Dramatisch, packend und nervenaufreibend
Endlich ging es für mich mit dem zweiten Band der Carla Stach Reihe von Richard Brandes weiter.
Die Fälle sind zwar in sich abgeschlossen, trotzdem war es für mich von Vorteil, bereits den ersten gelesen ...
Endlich ging es für mich mit dem zweiten Band der Carla Stach Reihe von Richard Brandes weiter.
Die Fälle sind zwar in sich abgeschlossen, trotzdem war es für mich von Vorteil, bereits den ersten gelesen zu haben.
Der Schreibstil des Autors ist auch hier wieder enorm fesselnd und einnehmend.
Im Fokus stehen Carla, Julia und weitere Ermittler. Aber nicht nur. Denn der Autor weitet es im Laufe der Handlung immer mehr aus.
Ebenso ist es mit den Perspektiven, was mir enorm gut gefallen hat. Weil man so für jeden ein gewisses Verständnis entwickeln konnte und sie zudem sehr viel Tiefe und Präsenz erhalten.
Auch die Nebencharaktere punkten enorm. Denn sie runden alles ab und tragen ihren Anteil bei. Zudem empfand ich sie als sehr authentisch und greifbar.
Der Einstieg gelang mir enorm gut, war aber zugleich auch immens erschütternd.
In diesem Krimi macht man förmlich eine Zeitreise durch. In eine Zeit, die so viel Schrecken und Angst verbreitet haben.
Denn hier geht es um zwei Fälle, die parallel spielen.
Dabei ist die Gegenwart besonders beängstigend und schockierend.
Denn Jugendliche werden in Kisten gesperrt und somit getötet.
Bereits am Anfang entwickelt man den persönlichen Bezug zu den Opfern sehr schnell. Hat aber trotzdem keine Ahnung, worauf das Ganze hinauslaufen soll.
Erst der weitere Verlauf bringt immer mehr verstörende Fakten ans Licht.
Besonders die akribisch ausgearbeitete Kleinarbeit hat mich immens beeindruckt.
Denn was für eine komplexe und verstörende Thematik hier herausgearbeitet wurde, ist wirklich beeindruckend.
Dabei wird sich zum einen auf die Morde fokussiert, aber auf der anderen Seite spielt auch der psychologische Aspekt eine enorm wichtige Rolle.
Dabei geht es keinesfalls um das abgrundtief Böse. Vielmehr geht es um die Komponenten, die zusammen spielen und damit auch so viel Entsetzen, Fassungslosigkeit, als auch Hilflosigkeit auslösen.
Dabei werden auch die Ermittler sehr intensiv mit einbezogen. Was auch den persönlichen Bezug verstärkt.
Interessant ist hier der Aspekt der Ansichten damals. Denn nur weil etwas verwerflich oder gar Böse erscheint, muss das nicht zwangsläufig auch immer so sein.
Die Mordfälle erhalten eine ungeheure Wucht, weil sie sich quasi immer mehr beschleunigen und nicht zu stoppen sind.
Dabei weiß man niemals wirklich, um was es überhaupt geht.
Die Auflösung hat mich tatsächlich sehr überrascht, denn damit hab ich tatsächlich gar nicht gerechnet. Die Intention dahinter ist gut nachvollziehbar und auch schlüssig.
Birgt aber auch eine gewisse Tragik und ist immens erschütternd, wenn man es aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet.
Denn manchmal geht es nicht um rasende Zerstörung, sondern einfach um Rettung. Um eine Heilung, die umgekehrt sonst absolut Zerstörung nach sich ziehen würde.
Richard Brandes beweist sehr viel Einfühlungsvermögen, zeigt aber auch sehr eindringlich auf, wie groß die Gefahren und die Entgleisung sind.
Ich bin definitiv gespannt auf Nummer 3.
Fazit:
Auch mit dem zweiten Band um Carla Stach konnte mich Richard Brandes sehr in den Bann ziehen und begeistern.
Sehr schwierige und sensible Themen, zudem dringt er tief in die menschliche Psyche ein und erschüttert gerade damit auf ungeheure Art und Weise.
Dramatisch, packend und nervenaufreibend
Unbedingt lesen.