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Veröffentlicht am 03.11.2022

Lasst euch in eine längst vergessene Zeit entführen

Die Päpstin
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Klappentext: "Johanna wächst im Frankenreich des 9. Jahrhundert auf. Ihr gelingt, was anderen Frauen verwehrt bleibt: Sie erhält eine heilkundliche Ausbildung. Doch sie weiß, dass sie als gelehrte Frau ...

Klappentext: "Johanna wächst im Frankenreich des 9. Jahrhundert auf. Ihr gelingt, was anderen Frauen verwehrt bleibt: Sie erhält eine heilkundliche Ausbildung. Doch sie weiß, dass sie als gelehrte Frau kaum überleben kann. Als Mönch verkleidet, zieht sie erst ins Kloster Fulda, dann nach Rom. Dort steigt sie zum Leibarzt des Papstes auf."

Das Cover ist sehr beeindruckend und vielsagend. Von hinten aufgenommen, nach dem Motto " wir wissen nie, was oder wer dahinter steckt".

Lange war dieses Buch einfach in meiner Bibliothek, bis ich endlich entschieden habe es in die Hand zu nehmen. Angefangen mit dem Lesen, tauchte ich in eine Zeit hinein, in der die Frauen absolut keine Rechte hatten. Die Sichtweise aus jener Zeit brachte mich oft dazu, laut meine Meinung zu sagen. Die Schreibweise der Autorin war angenehm, teilweise der Zeit sehr anpassend.

Johanna, als Hauptcharakter fand ich zwar imposant, aber doch sehr undurchschaubar und schwierig. Ich mochte eher Gerold, der viel natürlicher, einfacher und offener war. Die anderen Charaktere wurden sehr realistisch geschildert, so konnte ich mit einigen mit fiebern oder einige hassen.

Das Leben, die Bräuche, die Kirchenregeln als Gesamtheit wurden genau beschrieben. Die Denkweise mancher Gelehrter, die Aussagen einiger Philosophen, all das führt auf eine sehr detaillierte und lange Recherche zurück. Allein deswegen ist das Buch empfehlenswert.

Die Geschichte an sich ist wundervoll, spannend, anders. Sie fesselt nicht, wie ein Thriller mit Hochspannung, sondern mit ihrem Zauber einer fremden Zeit.

Toll fand ich auch das Nachwort der Schriftstellerin und die Recherchen ob Johanna tatsächlich existiert hat oder nicht.

Empfehlen würde ich dieses Buch jedem, der historische Romane mag.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Fantastisch, humorvoll, philosophisch

Auf einen Kaffee mit Kant
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Klappentext: "Ob man nun bei Ikea verzweifelt, der erste Besuch der Schwiegereltern droht, man versetzt wird, mit einem pubertierenden Teenie unter einem Dach lebt oder es beim Feiern etwas übertrieben ...

Klappentext: "Ob man nun bei Ikea verzweifelt, der erste Besuch der Schwiegereltern droht, man versetzt wird, mit einem pubertierenden Teenie unter einem Dach lebt oder es beim Feiern etwas übertrieben hat – Situationen, die einen aus dem Gleichgewicht bringen, gibt es genug. Doch wie übersteht man sie ohne Nervenzusammenbruch oder Weinkrampf? Ganz einfach – Rat suchen bei den größten Denkern der Geschichte: Was würde Kant auf eine Trennungs-SMS antworten? Wie würde Aristoteles mit einem Kater umgehen? Ist das Gras grüner bei Epikur? Endlich kommen die Philosophen raus aus den Bibliotheken und rein in den Alltag!"

Ich habe mir dieses Buch in einem Moment gekauft, in dem ich stark unter Stress und Selbstzweifel litt. Es hat mich einfach angesprochen. Einfaches Cover, zwei Kaffeetassen, bin ein Kaffeeliebhaber und philosophische Unterstützung.

Aufgebaut ist dieses Buch in kleinen Kapiteln. Jedes Kapitel behandelt eine andere Alltags-Situation, in der wir uns sicher schon einmal gefunden haben, oder zumindest werden wir ganz sicher in so eine Situation kommen. Diese Situationen werden kurz, mit Humor beschrieben, der Leser hat das Gefühl, als würde er das gerade jetzt selbst durchleben. Und dann kommt der Philosoph, der zu diesem "Zustand" passt. Es werden seine Theorien erklärt, kurze Beschreibung seines Lebens und am Ende die wichtigsten Leitsätze.

Das Buch liest sich phantastisch leicht, angenehm. Es kommt ein Gefühl der Entspannung, der Erleichterung. Auch die großen Philosophen hatten ähnliche Erlebnisse und Gefühle.

Das Buch würde ich auf jeden Fall jedem Empfehlen, der eine kleine Unterstützung im Leben braucht. Denn hier wird Philosophie sehr leicht und einfach erklärt ...

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Eine fantastische und dazu gleich emotionale Reise nach Südfrankreich

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
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Klappentext: "Nach einem schweren Schicksalsschlag reist Amélie nach Collioure in die Heimat ihrer Großmutter, um Abstand zu gewinnen und in der südfranzösischen Provinz wieder zu sich zu finden. Als sie ...

Klappentext: "Nach einem schweren Schicksalsschlag reist Amélie nach Collioure in die Heimat ihrer Großmutter, um Abstand zu gewinnen und in der südfranzösischen Provinz wieder zu sich zu finden. Als sie in das alte Haus ihrer Oma kommt, muss sie jedoch feststellen, dass die obere Etage an einen Journalisten vermietet ist. Wenig erfreut über ihren Mitbewohner Benjamin beschließt Amélie, ihre Zeit in der alten Baguetterie im Erdgeschoss zu verbringen und hier wieder zu backen, so wie in glücklichen Kindertagen.
Als sie ihre Großmutter Isabelle im Seniorenheim besucht, überreicht diese ihr ein altes Tagebuch, in dem sie ihre eigene tragische Geschichte über die Beziehung zu einem deutschen Wehrmachtsoldaten festgehalten hat. Amélie versucht, gemeinsam mit Benjamin das Geheimnis aus Isabelles Vergangenheit zu lüften und genießt dabei seine Nähe mehr, als sie sich zunächst eingestehen will … Wird sie sich trauen, wieder nach den Sternen zu greifen?"

Als ich vor einigen Monaten öffentlich, im Facebook, nach einem Buch suchte, dass mich entspannen und von meiner eigenen schwierigen Zeit ablenken könnte stieß ich auf Silke Ziegler. Ihr Trilogie wurde wärmstens empfohlen. Also bestellte ich mir den ersten Teil.

Es hat etwas gedauert bis ich angefangen habe das Buch zu lesen. Aber das Cover, das die Sehnsucht nach Meer, Ruhe und Einfachheit widerspiegelte, ließ mir keine Ruhe. Die ersten Zeilen fesselten mich sofort. In einem sehr gepflegten und angenehmen Schreibstil ließ ich mich in das Leben und Schicksal von Amelie entführen.

Ich konnte mich sofort in die Hauptprotagonistin hinein versetzen. Ihre Gefühle, die sehr realistisch und passend zur Situation beschrieben wurden, gingen mir sehr nah.

Viele Gedanken, die Amelie in diesem Buch zu verschiedenen Ereignissen hegte, wirbelten in mir Einiges auf. Ich zog Parallelen und das machte die Geschichte noch lebhafter für mich.

Die Geschichte selbst ist eine Geschichte vom Ende und Neuanfang, eine Geschichte von Vergangenheit und Zukunft, eine Geschichte, die ein weiteres Beispiel dafür ist, dass gewisse Grenzen die Menschen sich selbst stellen und dadurch für eine sehr lange Zeit unglücklich sind. Diese Geschichte durchtrennt auch diese Grenzen und das macht sie zu etwas Besonderem.

Dieses Buch, das auch ein großes Interesse an Südfrankreich in mir aufgeweckt hat, obwohl ich ein großer Italienfan bin, würde ich all jenen empfehlen, die auf der Such nach etwas Wunderschönem sind. Die letzten Seiten haben es auch tatsächlich geschafft mir eine Gänsehaut zu verursachen. Und ja, ein oder zwei Tränen habe ich auch verloren.

Und ja, ein kleiner Teil der Handlung ist "wieder einmal" der zweite Weltkrieg. Aber, wie es so schön in dem Buch steht, Zitat: "Frieden ist ein kostbares Gut. Unsere Generation hat nie etwas anderes kennengelernt, Umso wichtiger erscheint es mir, die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen" Zitat Ende.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Herzerwärmend und erfrischend

Rate mal, wer hier spricht
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Klappentext: Nach fast einem halben Jahrhundert im trauten Heim flattert Paula eine Eigenbedarfskündigung ins Haus. Kampflos das Feld räumen? Oh nein! Wozu hat man pfiffige Freundinnen? Jutta, Bärbel und ...

Klappentext: Nach fast einem halben Jahrhundert im trauten Heim flattert Paula eine Eigenbedarfskündigung ins Haus. Kampflos das Feld räumen? Oh nein! Wozu hat man pfiffige Freundinnen? Jutta, Bärbel und Elke machen sich ans Werk, mit Fantasie, Feuereifer und – mit krimineller Energie! Juttas Neffe Manuel ist auch mit von der Partie. Aber heiligt der Zweck die Mittel? Bisweilen geht es turbulent zu, doch immer amüsant.

Ich lese selten lustige Bücher, aber dieses hat mich irgendwie angesprochen. Ich glaube, das war das Cover, drei liebe Omis mitten auf einer Demo, natürlich in Schwarz-Weiß gehalten. Sehr passend.

Man kommt sehr schnell in die Geschichte rein, da der Schreibstil sehr flüssig und locker ist. Das Lesen dieses Buches fühlt sich an, wie ein echtes Gespräch und man kann sich zurücklehnen und einfach genießen.

Die Hauptcharaktere sind, eben drei liebe Omis. Diese erinnerten mich an meine Oma mit ihren drei Nachbarinnen. Da gab es auch immer Kaffee und Kuchen und jede Menge Tratsch und Witz. Die Hauptcharaktere wurden sehr lebhaft und originell dargestellt. Man muss sie alle lieben. Und dann ist ja auch noch der eine Enkel, dessen Freude und Lebenswille erst bei Jutta zur Entfaltung kommt.

Ich habe mir die Handlung etwas anders vorgestellt, aber genau das ist dann ein gelungenes Buch, es konnte mich richtig überraschen. Ich habe mit gefiebert, mit gelacht und mich mit aufgeregt. Was will man eigentlich mehr?

Ein tolles Buch mit viel Witz und Charme, das ich jedem empfehlen würde, der dieser, momentanen, schwierigen Zeit kurz entfliehen möchte.

Und zu guter Letzt, das Buch endet mit: Das Alter schützt vor Torheit nicht!, So endet auch meine Rezi in der Hoffnung, dass ich im Alter auch nur ein bißchen wie die Damen aus der Geschichte sein werde.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Ein fabelhafter historischer Roman

Ein neuer Horizont
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Klappentext: "Korea, 1950: Die junge Zeitungsreporterin Nellie berichtet als einzige Frau vom Krieg zwischen Nord- und Südkorea. Um sie herum sterben Soldaten – aber auch Kollegen. Während sie nicht weiß, ...

Klappentext: "Korea, 1950: Die junge Zeitungsreporterin Nellie berichtet als einzige Frau vom Krieg zwischen Nord- und Südkorea. Um sie herum sterben Soldaten – aber auch Kollegen. Während sie nicht weiß, ob sie ihren Einsatz als Kriegsreporterin überleben wird, hat sie mit einem persönlichen Trauma zu kämpfen: Sieben Jahre zuvor ist ihre Zwillingsschwester Laura verschwunden, mit der sie auf dem Schiff ihres Vaters aufwuchs. Halt findet sie bei dem Pressefotografen Jake, mit dem sie seit ihrem ersten Aufeinandertreffen eine zarte Liebe verbindet. Doch Jake muss in seine Heimatstadt Berlin zurückkehren, um den Wiederaufbau der Stadt zu dokumentieren. Abgesehen davon gibt es dort jemanden, mit dem er noch eine Rechnung offen hat … Und während die Welt in zwei Hälften zerfällt, kämpft Nellie gleich an mehreren Fronten – nicht zuletzt um ihr Glück."

Das Interesse für das Buch weckte die Vorstellung einer starken Frau in einer noch nicht so "frauen-akzeptierten" Welt. Das Cover passte auch perfekt zum Klappentext, eine Frau, ganz alleine, stolz, geht ihren Weg.

Anfangs hatte ich kleinere Probleme mit den Hauptcharakteren. Nelli war für mich komisch und unerreichbar, Hanna konnte ich nicht richtig einordnen. Und Lilo machte mir große Kopfzerbrechen. Charakterlich sehr lieb und witzig, aber der berliner Akzent und das auch noch in Schreibform hat mir große Schwierigkeiten bereitet. Trotzdem genau dieses machte das Buch so einzigartig. Jedes Charakter wurde sehr lebensecht dargestellt.

Der Schreibstil ist gepflegt und ordentlich. Dieses machte mir eine große Freude, denn ich liebe es wenn die Sprachen, egal welche, ein gewisses Niveau haben. Dennoch ist es angenehm zu lesen.

Die Geschichte selbst habe ich mir etwas anders vorgestellt. Allerdings das Buch hat weit meine Erwartungen und Vorstellungen übertroffen. Es gibt oft einen Szenenwechsel, ob mitten im Krieg in Korea, oder Nachkriegszeit in Deutschland, oder einfach USA. Dieser macht die Geschichten angenehm spannend. In keiner Sekunde habe ich mich gelangweilt. Je mehr ich gelesen habe, desto mehr vertiefte ich mich in dem Buch und wollte auch nicht, dass es aufhört. Ob am Anfang oder am Ende das Buch war unvorhersehbar.

Die Hintergrundgeschichte war fantastisch recherchiert. Die Einzelheiten so sauber und real dargestellt, dass ich teilweise das Gefühl hatte mitten im Geschehen zu sein. Ein großes Lob an die Schriftstellerin. In dieses Buch ist sehr viel Arbeit und Liebe investiert, und genau aus diesem Grund, würde ich das Buch nur diejenigen empfehlen, die das zu schätzen wissen. Dieses Buch ist keine Sommerlektüre, es ist ein Teil unserer Geschichte, die sehr ernst genommen werden sollte.

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