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Alesia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2024

Eine bemerkenswerte Wissenschaftlerin

Das verborgene Genie
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Im fünften Band der Reihe " Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte " widmet sich Marie Benedict der britischen Biochemikerin Rosalind Franklin, die in den 50er Jahren maßgeblich für die Entdeckung ...

Im fünften Band der Reihe " Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte " widmet sich Marie Benedict der britischen Biochemikerin Rosalind Franklin, die in den 50er Jahren maßgeblich für die Entdeckung der Doppelhelixstruktur in der DNA verantwortlich war.


Bereits das Cover ist für mich passend gewählt. Es zeigt eine junge Frau im Stille der 50er Jahre. Dabei ist eine Hälfte des Bildes Sepiafarben. Die zweite Hälfte ist in Blautönen gehalten und erinnert damit an eine Röntgenaufnahme.
Rosalinds Geschichte ist aus der Ich-Perspektive der Protagonistin geschrieben. Man lernt eine hochintelligente Frau kennen, die ihre wissenschaftliche Forschung über alles stellt, an der ein oder anderen Stelle jedoch erschreckend naiv wirkt. Ihre Forschungsarbeit wird zwar erläutert, allerdings so, dass es auch für Laien verständlich ist bzw. die theoretischen Aspekte für die Handlung des Buches nicht erheblich sind.
Unterteilt ist das Buch in drei Teile. Zunächst ihre Forschung in Paris zwischen 1947 und 1950. Im Gegensatz zu England, wird Rosalind dort als Wissenschaftlerin anerkannt und ist glücklich. Doch Liebeskummer und das Drängen der Familie führt zum zweiten Teil des Buches: Ihre Studien über die DNA am Kings College in London. In diesem Teil erkennt man, wie schwierig es für Rosalind war im Kollegenkreis Anerkennung und Kollegialität zu erfahren. Ohne es zu wollen wird sie in ein Wettrennen zur Entschlüsselung der DNA verwickelt und muss erleben, dass ihre Forschungsergebnisse von den Wissenschaftlern Wilkins, Watson und Crick ohne ihrer Erlaubnis verwendet werden. Der abschließende Teil umfasst ihre Jahre am Birkbeck College zwischen 1953–1958.


Das verborgene Genie von Marie Benedict ist kein einfaches, aber auf jeden Fall sehr interessantes, lesenswertes Buch über eine wirklich herausragende Wissenschaftlerin die zu ihrer Lebzeit nicht die Anerkennung erhalten hat, die sie verdient hätte.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Marthas Träume

Die Hafenschwester (1)
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In Hamburg 1892 wütet eine Choleraepedmie. Viele Bürger fallen ihr zu Opfer. Auch die Mutter der vierzehnjährigen Matha, sowie ihre Schwester. Um die verbliebene Familie zu unterstützen, nimmt Martha ...

In Hamburg 1892 wütet eine Choleraepedmie. Viele Bürger fallen ihr zu Opfer. Auch die Mutter der vierzehnjährigen Matha, sowie ihre Schwester. Um die verbliebene Familie zu unterstützen, nimmt Martha eine Stelle als Krankenwärterin an. Bald jedoch bekommt sie die Möglichkeit zu einer Lehrstelle bei den Erikaschwestern im Eppendorfer Krankenhaus. Da Martha aus dem armen Gängeviertel kommt, ist ihr Erfolg allerdings nicht bei jeder gutbürgerlichen Mitschülerin gerne gesehen.

Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten von Melanie Metzenthin ist ein herausragender historischer Roman, der ein sehr genaues Bild von Hamburg Ende des 19ten Jahrhunderts zeichnet. Es geht nicht nur um medizinische Aspekte. Auch Armut, Hafenarbeiterproteste, Beginn der Sozialdemokratie und Frauenbewegungen sind große Themen. Die Hauptprotagonistin Martha entwickelt sich, unter anderem dem frühen Verlust der Mutter geschuldet, von einem jungen Mädchen in eine starke, eigenverantwortliche, Frau. An ihrer Jugendfreundin Milli, die zur Prostitution gezwungen wird, lässt sich erkennen wie schlecht die Lebensbedienung für arme junge Frauen waren. Natürlich darf in diesem Buch auch die Liebe nicht fehlen, wobei hierauf nicht der Hauptfokus liegt.

Als historischen Roman kann ich
Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten" von Melanie Metzenthin ausdrücklich empfehlen. Schreibstil und Handlung sind wirklich hervorragend. Ebenso die Rechercheleistung der Autorin.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Spätmittelalterliche Pilgerreise

Der Chronist des Pilgers. Historischer Roman
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Spätmittelalterliche Pilgerreise
Köln, 1496: Ritter Arnold von Harff muss unfreiwillig, um einer Verurteilungen aufgrund eines unerlaubten Duells zu entgehen, eine längere andauernde Pilgerreise antreten. ...

Spätmittelalterliche Pilgerreise
Köln, 1496: Ritter Arnold von Harff muss unfreiwillig, um einer Verurteilungen aufgrund eines unerlaubten Duells zu entgehen, eine längere andauernde Pilgerreise antreten. Begleitet wird er von dem ehemaligen, sich auf der Flucht befindeten, Mönch Christian. Gemeinsam reisen Sie von Köln durch Süddeutschland nach Italien (Verona, Rom, Venedig) , nach Kairo , Jerusalem, Konstantinopel, Santiago de Compostela und nach mehr als einem Jahr Reisezeit zurück in die Heimat. Gefahren droht hierbei nicht nur durch Wetterbedingungen ( eine Reise über die Alpen konnte im Mittelalter wirklich gefährlich sein, mit Stürmen ist auf Mittelmeer auch nicht zu spaßen) , Herrscher deren Aufmerksamkeiten Arnold auf sich zieht und Banditen, sondern vorallem von Jan van Issum, Arnolds Duellsgegner, der dieses schwer verletzt überlebt hat und auf Rache sinnt.

Mir persönlich hat das Buch gut gefallen, auch da es die historische Person Arnold von Harff und seine Pilgerreise, bzw. sein Buch darüber wirklich gab. Der Schreibstil war ansprechend, die Kapitel oft nicht zu lang und meist aus den Perspektiven von Arnold, seiner Begleiter (auf der Reise kommt noch der/die ein oder andere dazu) oder seiner in Köln verblieben Ziehtochter Franziska erzählt. Spannung kommt aufgrund der Verfolgungssituation auf, die bereisten Ort sind anschaulich beschrieben und auch die Liebe fehlt nicht.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Über Freundschaft, Fernweh und Zuhause

Oh, wie schön ist Panama
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Oh, wie schön ist Panama von Janosch erzählt die Geschichte vom kleinen Bären und dem kleinen Tiger, die beide erst in die Ferne reisen müssen um zu erkennen, wie schön es doch zu Hause ist.
Der kleine ...

Oh, wie schön ist Panama von Janosch erzählt die Geschichte vom kleinen Bären und dem kleinen Tiger, die beide erst in die Ferne reisen müssen um zu erkennen, wie schön es doch zu Hause ist.
Der kleine Bär und der kleine Tiger sind die besten Freunde, denn »Wenn man einen Freund hat, braucht man sich vor nichts zu fürchten!« Während der eine angelt, sucht der andere Pilze und leben hierbei recht zufrieden miteinander. Eines Tages finden sie eine Bananenkiste aus Panama und so machen sie sich auf die Suche nach dem Land, wo es so herrlichen nach Bananen riecht. Die Reise der beiden wird zu einem Abenteuer, bei dem auch die Tigerente nicht fehlen darf. Ein unterhaltsames Buch mit den typischen Janosch-Illustrationen über Freundschaft, Fernweh und Heimweh, dass in keiner Kinderbibliothek fehlen sollte.

Fazit:
Ein zeitloser, berührender Klassiker zum Vorlesen für Kinder zwischen 3-7 Jahren.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Internat und Selbstaufgabe

Alles, was wir geben mussten
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Kathy beabsichtigt bald ihre Arbeit als Betreuerin aufzugeben. Nachdem sie sich lange selbst um die Genesung von Spendern gekümmert hat, wird es nun Zeit für sie selbst zur Spenderin zu werden. Rückblickend ...

Kathy beabsichtigt bald ihre Arbeit als Betreuerin aufzugeben. Nachdem sie sich lange selbst um die Genesung von Spendern gekümmert hat, wird es nun Zeit für sie selbst zur Spenderin zu werden. Rückblickend erzählte sie hierbei von ihrem Leben, insbesondere ihrer Zeit im englischen Kinderheim/Internat Hailsham. Gemeinsam mit ihren Freunden Tommy und Ruth wächst sie dort auf und erlebt Freunde und Leid des Alltags. Das Ganze könnte eine gewöhnliche Internatsgeschichte sein, würde nicht immer eine Art dunkler Schatten über den Protagonisten schweben. Als Klone besteht ihre spätere Aufgabe in Spenden, die spätestens nach dem dritten oder vierten Male zum Abschluss führen.

Alles, was wir geben mussten ist ein leiser aber erschütternter Roman mit dystopischen Elementen. Spannung wird durch die anfängliche Ungewissheit beim Leser erzeugt. Die Kinder erfahren allerdings von ihrer Zukunft immer mehr, als sie im jeweiligen Alter verarbeiten können, sodass es zu einer grundlegenden Akzeptanz kommt. Mich konnte dieses Buch auch ohne Actionmomente sehr fesseln, auch wegen seines distanzierten Stiles. Ein Buch, das nachdenklich und traurig macht und auf jeden Fall lange nachwirkt.

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