Profilbild von Ameland

Ameland

Lesejury Star
offline

Ameland ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ameland über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2022

Spannender und vielschichtiger Krimi

Wenn das Böse nach Brandenburg kommt
0

Da mir der erste Band „Tod in der Schorfheide“ sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf diesen zweiten Fall mit Carla Stach und ihrem Team. Und ich kann sagen, er ist mindestens genauso gut. Da die ...

Da mir der erste Band „Tod in der Schorfheide“ sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf diesen zweiten Fall mit Carla Stach und ihrem Team. Und ich kann sagen, er ist mindestens genauso gut. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, muss man den Vorgänger nicht unbedingt kennen, aber man verpasst sonst einen sehr guten Krimi.

In den Ruppiner Wäldern geht ein Serienmörder um. Seine Opfer sind männliche Jugendliche. Und während die Ermittler noch nach Hinweisen suchen und über das Motiv grübeln, ist ihnen der Täter näher als gedacht.

Carla Stach ist eine sehr gute Ermittlerin mit einem guten Bauchgefühl, aber sie ist keine einfache Person. Sie lässt sich ungern etwas sagen, ist auf der einen Seite streitbar und widersetzt sich klaren Anordnungen, aber auf der anderen Seite ist sie sehr einfühlsam und hilfsbereit. Das macht diesen Charakter so authentisch und mir ist sie sehr sympathisch. Aber auch die anderen Protagonisten sind gut und realistisch ausgearbeitet. Ich mag den Umgang in dem Ermittlerteam sehr.

Der flüssige und lockere Schreibstil sorgt für einen guten Lesefluss. Dazu tragen auch die Perspektivwechsel bei. Der Spannungsbogen ist von Beginn an hoch und lässt den Leser mitfiebern und _rätseln. Die Rückblicke in die Geschichte der ehemaligen DDR veranlassten mich zu diversen Spekulationen. Interessant fand ich auch die psychologische Komponente dieser Taten.

Sehr gefallen hat mir, dass Richard Brandes wieder wichtige und aktuelle Themen wie Diversität, vegane Ernährung und Regenbogenfamilien, ohne erhobenen Zeigefinger, so ganz nebenbei und als selbstverständlich eingeflochten hat.

Spätestens ab diesem zweiten Fall bin ich Fan dieser Krimireihe und freue mich auf viele weitere Fälle mit Carla Stach.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2022

Hatte mir aufgrund des Klappentextes mehr erwartet

Wolken über Gut Eichenwalde
0

Der Anfang der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, leider wurde sie aber zunehmend schwächer und gefiel mir gar nicht mehr.

Antonia war mir zu Beginn sehr sympathisch, aber im weiteren Verlauf hätte ...

Der Anfang der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, leider wurde sie aber zunehmend schwächer und gefiel mir gar nicht mehr.

Antonia war mir zu Beginn sehr sympathisch, aber im weiteren Verlauf hätte ich sie gerne geschüttelt, weil sie gar zu naiv und gutgläubig handelte. Die weiteren Protagonisten teilten sich in gute und böse Charaktere.

In weiten Teilen war das Geschehen sehr vorhersehbar und dadurch verlor die Geschichte an Spannung und mir fehlte echt die Lust am Weiterlesen. Insgesamt folgt ein negatives Ereignis dem nächsten. Mir fehlte es besonders für Antonia an hellen Momenten. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass sich die Handlung gemäß dem Titel überwiegend auf dem Gut abspielt. Und meiner Meinung nach passt das Cover überhaupt nicht zum Inhalt des Buches.

Was mich aber wirklich sehr gestört hat, waren die vielen Fehler sowohl grammatikalisch als auch inhaltlich. Es fehlten ganze Satzteile, es gab falsche Namen und Flüchtigkeitsfehler. Sollte dieses Buch ein Lektorat gehabt haben, wurde da keine gute Arbeit abgeliefert.

Sehr schade, aber ich hatte mir von dem Buch mehr versprochen, daher kann ich nicht mehr als 2,5 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.09.2022

Ein Schotte mit dem gewissen Etwas

Prickelnd verliebt
0

Bei den Büchern von Martina Gercke weiß man zwar relativ schnell wohin der Hase läuft, aber trotzdem wurde es mir beim Lesen bisher niemals langweilig.

Und so war es auch mit ihrem neuen Roman „Prickelnd ...

Bei den Büchern von Martina Gercke weiß man zwar relativ schnell wohin der Hase läuft, aber trotzdem wurde es mir beim Lesen bisher niemals langweilig.

Und so war es auch mit ihrem neuen Roman „Prickelnd verliebt“. Die Autorin Brielle hat nach dem Aus ihrer Beziehung eine Schreibblockade und um diese zu überwinden, besucht sie ihre beste Freundin auf der schottischen Insel Iona. Selbst im Traum hat Brielle sich die Auswirkungen dieses Urlaubs nicht vorstellen können.

Die Autorin hat wieder einen absoluten Wohlfühlroman mit viel Romantik und einem Schuss Humor und Erotik geschrieben. Mit ihrem flüssigen Schreibstil sorgte sie auch für einen guten Lesefluss bei mir, so dass das Buch ruck-zuck gelesen war.

Die Charaktere sind sehr sympathisch und wirken wie aus dem Leben gegriffen (obwohl mir noch nie so ein Mannsbild begegnet ist). Ihre Gedanken und Handlungen waren für mich nachvollziehbar.

Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen der schottischen Natur. Ich habe direkt Lust auf einen Besuch nicht unbedingt auf Iona, aber zumindest in Schottland bekommen.

Wie jedes Mal habe ich mich voller Vorfreude auf das Buch gestürzt und war enttäuscht, weil ich in kürzester Zeit am Ende angekommen war. Langsam lesen ist bei den Romanen von Martina Gercke einfach nicht drin!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.09.2022

Krimi mit traurigem Hintergrundthema

Elbpakt
0

Dies ist bereits der siebte Fall der Elbkrimi-Reihe von Nicole Wollschlaeger. Ich kannte bisher keinen der Vorgängerbände, hatte aber keinerlei Verständnisprobleme.

Philip Goldberg und sein Kollege werden ...

Dies ist bereits der siebte Fall der Elbkrimi-Reihe von Nicole Wollschlaeger. Ich kannte bisher keinen der Vorgängerbände, hatte aber keinerlei Verständnisprobleme.

Philip Goldberg und sein Kollege werden zu einer alten Dame wegen eines vermeintlichen Einbruchs gerufen. Vor Ort erklärt sie ihnen, dass es sich um einen Fehlalarm handelt. Als die Ermittler kurz danach zu einem mysteriösen Grabkreuz im Park einer Seniorenresidenz gerufen werden, gerät der Anruf in Vergessenheit. Noch ahnen Goldberg und seine Kollegen nicht, wie weit sie in die Vergangenheit zurückgehen müssen.

Ich kannte das Ermittlertrio bisher noch nicht, aber ich finde sie sehr sympathisch. Es wird schnell klar, dass sie nicht nur Kollegen sondern auch Freunde sind, auch wenn sie nicht alle Geheimnisse miteinander teilen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, fesselnd, prägnant und mit einem Quäntchen Humor versehen. Auch wenn ich relativ schnell eine Vermutung hatte wie alles zusammenhängen könnte, fand ich den Krimi von Beginn an spannend.

Erschüttert und emotional sehr belastend fand ich die Berichte aus der Vergangenheit. Die Handlungen der Täter sind eigentlich unfassbar und ihnen fehlt jegliche Einsicht oder gar ein Schuldgefühl.

Wenn die Vorgängerbände ähnlich spannend sind wie Elbpakt, dann ist mir bisher definitiv etwas entgangen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2022

Verschwörungstheoretiker in Husum

Nordfriesische Verschwörung
0

Dies ist bereits der sechste Band aus der Reihe mit den Kommissaren Flottmann und Hilgersen. Er kann unabhängig von den Vorgängern gelesen werden, aber dann verpasst man etwas! Gerd Kramer schafft es nicht ...

Dies ist bereits der sechste Band aus der Reihe mit den Kommissaren Flottmann und Hilgersen. Er kann unabhängig von den Vorgängern gelesen werden, aber dann verpasst man etwas! Gerd Kramer schafft es nicht nur seine Leser durch Spannung zu fesseln, sondern seine Krimis sind auch mit einer gehörigen Portion Humor und Lokalkolorit gewürzt.

Dieses Mal müssen sich die Kommissare mit den unterschiedlichen Arten von Verschwörungstheorien befassen. Mir ging es da ähnlich wie Flottmann, denn von Chemtrails oder Reptiloiden hatte ich bisher noch nie etwas gehört. Ein interessantes Thema und im weiteren Verlauf wird deutlich, wie einfach labile Menschen mit Fakenews beeinflusst und sogar manipuliert werden können. Wie das aber alles mit dem Unglück der Segelyacht von vor 30 Jahren zusammenhängt, bleibt lange im Dunkeln.

Seine Figuren hat der Autor sehr realistisch und lebendig beschrieben und ihre Handlungen waren für mich nachvollziehbar. Sie wirken wie aus dem wahren Leben gegriffen.

Der Schreibstil ist flüssig und locker-leicht. Der oft witzige Schlagabtausch zwischen den Ermittlern lockert das Geschehen immer wieder auf. Und die eingeschobenen Aktivitäten des Katers Bogomil, die Flottmann so manche Schweißperle auf die Stirn treiben, sind ein besonderes Highlight.

Vielleicht weil wir gerade Urlaub in Husum gemacht haben, hat mir dieser Krimi besonders gut gefallen, denn viele Orte kannte ich nun persönlich. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Ausflug nach Nordfriesland und werde Flottmann und Hilgersen gerne wieder bei ihren Ermittlungen begleiten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere