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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2021

Vertraue nicht immer jeder Technik...

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Zum Buch: Hendrik sitzt mit seiner Verlobten Linda im Wohnzimmer ihres Hauses und freut sich auf die bevorstehende Hochzeit. Dann wird er zu einer OP ins Krankenhaus gerufen. Als er wieder nach Hause kommt, ...

Zum Buch: Hendrik sitzt mit seiner Verlobten Linda im Wohnzimmer ihres Hauses und freut sich auf die bevorstehende Hochzeit. Dann wird er zu einer OP ins Krankenhaus gerufen. Als er wieder nach Hause kommt, ist Linda spurlos verschwunden. Die gerufene Polizei findet heraus, dass auch der Koffer von Linda fehlt und zieht daraus den Schluss, sie sei freiwillig gegangen. Doch Hendrik kann das nicht glauben und sucht nach ihr. Hilfe bekommt er von unerwarteter Seite. Die angehende Polizeipsychologin Alexandra weist ihn auf Hendriks anscheinend unsicheres Smart-Home-System „Adam“ hin und was sie dann herausfinden, ist unvorstellbar…

Meine Meinung: Der Autor schafft es wieder einmal, mich von Beginn an mitzunehmen! Hendrik mochte ich als Charakter unheimlich gerne und ich konnte seine Verzweiflung nachvollziehen. Dieser schmale Grat von vollem Vertrauen zu Linda und leisen Zweifeln, ob sie nicht doch freiwillig gegangen ist… Dann die beiden Kommissare Kantstein und Sprang. Hier werden auch sofort Zweifel gestreut, weil sich beide irgendwie sonderbar verhalten und Hendrik hinterher gar nicht mehr weiß, wem er noch trauen kann. Auf jedem Fall wohl nicht mehr seinem Smart-Home-System, denn das ist anscheinend doch nicht so sicher, wie angegeben…

Stück für Stück wird die Story mit ihrem ganzen Ausmaß entblättert und endet natürlich in einem actionreichen Ende! Der Leser hat zwischendurch zwar mal eine Vermutung, kann diese aber irgendwie nicht mit den ganzen losen Fäden zusammenbringen. Die Auflösung fand ich klasse und hoffe, dass sie viele Menschen zum Nachdenken darüber anregt!

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, die Kapitel sind nicht zu lang und ich habe zwischendurch kaum Luft geholt beim Lesen! Der Autor kommt hier mit wenigen Charakteren aus, die aber sehr interessant sind! Und wie immer ist es ein toller Thriller zum Miträtseln!

Mein Fazit: Ich habe einen guten Thriller von Arno Strobel erwartet – und bekommen! Spannende Story und verzwickte Verknüpfungen, sehr gut! Ich freue mich schon auf sein nächstes Werk!

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Eine Hommage an die Freundschaft und an das Leben!

Das Leben ist zu kurz für irgendwann
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Zum Buch: Die schwer an progressiver MS erkrankte Iris macht sich auf ihre letzte Reise, von Irland in die Schweiz, wo sie ihrem Leben ein selbstbestimmtes Ende setzen möchte. Ihre Freundin Terry entdeckt ...

Zum Buch: Die schwer an progressiver MS erkrankte Iris macht sich auf ihre letzte Reise, von Irland in die Schweiz, wo sie ihrem Leben ein selbstbestimmtes Ende setzen möchte. Ihre Freundin Terry entdeckt Iris Plan im letzten Moment und kann sie noch an der Fähre abfangen. Aber Iris lässt sich nicht umstimmen von Terry und so kommt es, dass Terry kurzerhand mitfährt, mit ihrem demenzkranken Vater im Auto. Und so erleben die drei eine unglaubliche Reise, durch mehrere Länder, aber auch zu sich selbst…

Meine Meinung: Dieses Buch nimmt einen sofort gefangen, denn es verdeutlicht so sehr, wie unterschiedlich Iris und Terry sind, obwohl sie so viele Gemeinsamkeiten haben! Beide haben gerne die Kontrolle über ihr Leben, aber während Iris ein extrovertierter, lebensfroher Mensch ist, ist Terry eher die Vorsichtige, die sich immer um alle sorgt.

Auf ihrer gemeinsamen Reise merkt Terry, was auch in ihr steckt und so kann sie zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich frei sein. Es ist so schön, mitzuerleben, wie Terry aufblüht und wie sie sich selbst und ihr bisheriges Leben reflektiert. Vieles ist halt in einen Automatismus übergegangen und in Anbetracht des Todes, der die drei ja unterschwellig immer begleitet, fängt sie auch an zu zweifeln.

Es ist herrlich, zu erleben, wie auch Iris die gemeinsame Reise genießt und dass sie letztendlich doch froh ist, dass ihre Freundin an ihrer Seite ist. Während Terry sich sicher ist, Iris noch umstimmen zu können, steht der Entschluss für Iris jedoch fest.

Eine weitere schöne Komponente ist der liebevolle Umgang mit Eugene, Terrys an Demenz erkrankter Vater. Er versteht den Sinn der ganzen Fahrt natürlich nicht, aber fühlt sich dennoch nicht unwohl während der improvisierten Reise. Auch die Menschen, denen sie begegnen, bereichern ihren Horizont und lassen Spuren zurück.

Der Schreibstil der Autorin ist toll! Sie schreibt sehr einfühlsam, aber auch die manchmal den Situationen bedingte Komik fehlt nicht. Insgesamt bin ich nur so durch das Buch gerauscht, nicht ohne die Feinheiten wahrzunehmen! Das Ende ist einerseits natürlich traurig, aber gibt auch so viel neuen Mut und Hoffnung. Insgesamt ist dies wirklich eine Hommage an das Leben, von welchem wir alle jede Sekunde genießen sollten!

Mein Fazit: Eine schöne, sehr einfühlsam erzählte Geschichte, die traurig, lustig und betroffen macht und am Ende doch so viele schöne Erinnerungen dalässt! Ganz klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Eine spannende Charakterstudie mit vielen Abgründen...

Lieb Kind
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Zum Buch: Der 39-jährige Jens lebt allein in seinem großen Haus und arbeitet von dort aus im Baugewerbe. Vor vier Jahren wohnten dort mit ihm zusammen noch Kathrin und sein Sohn Benjamin. Doch der Kontakt ...

Zum Buch: Der 39-jährige Jens lebt allein in seinem großen Haus und arbeitet von dort aus im Baugewerbe. Vor vier Jahren wohnten dort mit ihm zusammen noch Kathrin und sein Sohn Benjamin. Doch der Kontakt brach plötzlich ab. Jens Mutter Marianne hat ein besonderes Verhältnis zu ihm. Und sie benimmt sich sehr merkwürdig. Als Jens in Pia seine große Liebe findet, ändert sich sein Leben komplett. Und er nimmt auch wieder Kontakt zu seinem Sohn auf. Aber er ahnt nicht, was er damit in Gang bringt…

Meine Meinung: In diesem Buch geht es darum, was Jens als Kind passiert ist und welche Auswirkungen das auf alles andere hat, was später in sein Leben tritt.

Die Autorin führt uns langsam und in kleinen Häppchen auf die Spur von damals. Was anfangs so toll war mit Pia, endet fast in völligem Chaos. Denn wie das Leben manchmal so spielt, gibt es in derer beiden Leben Überschneidungen.

Die Charaktere sind hier hervorragend gezeichnet. Man bekommt ein gutes Gefühl für verdrängte Erlebnisse und was diese mit dem Menschen machen können. Gerade bei Kindern ist es ja oft so, dass diese Geschehnisse verdrängen. Auch Marianne, die einem sofort als „sonderbar“ auffällt, kann man im Laufe des Buches ganz gut verstehen. Ich war erstaunt, wie Pia sich im Laufe der Zeit verwandelt hat. Leider nicht zum Positiven. Aber man kann gut verfolgen, was aus Beziehungen wird, in denen nicht über Probleme gesprochen wird.

Das Ende ist eigentlich so, wie es kommen muss und büßt nichts an Dramatik ein.

Mein Fazit: Alles in allem kann ich sagen, dass dieses Buch eine hervorragende Charakterstudie ist! Ich fand die Geschichte sehr spannend und konnte sie recht zügig durchlesen. Besonders der flüssige Schreibstil regt dazu an! Ganz klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Was sollen die Spiegelscherben ausdrücken?

Der Spiegelmörder
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Zum Buch: Ein Killer treibt sein Unwesen. Er drapiert die Toten auf eine grausame Art und Weise und legt ihnen Spiegelscherben auf die Augen. Hauptkommissar Karl Breuer hat so gut wie gar keinen Anhaltspunkt. ...

Zum Buch: Ein Killer treibt sein Unwesen. Er drapiert die Toten auf eine grausame Art und Weise und legt ihnen Spiegelscherben auf die Augen. Hauptkommissar Karl Breuer hat so gut wie gar keinen Anhaltspunkt. Darum holt er sich Hilfe von seinem Freund, dem Psychologen Professor Doktor Hornoff. Dieser kommt dem Täter in kleinen Schritten näher. Näher, als es dem Kommissar lieb ist…

Meine Meinung: Das Buch beginnt gleich mit einem spannenden Auftakt. Ein Killer tötet eine ganze Familie, außer den Vater, der bei seiner Geliebten ist. Er hätte das Blutbad verhindern können, aber er hat seine Chance nicht genutzt. Dann findet man auf einem Spielplatz ein totes schwules Pärchen mit einem kleinen Jungen. Dieser hat Perlen in seinem Hals. Was hat das alles zu bedeuten? Der Hauptkommissar Karl Breuer ist von daher froh, seinen Freund und Psychologen Hornoff mit ins Boot holen zu können. Für Hornoff ist die interessante Frage, warum der Killer das so macht.

Der Leser bekommt immer wieder Einblicke aus der Sicht des Mörders, was wirklich manchmal verstörend ist. Denn dieser hat schlimme Sachen in seiner Kindheit erlebt, die er nie verarbeiten konnte. Auch merkt man dem Mörder an, dass er immer nervöser wird und eigentlich gefasst werden möchte. Dieser Charakter ist ziemlich gut ausgearbeitet.

Auch Breuer und Hornoff sind sehr sympathisch. Es gibt wohl noch einen Teil vor diesem mit den beiden, aber den muss man nicht zwangsläufig gelesen haben, um dieses Buch hier zu verstehen.

Das einzige, was ich an dem Buch bemängeln muss, ist, dass man ab und zu mit den ganzen Opfern durcheinanderkommt. Es sind teilweise zu viele Personen involviert und da kann man als Leser schon einmal ins Schleudern kommen. Gerade weil man hier Vergangenheit von Gegenwart trennen muss. Man sollte das Buch also am besten in einem Rutsch lesen, damit es zu keinen Gedächtnislücken kommt, aber das kann man bei Noah Fitz ja immer ganz gut!

Mein Fazit: Es war auf jeden Fall wieder ein spannender Thriller, der auch echt teilweise nichts für schwache Nerven ist! Und wenn man ihn am Stück liest, hat man sicher auch keine Probleme mit den vielen Personen, die im Buch vorkommen! Ich vergebe hier gerne 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Warum mussten sie sterben?

NEBEL
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Zum Buch: Weihnachten auf einem eingeschneiten, einsam gelegenen Hof. Plötzlich steht jemand vor der Tür. Einar und Erla sind gastfreundlich und nehmen den Mann auf. Aber warum ist er in ihre Einöde gekommen? ...

Zum Buch: Weihnachten auf einem eingeschneiten, einsam gelegenen Hof. Plötzlich steht jemand vor der Tür. Einar und Erla sind gastfreundlich und nehmen den Mann auf. Aber warum ist er in ihre Einöde gekommen? Und warum ist Erla so misstrauisch ihm gegenüber? Fakt ist, dass es am Ende Leichen geben wird. Die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir kämpft immer noch mit ihren eigenen Problemen, da sich ihre Tochter das Leben genommen hat, als sie den Fall übernimmt. Und muss sich alles mühsam zusammenreimen…

Meine Meinung: Auch der dritte Teil der Trilogie um die Ermittlerin Hulda Hermannsdóttir hat bei mir wieder voll punkten können! Genau wie bei den Vorgängern war es wieder sehr spannend zu erleben, wie die ganzen Fakten sich am Ende zu einer Geschichte zusammenfügen. Hulda ist hier an ihrem absoluten Tiefpunkt angelangt, als ihre Tochter mit nur 13 Jahren ihr Leben selbst beendet. Und die Schuldgefühle drohen Hulda zu besiegen. Einzig ihre Arbeit, wenn sie ihr auch schwerfällt, gibt ihr ein wenig Halt.

Aber im Vordergrund steht hier die Geschichte von Einar und Erla. Der Hof ist so abgeschieden gelegen, dass man, gerade im Winter, das Gefühl hat, am Ende der Welt angelangt zu sein. Der Autor beschreibt auch hier wieder sehr gut die absolute Einöde und die Stille, die damit einhergeht. Weil auch alles im Schnee versunken ist. Wirklich ein beklemmendes Gefühl, was den Leser da beschleicht. Und nach und nach ergibt auch alles einen Sinn. Der Schreibstil von Ragnar Jónasson ist hier wieder brillant! Die kurzen Kapitel laden dazu ein, noch einige Seiten mehr zu lesen und ich bin wieder so durch das Buch geflogen. Ich fand es an keiner Stelle langweilig und ich konnte es kaum an die Seite legen. Schade, dass die Trilogie jetzt zu Ende ist. Aber diesen Schriftsteller werde ich mir auf jeden Fall merken!

Mein Fazit: Die Hulda-Trilogie ist eines meiner Jahres-Highlights, das kann ich jetzt schon sagen. Mann, was bin ich durch die drei Bücher geflogen, wobei Band 2 und 3 noch spannender sind von der Story her als der erste Teil. Eine Glanzleistung und für Island-Fans auf jeden Fall sehr empfehlenswert!

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