Warmherzig und witzig mit einer klaren Botschaft
The Do-Over – Sie sucht nach ihrer Geschichte – er läuft vor seiner davonDebüts von Autoren sind ja so eine Sache. Man möchte nie wieder etwas von ihnen lesen oder
gleich nachschauen, ob es schon weitere Romane gibt. „The Do-Over“ gehört ganz klar zur zweiten Kategorie. Sharon ...
Debüts von Autoren sind ja so eine Sache. Man möchte nie wieder etwas von ihnen lesen oder
gleich nachschauen, ob es schon weitere Romane gibt. „The Do-Over“ gehört ganz klar zur zweiten Kategorie. Sharon M. Peterson hat mit ihrer tollen Geschichte mein Herz erobert.
Mit 27 Jahren steht Perci vor den Trümmern ihrer letzten Beziehung. Ihr Verlobter Brent hat öffentlich im Radio mit ihr Schluss gemacht. Zudem ist er in der Firma ihres Vaters auch noch ihr Vorgesetzter, was eine Zusammenarbeit schwer macht. Ihre Kollegen nutzen sie aus. Von ihrer Mutter wird sie unter Druck gesetzt, was ihre mollige Figur und ihre Essgewohnheiten betrifft.
Einzig ihre unkonventionelle Großmutter Mimi und ihr bester Freund Mathias stehen voll und ganz hinter ihr. Dem Dating hat sie vorerst abgeschworen, aber dann lernt sie ihren Nachbarn Nate mit seiner Tochter Lilah kennen…
Schwierige Mutter-Tochter-Verhältnisse sind sicher einigen Leserinnen aus Erfahrung bekannt. Perci und ihre Mutter lieben sich, keine Frage. Aber Perci leidet unter den Erwartungen, die an sie gesetzt werden und denen sie gerecht werden will. Sie fühlt sich gedemütigt, wenn öffentlich über ihre Figur oder ihre gescheiterte Beziehung gesprochen wird und - am schlimmsten - wenn sie mit ihrer allzu perfekten Schwester verglichen wird. Natürlich meinen es Mütter bestenfalls gut, aber dabei schießen sie gefährlich über das Ziel hinaus. In Rollen gedrängt zu werden, die sie nicht will, bringt Perci dazu, sich zu wehren. Endlich.
Romantische Komödien sind nicht immer lustig. Oft verpufft die Komik nach wenigen Kapiteln. Nicht so hier. Bis zum Ende habe ich sehr oft lachen müssen. Perci ist zauberhaft in ihrer Tollpatschigkeit und Unbeholfenheit. Wie sie aus ihrem Schneckenhaus herauskommt und nach jedem Fall gestärkt wieder aufsteht, hat viel Situationskomik, aber auch eine ernste Komponente.
Die Beziehung zu Nate spielt eher eine untergeordnete Rolle und bleibt oft im Hintergrund. Das lässt ihn eher blass erscheinen und er kam mir nicht unbedingt nahe. Aber da der Fokus wirklich auf Perci und ihrer persönlichen Entwicklung liegt, war das zu verschmerzen. Allerdings fehlt damit auch ein wenig Romantik im Vergleich zu anderen Romanen dieses Genres.
Ein Buch, das Eindruck hinterlässt und uns allen ein wenig den Spiegel vorhält. Lasst jeden sein, wie er/sie will. Kein Bodyshaming, kein Zählen von Kalorien, kein Verharren mit Partnern, die nicht passen. Seid selbstbewusst und verfolgt Eure Ziele, nicht die von anderen. Ihr strauchelt auf dem Weg? Aufstehen, Krönchen richten, weitergehen. Ich werde dieses Buch allen Freundinnen empfehlen. Und auch ihren Müttern.