Sehr berührend
Die Tiere der NachtDie Mutter der zehnjährigen Nora leidet unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und hat sie und ihre Tochter nach und nach in die Isolation gebracht. Nora versucht alles, um ihrer Mutter ...
Die Mutter der zehnjährigen Nora leidet unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und hat sie und ihre Tochter nach und nach in die Isolation gebracht. Nora versucht alles, um ihrer Mutter zu helfen und Triggerauslöser zu vermeiden.
Nora ist ein starkes Mädchen, die die Probleme, die die Krankheit ihrer Mutter mit sich bringen, versucht alleine zu stemmen. Aber sie merkt, dass es für sie einfach zu viel wird. Hilfe erhofft sie sich von der Geisterfüchsin, die sie erstmals in der Nacht aufsucht.
In Kwame findet sie einen Freund, der sie einfach nimmt wie sie ist. Mit ihm und ihren gemeinsamen Abenteuern kehrt ein Stück Kindheit in Noras Leben zurück. Kwame ist ein toller Freund und ein ganz wunderbarer Charakter, den man einfach gerne haben muss. Durch ihn und die Fantasieanteile mit den Geistertieren erfährt die Geschichte ein wenig mehr Leichtigkeit.
Ich mochte den eindringlichen Schreibstil von Sarah Ann Juckes, der fesselt und eine besondere Atmosphäre schafft sehr. Schön sind die Schwarz-Weiß-Illustrationen, die den Text auflockern. Mir haben besonders die verschieden Tiere in ihren unterschiedlichen Positionen an jedem Kapitelanfang gefallen.
Die Autorin hat sich mit einer psychischen Erkrankung ein schweres Thema für ein Jugendbuch ausgesucht. Auf fantasievolle Weise aber gezeigt, dass man sich einer solchen Krankheit nicht schämen muss und was noch wichtiger ist, dass man ruhig um Hilfe bitten kann und auch muss, wenn die Last einfach zu schwer wird. Eine Geschichte, die mich sehr berührt hat und die auch zum Nachdenken anregt.