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Veröffentlicht am 21.08.2018

Alles, was der Mensch insgeheim im Schutz der nächtlichen Finsternis tut, wird einmal ans Tageslicht gelangen. -Khalil Gibran, Sämtliche Werke

Godspeed - Die Suche
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Meinung

Der Älteste ist bereits tot und Junior übernimmt seinen Platz als Ältesten. An ihm hängt das ganze Leben auf der Godspeed ab, nur er allein trägt die große Verantwortung für alle. Während er sich ...

Meinung

Der Älteste ist bereits tot und Junior übernimmt seinen Platz als Ältesten. An ihm hängt das ganze Leben auf der Godspeed ab, nur er allein trägt die große Verantwortung für alle. Während er sich immer mehr seinen Aufgaben und Verpflichtungen hinnimmt, versucht Amy herauszufinden, was für ein falsches Spiel auf dem Schiff gespielt wird. Denn seit das Phydus abgeschaffen wurde, können die Menschen klar denken. Sie vernachlässigen ihre Aufgaben zur Beisteuerung der Nahrungsentstehung, dadurch werden weniger Lebensmittel produziert, folglich gibt es ein Kampf ums Überleben. Dadurch entsteht eine Rebellion mit Meuterei. Nicht, dass es genug ist, können sie wieder menschliche Emotionen empfinden und versuchen das Leben von Junior schwer zu machen. Eine fremde Person versucht dabei Menschen nacheinander umzubringen. Dabei soll es so aussehen, als hätte Junior etwas damit zu tun oder gar der Täter. Er verliert nach und nach das Vertrauen der Menschen und seine Macht. Als ob er nicht genügend Probleme hat, erfährt er auch noch, dass das Schiff nicht mehr weiterfliegt und nur noch vor sich hintreibt. Er versucht an dieser Stelle so gut wie möglich Lösungen für die Probleme zu finden und wird dadurch nur noch unnahbarer für Amy als sonst schon. Zwar hat er das große Bedürfnis sie bei sich zu haben, doch durch die Problematiken, wird es schwerer und schwerer an sie heran zu kommen. Amy hingegen wird weiterhin als Feindin angesehen durch ihre Andersartigkeit. Sie erhält daher zum Schutz ein Dra-Kom, welches eins Orion gehörte. Durch das Dra-Kom erhält sie das erste Rätsel, das Orion ihr hinterlegt hat. Sie begibt sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Godspeed. Doch der Weg, den sie beschreitet, ist nicht einfach. Feinde versuchen ihr das Leben schwer zu machen, was sie aber nicht wissen, ist: Die Godspeed hat viele Geheimnisse, einige kleine; andere größer – so groß, dass das Wissen ausschlaggebend für die Menschen auf der Godspeed und ohne Zweifel für Amy und Junior ist. Denn das Rätsel hängt unmittelbar mit den Problemen der Godspeed und ihre Einwohner zusammen. Doch ist es ein Vorteil den Einwohner das Ergebnis zu offenbaren oder sollten die Ergebnisse nicht doch lieber im dunkeln bleiben?

Amy ist stärker als im ersten Band geworden. Sie hängt nicht mehr so sehr an die Freilassung ihrer Eltern und konzentriert sich auf ein Rätsel, was den Werdegang ihrer Persönlichkeit zum Teil umändert. Man erfährt mehr über sie, mit all ihren Stärken, neuen Gedanken, aber auch ihre schmerzlichen Gefühle. Auch wenn sie stäker als im ersten Teil geworden ist, heißt es nicht, dass sie nicht auch so weiblich ist, um ängste zu empfinden und des öfteren es zu zeigen, als sie z.B. ihren fast Vergewaltiger wieder trifft – das nicht nur einmal. Dies macht sie so menschlich, was sie zu einer guten Protagonistin und Leitfigur macht.
Junior zeigt dem Leser in diesem Teil ebenfalls eine andere Seite von sich – eine männliche. Er ist nicht mehr der kleine Junge, der sich fürchtet und sich unterordnet. Er fängt an seine Verpflichtungen zu akzeptieren und sie in die Hände zu nehmen, dabei verliert er seine Gefühle für Amy nie aus den Augen. Er zeigt sowohl Anführungsfähigkeit, aber auch Emotionen, die er oft nicht raus lassen kann. Auch wenn er männlicher geworden ist, ist er sehr verletzlich.

„Godspeed – Die Suche“ ist der zweite Teil der Godspeed-Trilogie. Es ist keines dieser Lückenbüßer, die nur dazu dienen näher auf die vielseitigen Charaktere einzugehen. Dieser Teil bereitet den Leser auf den Abschluss vor. Dabei werden dem Leser viele neue Details nahegelegt. Durch die Offenbarung des Geheimnisses kommt man dem Geheimnis des ersten Teils entgegen. Es werden zudem viele Fragen vom ersten Band beantwortet. Im großen und ganzen dreht sich das Buch um die Rätsel, was der Titel des Bandes schon aussagt.

Im zweiten Band geht die Autorin auf die vielen bereits vorgestellten Nebenrollen und Protagonisten ein. Sie bekommen ein Eigenleben und richtige Züge. Es kommen nicht viele neue Charaktere dazu, die eine große Rolle spielen würden. Das ist ganz gut, da jeder Leser Probleme mit zu vielen Namen hat und sie nach einer Zeit nicht mehr der Persönlichkeit ganz zuordnen kann mit all dem Wissen über diese Person.

Wie bei etlichen Dystopien werden die Perspektiven abwechselnd aus der Sicht der Hauptpersonen Junior und Amy gezeigt. Es ist spannend zu lesen, was die eine Person in der Zeit, in der die andere Person etwas tätigt, macht. Da die Protagonisten zwei verschiedene Geschlechter aufweisen, ist das Buch nicht nur ein Mädchenbuch, sondern auch ein Jungenbuch.

Die Geschichte weckt in einem ein Abenteuergeist. Man will wie bei der Schnitzeljagd die Hinweise finden und verfolgen. Dadurch verliert der Leser die Buchstaben auf den Seiten nie aus den Augen. Im großen und ganzen bin ich somit ganz und gar zufrieden mit dem zweiten Band und freue mich auf die Fortsetzung, zumal das Ende so undenkbar ist, dass man sich viele Fragen stellt. Als Leser will man die Antworten darauf haben, sodass das Verlangen gestillt werden kann.

Fazit

Macht. Gier. Rebellion. Meuterei. Geheimnisse. Rätsel. Täuschung. Habgier. Verlust.
– Begriffe, die ich mit dem Roman in Verbindung bringe.

Godseed – Die Suche hat alles, was ein zweites Band einer Trilogie haben sollte. Es fesselt einen und gibt dem Leser ein Abenteuergeist. Die Geschichte ist rasant und hat so viele Geheimnisse zu bieten, die entlüftet werden wollen. Das Ende ist zudem unerwartet. Das Lesen des Buches kann daher nur ein Vorteil sein!

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

Veröffentlicht am 21.08.2018

Ich habe eine Gabe. Ich bin das Leben. Berühr mich.

Ich fürchte mich nicht
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Meinung

Juliette besitzt eine tödliche Gabe. Sie kann durch Berührungen die Menschen in eine bewusstlose Lage versetzen oder gar töten. Durch ein Missgeschick, brachte sie eins einen kleinen Jungen um. ...

Meinung

Juliette besitzt eine tödliche Gabe. Sie kann durch Berührungen die Menschen in eine bewusstlose Lage versetzen oder gar töten. Durch ein Missgeschick, brachte sie eins einen kleinen Jungen um. Daher wird sie wie ein Tier in einen Isolationshaft gehalten und das bereits über ein Jahr. Sie wird nicht wie ein Mensch behandelt, eher wie ein Monster auf einem Paralleluniversum. Sogar ihre Eltern haben sie verstoßen. In einer Welt, in der das Reestablishment regiert und nur Krieg, Morde und Gewalten die Welt beherrscht, lebt sie in einer psychiatrischen Anstalt, ganz alleine in einer Zelle, da sie eine Bedrohung für die Menschen ist. Die Tage vergehen gefühlsmäßig sehr langsam vorüber und alle Tage scheinen den gleichen Ablauf zu haben. Eines Tages bekommt sie einen Zellengenossen – Adam, einer den sie aus früherer Kindheit noch kennt. Er gibt vor ebenfalls ein eingesperrter zu sein. In Wahrheit ist er aber ein Spion von Warner, einer der besten. Warner ist Oberbefehlshaber der Reestablishment. Er hat schon länger ein Auge auf Juliette geworfen. Für ihn ist sie etwas wertvolles – eine neue und einzigartige Waffe. Sie soll ihm helfen den Krieg zu gewinnen und durch Adams Hilfe, soll es gelingen. Einige Tage nach Aufenthalt in der Zelle, bringt Adam Juliette in Warners Palast. Juliette fängt an sich nicht mehr als Monster zu sehen, rebelliert und versucht dem Palast zu entfliehen..

Ich habe mir leider zu viel vom Roman versprochen. Ich bin mit zu vielen Erwartungen an das Buch rangegangen, weswegen die Rezension nicht ausschließlich positiv ausfallen wird.

Juliette soll die Romanheldin darstellen. Sie weist zum Anfang hin keine typischen Merkmale einer Romanheldin auf, doch wenn man zwischen den Zeilen liest, merkt man erst was für eine starke Romanheldin sie ist. Sie ist ängstlich, einsam, fühlt sich allein gelassen, findet sich selbst furchtbar, ist verstört und zudem jeder Zeit angespannt. Sie denkt über die vergangene Zeit nach, fängt an sich an die Vergangenheit zu erinnern, als sie noch draußen lebte – nicht in einer Zelle, abgekapselt von der Zivilisation. Eigentlich müsste sie wie ein Wrack wirken nach fast einem Jahr – um genau zu sein 264 Tage. Sie zeigt durch ihren Willen Stärke und überlebt, ohne depressiv oder extrem kranke Wahnvorstellungen zu haben, dadurch wirkt sie dennoch menschlich. Im Laufe der Zeit zeigt sie den Lesern, wie stark ihr Wille eigentlich ist und was sie alles Zustande bringen kann.
Adam ist ebenfalls ein wichtiger Protagonist im Roman. Er ist der Anker für Juliette, an dem sie sich festhalten kann. Er hat viele Geheimnisse, die Juliette nach und nach ans Licht bringen kann. Durch diese Geheimnisse verfestigt sich die Beziehung zwischen ihnen.
Werner ist viel verstörter als ein Mensch sein kann. Er ist so besessen von Juliette, dass man Angst vor ihn bekommt. Er will sie für sich gewinnen, so sehr, dass er auch über Leichen gehen würde.

Da die Geschichte sich um Juliette dreht, versucht man als Leser mit ihr das zu fühlen, was sie fühlt; das du sehen, was sie sieht; und die Gedanken nachzuvollziehen, die sie hat. Doch leider muss ich gestehen mich nicht mit ihr identifizieren zu können, was es mir schwerer machte sie zu imponieren. Sie ist eine faszinierende und großartige Protagonistin mit ihrer Einzigartigkeit, ganz außerfrage, aber sie war mir nicht sympathisch genug.

Der Schreibstil ist absolut ungewöhnlich. Dass die Geschichte ohne stolpern gelesen werden kann, ist nicht das ungewöhnliche, sondern der Schreibstil selbst. An einigen Stellen werden die Sätze durchgestrichen, die für die wahren Gedanken von Juliette stehen, die sie sich aber nie traut auszusprechen. Nach 100 Seiten bemerkt man auch die Wiederholungen der Sätze oder Wörter, die für die Verstörtheit von Juliette darstellt. Zwar unterstreichen die Unterstrichenen Sätze und die wiederholten Wörter und Sätze ihre Persönlichkeit, aber wenn die Sätze immer und immer wiederholt werden, finde ich es etwas nervig. Weniger ist bekanntlich mehr. Die Unterstrichenen Sätze hingegen finde ich wirklich gut. Die Art habe ich sonst in keinem anderen Roman gelesen.
Was man ansonsten noch wissen muss, ist, dass die Geschichte aus der Perspektive von Juliette erzählt wird.

Für mein Empfinden, hätte man mehr aus der Geschichte holen können. Die Grundidee empfinde ich als sehr gelungen, an der Umsetzung hatte es gehapert. Es gibt fast keine Nebenrollen und die Protagonisten hätten mehr Charakter und Emotionen abbekommen können. Die erste Hälfe des Buches wurden durch Juliettes Erinnerungen bestimmt, erst zum Ende hin kam erst ein wenig Spannung auf. Das Ende ist ebenfalls so eine Sache. Es kam zu überrascht und sehr kurz. Die Ereignisse hätte man einfach anders angehen können.

Ansonsten finde ich das Buch so ganz ok. Ich werde mir trotzdem den zweiten Teil zulegen, da ich gerne wissen möchte was es mit dem Ende auf sich hat.

Fazit

Fähigkeiten. Liebe. Gefangenschaft. Krieg. Reestablishment. Durchgestrichene Sätze.
– Begriffe, die ich mit dem Roman in Verbindung bringe

,Ich fürchte mich nicht‘ ist ohne Zweifel ein außergewöhnlicher Roman, schon allein durch den Schreibstil geprägt. Der Roman bietet eine faszinierende Protagonistin, aber leider auch einige Unregelmäßigkeiten in der Geschichte; Aspekte, die man gerne noch mit im Verlauf der Geschichte fließend gelesen hätte. Zu viele Gedanken an die Vergangenheit und wenig Action. Ansonsten ist das Buch empfehlenswert. Hoffentlich wird der zweite Band besser.

Altersempfehlung: 13 Jahre

Veröffentlicht am 21.08.2018

Glücklich ist, wer das, was er liebt, auch wagt, mit Mut zu beschützen. -Ovid

Frostfluch
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Meinung

Es sind bereits Wochen vergangen, seit Gwen mit Hilfe von Logan die Schnitterin Jasmine getötet hat, die auf Gwen einen Anschlag verüben wollte. Die Schnitter des Chaos sind daher noch mehr hinter ...

Meinung

Es sind bereits Wochen vergangen, seit Gwen mit Hilfe von Logan die Schnitterin Jasmine getötet hat, die auf Gwen einen Anschlag verüben wollte. Die Schnitter des Chaos sind daher noch mehr hinter ihr her und trachten nach ihrem Leben. Aus diesem Grund wird sie von Logan des Kämpfens belehrt, um sich im Notfall selbst verteidigen zu können. Da Gwen immer noch in ihn verliebt ist, versucht sie weiterhin um ihn zu kämpfen, auch wenn er bereits eine Freundin hat. Und da er freundlich zu ihr ist, macht sie sich weiterhin Hoffnungen. Nachdem man versucht die umzubringen, folgen weitere Anschläge. Durch ein Skiausflug soll sie sich davon ablenken, von all dem Training und Anschlägen. Dort fühlt sie sich sicher und lernt Preston kennen. Schnell muss sie feststellen, dass die Schnitter des Chaos nicht davor abschrecken außerhalb des Mythos Academy zuzuschlagen.

Gwen hat sich nicht sonderlich abgehoben vom ersten Band. Sie ist nicht mehr sonderlich taff und ihr altbekannter Sarkasmus ist ebenfalls zum Teil verschwunden, was ich schade finde.

In ,Frostfluch‘ steht die Liebe im Fokus, was ich an sich nicht schlecht finde, da ich gerne Liebesgeschichten lese. Nur fragt man sich als Leser manchmal was mit der Protagonistin los ist und wo da die Logik bleibt.
Denn wenn das eigene Leben in Gefahr schwebt, würde ich darum kämpfen Lebend aus der Sache herauszukommen und zu kämpfen, anstatt irgendwelche Gedanken an einen Kerl zu verlieren. Da wäre mir in dem Moment beim Leben dann wohl doch viel wichtiger. Ich konnte an manchen Stellen daher ihre Handlungen nicht wirklich nachvollziehen. Die Tatsache, dass Logan ihr wirklich deutlich zu verstehen gegeben hat, null Interesse an ihr zu haben, sie dennoch sehr an ihn hängt und ihn anschmachtet, macht es nicht viel besser.

Über den Schreibstil muss ich wohl nicht berichten, da er gleich geblieben ist, abgesehen von Einbländungen aus ,Frostkuss‘, was mich zum Teil gestört hat. Natürlich können die Wiederholungen Vorteile erzielen, wie zum Beispiel für Neueinsteiger, die Band 1 nicht gelesen haben, da die Wiederholungen das Wichtigste wiedergibt oder wenn man ,Frostkuss‘ vor Jahren gelesen hat und nicht mehr viel weiß, wirkt es Wunder und erfrischt die Erinnerungen. Wenn man aber Band 1 gelesen hat und noch so ziemlich alles weiß, sind die Einblände wirklich nervig.

Was mir zudem aufgefallen ist, war die Ähnlichkeit zwischen dem ersten und zweiten Band. Die Handlungen sind zum Teil gleich aufgebaut. Es fehlen zudem Höhen und Tiefen und auf die Charaktere wird ebenfalls wenig eingegangen. Sie bekommen keine weiteren Eigenschaften, die einen hätten verblüffen können. Dadurch gibt es keine Steigerung ihrer Persönlichkeit, die sie hätten weiterentwickeln können. Die Charaktere konnten mich daher leider nicht für sich gewinnen. Außerdem ist die Geschichte sehr vorhersehbar. Ansonsten bietet die Geschichte einen guten Übergang für den dritten Band ,Frostherz‘.

Fazit

Mythos. Academy. Liebe. Anschläge. Training. Vorhersehbar.
– Begriffe, die ich mit dem Buch in Verbindung bringe.

,Frostfluch‘ ähnelt ,Frostkuss‘. Die Handlung weist einige Schwächen auf, wie die fehlenden Höhen und Tiefen und das nähere Eingehen auf die Charaktere, die dafür sorgen sollen, die Personen für sich einzunehmen, sowie die Fortschritte der Persönlichkeiten. Ansonsten ist die Geschichte schnell und flüssig zu lesen. Außerdem bietet sie eine Liebesgeschichte. Wer noch nicht ,Frostkuss‘ gelesen hat und vorhat bei ,Frostfluch‘ einzusteigen, wird keine großen Probleme haben durch die vielen Einbländungen aus der Vergangenheit.

Altersempfehlung: Ab 13 Jahren

Veröffentlicht am 21.08.2018

„Unterschiede sind die Wurzel allen Übels. Dementsprechend müssen alle Unterschiede ausgemerzt werden – koste es, was es wolle.“ – Ein Leitsatz der Mutter

Renegade
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Meinung
Elysium – eine Unterwasser-Utopia- ist eine Stadt am Grunde des Ozeans, abgeschottet von der normalen Welt. Dort scheint das Paradies auf Erden zu sein. Die Tage werden alle von Mutter -Anführerin ...

Meinung
Elysium – eine Unterwasser-Utopia- ist eine Stadt am Grunde des Ozeans, abgeschottet von der normalen Welt. Dort scheint das Paradies auf Erden zu sein. Die Tage werden alle von Mutter -Anführerin von Elysium – organisiert, geplant und an die Unterwasserbewohner weitergeleitet. Es herrscht somit eine Diktatur, die dafür sorgen soll eine perfekte Welt aufrecht zu erhalten. Um das zu erreichen, darf es keine Krankheiten, kein Neid oder gar Gefahren geben. Mutter organisiert daher nicht nur die Abläufe der Tage, sondern auch die Entstehung der Embryos. Damit keine Krankheiten übertragen werden können oder ihr Leitbild von perfekter Welt zerstört wird, darf es im Paradies keine Zuneigung geben. Um den Frieden aufrecht zu erhalten, gibt es festgelegte Regeln. Unter Liebenden darf es keine zarte Geste geben, denn die wird mit den Tode bestraft, das heißt: Keine Berührungen. Das Leben der Personen, deren DNA nicht im System verzeichnet ist, wird erloschen, dafür sorgen die Selbstschussanlagen.
Evies Leben ist perfekt – zumindest denkt sie es. Schließlich ist sie die Tochter der Anführerin und wird zur Nachfolgerin. Die Männer stehen schlangen und umschwärmen sie. Als ein Oberflächenbewohner namens Gavin durch die Maßnahmen trotzdem in ihre Welt gelangt verhört Evie auf Befehl ihrer Mutter den Oberflächenbewohner, um herauszufinden wie er in ihre Welt gelangen konnte. Beim Verhör erfährt sie Dinge, die sie an ihre scheinbar sicheren und perfekten Welt zweifeln lässt…

J. A. Sounders hat mit ,Renegade‘ eine neue Ära in der Welt der Dystopien erschaffen. Bisher kennt man nur Dystopien, die sich im Himmel oder auf der Erde abspielen, damit meine ich wirklich auf der Erde, wo Pflanzen eine normale Vegetation haben und Menschen nicht von Wasser umringt werden. Diese Dystopie bietet den Lesern eine neue Erfahrungswerte Welt unterhalb der Meeresspiegel, die einen zum Teil an Atlantis erinnern lässt.

Evie ist eine interessante und starke Protagonistin. Durch ständige Vergesslichkeit, die in ihrem Gedächnis Lücken hinterlassen, wird sie gezwungen regelmäßig zur Therapie zu gehen. Sie wiederholt Gedanken, scheint gedanklich oft abwesend zu sein und bekommt Panik bei einfachen Gegenständen oder Leuten. Man könnte sie schon als sympathisch bezeichnen durch ihren Zweifel an die perfekte Welt. Sie ist keine dieser totalen Memmen, die immer bei der Hand gehalten werden müssen, um endlich in die Pötte zu kommen. Durch Gavin erfährt sie mehr an alles zu zweifeln und zu hinterfragen, aus sich heraus zu gehen und das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Zusammen durchforschen sie die dunkelsten Ecken der vermeintlichen perfekten Utopia und werden auch fündig.
Gavin ist hingegen nicht so sehr perfektioniert worden wie Evie. Er hat weniger Charakter und was er einen bietet ist nicht sehr aussagekräftig. Mich konnte er somit nicht für sich einnehmen, andere Leserinnen könnten ihn für sich vielleicht mehr einnehmen, durch seine lässige Art und Flirtbereitschaft in jeder Situation.
Evies Mutter, die hier tatsächlich nur Mutter genannt wird, ist wie Evie eine ausgeprägte Persönlichkeit. Sie hat Ecken und Kanten, einen Charakter, an den man sich auch später noch stark erinnern kann.

,Reegade – Tiefenrausch‘ ist ohne zweifel ein guter Auftakt einer Unterwasserwelt-Dystopie, aus dem man mehr raus holen kann. Denn durch die Hinweise im Laufe der Geschichte, die die Autorin den Lesern bietet, wurde einem schneller der Sinn der Handlung klar, als der Protagonistin selbst. Auch diese Dystopie bedient sich an vielen Merkmalen der bislang bekannten, was vollkommen in Ordnung ist, schließlich gibt es schon sehr viele Bücher. Was außerdem vorhanden und nicht wegzudenken ist, ist die Liebesgeschichte. Auch wenn sie noch nicht sehr ausgeprägt ist, gefällt sie mir ganz gut.
Was mir abgesehen von der Idee einer Unterwasserwelt gefällt, ist die Darstellung der Macht der Mutter. Durch diese Macht stellt man sie in Frage, ihre Skrupellosigkeit macht die Handlung um so spannender. Die Ereignisse am Ende sind ebenfalls actionreich. Es treten Fragen auf, die beantwortet werden wollen. Nun hofft man auf die Antworten der Fragen in den Folgebänden.

Fazit

Unterwasserwelt. Perfekt. Regeln. Diktatur.
– Begriffe, die ich mit der Geschichte in Verbindung bringe.

,Renegade – Tiefenrausch‘ ist meiner Meinung nach ein guter Auftakt der Trilogie. Das Szenario ist vollkommen neu und die Handlung zum Teil auch. Es gibt starke Protagonisten, die ihren Namen Ehren machen. Das Ende ist nicht vorhersehbar und ein totaler Actiontripp. Das Buch ist somit vollkommen zu empfehlen und das nicht nur für Dystopiefanatiker.

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

Veröffentlicht am 21.08.2018

Wenn nichts ist, wie es scheint, wem kannst du dann vertrauen?

Night School 1
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Meinung

Nachdem Allie von der Polizei erneut erwischt wird, wie sie die Schule mit Graffiti benutzt, wissen sich ihre Eltern nicht mehr zu helfen und schicken sie auf ein mysteriöses Internat. Dort scheint ...

Meinung

Nachdem Allie von der Polizei erneut erwischt wird, wie sie die Schule mit Graffiti benutzt, wissen sich ihre Eltern nicht mehr zu helfen und schicken sie auf ein mysteriöses Internat. Dort scheint alles anders abzulaufen. Allie fängt an sich an Regeln zu halten, obwohl die Regeln dort viel strenger sind als an ihrer alten Schule. Dort scheint es ihr zu gefallen, schließlich findet sie dort Anschluss, Freunde und darf die Lehrer beim Vornamen nennen. Und als ob das nicht schon reicht um glücklich zu sein, wird sie vom Mädchenschwarm Sylvain zum Ball eingeladen. Sie ist daraufhin zu tiefst glücklich – glücklicher denn je. Nachdem der geheimnisvolle Carter sie vor Sylvain warnt, folgen merkwürdige Dinge am Internat..

Allie ist wirklich eine Rebellin, die man sogleich zu Anfang kennen lernt. Denn durch das Einbrechen der Schule und der Verunstaltung Schuleigentums lernt man sie als eine Regelbrecherin und totale Draufgängerin kennen. Zugleich lernt man aber auch eine Allie kennen, die vor der Polizei flüchtet und sich in eine kleine Kammer versteckt, solange bis ihr die erste Panikattacken überfällt. Durch die Panikattacken sieht man sie nicht mehr nur als Rebellin ohne Gefühle, die sich als Taff hinstellt. Sie versucht gegen die Panik anzukämpfen und versucht ihre Schwächen auszumerzeln, was ihr einen Charme verleitet und sie zu einer interessanten Persönlichkeit macht.

Das Internat selbst ist sehr mysteriös. Was sich im Inneren des Internats abspielt bleibt auch dort verborgen. In den Mauern stecken jahrelange Geheimnisse, die durch Allie nach und nach entlüftet werden, aber nicht so viel, dass man nach dem ersten Band bereits alles weißt, was für Spannung sorgt. Die Fragen werden nicht sogleich beantwortet und einige bleiben bis zum Ende hin nicht beantwortet, was einen neugierig auf den zweiten Band macht.

Der Schreibstil ist jugendlich gehalten, der Slang würde daher wohl eher die Jugend ansprechen. Auch hier greift die Autorin auf bekannte Klischees, die in diesem Fall aber nicht all zu schlimm sind. Denn auch hier gibt es eine – oh ich entschuldige mich- mehr als eine Liebesgeschichte. Denn wie bei so ziemlich jedem Roman, in dem es um ein Mädchen geht, das auf ein neues Internat kommt, gibt es eine Dreiecksbeziehung. In manchen gibt es sogar Vierer- oder Fünferbeziehungen. Ich hingegen bin von solch einer übertrieben Darstellung von „Liebe“ abgeneigt und hoffe instinktiv, dass die Protagonistin es bei dieser Reihe nicht übertreibt und sich auf höchstens zwei Auserwählten beschränkt! Ansonsten ist der Auftakt der ,Night School‘-Reihe der Autorin sichtlich gelungen, auch wenn sie bisher wenige Höhen oder gar Tiefen aufweist.

Fazit

Geheimnisse. Rebellin. Internat.
– Begriffe, die ich mit dieser Geschichte in Verbindung bringe.

,Night School. Du darfst keinem trauen‘ ist ein gelungener Auftakt einer Reihe, welcher sich in einem Internat abspielt. Es gibt eine interessante Protagonistin, Spannung und eine Dreiecksbeziehung, jedoch keine richtigen Höhen oder Tiefen.

Altersempfehlung: Ab 13 Jahren