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Veröffentlicht am 03.01.2025

Ermittlungen im viktorianischen London

Der tote Antiquar von Limehouse
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In seinem 9. Fall verschlägt es Inspector Benjamin Ross von Scotland Yard in die gesellschaftlich nicht gerade bevorzugten Stadtteil Limehouse. Der etwas exzentrische und nebulöse Antiquar Jacob Jacobus ...

In seinem 9. Fall verschlägt es Inspector Benjamin Ross von Scotland Yard in die gesellschaftlich nicht gerade bevorzugten Stadtteil Limehouse. Der etwas exzentrische und nebulöse Antiquar Jacob Jacobus wurde ermordet. Gleichzeitig wird er mit der Aufklärung des Diebstahls eines wertvollen Colliers betraut, der im wesentlich besser gestellten Stadtteil Hampstead stattgefunden hat.

Mir hat die akribische und unvoreingenommene Herangehensweise des sympathischen Inspectors bei seinen Ermittlungen gut gefallen. Bemerkenswert für jene Zeit ist sicherlich, dass er seine Frau Lizzie Martin nicht nur die Geschehnisse schildert, sondern auch ihre Gedanken dazu abwägt und gegebenenfalls berücksichtigt. Auch die Figur des Hehlers Jacob Jacobus fand ich trotz seiner leicht kriminellen Ader irgendwie liebenswert. Nur schade, dass er so schnell das zeitliche segnen musste. Weniger sympathisch sind da die besser gestellten Personen, die hochnäsig daherkommen und meinen, sich ihre Regeln selbst machen zu können.

Ich habe schon einige Bücher von Ann Granger gelesen und bin jedes Mal aufs Neue von ihrem Schreibstil begeistert. Sie schafft es hervorragend den viktorianischen Zeitgeist einzufangen und scheut sich auch nicht davor, bei ihren Beschreibungen ins Detail zu gehen. So bekommt man als Leser ein ziemlich genaues Bild von der Mode, den gesellschaftlichen Gepflogenheiten, aber auch von den sozialen Diskrepanzen zwischen den Gesellschaftsschichten sowie den herrschenden Missständen.

Dieser historische Krimi mit Mord, Diebstahl und Familiengeheimnissen in einem exklusiven Schreibstil verfasst, war für mich das reine Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 28.12.2024

Jupp nimmt diesen Fall persönlich

Nur Norbert malte blauer
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Endlich ist das Bed & Breakfast von Oma Käthe und ihrem Geschäftspartner Karl-Heinz mal ausgebucht. Ein Malkurs hat sich dort einquartiert und es gibt jede Menge zu tun. Oma Käthe ist fassungslos, dass ...

Endlich ist das Bed & Breakfast von Oma Käthe und ihrem Geschäftspartner Karl-Heinz mal ausgebucht. Ein Malkurs hat sich dort einquartiert und es gibt jede Menge zu tun. Oma Käthe ist fassungslos, dass ausgerechnet jetzt sich Karl-Heinz scheinbar aus dem Staub gemacht hat.

Jupp kann sowohl mit dem Gekleckse als auch mit den Mitgliedern der Malgruppe nichts anfangen. Daher sind diese seine Hauptverdächtigen bei einem vermeintlichen Suizid, hinter dem er einen Mord wittert.

In einer Sache stimme ich mit Jupp völlig überein: die Mitglieder der Malgruppe sind schon speziell und bei der einen oder anderen war für mich auch ein Motiv für einen Mord erkennbar. Aber nach und nach verringert sich die Anzahl der Verdächtigen auf Jupps und meiner Liste.

Wie gewohnt ist der Schreibstil flüssig und voller Wortwitz. Mir gefallen besonders die Dialoge mit Jupp und die Sprüche, die er zwischendurch mal so eben raushaut.

Auch im zehnten Jahr der Reihe geht es beruflich wie privat hoch her in der Familie von Jupp Backes. Dieses Buch ist wieder eine tolle Kombination von Spannung und Humor, das mich bestens unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 24.12.2024

Volle Konzentration gefordert

Finsteres Herz
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Bei diesem neuen Fall für Lona Mendt und Frank Elling musste ich mich die ganze Zeit sehr gut konzentrieren. Das lag nicht nur an der Vielzahl der Personen, sondern auch an der zeitlichen Nähe der beiden ...

Bei diesem neuen Fall für Lona Mendt und Frank Elling musste ich mich die ganze Zeit sehr gut konzentrieren. Das lag nicht nur an der Vielzahl der Personen, sondern auch an der zeitlichen Nähe der beiden Erzählstränge, die sich rasant einander nähern.

Das 12-jährige Waisenmädchen Sarah spielt in beiden Strängen eine wesentliche Rolle. Sie wird gleichzeitig von mehreren Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen gesucht bzw. verfolgt. Nicht nur für sie, sondern auch für die Ermittler entpuppt sich der Fall als lebensbedrohlich. Wer kann bei diesem Geflecht noch wem trauen? Auch ich habe mir fast bis zum Schluss diese Frage gestellt und immer wieder geschwankt.

Der Autor thematisiert das allzeit aktuelle gesellschaftliche wie politische Problem der Flüchtlinge. Ein für mich berührendes und bedrückendes Thema zugleich, besonders im Hinblick auf Minderjährige.

„Finsteres Herz“ ist ein komplexer Krimi, der von Beginn an spannend ist und mich lange im Unklaren ließ und mir genau deswegen sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 23.12.2024

Ideenreich und voller Witz

Agent Einbein – Drei schräge Vögel ermitteln
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Bei dieser tierischen Detektivgeschichte ermittelt die Ente Agent Einbein mit ihrem Assistenten Dr. Ratson, seines Zeichens eine Ratte. Gegen Ende dieses neuen Falls wird das Duo mit der hellsichtigen ...

Bei dieser tierischen Detektivgeschichte ermittelt die Ente Agent Einbein mit ihrem Assistenten Dr. Ratson, seines Zeichens eine Ratte. Gegen Ende dieses neuen Falls wird das Duo mit der hellsichtigen Henne Eleonora komplettiert. Ob sie es wohl schaffen den verschwundenen Jadewürfel aufzutreiben und an seine Besitzerin zurückzugeben?

Die drei Protagonisten sind alle ziemlich besonders, aber ihr Einfallsreichtum und ihr Mut einen sie. Ich habe sie mit viel Spaß bei ihren Ermittlungen, die in ein gefährliches Abenteuer ausarten, begleitet. Hilfe gab es noch von dem singenden Graupapagei Heino, der immer das passende Lied zur rechten Zeit trällerte.

Schon die äußere Gestaltung des Buches mit Einbein und Dr. Ratson auf dem vorderen Cover und der hellsichtigen Eleonora auf der Rückseite gefiel mir. Ich mag es sehr wenn auch die Rückseite illustriert ist. Der Text in großer Schrift ist mit einer ordentlichen Prise Humor gewürzt. Aufgelockert wird er durch Ausrufe und Ähnlichem in noch größeren Buchstaben, teils farbigen Zeilen, Notizen von Agent Einbein und immer und überall durch wunderbare aussagekräftige Illustrationen in grau-orangerot. Die Illustrationen sind sehr detailliert und stellen das Geschehen bildhaft dar. Diese Kombination gibt der Geschichte eine zusätzliche Dynamik.

Diese tierische Detektivgeschichte hat mir tierisch viel Spaß gemacht. Gerne würde ich diese schrägen Vögel bei weiteren Ermittlungen begleiten.

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Veröffentlicht am 18.12.2024

Faszinierende Einblicke in mir unbekannte Welten

Tatort Hafen - Tod im Schatten der Elbflut
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Die Worte Hamburg und Hafen haben eine unwiderstehliche Sogwirkung für mich. Und die Sogwirkung entwickelte ganz unbestritten auch dieser Krimi.

Tom Bendixen von der Wasserschutzpolizei fischt einen Toten ...

Die Worte Hamburg und Hafen haben eine unwiderstehliche Sogwirkung für mich. Und die Sogwirkung entwickelte ganz unbestritten auch dieser Krimi.

Tom Bendixen von der Wasserschutzpolizei fischt einen Toten aus der Elbe, dessen Spur auf das Containerschiff Global Endeavour und damit von sogenannten Einschleichern führt. Gleichzeitig muss der Hafenkommissar den Hafen vor einer drohenden Sturmflut sichern. Diese Aufgaben und vielfältigen Vorsichtsmaßnahmen ließen für mich lange Zeit den Fall in den Hintergrund treten, denn bis dato hatte ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, was in so einem Fall alles zu beachten und zu tun ist. Ich fand diesen Einblick total interessant.

Nicht weniger interessant fand ich die Ermittlungen von Jonna Jakobi auf dem Containerschiff. Die Mannschaft mauert und so manch einer der Crew hat etwas zu verbergen. Auch in diesem Zusammenhang bekam ich viele neue Informationen von den anfallenden Arbeiten dort und den Regeln. Hatte ich z. B. doch bisher noch nie von einem Mülltagebuch, welches der Koch führen muss, gehört. Ungefähr ab der Hälfte nimmt dieser Strang an Fahrt auf und an Spannung immer weiter zu.

Gut fand ich, dass den einzelnen Kapiteln Ort und Uhrzeit vorangestellt war. Das half den Überblick bei den schnell wechselnden Schauplätzen zu behalten, zumal einige Ereignisse parallel abliefen. Durch die beigefügte Karte der Hafenanlagen auf den Klappeninnenseiten konnte ich mir auch ein ziemlich genaues Bild von den Standorten machen und das Glossar am Ende half bei Fachausdrücken weiter.

Der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen. Die wechselnden Schauplätze und die vielen Ereignisse sorgten für ständig anhaltende Spannung. Eingefügte Funksprüche und Texte der Radiosender sorgten für Authentizität und machten die drohende Gefahr noch deutlicher.

Mich hat dieser Krimi von Beginn an in seinen Sog gezogen und begeistert. Die Kombination von drohender Sturmflut mit allem, was da dranhängt und dem Leben und Arbeiten auf einem Containerschiff fand ich mehr als gelungen.

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