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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2018

Ich habe eine Gabe. Ich bin das Leben. Berühr mich.

Ich fürchte mich nicht
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Meinung

Juliette besitzt eine tödliche Gabe. Sie kann durch Berührungen die Menschen in eine bewusstlose Lage versetzen oder gar töten. Durch ein Missgeschick, brachte sie eins einen kleinen Jungen um. ...

Meinung

Juliette besitzt eine tödliche Gabe. Sie kann durch Berührungen die Menschen in eine bewusstlose Lage versetzen oder gar töten. Durch ein Missgeschick, brachte sie eins einen kleinen Jungen um. Daher wird sie wie ein Tier in einen Isolationshaft gehalten und das bereits über ein Jahr. Sie wird nicht wie ein Mensch behandelt, eher wie ein Monster auf einem Paralleluniversum. Sogar ihre Eltern haben sie verstoßen. In einer Welt, in der das Reestablishment regiert und nur Krieg, Morde und Gewalten die Welt beherrscht, lebt sie in einer psychiatrischen Anstalt, ganz alleine in einer Zelle, da sie eine Bedrohung für die Menschen ist. Die Tage vergehen gefühlsmäßig sehr langsam vorüber und alle Tage scheinen den gleichen Ablauf zu haben. Eines Tages bekommt sie einen Zellengenossen – Adam, einer den sie aus früherer Kindheit noch kennt. Er gibt vor ebenfalls ein eingesperrter zu sein. In Wahrheit ist er aber ein Spion von Warner, einer der besten. Warner ist Oberbefehlshaber der Reestablishment. Er hat schon länger ein Auge auf Juliette geworfen. Für ihn ist sie etwas wertvolles – eine neue und einzigartige Waffe. Sie soll ihm helfen den Krieg zu gewinnen und durch Adams Hilfe, soll es gelingen. Einige Tage nach Aufenthalt in der Zelle, bringt Adam Juliette in Warners Palast. Juliette fängt an sich nicht mehr als Monster zu sehen, rebelliert und versucht dem Palast zu entfliehen..

Ich habe mir leider zu viel vom Roman versprochen. Ich bin mit zu vielen Erwartungen an das Buch rangegangen, weswegen die Rezension nicht ausschließlich positiv ausfallen wird.

Juliette soll die Romanheldin darstellen. Sie weist zum Anfang hin keine typischen Merkmale einer Romanheldin auf, doch wenn man zwischen den Zeilen liest, merkt man erst was für eine starke Romanheldin sie ist. Sie ist ängstlich, einsam, fühlt sich allein gelassen, findet sich selbst furchtbar, ist verstört und zudem jeder Zeit angespannt. Sie denkt über die vergangene Zeit nach, fängt an sich an die Vergangenheit zu erinnern, als sie noch draußen lebte – nicht in einer Zelle, abgekapselt von der Zivilisation. Eigentlich müsste sie wie ein Wrack wirken nach fast einem Jahr – um genau zu sein 264 Tage. Sie zeigt durch ihren Willen Stärke und überlebt, ohne depressiv oder extrem kranke Wahnvorstellungen zu haben, dadurch wirkt sie dennoch menschlich. Im Laufe der Zeit zeigt sie den Lesern, wie stark ihr Wille eigentlich ist und was sie alles Zustande bringen kann.
Adam ist ebenfalls ein wichtiger Protagonist im Roman. Er ist der Anker für Juliette, an dem sie sich festhalten kann. Er hat viele Geheimnisse, die Juliette nach und nach ans Licht bringen kann. Durch diese Geheimnisse verfestigt sich die Beziehung zwischen ihnen.
Werner ist viel verstörter als ein Mensch sein kann. Er ist so besessen von Juliette, dass man Angst vor ihn bekommt. Er will sie für sich gewinnen, so sehr, dass er auch über Leichen gehen würde.

Da die Geschichte sich um Juliette dreht, versucht man als Leser mit ihr das zu fühlen, was sie fühlt; das du sehen, was sie sieht; und die Gedanken nachzuvollziehen, die sie hat. Doch leider muss ich gestehen mich nicht mit ihr identifizieren zu können, was es mir schwerer machte sie zu imponieren. Sie ist eine faszinierende und großartige Protagonistin mit ihrer Einzigartigkeit, ganz außerfrage, aber sie war mir nicht sympathisch genug.

Der Schreibstil ist absolut ungewöhnlich. Dass die Geschichte ohne stolpern gelesen werden kann, ist nicht das ungewöhnliche, sondern der Schreibstil selbst. An einigen Stellen werden die Sätze durchgestrichen, die für die wahren Gedanken von Juliette stehen, die sie sich aber nie traut auszusprechen. Nach 100 Seiten bemerkt man auch die Wiederholungen der Sätze oder Wörter, die für die Verstörtheit von Juliette darstellt. Zwar unterstreichen die Unterstrichenen Sätze und die wiederholten Wörter und Sätze ihre Persönlichkeit, aber wenn die Sätze immer und immer wiederholt werden, finde ich es etwas nervig. Weniger ist bekanntlich mehr. Die Unterstrichenen Sätze hingegen finde ich wirklich gut. Die Art habe ich sonst in keinem anderen Roman gelesen.
Was man ansonsten noch wissen muss, ist, dass die Geschichte aus der Perspektive von Juliette erzählt wird.

Für mein Empfinden, hätte man mehr aus der Geschichte holen können. Die Grundidee empfinde ich als sehr gelungen, an der Umsetzung hatte es gehapert. Es gibt fast keine Nebenrollen und die Protagonisten hätten mehr Charakter und Emotionen abbekommen können. Die erste Hälfe des Buches wurden durch Juliettes Erinnerungen bestimmt, erst zum Ende hin kam erst ein wenig Spannung auf. Das Ende ist ebenfalls so eine Sache. Es kam zu überrascht und sehr kurz. Die Ereignisse hätte man einfach anders angehen können.

Ansonsten finde ich das Buch so ganz ok. Ich werde mir trotzdem den zweiten Teil zulegen, da ich gerne wissen möchte was es mit dem Ende auf sich hat.

Fazit

Fähigkeiten. Liebe. Gefangenschaft. Krieg. Reestablishment. Durchgestrichene Sätze.
– Begriffe, die ich mit dem Roman in Verbindung bringe

,Ich fürchte mich nicht‘ ist ohne Zweifel ein außergewöhnlicher Roman, schon allein durch den Schreibstil geprägt. Der Roman bietet eine faszinierende Protagonistin, aber leider auch einige Unregelmäßigkeiten in der Geschichte; Aspekte, die man gerne noch mit im Verlauf der Geschichte fließend gelesen hätte. Zu viele Gedanken an die Vergangenheit und wenig Action. Ansonsten ist das Buch empfehlenswert. Hoffentlich wird der zweite Band besser.

Altersempfehlung: 13 Jahre

Veröffentlicht am 22.08.2018

Eine Buch, das mehr beinhaltet als der Klappentext preisgibt

Liebe ist so scheißkompliziert
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Meinung:
Liebe ist so scheißkompliziert erscheint einen durch den Klappentext als ein typischer Jugendroman, deren Ende vorhersehbar ist. Vom Titel kann man sich auch gut beirren lassen, dass das Haupthema ...

Meinung:
Liebe ist so scheißkompliziert erscheint einen durch den Klappentext als ein typischer Jugendroman, deren Ende vorhersehbar ist. Vom Titel kann man sich auch gut beirren lassen, dass das Haupthema die Liebe ist und sich dieses Thema über das ganze Buch erstreckt. Wer das denkt, ist aber auf dem falschen Fad.

Das Thema Liebe spielt hier zwar eine große Rolle, ist aber nicht das einzige Thema. Selbstzweifel, Unzufriedenheit, Mobbing, familiäre Probleme und eine Person nicht aufgrund seiner Äußerlichkeit und seines Auftretens zu verurteilen.

Nele ist für ihr Alter ziemlich groß geraten (um genauer zu sein 1,90 Meter groß) und ist sehr unglücklich damit. Sie lebt seit ihrer Kindheit mit der Belastung von allen schräg angestarrt zu werden, hat dementsprechend Komplexe und nur einen kiffenden besten Freund und macht sich immer schlechter als sie ist. In Anwesenheit Anderer macht sie sich gerne klein, um unentdeckt zu bleiben, was einem unmöglichen Versuch gleicht.
Ihre kleine Schwester ist in ihren Augen perfekt mit ihrer Größe, ihrem großen Freundeskreis und ihrer Mitgliedschaft in der Basketballmanschaft der Schule. Auch wenn Nele ihre Schwester mit ihrer unreinen Haut aufzieht und sich immer mit ihr streitet, so lieben sie sich innerlich sehr.
(Spoiler! Dass sie sich beide in den gleichen Kerl verlieben ist daher eine Katastrophe, die Folgen mit sich bringt.)
Jerome ist über 2 Meter groß, ein beliebter Baskettballspieler der Schule und lässt Mädchenherzen höher schlagen, so auch Neles. Er ist sich bewusst, was für eine Anziehungskraft er auf Andere hat und macht sich dies auch mal zu eigen.
Nach einer Party geht ein Video von Nele herum, welches sie recht freizügig zeigt. Nele wird danach in der Schule von den Anderen mit Missachtung behandelt. Doch wer war das? Sie selbst glaubt, dass es nur Jerome gewesen sein kann, aber ist es so?

Für mich war das Aufklären der großen Frage, ob es wirklich Jerome war keine große Schwierigkeit. Im Grunde hatte man es schnell durchblickt, sodass die Annähern an den offensichtlichen Täter keine große Überraschung war. Dafür fand ich Neles Engagement toll, Jerome näher kennenzulernen mit all seinen Facetten, sodass er ihr immer mehr vertraut und sich öffnet. Das dunkle Geheimnis war auch schnell erraten, aber dafür war das Einbringen seiner häuslichen Situation (Spoiler! Kinder- und Jugendheim) sehr schön dargestellt. Die Art wie sie versucht ihn zu „retten“ und dafür ihre eigenen Bedürfnisse nach hinten stellt, führt einen vor Augen wie empathisch sie ist. Obwohl sie empathisch und hilfsbereit ist, so streitet sie sich oft mit ihrer jüngeren Schwester und stellt sie auch mehr als ein Mal bloß, was ich sehr schade finde. Auch wenn es normal ist, dass sich Geschwister mal streiten, so fand ich es in dem Buch zu überzogen, zu übertrieben. Ich hätte mir eine bessere Beziehung zwischen ihnen gewünscht oder dass sich die Geschwisterbeziehung im Laufe der Zeit mehr weiter entwickelt.

Die ganze Geschichte wird aus Neles Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. In dem Roman hätte ich es mir auch Gewünscht die Geschichte aus der Sicht ihrer kleinen Schwester zu lesen, die in der Geschichte auch eine fundamentale Rolle spielt. Ansonsten lässt sich die Geschichte flüssig lesen, hat ausreichend Informationen wiedergegeben und war nicht zu detailreich. Dafür fand ich, dass die Geschichte mehr in die Tiefe hätte gehen können. Das dunkle Geheimnis von Jerome fand ich nicht ergreifend und emotional genug, um es ihm wirklich abnehmen zu können. (Spoiler! Klar ist das Thema Mobbing etwas, das man so nicht auf die leichte Schulte nehmen kann und ein großes Ding, aber in dem Zusammenhang fühlte es sich eher an, als hatte die Autorin einfach das Thema genommen, damit die Geschichte dramatischer wird und mal schnell abgearbeitet. Sehr schade.) Auch einige Fragen werden zum Schluss nicht beantwortet, was ich sehr bedauerlich finde, wie z.B. Was ist mit seiner Mutter passiert?

Fazit:
Liebe ist so scheißkompliziert erzählt eine Geschichte, die über das Thema Liebe hinausgeht. Sie thematisiert u.a. auch Selbstzweifel, Unzufriedenheit, Mobbing, familiäre Probleme und eine Person nicht aufgrund seines äußeren und seines Auftretens zu verurteilen. Durch die unvorhersehbaren Charakterzüge, die mit Jeromes Person zusammenhängen, sollten sie das Buch zu etwas größerem machen als ein Standardjugedroman, aber durch den fehlenden Tiefgang, seine vorhersehbaren Ereignisse und die vermeintlich offensichtlichen Geheimnisse, ist Liebe ist so scheißkompliziert nur ein durchschnittlicher Roman geworden.

Veröffentlicht am 21.08.2018

„Dann tust du das, was alle tun, wenn sie verlassen werden. Du leidest, überwindest den Schmerz, und irgendwann stehst du auf und kämpfst dich zurück ins Leben. Manchmal findet man so noch etwas viel kostbareres.“ (Zeitat Seite 322)

Herz und Tal
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Meinung

Herz und Tal ist ein typischer Frauenroman mit Happy End mit all seinen Klischees und dennoch hat er mir auf positive Art und Weise gut gefallen.

Nachdem Emilia von ihrem Exfreund seelisch verletzt ...

Meinung

Herz und Tal ist ein typischer Frauenroman mit Happy End mit all seinen Klischees und dennoch hat er mir auf positive Art und Weise gut gefallen.

Nachdem Emilia von ihrem Exfreund seelisch verletzt und auch auf jede erdenkliche Weise blamiert wurde, zieht sie kurzerhand weg aus Bremen ab nach Bayern. Das Klinikum in Bremen und die Kollegen haben ihr nicht mehr gefallen. Obwohl es eine Kurzschlussreaktion ist, fühlt sie sich so gleich in Chiemgau wohl, denn dort darf sie auf dem wunderschönen Kastanienhof wohnen, nachdem ihre neue Wohnung vor Bezug überschwemmt wurde. Dort lernt sie prompt Theresa und ihren Zwillingsbruder Max kennen. Obwohl Max Emilia deutliche Signale gibt, die mehr als Interesse beinhalten, lässt sie ihn durch ein großes Missverständnis abblitzen. Da Max Polizist und Emilia Ärztin im Klinikum ist, lassen sich Kreuzungen ihrer Wege nicht verhindern, denn Chiemgau ist nicht wirklich groß…

Emilia ist Ärztin aus Leidenschaft. Nachdem sie von ihrem Exfreund belogen und bloßgestellt wurde, ist sie vorsichtig geworden was Männer angeht, denn so einem wie ihrem Exfreund will sie nie wieder über dem Weg laufen geschweige denn hineinfallen. Um so schwieriger ist es für sie den attraktiven Polizisten Max aus dem Weg zu gehen oder ihre Gedanken nicht um ihn kreisen zu lassen. Aber auf ihn Einlassen kann sie sich auch nicht, denn sie hat das Gefühl keinem Mann mehr vertrauen zu können, ohne dass sie alles über die Person zuvor weiß.
Max ist leider so einer, der viele Geheimnisse hat und ebenfalls Beziehungsprobleme mit sich bringt, die ihn nach Chiemgau verfolgen. Aber auch familiäre Probleme bleiben da nicht aus. Trotzdem gibt er nicht auf, Emilias Interesse zu wecken.
Man merkt als Leser sofort, dass sie sich beide sympathisch finden und weiß zudem, wie es letzten Endes enden wird. Durch etliche Problematiken führt es aber nicht gleich zum glücklichen Ende der Geschichte. Die Gegebenheiten, die dazu führen waren teilweise originell, aber Spannungsmomente gab es nicht.
Theresa und Johannes, der beste Freund der Zwillinge , spielen in der Geschichte auch eine große Rolle, die ich jedoch nicht verraten werde.

Herz und Tal ist ein typischer Frauenroman ohne Spannungsmomente. Die Geschichte bleibt stehts auf dem gleichen Niveau ohne das mich ein Moment umgehauen hat.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, im Grunde aus allen Personen, die mal in der Geschichte erwähnt worden sind. Hauptsächlich aus der Sicht von Emilia, Max und Theresa. Die Beschreibungen der Orte und Umgebungen sind detailiert und entführt den Leser nach Bayern. Die detailreichen Beschreibungen ziehen sich dabei über das ganze Buch hinweg, sodass man als Leser Fernweh bekommt. Was mir gut gefallen hat, waren die Dialoge am Anfang von jedem Kapitel. Dabei geh es immer um ein Gespräch zwischen der Notrufzentrale und einem Notruf von einem Fremden. Dieses Gespräch ist immer ausschlaggebend für das jeweilige Kapitel. Außerdem sind sie irrsinnig, dass man das Gefühl nicht los wird, dass Jana Lukas sowas in ihrem echten Lesen schon mal passiert ist als ehemalige Polizistin.

Da die Charaktere stehts nett sind und die Geschichte viele Klischees beinhaltet, ist es keine Geschichte, die auf Dauer im Kopf hängen bleiben wird. Aber eine nette Sommerlektüre, die nach Urlaub schmeckt und einem nach Chiemgau entführt, ist Herz und Tal allemal.

Fazit

Herz und Tal strotzt vor Klischees, entführt einen aber wunderbar nach Bayern – Chiemgau. Es ist eine leichte Lektüre über Vertrauen, Liebe und sich-fallen-lassen. Zu der jetzigen Jahreszeit und Urlaubslaune passt es gut, bleibt aber nicht lange im Gedächnis hängen.

Veröffentlicht am 21.08.2018

„Dieses Projekt wird eine Herausforderung. Der Typ hat nämlich nur eine einzige Seite. Die des unausstehlichen, von sich selbst eingenommenen Popstars.“ (Zitat Seite 30)

Perfect Match
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Meinung

Man möge meinen, dass mir Teeniegeschichten, in denen es um einen Popstar geht, in den sich die Protagonistin verliebt, mir langsam aus den Ohren herauskommen sollte. Es gibt so viele Bücher solcher ...

Meinung

Man möge meinen, dass mir Teeniegeschichten, in denen es um einen Popstar geht, in den sich die Protagonistin verliebt, mir langsam aus den Ohren herauskommen sollte. Es gibt so viele Bücher solcher Art und dennoch habe ich diese Geschichte hier sehr genossen. Sie war doch etwas anders als gedacht. Wieso weshalb warum? Das erfahrt ihr nun.

Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch hätte nicht angerührt, würde ich nicht erst den Klappentext vor dem Cover wissen. Das Cover hat mich nämlich nicht angesprochen. Da ich den Klappentext im Voraus vom Verlag erhalten habe und den so gut fand, habe ich gleich zugesagt das Buch vorab zu lesen. Hieran merkt man wieder wie dolle wir uns manchmal doch sehr vom Cover beeinflussen lassen.

In der Geschichte geht es um Lacey, die ein YouTube Channel namens LaceyBlushes hat. Sie liebt es vor der Kamera zu stehen, über Hauls und verschiedene Tags zu reden sowie Schminkanleitungen zu geben. LaceyBlushes ist ihr ganzes Leben. Dafür hat sie sogar den Abschlussball sausen lassen. Sie hat vor damit richtig Geld zu verdienen und unter Vertrag genommen zu werden von Glass Club, Arbeitnehmer von YouTube. Dazu fehlen ihr noch 1/2 Millionen Abonnenten, die aber durch den Praktikumsplatz On Trend gewonnen werden sollen. Dort darf sie nämlich mit zwei anderen YouTubern vloggen was das Zeug geht. Der Harken dabei: Sie müssen den oberflächlichen und katastrophalen Popstar Tyler Lance wieder ins gute Licht rücken.
Wir kennen sie alle, die Mädchen bei YouTube, die Schminkanleitungen geben. Wir verurteilen sie vielleicht auch des öfteren, dass sie oberflächlich und eingebildet sein könnten. Doch Lacey zeigt, dass es nicht so sein muss. Sie ist bodenständig, ein nettes Mädchen, hat gute Manieren und ist sehr arbeitstüchtig. Sie liebt ihren Job und gibt sich natürlich vor der Kamera, bis sie den Job bei On Trend bekommt. Dort lernt sie über sich selbst nach zu denken, zu entscheiden wer sie wirklich sein will.
Tyler scheint auf den ersten Blick zwar eingebildet zu sein, aber wie solche Geschichten immer so sind, ist er mehr als das. Er hat eine normale Seite und lässt nur Lacey daran Teil haben. Er ist nicht so herablassend wie die Klatschpresse ihn dahin stellen. Außerdem ist er stehts nett und freundlich, was Lacey nie gedacht hätte. Sie fängt an mehr und mehr den echten Tyler zu mögen und verliert beinahe das Wichtigste in ihrem YouTube-Leben aus den Augen.

Es war für mich mal was Neues eine Poststargeschichte zu lesen, die mit YouTube zu tun hat. Ich habe nie so ganz verstanden, was daran so toll sein soll sich vor die Kamera zu setzen und sich zu schminken, irgendwelche Tags vorzuführen oder wieso man deren Lebensgeschichte anhören sollte. Mit Lacey habe ich einen Einblick hinter die Kulisse bekommen, wie das Leben hinter der Kamera ist. Sie lebt für die Sache und das spürt man. Sie ist vollauf von Make-Up begeistert und man erhält sogar einige Tipps, was das Schminken angeht. Sie ist durch ihre bodenständige Art sehr sympathisch. Obwohl ihr YouTube sehr viel bedeutet, lernt sie mit Tyler auch was es heißt wirklich zu Leben und zwar ohne die Kamera im den Hals.
Tyler ist wohl der typische Buch-Popstar. Ein Schönling, der von den Mädchen nur so angehimmelt wird, der aber nur auf dieses eine normale Mädchen steht. Er reißt dafür seine äußere Mauer ab, um ihr all sein Inneres zu zeigen, so gut es geht. Im Grunde lernt Lacey durch Tyler zu Leben und er durch sie sein Ding durch zu ziehen und wie es ist ein normales Leben zu haben.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Der Anfang hatte viel Witz und mich zum Lachen gebracht, was aber im Laufe der Zeit nachgelassen hat.
Die Geschichte wird nur aus der Sicht von Lacey erzählt. Durch Kommentare von den Abonnenten unter den hochgeladenen Videos, verschafft es der Geschichte eine abwechslungsreiche Erzählweise. Die Protagonisten sind wunderbar ausgearbeitet, der Verlauf der Geschichte ist teilweise vorhersehbar, das Ende etwas kitschig, aber ansonsten wirklich gelungen.

Fazit

Perfect Match ist eine Überraschung des Sommers für mich geworden. Obwohl ich den Klappentext interessant fand, so hätte ich nie damit gerechnet, dass mich die Geschichte so begeistern würde.
Perfect Match war die perfekte Teenie-Geschichte, die ich zur Abwechslung gebraucht habe. Sie ist locker-leicht, hat einige Wendungen, eine schöne Liebesgeschichte mit einigen lehrreichen Punkten und ist für den Sommer absolut perfekt.

Veröffentlicht am 21.08.2018

„Herzen bedeuten Macht, und wenn es etwas gibt, was mein Volk mehr schätzt als das Meer, dann ist es Macht.“ (Zitat Seite 5)

Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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Meinung

Das wilde Herz der See sticht durch sein Cover und seine Prägungen aus der Masse an Fantasybücher heraus. Der Klappentext lässt einen an Arielle denken. Beim Lesen erinnert es einen aber an eine ...

Meinung

Das wilde Herz der See sticht durch sein Cover und seine Prägungen aus der Masse an Fantasybücher heraus. Der Klappentext lässt einen an Arielle denken. Beim Lesen erinnert es einen aber an eine Kombination aus Arielle und Jack Sparrow und das alles etwas blutrünstiger.

Lira ist die Tochter der Meereskönigin und somit Thronerbin. Ihre Mutter hat sie zu einer grausamen Kreatur erzogen. Sie soll stehts grausam sein, ohne Willen und die Befehle ihrer Mutter beflogen. Einmal im Jahr, am Geburtstag jeder Sirene muss diese ein Herz eines Menschen entreißen, ihm das Leben nehmen. Als Liras Cousine 15 Jahre alt wird, gehen sie zusammen auf die Jagd, denn Lira will ihrer Cousine eine einmalige Jagd schenken, auf der sie das Herz einer königlichen Person rauben kann. Lira selbst raubt dem Prinzen das Herz und stößt dabei gegen das oberste Gesetzt: Sie stiehlt ein Herz vor ihrem Geburstag und muss aus dem Grund bestraft werden. Um es wieder gut zu machen, will Lira der Königin das Herz von Elian -dem Piratenprinzen- holen, der so viele Sirenen das Leben genommen hat. Zu ihrer eigenen Überraschung lässt sie ihn am Leben. Die Meereskönigin sieht dies und erkennt durch das Scheitern in ihrer Tochter einen Schwächling. Promt verwandelt sie Lira in einen Menschen und verlangt von ihr in menschlicher Gestalt dem Prinzen sein Herz herauszureißen und ihr zu überreichen.

Lira ist eine Legende und wird als „Fluch der Prinzen“ bezeichnet, da sie nur die Herzen der Prinzen raubt. Sie hasst die Menschen, denn sie wird dazu erzogen sie als das schlechte zu sehen mit all ihren naiven Gefühlen. Lira gibt sich vor hart, skrupellos und grausam zu sein, wie ihre Mutter es von einer Thronerbin verlangt. Um so schlimmer ist es für sie, als sie zum Menschen wird. Ab da an muss sie sich der Königin beweisen und tritt durch gute Lügen in die Crew des Piratenprinzen ein, mit gewissen Folgen. Lira ist mir durch und durch eine waschechte Sirene. Auch als Mensch kann sie ihr Wesen schlecht zähmen. Ihre Wildheit spürt man mit jeder Seite. Sie hat ein freches Mundwerk, hat immer einen spöttischen Spruch parat und wirkt absolut kaltherzig. Sie ist mal eine andere Art von Protagonistin, die mir sehr gefallen hat. Ihre Art mit Elian, dem Prinzen umzugehen hat mich gut amüsiert. Sie ist ihm nicht verfallen, sondern entgeht ihm mit Missachtung und Spott, was er ebenfalls mit gleicher Miene und etwas Charme erwidert.
Elian ist der Prinz, der im Grunde aber kein Prinz ist. Er will den Platz als Thronerbe nicht beschreiten, denn sein Herz schlägt für das Meer. Er handelt sehr gewissenhaft und ist durch und durch Pirat. Seine Crew ist für ihn wie eine Familie, obwohl sie aus Gauner und Halunken besteht. Bei ihnen fühlt er sich wohl. Daran merkt man wie viel Herz er eigentlich hat. Er hat Charme und ist bereit sein Leben für das seines Volkes aufs Spiel zu setzen, nur um die Sirenen und letzen Endes auch die Meeseskönigin zu vernichten ohne zu wissen, dass der „Fluch der Prinzen“ mit Lira an Bord geht. Denn eigentlich macht er Jagd auf diese eine Sirene, die einen guten Freund von ihm auf dem Gewissen hat.
Sowohl Lira als auch Elian sind gut ausgearbeitete Charaktere, die mir sehr gefallen haben. Wie sie mit einander umgegangen sind und wie Lira sich im Laufe der Zeit entwickelt hat, fand ich sehr schön zu lesen. Es gab eine stetige Entwicklung.

Der Schreibstil ist sehr flüssig. Die Erzählperspektive wird ausschließlich aus der Sicht von Lira und Elian erzählt, wobei ich es schöner gefunden hätte, wenn vor jedem Kapitel stehen würde, wer von beiden nun erzählt, denn so war es manchmal wirklich verwirrend. Durch detailierte Beschreibungen der Kreaturen und Umgebungen konnte ich mir die Szenarien sehr gut vorstellen.
Die Entwicklung und das Tempo der Geschichte war nicht zu langsam oder zu schnell.
Auch der Showdown war mal überraschend und schön zu lesen. Mit jeder Seite, durch die ich dem Ende immer näher kam, dachte ich über den möglichen Schluss nach und bin sehr froh, dass es keine Reihe, sondern ein Einzelband ist. Immer mehr Trilogien und Reihen überschwemmen den Markt. Es ist schön, dass es hier nicht der Fall ist, denn ein guter Fantasyroman muss grundsätzlich nicht auseinander gepflückt und in mehrere Teile gesplittet werden.
Ich habe das Buch mit vollem Genuss in einem Stück durchgelesen und jede Seite in mich aufgenommen.

Fazit

Für mich ist Das wilde Herz der See ein totales Highlight des Jahres geworden. Ich habe schon länger keinen so guten Fantasyroman mehr gelesen. Es entführt einen in eine Welt, die der Arielle ähnelt, aber grausamer und schöner zugleich. Ein Prinz, der lieber ein Pirat sein will, Sirenen jagt und auf dem Schiff sich wohler fühlt als dort, wo er her kommt. Eine Prinzessin des Ozeans, die in die Menschenwelt verbannt wird und dort lernt, was es heiß Gefühle zu haben. Eine Meereskönigin als Mutter, die Gefühle verachtet und nur auf grausame Macht aus ist. Durch all diese Komponente ist die Geschichte zu etwas besonderem geworden. Das Gute ist außerdem, dass es sich hierbei um ein Einzelband handelt, eine Geschichte die in sich abgeschlossen ist. Es gibt seit längerem nur noch Fantasyromane, die aus mehreren Bänden besteht, was mich manchmal wirklich stört. Wer es Leid ist Reihen zu lesen und viel lieber ein Einzelband lesen will, ist hier goldrichtig.

Wer außerdem Sirenen-, Nixen-, Piratengeschichten, Arielle und Jack Sparrow liebt oder einfach nur was wirklich tolles Lesen will, sollte hier zugreifen, denn ansonsten verpasst ihr etwas sehr Großartiges!