Cover-Bild Das Leben ist zu kurz für irgendwann
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 22.03.2021
  • ISBN: 9783442315550
Ciara Geraghty

Das Leben ist zu kurz für irgendwann

Roman
Sibylle Schmidt (Übersetzer)

Weil jeder Tag mit dir zählt.

Terry und Iris sind beste Freundinnen und würden durchs Feuer füreinander gehen. Aber Iris ist krank. So krank, dass sie sich heimlich entschließt, ihr Leben in der Schweiz zu beenden, solange sie es noch kann. Als Terry feststellt, dass Iris auf dem Weg dorthin ist, zögert sie keine Sekunde. Mit ihrem betagten Dad im Auto holt sie Iris gerade noch am Hafen von Dublin ein. Die drei begeben sich auf eine abenteuerliche Reise durch England und Frankreich, und was die schlimmsten Tage in Terrys Leben hätten werden können, werden ihre besten. Denn durch Iris entdeckt sie ungeahnte Seiten an sich – und dass es ein Geschenk ist, unser Leben zu leben, jeden Tag und bis zum letzten Tag.

»Sehr lustig, sehr bewegend und ohne jegliche Sentimentalität.« Irish Times

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2021

Das Leben ist zu kurz für ....

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Das Leben ist zu kurz für …. Ich habe den Satz schon häufiger, auch in der Trauerarbeit gehört. Spannend fand ich die Ergänzunungen, die Schwerkranke oder sterbende Menschen als Eränzung fanden. Diese ...

Das Leben ist zu kurz für …. Ich habe den Satz schon häufiger, auch in der Trauerarbeit gehört. Spannend fand ich die Ergänzunungen, die Schwerkranke oder sterbende Menschen als Eränzung fanden. Diese Sätze begleiten mich teilweise heute noch. Wahrscheinlich war das auch ein Grund, mir das Buch von Ciara Geraghty genauer anzuschauen. Terry von Beruf Hausfrau, Mutter und ehrenamtlich engagierte Frau, entdeckte dass ihre beste Freundin Iris aus dem Leben gehen wollte. Mit ihrer MS wollte sie niemandem zur Last fallen. Sie wollte in die Schweiz reisen und dort Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Spontan entschließt sich Terry ihre Freundin zu begleiten. Dem dementiell veränderten Vater nimmt sie mit auf diese Reise. Es ist der Autorin gelungen, die einzelnen Charaktere sehr facettenreich, lebendig und eindrucksvoll darzustellen. Man/Frau könnte sie glatt ins eigene Leben hineinziehen und mit ihnen reisen.
Sehr angenehm war auch der feine Humor mit dem die Autorin das schwere Thema würzte, ohne dabei die Tiefgründigkeitkeit aus dem Blick zu verlieren.
Zusammenfassend möchte ich sagen, es ist ein warmherziges, gefühlvolles Buch, dass auch den persönlichen Kontakt mit der Problematik fördern will.

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Veröffentlicht am 21.05.2021

Ein unglaublich berührender Roman

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Genieße jeden Moment, als wäre es dein letzter – die und ähnliche Sätze hört man immer wieder, doch fällt es einem im hektischen Alltag oft schwer sie tatsächlich umzusetzen. Wie wichtig dies aber im Grunde ...

Genieße jeden Moment, als wäre es dein letzter – die und ähnliche Sätze hört man immer wieder, doch fällt es einem im hektischen Alltag oft schwer sie tatsächlich umzusetzen. Wie wichtig dies aber im Grunde ist, zeigt Ciara Geraghty in diesem Roman eindrucksvoll.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Terry, einer Hausfrau und Mutter, die sich aufopferungsvoll um andere kümmert, sich selbst darüber aber gern vergisst. Ihr ziemlich durchstrukturiertes Leben gerät völlig aus den Fugen, als sie erfährt, dass ihre MS-kranke beste Freundin Iris heimlich ihrem Leben ein Ende setzen möchte. Doch Terry will sich damit nicht abfinden und so machen sich Iris und Terry gemeinsam mit Terrys dementem Vater auf in die Schweiz, wobei sie alle jeweils andere Pläne verfolgen …
Die Figuren sind wirklich super gelungen. Ob Terry, Iris oder Terrys Vater – sie alle sind sehr facettenreich und eindrucksvoll beschrieben. Sie wirken so lebendig, dass man mit jeder Seite immer tiefer in die Geschichte hineingezogen wird und das Gefühl hat, ein Teil dieses ungewöhnlichen Roadtrips zu sein. Besonders gefallen hat mir der feine Humor, mit dem die Autorin der Story trotz des ernsten Themas eine gewisse Leichtigkeit verleiht, ohne dass jedoch die Tiefgründigkeit des Ganzen verlorengeht.
Ich habe mit ihnen gefiebert, habe gelacht, des Öfteren reflektiert und auch das ein oder andere Tränchen verdrückt. Alles in allem hatte ich mit diesem wundervollen Buch einige äußerst unterhaltsame Stunden verbracht und ich muss sagen, dieser Roman hat mich nicht nur berührt, sondern direkt ins Herz getroffen.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Eine Reise in die Schweiz zwischen Hoffen und Bangen

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Terry holt gerade ihren Vater aus dem Seniorenheim ab – etwa eine Woche werden die Kammerjäger wohl brauchen, das Ungeziefer zu entfernen. Er hat Demenz und erkundigt sich immer wieder nach seiner toten ...

Terry holt gerade ihren Vater aus dem Seniorenheim ab – etwa eine Woche werden die Kammerjäger wohl brauchen, das Ungeziefer zu entfernen. Er hat Demenz und erkundigt sich immer wieder nach seiner toten Frau. Eigentlich wollte Terry nun im Yoga-Zentrum einen Kuchen für Iris vorbeibringen, doch dort ist sie nicht. Auch zu Hause nicht – dort liegt nur ein Brief für sie bereit und auf dem Laptop sieht man noch die Buchungsbestätigung für die Fähre.

Iris hat MS (Multiple Sklerose) und ist an ihrem 58. Geburtstag nach Zürich unterwegs, um ihr Leben zu beenden – solange sie sich noch ohne Rollstuhl bewegen kann. Es ist ja nur eine Frage der Zeit, bis es so weit ist. Deshalb soll es jetzt passieren, bevor sie dazu nicht mehr in der Lage ist.

Aus dieser Ausgangslage heraus entscheidet sich Terry, Iris von ihrem Vorhaben abzuhalten. Sie nimmt die gleiche Fähre wie Iris, ihr Mann und ihre beiden Kinder werden es schon verstehen. Dass sie gerade ihren Vater dabei hat, ist natürlich ungünstig, aber nicht zu ändern. Und so begeben sich Iris, Terry und ihr Vater auf eine Reise – über England und Frankreich in die Schweiz und schauen sich u. a. die Kreidefelsen von Dover an.

Das Buch ist streckenweise humorvoll, aber auch keine allzu leichte Kost. Ich fand das Buch allerdings auch nicht traurig, obwohl ich doch recht nah am Wasser gebaut bin musste ich zu keiner Zeit weinen. Man erfährt so nebenbei auch einiges über die Krankheitsbilder MS und Demenz, wobei die Demenzkrankheit meiner Meinung nach mehr Raum einnimmt. Zum Beispiel da, wo Terry gerne mit ihrem Vater in ein Cafe geht wo man sich nicht stört wenn er Ketchup auf seinen Apfelkuchen gibt oder Marmelade auf das Schinken-Sandwich. Oder an der Stelle, wo sie feststellt, dass ihr Vater sich immer noch gerne rasiert – weil er weiß, wie es geht.

Werden Terry und ihr Vater es schaffen, Iris von ihrem Vorhaben abzuhalten? Wie wird sich Terrys Leben auf dieser Reise verändern? Das machte alles in allem Spaß zu lesen.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Warmherzige Schicksalsgeschichte

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Terry und Iris sind seit Jahren Freundinnen in den besten Jahren, kennen sich durch die Alzheimer Gesellschaft und leben in Irland. Eines Tages kommt der verflixte Tag. Iris hat Geburtstag und Terrys Vater ...

Terry und Iris sind seit Jahren Freundinnen in den besten Jahren, kennen sich durch die Alzheimer Gesellschaft und leben in Irland. Eines Tages kommt der verflixte Tag. Iris hat Geburtstag und Terrys Vater muss für eine Woche in eine andere Pflegeeinrichtung oder zu ihr nach Hause aufgrund von Ungeziefer im Pflegeheim, in dem der Vater lebt. Terry möchte Iris an ihrem Geburtstag überraschen, trifft sie aber in ihrem Zuhause nicht an. Terry begibt sich auf die Suche bis sie herausfindet, dass Iris auf dem Weg in die Schweiz ist. Viele Jahre lebt Iris mit der Krankheit Multiple Sklerose (MS). In Begleitung ihres demenzkranken Vaters begeben sich die drei auf eine Reise ins Ungewisse. Iris schmiedete einen Plan, von dem Terry sie abhalten will.

Ciara Geraghty erzählt eine Geschichte zweier Frauen, die sich auf eine Reise begeben, die einerseits traurig untermalt ist, andererseits Mut macht. Iris erkrankte vor einigen Jahren an MS, die sich zu einer schleichenden Krankheit entwickelte, und das Leben nach und nach einschränkt mit sämtlichen Nebenwirkungen. Terry lebt von ihrem Mann Brendan getrennt mit ihren beiden Kindern in einem Haushalt. Ihrer Mutter verstarb vor einiger Zeit, ihr Vater erkrankte dagegen an Alzheimer, was der Grund dafür ist, dass Terry sich in der Alzheimer Gesellschaft engagiert. Iris möchte ihr Leben nach ihren Vorstellungen beenden, und reist dafür in die Schweiz. Im letzten Moment erreicht Terry ihre Freundin, und versucht auf der kommenden Reise ihre Freundin umzustimmen bei diesem Schritt. Ernsthafte und humorvolle Dialoge und Erlebnisse auf einer ungewissen Reise erzählen eine warmherzige Geschichte, die einem Mut macht, aber auch zum Nachdenken über Tod, Leben und Krankheiten anregt. Terry ist häufig verzweifelt wegen der Demenz ihres Vaters auf der einen Seite, aber auch über den mutigen Schritt ihrer Freundin, dem Leben mit unsagbaren Schmerzen ein Ende zu setzen. Beide Freundinnen überzeugen mit ihren Charakteren und nachvollziehbaren Handlungen, und auch der Frank-Sinatra-Fan Eugene – Terrys Vater – zeigen deutlich, wie sich ein Mensch mit Demenz verändert.

Mit Neugier, Humor und Spannung habe ich diesen Roman gelesen. Wenn gerade Corona uns weltweit beschäftigt, zeigt dieser Roman, dass es andere Erkrankungen genauso gibt, die das Leben verändern, aber auch die Einstellungen zu Krankheiten Mut machen, wenn sie auch eher ein trauriger Anlass sind. Das Buchcover gefällt mir besonders, denn es macht Lust auf das Buch und das Leben.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Die Reise der Freundschaft!

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Iris Armstrong ist 58 Jahre alt und hat MS. Sie will selbstbestimmt über den Zeitpunkt ihres Todes entscheiden. Dazu will sie in die Schweiz reisen, um dort in einer speziellen Einrichtung ihr Leben zu ...

Iris Armstrong ist 58 Jahre alt und hat MS. Sie will selbstbestimmt über den Zeitpunkt ihres Todes entscheiden. Dazu will sie in die Schweiz reisen, um dort in einer speziellen Einrichtung ihr Leben zu beenden. Ihre Freundin Terry Shepherd erfährt davon und ist entsetzt, denn sie kann sich keinen Tag ohne die beste Freundin vorstellen. Sie beschliesst mit Iris von Dublin nach Zürich zu reisen. Nicht etwa, um sie zu unterstützen, sondern um sie von ihrem Entschluss abzuhalten. Mangels Betreuungsmöglichkeit reist auch Eugene, der demenzkranke Vater von Terry, mit. Die drei fahren mit dem Auto durch England und Frankreich und erleben die ganze Fülle des Lebens und ihrer Freundschaft. Doch kann Terry schlussendlich ihre Freundin umstimmen?





Als ich den Klappentext von „Das Leben ist zu kurz für irgendwann“ gelesen habe, habe ich mich auf eine schwere und traurige Geschichte eingestellt. Tatsächlich ist die Geschichte zu weiten Teilen, vor allem mit dem Wissen im Hinterkopf, dass diese Reise Iris letzte sein könnte, traurig. Allerdings gibt es so viele fröhliche, witzige und tiefgründige Momente, dass ich schlussendlich das Buch auch als unterhaltsam einordne.

Die Reise, die als Roadtripp gestaltet ist, eröffnet für das Trio die verschiedensten Eindrücke, bezogen auf das jeweilige Land, durch das sie reisen. Sie erleben jedoch auch Einschnitte, in die Freundschaft zwischen den beiden Frauen und die Vater- Tochterbeziehung zwischen Terry und ihrem Vater Eugene.

Terry reflektiert auf der Reise ihre Rolle im Leben, als Ehefrau von Brendan und Mutter zweier erwachsener Töchter. Für Terry kommt die Familie zuerst. Egal, ob ihr Mann Brendan seine beruflichen Sorgen bei ihr ablädt und sich dabei kaum fragt, wie es Terry geht. Oder ihre Töchter Kate und Anna, die nicht mehr zu Hause leben, persönliche oder berufliche Sorgen haben. Für die Töchter, für die ihre Mutter immer springt, wenn sie mit den Fingern schnippen. Diese Reise bringt für Terry auch Automatismen im Leben zum Vorschein, die sie nie hinterfragt hat und bei denen sie sich unter dem Deckmantel „Familie“ aufgeopfert hat.

So gerät auf der Reise die geplante Freitodbegleitung in der Schweiz in den Hintergrund. Zentrale Themen sind eher die oben erwähnten Punkte, sowie die MS Erkrankung von Iris und die Demenz von Terrys Vater. Beide Krankheiten absolut authentisch beschrieben und oft mit einem Augenzwinkern zwischen den Zeilen. Realitätsbezogene Details, wie der Tremor in Iris Arm oder das unaufhörliche Nachfragen von Eugene nach Terrys verstorbener Mutter, verklären die Krankheiten nicht, werden aber sehr sensibel thematisiert.



Der bildreiche und prägnante Schreibstil der Autorin lässt keine Langeweile aufkommen. Mich hat dieses Buch beeindruckt, denn die Autorin versteht es sehr gut, an und für sich traurige und schwierige Themen so in die Geschichte zu verknüpfen, dass man sich auch gut unterhalten fühlt.

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