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Veröffentlicht am 12.11.2023

Kurzweiliger Krimispaß

Der Tod spielt auf der Luisenburg
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Bei den Luisenburg-Festspielen bricht der „Boandlkramer“ auf der Freilichtbühne tot zusammen. Kriminalkommissarin Stern, die zufällig im Publikum sitzt, ist sich sicher, dass es sich nicht um einen natürlichen ...

Bei den Luisenburg-Festspielen bricht der „Boandlkramer“ auf der Freilichtbühne tot zusammen. Kriminalkommissarin Stern, die zufällig im Publikum sitzt, ist sich sicher, dass es sich nicht um einen natürlichen Tod handelt und ruft sofort ihren Kollegen Johann Kranzfelder hinzu.

Dies ist bereits Band zwei der Reihe aus Yvette Ecksteins Feder, kann aber meiner Meinung nach auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Wenn Vorkenntnisse erforderlich waren, halfen geschickt eingeflochtene Rückblicke.

Das Konkurrenzverhalten unter den vier ermittelnden Kommissaren aus zwei unterschiedlichen Gebieten sorgte bei mir für jede Menge Spaß. Aber auch ihr Privatleben sorgte für einige amüsante Momente. Mein Lieblingscharakter ist eindeutig der mürrische Johann Kranzfelder.

Neben dem Spaß konnte ich aber auch fleißig miträtseln, denn die Autorin hat so manche falsche Fährte eingebaut. Und ich habe natürlich den einen oder anderen Irrweg beschritten, denn es ergaben sich immer wieder neue Motive und somit Verdächtige. Im Schauspielermilieu zu ermitteln, ist wahrlich kein Spaß für unsere Ermittler, denn auch im realen Leben wird gerne geschauspielert.

Yvette Eckstein schreibt sehr bildhaft mit viel Herz und Humor, ohne die Spannung aus den Augen zu verlieren. Die teilweise im Dialekt vorgetragenen Wortbeiträge einiger Charaktere ließen meinen Lesefluss ein wenig verlangsamen, machten die Geschichte aber authentischer. Für mich als Ortsfremde war der Kartenausschnitt am Ende des Buches sehr hilfreich und die Informationen über die älteste Freilichtbühne Deutschlands habe ich mit Interesse gelesen.

Für diesen für mich sehr kurzweiligen Krimispaß vergebe ich gerne vier wohlverdiente Sterne und ich werde Kranzfelder und Co. gerne auch in Zukunft begleiten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2023

Nicht nur für mich anders als erwartet, sondern auch für Sara und Paul

Wintertraum in Kanada
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Ich bin sofort auf das wunderschöne Cover angesprungen und hätte mich genau wie Sara und Paul auf Anhieb in das Haus in dieser idyllischen Lage verliebt. Hätten die zwei, genau wie ich, das Haus nicht ...

Ich bin sofort auf das wunderschöne Cover angesprungen und hätte mich genau wie Sara und Paul auf Anhieb in das Haus in dieser idyllischen Lage verliebt. Hätten die zwei, genau wie ich, das Haus nicht ohne Besichtigung gekauft, wäre ihnen eine Menge Ärger erspart geblieben.

Ich hatte mich auf einen Wohlfühlroman mit ganz viel kanadischem Flair gefreut. Von der kanadischen Landschaft und dem dortigen Winter habe ich dank der bildhaften Beschreibungen von Ruth Bennett einen sehr guten Eindruck bekommen und das hat mir gut gefallen. Für einen Winterurlaub in Kanada könnte ich mich daher auch begeistern.

Allerdings bin ich mit keinem der Protagonisten wirklich warm geworden. Die meisten fand ich einfach nur anstrengend und ihr Verhalten teilweise ziemlich unrealistisch. Wer setzt sich z. B. einfach in Deutschland in den Flieger, um unangekündigt jemanden in Kanada zu besuchen?

Für Paul und Sara gibt es eine Katastrophe nach der nächsten und ich fand, dass besonders in die zweite Hälfte einfach viel zu viel an Geschehnissen untergebracht wurde.

Ja, es gab auch Momente, die mir sehr gut gefallen haben und Szenen bei den ich mich köstlich amüsiert habe. Insgesamt gab es für mich aber zu viele Nebenhandlungen, die Raum für sich beansprucht haben. Schade, aber so gibt es von mir nur drei Sterne.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Mittelalterliche Köstlichkeiten

Bittermandeln aus Byzanz
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Im Jahr 1189 plündert und brandschatzt das Kreuzritterheer Barbarossas auf dem Weg nach Jerusalem. Als sie Adrianopel besetzen, wird die Köchin Alkmene Ritter Diethelm als Zeltmagd zugeteilt. Ihre Kochkünste ...

Im Jahr 1189 plündert und brandschatzt das Kreuzritterheer Barbarossas auf dem Weg nach Jerusalem. Als sie Adrianopel besetzen, wird die Köchin Alkmene Ritter Diethelm als Zeltmagd zugeteilt. Ihre Kochkünste sprechen sich schnell rum und sie kann dadurch ihre Situation verbessern.

Alkmene ist nicht nur eine hervorragende Köchin, die mit wenigen und teilweise minderwertigen Zutaten und wenigen Gewürzen wohlschmeckende Köstlichkeiten zubereiten kann, sondern auch eine mutige und starke Frau. Bei den Köstlichkeiten handelt es sich wohlgemerkt um welche nach damaligem Gusto.

Weitere Hauptfiguren neben Alkmene sind der Ritter Diethelm und der Eunuch Pares. Auch diese Protagonisten wurden ebenso facettenreich beschrieben und es entwickelt sich eine interessante Dreiecksbeziehung zwischen ihnen.

Dorothe Zürcher schreibt flüssig, sehr bildhaft und bildreich. Die Idee einen historischen Roman rund um mittelalterliche Gerichte aufzubauen, war für mich eine ganz neue Erfahrung in diesem Genre. Auch wenn vor jedem Kapitel ein Rezept aufgeführt ist, werde ich mich an keinem versuchen. Auch wenn mich das Wissen der Autorin zu diesem Gebiet beeindruckt hat.

Interessant fand ich die Einblicke in das Leben der Teilnehmer von Kreuzzügen und die Auswirkungen auf die Bevölkerung. Zusätzlich sorgen Intrigen und einige Wendungen für Spannung.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Ungewissheit

Elmflüstern
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Die 16-jährige Angelina ist verschwunden. Aber erst als sich ihr jüngerer Bruder an seine Lehrerin wendet, kommt die Maschinerie in Gang, denn sie ist mit dem Kommissar Giovanni Beck befreundet. Was ist ...

Die 16-jährige Angelina ist verschwunden. Aber erst als sich ihr jüngerer Bruder an seine Lehrerin wendet, kommt die Maschinerie in Gang, denn sie ist mit dem Kommissar Giovanni Beck befreundet. Was ist mit Angelina passiert? Von Entführung über Flucht bis Suizid ist alles möglich. Lebt sie überhaupt noch?

Ich mag es, wenn ich als Leser auch einiges aus dem Privatleben der ermittelnden Personen erfahre. Aber in diesem Krimi hat das Privatleben zeitweilig den Vermisstenfall in den Hintergrund treten lassen und ich hatte den Eindruck, dass sich niemand mehr um das vermisste Mädchen kümmert.

Was sowohl Angelina als auch Giovanni und Sarah verbindet, ist dass alle drei nicht in einem „normalen“ Elternhaus groß geworden sind. Der Verlust mindestens eines Elternteils oder eine alleinerziehende Mutter, die nicht in der Lage ist, sich entsprechend um ihre Kinder zu kümmern, wird thematisiert. Dieses Thema und seine Auswirkungen auf das spätere Leben, insbesondere die spätere Einstellung zu möglichen eigenen Kindern, fand ich durchaus interessant und spannend.

Erst im letzten Drittel nahm der Vermisstenfall an Fahrt auf und es wurde spannend. Für mich leider zu spät. Mir ist bewusst, dass sich auch in der Realität solche Ermittlungen hinziehen, aber in einem Krimi erwarte ich mehr Spannung und keinen Fall der in eine ausführliche Beziehungsgeschichte eingebettet ist.

Laut Bettina Owczarski entspricht ihre Erzählweise der britischen Erzähltradition. Wäre mir das vorher bekannt gewesen, hätte ich mich nicht für diesen Krimi entschieden. Wer diesen Erzählstil aber mag, ist in dieser Reihe gut aufgehoben, denn die Geschichte ist interessant und flüssig geschrieben.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Farbenfrohe Unterwasserwelt

Seelilly – Die verflixt verhixte Hixenprüfung
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Die Wasserhixe Lilly und ihr Zauberstab Tintbert dürfen zum ersten Mal an der Wal-Purgisnacht teilnehmen. Aber davor steht noch die Hixenprüfung an, aber bevor es soweit ist, stehen Lilly und Tintbert ...

Die Wasserhixe Lilly und ihr Zauberstab Tintbert dürfen zum ersten Mal an der Wal-Purgisnacht teilnehmen. Aber davor steht noch die Hixenprüfung an, aber bevor es soweit ist, stehen Lilly und Tintbert noch einige aufregende Stunden bevor.

Seelilly, Tintbert, Nepto und die übrigen Protagonisten sind alle sehr liebenswert und unterscheiden sich gar nicht so sehr von den Menschenkindern. So möchte Lilly zur Feier besonders hübsch aussehen, Tintbert ist eher vorsichtig und versucht seine Hixe z. B. von Experimenten abzuhalten. Nepto ist ein sehr guter Freund, der Lilly und Tintbert jederzeit zur Seite steht. Zusammen erleben die drei wieder ein aufregendes Abenteuer.

Kathrin Lena Orso hat ihre Figuren sehr liebevoll und mit Herzblut gezeichnet. Die jungen Leser können sich an der einen oder anderen Stelle ganz bestimmt mit einem der Charaktere identifizieren, weil ihnen ähnliches widerfahren ist. Der Schreibstil ist kindgerecht und flüssig zu lesen.

Mich hat schon das farbenfrohe Cover mit den vielen zuckersüßen Zeichnungen von Lilly, Tintbert und diversen Meeresbewohnern begeistert. Ich finde es auch immer toll, wenn auch die Rückseite eines Buches illustriert ist. Auch im Inneren finden wir viele farbenfrohe und teilweise doppelseitige Zeichnungen von Csilla Bandi, die das geschriebene Wort hervorragend unterstützen.

Ein wunderschönes Kinderbuch für Erstleser oder auch zum Vorlesen. Und nach der Lektüre kann man sich mit dem beigefügten Bastelbogen einen eigenen Zauberstab basteln.

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