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Veröffentlicht am 27.08.2019

Tiefe Einblicke in das Leben auf Hallig Hooge, die ich so nicht erwartet hätte

Frische Brise auf dem Sommerdeich
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Katja Just kommt ursprünglich aus München, lebt aber nun schon 20 Jahre auf der Hallig Hooge. Mit diesem Buch gibt sie uns Einblicke in das Halligleben quasi zu jeder Jahreszeit.

Als ich dieses Buch ...

Katja Just kommt ursprünglich aus München, lebt aber nun schon 20 Jahre auf der Hallig Hooge. Mit diesem Buch gibt sie uns Einblicke in das Halligleben quasi zu jeder Jahreszeit.

Als ich dieses Buch in die Hand nahm, hatte ich mit unterhaltsamen Geschichten und Anekdoten vom Leben auf einer Hallig gerechnet. Womit ich nicht gerechnet habe, sind diese sehr persönlichen Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der Autorin. Jedes Kapitel beschäftigt sich mit völlig anderen Begebenheiten wie z. B. dem Kalben einer Kuh, Weihnachten, Traditionen, Politik oder dem Klimawandel. Aber alle Geschichten sind interessant bis spannend und zeugen von der Liebe der Autorin zu ihrer Hallig und der Natur. Dabei darf man das Leben auf der Hallig nicht zu sehr idealisieren, denn das Zusammenleben auf so engem Raum ist keineswegs immer ein Zuckerschlecken. Viele der Ereignisse haben mir auch genug Stoff zum Nachdenken geliefert.

Neben den interessanten Geschichten befleißigt sich Katja Just eines tollen und fesselnden Schreibstils, der wie das Sahnehäubchen bei diesem Buch ist.

Ich war von diesem Kleinod total begeistert und kann neben fünf Sternen nur eine unbedingte Leseempfehlung geben.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Einblick in die Medizin Anfang des 19ten Jahrhunderts

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Mit Hilfe von Elisabeth, die als Wärterin im berühmten Berliner Krankenhaus Charité tätig ist, und dem Arzt Dieffenbach verschafft uns Ulrike Schweikert einen tiefen Einblick in die medizinischen Verhältnisse ...

Mit Hilfe von Elisabeth, die als Wärterin im berühmten Berliner Krankenhaus Charité tätig ist, und dem Arzt Dieffenbach verschafft uns Ulrike Schweikert einen tiefen Einblick in die medizinischen Verhältnisse der damaligen Zeit. Die detaillierte Schilderung der hygienischen Umstände und der Behandlungsmethoden (wie z. B. Operationen ohne Narkose) ließen Bilder vor meinem inneren Auge entstehen, die ich nicht unbedingt alle gebraucht hätte.

Aber neben all den medizinischen Details wird der Fokus auch auf die privaten Umstände der Protagonisten und den persönlichen Problemen der Patienten gerichtet. Ebenfalls zur Sprache kommen neue Errungenschaften nicht nur in der Medizin sondern auch technischer Art wie z. B. die Einweihung der ersten Bahnstrecke für Dampfloks.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen, was nicht zuletzt an der fesselnden Erzählweise der Autorin lag. Da ich es kaum aus der Hand legen mochte, war es in kürzester Zeit gelesen obwohl ich mir wünschte, dass es nicht zu Ende ging.

Ulrike Schweikert hat sowohl reale Persönlichkeiten als auch fiktive Personen geschickt miteinander verwoben. Anhand des Kapitels „Dichtung und Wahrheit“ kann man erkennen welch intensive Recherche sie betrieben hat bevor dieses Werk entstanden ist.

Ich bin froh, nicht damals gelebt zu haben. Dabei spielt nicht nur die Vorstellung der medizinischen und hygienischen Verhältnisse eine Rolle sondern auch die Stellung der Frauen in der damaligen Zeit, die in dem Buch ebenfalls ein Thema ist.

Mich hat dieses unterhaltsame, spannende und lehrreiche Buch total begeistert und ich vergebe sehr gerne fette fünf Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Weniger Seiten hätten dem Buch gut getan

Der Kastanienmann
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Skandinavische Thriller lese ich sehr gerne, obwohl sie oft ziemlich brutal sind. Sie sind aber meistens auch sehr spannend und anders als z. B Thriller deutscher Autoren.

Der Prolog ist spannend und ...

Skandinavische Thriller lese ich sehr gerne, obwohl sie oft ziemlich brutal sind. Sie sind aber meistens auch sehr spannend und anders als z. B Thriller deutscher Autoren.

Der Prolog ist spannend und lässt viele Fragen offen. Dann springen wir dreißig Jahre nach vorne und befinden uns in der Gegenwart, in der die Geschichte auch spielt. Sehr brutale und blutige Morde bringen die Ermittler an ihre Grenzen und sie stehen lange vor einem Rätsel und es gibt keine Fortschritte. Mir ging es hier wie den Ermittlern – ich war frustriert, weil es nicht weiter ging. Rund um die Morde war es spannend, aber leider konnte der Spannungsbogen nicht gehalten werden sondern flachte immer wieder ab. Ich bin sicher, dass reale Ermittlungsarbeit so läuft, aber hier war es mir zu viel und ich fand es zwischendurch sehr langatmig. Richtig spannend fand ich nur die letzten rund 100 Seiten.

Mit der Kommissarin Naia Thulin wurde ich auch nicht warm. Sowohl sie als auch der Europol-Heimkehrer Hess kochen sehr oft ihr eigenes Süppchen und widersetzen sich klaren Anweisungen. So kann man meines Erachtens in einem Ermittlerteam nicht arbeiten.

Weil mir die Idee eigentlich gut gefallen hat und mich der Schluss etwas mit dem Buch versöhnt hat, vergebe ich noch 3 Sterne.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Spannend und gar nicht so leicht zu durchschauen

Blutsbande
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Bei „Blutsbande“ handelt es sich bereits um den sechsten Fall mit Kommissar Sjöberg und sein Team. Für mich war es ein Treffen mit alten Bekannten, da ich die Vorgänger auch gelesen habe. Quereinsteiger ...

Bei „Blutsbande“ handelt es sich bereits um den sechsten Fall mit Kommissar Sjöberg und sein Team. Für mich war es ein Treffen mit alten Bekannten, da ich die Vorgänger auch gelesen habe. Quereinsteiger dürften mit dem Fall an sich kein Problem haben, aber die Vielzahl der Ermittler, die mal mit Vor- und mal mit Nachnamen gerufen werden, erschweren den Einstieg etwas.

Carin Gerhardsen hat es wieder geschafft, eine spannende Geschichte zu kreieren. Zu Beginn fehlte mir völlig der Durchblick, dann aber meinte ich zu wissen wie alles zusammenhing. Das war jedoch ein Irrtum. Die Autorin führte mich ein ums andere Mal auf eine falsche Fährte und selbst die Lösung des Falls war für mich eine große Überraschung.

Das Auftreten und die Handlungen der Charaktere entsprachen den ihnen zugedachten Rollen. Ich mag es wenn in einer Reihe auch das Privatleben der Ermittler zur Sprache kommt und auch das passte (bis auf eine Ausnahme) hier gut.

Die fesselnde Erzählweise mit einem durchgehenden Spannungsbogen und die vielen unverhofften Wendungen haben auch diesen Stockholm-Krimi für mich lesenwert gemacht.

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Veröffentlicht am 15.08.2019

Schicksalsland Norwegen

Das Geheimnis der Fjordinsel
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„Das Geheimnis der Fjordinsel“ war nicht mein erster Roman von Christine Kabus und mit entsprechend hohen Erwartungen bin ich mit dem Buch gestartet. Ich kann sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Die ...

„Das Geheimnis der Fjordinsel“ war nicht mein erster Roman von Christine Kabus und mit entsprechend hohen Erwartungen bin ich mit dem Buch gestartet. Ich kann sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Die Geschichte spielt sowohl in Deutschland als auch in Norwegen und in zwei verschiedenen Zeitebenen. Bei den meisten Büchern gefällt mir der historische Strang wesentlich besser als der aktuelle, weil es dort meist um die Aufdeckung eines Geheimnisses geht. Das war hier ganz und gar nicht der Fall. In beiden Strängen hat die Autorin starke und mutige Frauen als Protagonistinnen eingesetzt und in beiden Zeitebenen geht es spannend zu.

Die Kapitel sind abwechselnd je einer der Protagonistinnen gewidmet und relativ kurz. Dies und die fesselnde Erzählweise der Autorin führten dazu, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte – nach dem Motto: ein Kapitel geht noch.

Mir gefielen auch die detaillierten Beschreibungen von Landschaft und Orten. Und so ganz nebenbei habe ich sehr viel über die norwegische Geschichte erfahren. Ich mag es wenn ich in einem guten Buch auch noch mein Wissen erweitern kann.

Mir hat auch dieses Buch von Christine Kabus sehr gut gefallen und mir einige schöne Lesestunden beschert und sich damit die fünf Sterne redlich verdient.