon vom Namen her und habe ihre Aktivitäten im Social Media bereits ein wenig verfolgt. Ich wollte dieses Buch wirklich mögen. Also so richtig mögen. Doch leider bin ich mit dem Schreibstil nicht so wirklich zurecht gekommen. Sehr schade.

Bastet – eine Göttin der ägyptischen Mythologie und Morpheus – ein Gott der griechischen Mythologie begegnen sich einst zufällig und verlieben sich sofort ineinander. Diese Liebe wird jedoch von den anderen Göttern ihrer jeweiligen Kulturen nicht geduldet. Um ihre Liebe zu retten, beschließt Bastet zu sterben, um mehrere Tausend Jahre später als Mensch und ohne Erinnerung wiedergeboren zu werden. In der Hoffnung, dass der Rat der Götter ihre veralteten Ansicht über die Mischung der Kulturen überwunden hat und die beiden ihre Liebe offen ausleben können.

Die Idee Götter aus verschiedenen Mythologien zusammenzubringen und eine Liebesgeschichte daraus zu spinnen, fand ich ganz interessant. Ich hatte mir dabei auch ein klein wenig Hintergrundwissen zu den jeweiligen Göttern gewünscht, doch leider ist das für meinen Geschmack zu kurz gekommen. Die (tragische) Liebesgeschichte der beiden stand klar im Vordergrund. Die Hintergrundinformationen musste ich mir selber, außerhalb des Buches erlesen.

Vermutlich ist das der Kürze des Buches geschuldet, aber ich konnte leider zu keinem der Charaktere irgendeine Art von Beziehung aufbauen. Sie sind mir allesamt zu flach geblieben. Dadurch, dass diese Bindung nicht zustande gekommen ist, bin ich bei den – teils recht emotionalen Szenen – ziemlich emotionslos geblieben. Ich habe die Geschichte nicht als Teil derer gelesen, sondern mehr als Beobachterin.

Leider war mir auch der Schreibstil etwas zu holprig. Ich möchte beim Lesen von den Autor*innen mitgerissen und gefangen genommen werden. Ich möchte, dass mit Worten gespielt wird, Bilder in meinem Kopf entstehen und Emotionen geweckt werden. Der Schreibstil der Autorin war für mich einfach zu nüchtern. Selbst Szenen, die voller Liebe oder Schmerz steckten, konnten mich nicht berühren, da ich diese Emotionen nicht aus den verwendeten Worten heraus lesen konnte.

Ich weiß wieviel Herzblut und Zeit in so einer Geschichte steckt und dass es auch eine gehörige Portion Mut erfordert seine Geschichten der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Daher fällt es mir umso schwerer mich so kritisch zu äußern. Ich selber möchte aber authentisch bleiben und ehrliche Rezensionen schreiben. Ich habe das Buch zu Ende gelesen und es auch nicht als verlorene Zeit empfunden, jedoch habe ich beschlossen die Reihe nicht weiterzuverfolgen.

Fazit

Leider konnte mich das Buch nicht so begeistern wie ich es mir gewünscht hätte. Die Charaktere waren mir zu flach, der Schreibstil zu nüchtern. Ich konnte keine Bindung aufbauen und bin Beobachterin geblieben und nicht Teil der Geschichte geworden.
Die Idee an sich finde ich weiterhin interessant und empfehle euch, wenn ihr das Buch interessant findet, euch einfach mal die Leseprobe durchzulesen und zu schauen, ob ihr mit dem Schreibstil zurecht kommt.

Von mir gibt es leider nur knappe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Habe aufgrund des Klappentextes etwas anderes erwartet, das Buch war dennoch gut

Die andere Welt
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Zuallererst möchte ich erwähnen, dass dieses Buch ganz dringend eine Triggerwarnung braucht. Um nicht zu spoilern, werde ich die Triggerpunkte am Ende der Rezension nennen, so dass ihr sie bei Bedarf nachlesen ...

Zuallererst möchte ich erwähnen, dass dieses Buch ganz dringend eine Triggerwarnung braucht. Um nicht zu spoilern, werde ich die Triggerpunkte am Ende der Rezension nennen, so dass ihr sie bei Bedarf nachlesen könnt.

So viel erstmal dazu. Widmen wir uns dem Klappentext. Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir eine gesellschaftskritische Betrachtung der Geschlechterrollen anhand einer emotionalen Geschichte erhofft. Diese habe ich so nicht erhalten, dafür aber eine Geschichte, die mich emotional ziemlich mitgenommen hat. Erwartung und Realität lagen in meinem Fall also ein wenig auseinander.

Louise und Louis sind ein- und dieselbe Person, einzig das Geschlecht unterscheidet die beiden. Julie Cohen führt den Leser aus Sicht der beiden Lous durch den Roman. Wir erfahren wie das Leben der weiblichen Lou verlaufen ist und wie das des männlichen Lous – quasi wie in zwei Parallelwelten.
Die Autorin hat ihnen die gleichen Startbedingungen gegeben. Gleiches Umfeld, gleiche sexuelle Neigung, gleiche Interessen und Hobbies.

Ich muss sagen, dass ich ein paar Startschwierigkeiten hatte. Zum Einen empfand ich das Buch zu Beginn ein wenig langweilig (es passierte einfach nicht viel), zum Anderen brauchte ich ein paar Kapitel, um gedanklich damit zurecht zukommen, dass die Autorin mal aus Louis’ Sicht, dann aus Louises Perspektive, aber auch aus Perspektive der Beiden zusammen (als wären sie doch zwei Personen) geschrieben hat.

Als Lou vom Vater dann aber zurück nach Hause gebeten wird, beginnt die Geschichte langsam mehr Tiefe zu bekommen und ab dem Zeitpunkt hatte sie mich dann auch. Einige Dinge waren zwar ziemlich vorhersehbar, dennoch wollte ich unbedingt wissen wie sich die Geschichte weiterentwickelt.
Zu dem Zeitpunkt ging es mir schon lange nicht mehr um das Gedankenexperiment der Autorin, wie allein das Geschlecht über das Leben eines Menschen bestimmen kann. Das ist relativ weit in den Hintergrund gerückt, da es – gemessen an meinen Erwartungen – eine eher untergeordnete Rolle gespielt hat. Der Fokus der Autorin lag für mich mehr auf den Tragödien und Erlebnissen, die die Charaktere geprägt haben. Sicherlich haben die teilweise auch etwas mit dem Geschlecht zu tun, doch die Emotionalität der Ereignisse hat mich beim Lesen stärker geprägt als das Genderthema.

Vom Schreibstil her ist das Buch sicher nicht jedermanns Sache. Ich habe meinem Mann einen kurzen Abschnitt vorgelesen und er empfand ihn als konfus und verworren. Teilweise empfand ich das beim Lesen ebenso, habe mich aber im Laufe des Buches ganz gut zurecht gefunden.
Die Autorin weiß auf jeden Fall wie man Emotionen an den Leser vermittelt – ich habe nicht nur einmal Tränen beim Lesen vergossen. Ich habe nur ab und an ein wenig den roten Faden vermisst, da recht viel in den Zeitebenen gesprungen wurde. Geschehnisse aus der Gegenwart haben sich mit denen aus der Vergangenheit vermischt und ich habe manchmal erst nach ein paar Sätzen gemerkt, dass wir uns wieder in der Gegenwart befinden.

Mir hat das Buch, trotz einiger Kritikpunkte, gut gefallen. Ich habe es geschafft meine Erwartungen, die ich aufgrund des Klappentextes hatte, in den Hintergrund zu stellen und mich neu auf die Geschichte einzulassen.
Wer den Diana Verlag kennt, wird sicherlich auch wissen, auf was für eine Art Geschichte er sich einlässt. Es geht eher in die Richtung Familiendrama in einer Kleinstadt (ohne das abwertend zu meinen) und ist gespickt mit vielen emotionalen, aber auch teilweise klischeebehafteten Szenen. Wem dies bewusst ist, der wird sicherlich viel Freude an dem Buch haben.

Fazit

Meine Erwartungen waren gänzlich andere und doch habe ich es geschafft mich auf das Buch einzulassen. Erhalten habe ich ein sehr emotionales und tiefgründiges Buch, das ich gerne gelesen habe.

Von mir gibt es daher gute 4 von 5 Sternen.

Triggerwarnung:
Tod (eines geliebten Menschen), Vergewaltigung, Missbrauch, Krebserkrankung und Suizid.

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  • Cover
  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2020

Sehr knappe 4 Sterne - guter Ansatz, eher für leicht Übergewichtige geeignet, zu viel Eigenwerbung

Wohlfühlgewicht
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Nie wieder Diäten, nie wieder Hungern und alles essen, worauf man gerade Hunger hat und dabei ganz natürlich sein Wohlfühlgewicht halten bzw. erreichen? In meinen Ohren klingt das wirklich vielversprechend ...

Nie wieder Diäten, nie wieder Hungern und alles essen, worauf man gerade Hunger hat und dabei ganz natürlich sein Wohlfühlgewicht halten bzw. erreichen? In meinen Ohren klingt das wirklich vielversprechend und eigentlich zu schön, um wahr zu sein.
Dr. Mareike Awe befasst sich in ihrem Buch mit dem intuitiven Essen. Dem Essverhalten, mit dem wir alle auf die Welt gekommen sind. Dem Essverhalten, das Vielen von uns leider als Kind wieder abtrainiert wurde. Doch genau dieses intuitive Essen ist es, was dafür sorgt, dass wir weder Diät halten noch uns irgendetwas verbieten müssen und dabei ganz natürlich unser Wohlfühlgewicht erreichen.

Kennt ihr Sprüche, wie: “Iss deinen Teller leer, sonst gibt es keinen Nachtisch!” oder “Wenn du nicht aufisst, gibt es morgen schlechtes Wetter.” oder “Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!”? Solche und andere Sprüche aus unserer Kindheit haben unter anderem dafür gesorgt, dass wir unser natürliches Sättigungsgefühl und das Gefühl für das richtige Essen verloren haben. Wir essen über unser Sättigungsgefühl hinaus, essen aus Appetit, statt aus Hunger oder verwechseln emotionalen Hunger (durch Stress, Traurigkeit, etc.) mit körperlichem Hunger.
Nicht jeder Mensch hat sein intuitives Essverhalten verloren. Die Menschen, bei denen wir denken, sie könnten alles essen ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen, sind in der Regel genau diese Menschen, die das intuitive Essen (wieder) beherrschen. Sie essen das, was ihnen schmeckt und ihnen gut tut und sie essen es auch nur dann, wenn sie realen körperlichen Hunger haben und das ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden.

Die Autorin erklärt in ihrem Buch natürlich noch viel ausführlicher, was genau es mit dem intuitiven Essen auf sich hat, wieso Diäten schädlich sind und eher zur Zunahme als zu einer Abnahme führen, was emotionaler Hunger ist und wie wichtig ein positives Körperbild für unser Unterbewusstsein ist.

In vielen persönlichen Geschichten über ihren eigenen Weg zum Wohlfühlgewicht, führt die Autorin den Leser durch das gesamte Buch. Dadurch und durch eine persönliche Ansprache innerhalb der Texte möchte sie Nähe zum Leser aufbauen. Was ich prinzipiell gut finde und bei diesem Thema auch angemessen. Zu Beginn hat das bei mir auch ganz wunderbar funktioniert und ich habe mich wertschätzend angesprochen gefühlt.
Leider kann ich nicht mehr den genauen Zeitpunkt bestimmen, doch diese Art Nähe zu mir aufzubauen, hat sich an einem Punkt des Buches, bei mir eher ins Gegenteil gewandelt. Zum Ende hin konnte ich aus dieser Distanzhaltung wieder ausbrechen und mich erneut positiv auf das Buch einlassen.
Während des Lesens kam mir immer mehr der Gedanke, dass die Autorin mit ihrem Buch eher Menschen anspricht, die sich schon recht nah an ihrem Wohlfühlgewicht befinden – vielleicht 10 bis max. 15kg Übergewicht. Ihre Geschichten und auch die Übungen, die Teil des Buches sind, haben mich auf diesen Gedanken gebracht. Da ich selber stark übergewichtig bin, hatte ich dadurch und durch die aufgebaute Nähe irgendwann nicht mehr das Gefühl, ernstgenommen oder angesprochen zu werden. Wie sollte ich Übungen absolvieren, die (gefühlt) gar nicht für so dicke Menschen wie mich ausgelegt waren? Und wie sollte ich mit der Autorin mitfühlen, die, im Vergleich zu mir und anderen stark übergewichtigen Menschen eher geringe Probleme mit dem Gewicht hatte? 10kg abnehmen, im Vergleich zu 50kg und mehr schien mir in keiner Relation mehr zu stehen.
Ich weiß, dass das alles relativ und subjektiv ist und jemand mit 10kg zu viel sich genauso mies fühlen kann wie jemand, der 70 und mehr Kilo zu viel auf den Rippen hat. In den Momenten während des Lesens kam es mir einfach unverhältnismäßig vor.

Außerdem hatte ich ebenfalls den Eindruck, dass das Programm bzw. die Übungen nicht auf Menschen mit Babys und Kleinkindern ausgelegt ist. Die Zeit und Ruhe, die ich mir für bestimmte Übungen nehmen muss, die habe ich als Mutter einfach nicht, besonders nicht, wenn eine Übung während einer Mahlzeit absolviert werden soll. Mein Kind ist bei allen gemeinsamen Mahlzeiten dabei und lässt mich bestimmt nicht in Ruhe und ohne Ablenkung essen. Da werden pro Mahlzeit mindestens sieben Fragen gestellt und ich aufgefordert fünf Worte zu buchstabieren. Eine Bitte um Rücksichtnahme ist nicht möglich, da unsere Tochter dafür einfach noch zu jung ist.

All das hat mich beim Lesen phasenweise leider ziemlich gestört. Zeitweise war ich sogar ein wenig genervt. Doch ich wollte dem Buch und dem intuitiven Essen unbedingt eine Chance geben, da ich es tatsächlich für eine sehr sinnvolle Methode halte.
Ich denke, dass das Buch einigen Menschen auf dem Weg zu ihrem Wohlfühlgewicht helfen kann und auch wird. Denjenigen, die bereit sind und die Ressourcen haben sich mit den intensiven Übungen auseinanderzusetzen und sie auch umzusetzen. Denjenigen, die Zeit und Muße haben zu meditieren und sich mit dem Gesetz der Annahme anzufreunden.

Vielleicht wird das intuitive Essen irgendwann auch mein Weg sein, doch heute ist er es noch nicht. Mir fehlt die Zeit, die Ausdauer und die Ruhe, um alles so umzusetzen, dass ich wieder in der Lage bin intuitiv zu essen. Bestimmte Aspekte des Buches werde ich aber auch jetzt schon mitnehmen, beherzigen und vor allem im Hinterkopf behalten.

Fazit

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich nehme wertvolle Ratschläge für mich mit, auch wenn ich momentan noch nicht in der Lage bin all das, was die Autorin in ihrem Buch beschreibt, umzusetzen.
Trotz meiner Kritikpunkte kann ich das Buch weiterempfehlen. Ich halte die Umsetzung allerdings für schwierig, wenn man stark übergewichtig ist. Meiner Meinung nach ist das Buch für leicht bis mäßig übergewichtige Personen ausgelegt.

Von mir gibt es knappe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Gelungener Abschluss einer wirklich witzigen Reihe

Plötzlich Pony (Bd. 4)
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Und das war’s. Der letzte “Plötzlich Pony” Band ist gelesen. Nachdem wir tatsächlich etwas über ein Jahr gebraucht haben den ersten Band dieser Reihe von meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher) zu befreien, ...

Und das war’s. Der letzte “Plötzlich Pony” Band ist gelesen. Nachdem wir tatsächlich etwas über ein Jahr gebraucht haben den ersten Band dieser Reihe von meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher) zu befreien, haben meine Tochter und ich die restlichen drei Bände in Rekordzeit gelesen. Innerhalb von nicht mal zwei Monaten waren wir mit allen vier Bänden durch.
Ja, ich muss zugeben, dass weder meine Tochter (dreieinhalb) noch ich (35) der Zielgruppe entsprechen. Meine Tochter kam irgendwann mit dem ersten Band angedackelt und bestand darauf, dass ich ihr das Buch vorlese.
In der Annahme, dass sie aufgrund der – aus Sicht einer dreieinhalb Jährigen – eher spartanischen Illustrationen (ich fand sie mega witzig und ausreichend) und des vielen Textes schon während des ersten Kapitels die Segel streichen würde, begann ich ihr vorzulesen. Tja, was soll ich sagen… Sie hat bei allen vier Büchern konzentriert bis zum Ende zugehört, Fragen gestellt und immer wieder darauf bestanden, dass wir zusammen lesen und ich ja nicht alleine weiterlesen soll. In Anbetracht dessen ist besagte “Rekordzeit” für den ein oder anderen doch eher langsam, für uns aber genau das: eine Rekordzeit.

In vier Bänden durften wir zusammen mit Pia, Penny und Moppie so einige Abenteuer erleben und immer wieder erleben wie Penny sich beim leisesten Wiehern in ein Pony verwandelt – und es dabei schafft immer unentdeckt zu bleiben! Die Drei sind uns ans Herz gewachsen, ganz besonders Moppie mit ihrer herrlich naiven und verpeilten Art und Weise. Und was wäre Moppie ohne Unfall und Beule am Kopf? So gibt sie auch im vierten und letzten Band wieder einen 1A Tollpatsch ab und schafft es dieses Mal sogar ins Krankenhaus eingeliefert zu werden.

Geschickt verpackt Patricia Schröder Weihnachten und den (falschen) Weihnachtsmann in die Geschichte, die dadurch prima in die Adventszeit passt, aber auch bedenkenlos mitten im Sommer gelesen werden kann.

Nachdem ich die beiden mittleren Bände tatsächlich etwas weniger witzig fand als den ersten Teil, konnte die Autorin mich mit dem Abschluss dieser Reihe wieder vollständig überzeugen. Die Geschichte ist nicht nur witzig, nein, sie zeigt auch, wie schön und wichtig Freundschaft ist. Eine tolle Botschaft, die neben all dem Humor durch die Zeilen klingt.

Zwar weiß ich immer noch nicht wieso genau sich Penny in ein Pony verwandelt, doch bei dem Happy End ist es mir mittlerweile auch ganz egal und den meisten Kindern wahrscheinlich sowieso. Meine Tochter fragte zwar auch mal nach, aber nachdem ich ihr keine Antwort geben konnte, war das Thema für sie dann wohl auch erledigt.

Mit gewohnt witzigen Illustrationen, einem Schreibstil, der locker, leicht und humorvoll von einer eher komplizierten Dreierfreundschaft berichtet und einer, auf die Zielgruppe angepassten Story, beendet Patricia Schröder ihre “Plötzlich Pony” Reihe gewohnt gut. Ich habe mich beim (vor)lesen sehr amüsiert und kann euch die Reihe daher ans Herz legen.

Fazit

Ein komischer Typ im Weihnachtskostüm, die Sorge, dass Pennys Geheimnis aufgedeckt wurde und ein Happy End. Damit beendet Patricia Schröder in gewohnt guter Manier ihre “Plötzlich Pony” Reihe und hinterlässt hier ein glückliches Kind, inklusive amüsierter Mama.

Ich vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 17.01.2020

Schonungslos, eindrücklich und mit klaren Worten - eine ernste Thematik, die gehört werden muss

Unter pinken Sternen
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Wie schnell jemand heutzutage auf der Straße landen kann, zeigt Sabrina Schuhs “Unter pinken Sternen” mit unverhohlener Klarheit. Gestern noch begehrte Modedesignerin, heute schon obdachlos auf der Straße. ...

Wie schnell jemand heutzutage auf der Straße landen kann, zeigt Sabrina Schuhs “Unter pinken Sternen” mit unverhohlener Klarheit. Gestern noch begehrte Modedesignerin, heute schon obdachlos auf der Straße. Wer glaubt, das sei überzogen, dem sei leider gesagt, dass das bitterer Ernst werden kann.
So angenehm unser Sozialstaat auch sein kann, so starr und bürokratisch ist er in Fällen, wo Hilfe bitter nötig wäre.

Silke hat alles auf eine Karte gesetzt. Modedesignerin sein, das war ihr größter Traum. Dieser Traum ist wahrgeworden und sie hat ihn auch gelebt. Doch trotz aller gut gemeinten Ratschläge ihrer Eltern, wollte Silke nichts “Ordentliches” lernen, sondern sich ganz ihrem Designstudium widmen. Zunächst hat es sich gelohnt. Sie hat eine TV-Show gewonnen, wurde mehr oder weniger berühmt, hat in Paris, Mailand und New York ausgestellt und einen Job bei einer der angesagtesten Modedesignerinnen bekommen.
Tja und dann klopfte das Schicksal an. Silke verlor ihre Eltern durch einen plötzlichen Unfalltod, an dem sie sich die Schuld gab. Dieses Ereignis hat ihr so sehr den Boden unter den Füßen weggezogen, dass sie nicht mehr in der Lage war ihren Pflichten nachzugehen und daher von besagter Modedesignerin entlassen wurde. Fristlos, da sie ihr Arbeitsverweigerung unterstellt hat.
In Deutschland bedeutet das, dass es 12 Wochen lang kein Arbeitslosengeld gibt und ohne Geld, lässt es sich schlecht überleben. Und genau das muss Silke bitterlich am eigenen Leib erfahren.

Sabrina Schuh beschreibt in ihrem Buch eindrücklich wie die alltäglichsten Dinge, die wir für völlig selbstverständlich halten, im Leben eines Obdachlosen und wahren Herausforderungen werden. Natürlich sind auch mir bereits Obdachlose begegnet und ich muss gestehen, dass ich nicht immer positiv von ihnen gedacht habe. Doch ich habe mir nie wirklich Gedanken darum gemacht, wieso sie teilweise so aussehen, wie sie aussehen. Kleidung waschen, duschen, auf die Toilette gehen – all das sind Dinge, die zu riesigen Herausforderungen werden. Und je ungepflegter ein Mensch aussieht, desto weniger (positive) Beachtung und Unterstützung erhält er.
Ebenso war mir nicht bewusst wie hart auch ein Sommer für Obdachlose werden kann. Ich dachte bisher, dass eigentlich nur der Winter ein richtig großes Problem darstellt.

Also ich muss sagen, Sabrina Schuh hat mir mit ihrem Buch ganz schön die Augen geöffnet. Sicherlich kommen bei Silke sehr viele Schicksalsschläge relativ zeitgleich, doch ich fürchte, dass das nicht unbedingt ein seltener Einzelfall ist.
Die Autorin beschreibt in ihrem Buch ungeschönt wie heftig das Leben auf der Straße ist und wie sehr wir Anderen – wir, die ein Dach über dem Kopf haben; wir, die einfach nur zum Kühlschrank gehen müssen, um uns was zu essen und zu trinken zu holen; wir, die es noch nie am eigenen Leib erfahren haben, wie es ist, sich nicht dann waschen zu können, wenn man es möchte und dringend nötig hat – ja, wie wir mit Obdachlosen umgehen und wie sehr wir sie sogar verachten. Verachten, denn kein anderes Wort passt zu dem Verhalten einiger Menschen.

Es ist definitiv kein einfaches Thema, doch es ist ein wichtiges Thema und Sabrina Schuh ist es mit ihrer Märchenadaption gelungen eben diese Thematik aufzugreifen und in eine bewegende Geschichte zu verpacken. Eine Geschichte, die dem Leser die Augen öffnet und nach der man sich vornimmt, sich das nächste Mal anders zu verhalten, wenn man einen Obdachlosen auf der Straße sieht.

“Unter pinken Sternen” ist mein erstes Buch von Sabrina Schuh. Ich kannte ihren Schreibstil daher vorher noch nicht und war positiv überrascht davon, wie sehr er mich eingenommen hat. Ich mochte das Buch gar nicht wirklich aus der Hand legen. Es ist flüssig und angenehm locker, trotz der ernsten Thematik, geschrieben. Die Charaktere sind authentisch und die Story glaubhaft.
Einzig die Tatsache, dass sich Silkes Situation, in Anbetracht der Ausgangsituation, so schnell ins Positive wandelt, kam mir dann doch etwas zu schnell und zu unkompliziert. Ja, sicher, es ist eine Märchenadaption – Happy End und so. Doch mir ging es zum Ende hin doch ein wenig zu reibungslos und zu schnell.

“Unter pinken Sternen” wird dennoch nicht das letzte Buch von der Autorin gewesen sein. Ich freue mich schon darauf ein weiteres Buch von ihr zu lesen.

Fazit

Schonungslos, eindrücklich und mit klaren Worten beschreibt Sabrina Schuh in “Unter pinken Sternen” das Leben einer Obdachlosen und wie schnell man unverschuldet in solch eine Lage geraten kann.
Auch wenn das Buch eine ernste Thematik hat, eventuell sogar ein Tabuthema adressiert und man lieber die Augen davor verschließen wollen würde, ist es ein Buch, das gelesen gehört. Mir hat es in vielen Punkten die Augen geöffnet und ich denke nun definitiv anders über die Menschen, die auf der Straße leben müssen.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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