Falsch abgeschmeckt
Eine Prise LiebeMit "Eine Prise Liebe" setzt Kristen Proby ihre beliebte Reihe um die selbstbewussten Inhaberinnen eines schicken Restaurants fort. Die Inhaltsangabe des Romans lässt dem Leser das Wasser im Mund zusammenlaufen. ...
Mit "Eine Prise Liebe" setzt Kristen Proby ihre beliebte Reihe um die selbstbewussten Inhaberinnen eines schicken Restaurants fort. Die Inhaltsangabe des Romans lässt dem Leser das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das Restaurant Seduction ist Camis Ein und Alles. Gemeinsam mit ihren vier Freundinnen hat sie es zu einem Hotspot gemacht. Ihre ganze Leidenschaft steckt sie ins Seduction - bis ihre erste große Liebe nach Portland zurückkehrt. Seit Cami denken kann, ist sie in Landon verliebt. Als er nach seinem Highschool-Abschluss als Navy-Pilot ins Ausland ging, blieb sie mit gebrochenem Herzen zurück. Nun ist sie fest entschlossen, ihm auf keinem Fall ein zweites Mal zu verfallen. Doch Landon mit seinen starken Armen und seinem sanften Blick macht es ihr schwer zu widerstehen …
Das liebevoll gestaltete Cover zieht alle Blicke auf sich. Es erinnert mich an eine Schiefer-Tafel, die von vielen Restaurants für die Tageskarte genutzt wird. Hier werden ausschließlich helle, freundliche Farben verwendet, die auf einen harmonischen Grundton des Buches schließen lassen. Das Tüpfelchen auf dem I bilden die geschmackvollen Ornamente, mit denen das Cover verziert worden ist. Besonders gelungen finde ich den Herzchen-Streuer, der ebenso wie der aussagekräftige Titel "Eine Prise Liebe" eine hohe Erwartungshaltung beim Leser weckt.
Wer auf eine pikant abgeschmeckte Mischung gehofft hat, wird bitter enttäuscht. Das trendige Restaurant in Portland bildet nur die Kulisse für eine seichte Liebesgeschichte, die ohne jeden Spannungsbogen auskommt und zielsicher auf das geplante Happy-End für Cami und Landon zusteuert.
Das Geschehen wird abwechselnd aus zwei verschiedenen Perspektiven geschildert. Leider bleiben die Helden Cami und Landon sehr blass. Cami verkörpert das klassische Klischee einer jungen amerikanischen Frau, die in keiner Lebenslage auf Make-up und High-Heels verzichten mag, und entwickelt sich zu einer nervtötenden Drama-Queen, die mitunter völlig unglaubwürdig agiert. Landon wirkt wesentlich sympathischer. Er ist freundlich , hilfsbereit und verhält sich in jeder Lebenslage tadellos, aber wir erfahren nicht allzu viel von ihm. Über seinen schweren Unfall, der zu seinem Ausscheiden aus der Navy und zu seiner Rückkehr in seine Heimat führte, schweigt die Autorin sich weitgehend aus.
Kristen Proby schreibt in einem einfachen, flüssigen Stil, und das Buch lässt sich locker und leicht lesenLeider hat sie die falschen Zutaten für ihren Roman genutzt. Wer einen romantischen Liebesroman erwartet, wird bitter enttäuscht. Stattdessen geht es im wahrsten Sinne des Wortes pausenlos zur Sache. Stilistisch gesehen nutzt Kristen Proby für meinen Geschmack zu viele Kraftausdrücke; vor allem das beliebte F*-Wort wird von Landon überstrapaziert. Insgesamt konnte mich dieser Roman nicht vollständig überzeugen. Aus diesem Grunde vergebe ich heute 3,5 Sterne.