Ein wirklich finsterer Ort...
FinsterZum Buch: Wir schreiben das Jahr 1986. Der Kommissar im Ruhestand Hans J. Stahl nimmt sich in dem kleinen Ort Katzenbrunn ein Zimmer im Wirtshaus, um dem Verschwinden eines Jungen nachzugehen. Doch er ...
Zum Buch: Wir schreiben das Jahr 1986. Der Kommissar im Ruhestand Hans J. Stahl nimmt sich in dem kleinen Ort Katzenbrunn ein Zimmer im Wirtshaus, um dem Verschwinden eines Jungen nachzugehen. Doch er ist nicht das erste Mal hier. Bereits einige Jahre zuvor sind immer wieder Jungen verschwunden – und nie wieder aufgetaucht. Zusammen mit der Wirtin Geli macht er sich auf, um den Leuten in Katzenbrunn noch einmal auf den Zahn zu fühlen, denn die Geschichte lässt ihn auch nach all den Jahren noch nicht los…
Meine Meinung: Diese Geschichte steht und fällt einfach mit der authentischen, düsteren Stimmung im kleinen Ort Katzenbrunn. Hier leben etwa 50 Menschen und alle benehmen sich in irgendeiner Form seltsam. Oskar lebt mit seiner Mutter in einem halben Haus, die eine Hälfte wurde bei einem Unfall zerstört und nie wieder aufgebaut. Dann ist da der Fotograf Wölfi, der sich auf dem Dachboden erhängt hat. Der Kommissar findet verdächtige Negative, war das der Grund? Der Pfarrer hat auch seine Geheimnisse, oder was versteckt er in seinem Tresor unter der Kirche? Dann gibt es noch die Psychiatrie. Zwar eingezäunt, aber es gibt für den einen oder anderen ja doch immer einen Weg hinaus. Ist der Täter hier zu suchen? Zumindest hat der Leiter der Klinik offensichtlich Dreck am Stecken. Wie soll der Ex-Kommissar hier den Täter finden?
Der Schreibstil von Ivar Leon Menger ist sehr einnehmend, man kann das Buch wirklich kaum zur Seite legen. Die wirklich kurzen Kapitel erleichtern das Lesen auch, sie handeln immer von anderen Personen, das liest sich wirklich spannend!
Und wie schon erwähnt, ist der Titel hier Programm. Man kann sich die Szenerie, die ich als öde und trostlos, irgendwie vergessen beschreiben würde, wirklich bildhaft vorstellen! Und ich bin ein Kind in den 80er Jahren gewesen, und hiervon wird vieles eingebaut. Das Reaktor-Unglück in Tschernobyl, was vieles überschattet, aber auch Popstars und Süßigkeiten findet der Leser hier wieder. Das fand ich noch ein besonderes Schmankerl.
Mein Fazit: Ich habe das Buch wirklich in zwei Tagen inhaliert, weil ich auch sooo neugierig war, wer denn hier nun der Täter ist. Ob es überhaupt herausgefunden wird. Wirklich eine Meisterleistung vom Autor! Ich vergebe hier die volle Punktzahl und würde das Buch jedem Thriller-Freund unbedingt ans Herz legen!