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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2019

Spannender Schlussakkord

Schatten der Toten
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Bei „Schatten der Toten“ handelt es sich um den letzten Band der Trilogie um die Tatortreinigerin Judith Kepler. Habe ich noch im Vorgängerband geschrieben, dass man nicht unbedingt Band 1 gelesen haben ...

Bei „Schatten der Toten“ handelt es sich um den letzten Band der Trilogie um die Tatortreinigerin Judith Kepler. Habe ich noch im Vorgängerband geschrieben, dass man nicht unbedingt Band 1 gelesen haben muss, um der Handlung zu folgen, so bin ich bei diesem Werk anderer Meinung. Die Anzahl der vorkommenden Personen, deren Aktionen in der Vergangenheit und ihre Beziehungen untereinander machen es trotz kurzer Aufführung meiner Meinung nach schwierig, sich ohne Vorkenntnisse zurechtzufinden.

Judith hat einige Entscheidungen zu treffen. Da gibt’s ihren Chef, der sehr krank ist und sie bittet sich seiner Gebäudereinigung anzunehmen. Dann sucht sie eine frühere flüchtige Bekannte auf und hierdurch wird eine Kette von Ereignissen ausgelöst und Judith muss sich entscheiden ob sie sich endgültig mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen will.

Auch in diesem Band geht es rasant zu und wir bewegen uns zwischen BND, KGB, Spionen und Doppelagenten. Wem kann man vertrauen und wer spielt ein falsches Spiel und warum? Es fiel mir nicht immer leicht den Überblick zu behalten.

Der Wälzer mit über 660 Seiten ist erstaunlich schnell gelesen, denn aufgrund der Spannung fliegen die Seiten nur so dahin.

Ich mag den Schreibstil und die Bücher der Autorin Elisabeth Herrmann sehr und vergebe auch dieses Mal wieder gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Eine Lese-Highlight

Der Honigbus
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Meredith ist gerade mal fünf Jahre alt als sich ihre Eltern trennen und ihre Mutter mit ihr und ihrem Bruder Matthew zu den Großeltern nach Kalifornien zieht. Dort werden die Kinder sich mehr oder weniger ...

Meredith ist gerade mal fünf Jahre alt als sich ihre Eltern trennen und ihre Mutter mit ihr und ihrem Bruder Matthew zu den Großeltern nach Kalifornien zieht. Dort werden die Kinder sich mehr oder weniger selbst überlassen, denn die Mutter zieht sich immer mehr in sich zurück und verfällt in eine Depression. Mehr als um das leibliche Wohl kümmert sich auch die Großmutter nicht. Hilfe von außen gibt es nicht, was wohl zum einen an der damaligen Zeit und zum anderen an der Abgeschiedenheit des Ortes liegen mag. Zum Glück gibt es den Großvater – einen leidenschaftlichen Imker. Auf seine Art kümmert er sich um Meredith und führt sie in die geheimnisvolle Welt der Bienen ein.

Der Großvater und die Welt der Bienen helfen Meredith ihre schreckliche Kindheit zu überleben. Während des Lesens war ich teilweise so wütend über das Verhalten der Erwachsenen, auch wenn ich ansatzweise nachvollziehen konnte warum sie so waren und ich habe geweint, weil Meredith so viel erleiden musste. Umso schöner war es zu sehen wie das Mädchen aus dem Leben und Wirken der Bienen Parallelen zu ihrem eigenen Leben ziehen und daraus Hoffnung schöpfen konnte.

Die Autorin hat mit diesem Buch nicht nur ihre eigene Kindheit niedergeschrieben sondern auch eine sehr informative Abhandlung über Bienen verfasst. Beide Themen sind wundervoll miteinander verwoben worden. Obwohl ich schon einige Informationen über das Leben der Bienen wusste, habe ich hier noch sehr viel dazu lernen können, ohne dass es mich gelangweilt hätte.

Als ich mich für die Leserunde zu diesem Buch beworben habe, wusste ich noch nicht wie intensiv diese Geschichte ist und wie sehr sie mich emotional mitnehmen würde. Ich kann gar nicht anders als eine unbedingte Leseempfehlung auszusprechen und fünf Sterne zu vergeben.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Das Ende kann nicht halten, was der Anfang verspricht

Limonadentage
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Avery und Cade sind Nachbarskinder und bis zum ‚Ende der Highschoolzeit unzertrennlich. Ist es zuerst nur Freundschaft, wird es mit der Zeit mehr. Aber von jetzt auf gleich verschwindet Cade aus Averys ...

Avery und Cade sind Nachbarskinder und bis zum ‚Ende der Highschoolzeit unzertrennlich. Ist es zuerst nur Freundschaft, wird es mit der Zeit mehr. Aber von jetzt auf gleich verschwindet Cade aus Averys Leben. Ihr bricht das Herz, aber mit der Zeit hat sie sich in ihrem neuen Leben ohne Cade eingerichtet. Es geht ihr gut … bis unvermittelt Cade nach 12 Jahren wieder vor ihr steht.

Zu Beginn begleiten wir Cade und Avery während ihrer Schulzeit und lernen sie und ihr Elternhaus besser kennen. Dieses Wissen hilft, das ein oder andere Verhalten der Protagonisten im weiteren Verlauf zu verstehen.

Erzählt wird sowohl aus der Sicht von Cade als auch von Avery. Die Autorin hat geschickt Begebenheiten aus der gemeinsamen Vergangenheit als Erinnerung in den Gegenwartstrang eingeflochten. Diese Rückblicke haben mir besser gefallen als das Geplänkel in der Gegenwart.

Avery ist eine sehr emotionale Person und ihre Gefühle sind sehr stark sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Cade ist da schon ein mehr rationaler Typ, dessen Verhalten mir nicht immer gefallen hat. Beide Charaktere sind stringent ausgearbeitet.

Die Schreibweise ist sehr flüssig und locker, bisweilen humorvoll und macht das Lesen leicht.

Ungefähr zwei Drittel des Buches haben mich gut unterhalten und mir gefallen, aber gegen Ende hat die Geschichte für mein Empfinden stark nachgelassen. Die Handlung geht nicht wirklich voran, was vielleicht dadurch bedingt ist, dass es noch einen zweiten Band geben soll und es in diesem keinen Abschluss der Geschichte gibt.

Schade, dass das Niveau des Anfangs nicht gehalten werden konnte. So bekommt das Buch nur 3,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Gefühlvoller Roman über einen Neuanfang

Orangenblütenjahr
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Ehrlich gesagt bin ich aufgrund des Covers auf diesen Roman aufmerksam geworden. Es strahlt Wärme aus und weckt sommerliche Gefühle. Erst im zweiten Anlauf habe ich gemerkt, dass ich bereits mit „Hortensiensommer“ ...

Ehrlich gesagt bin ich aufgrund des Covers auf diesen Roman aufmerksam geworden. Es strahlt Wärme aus und weckt sommerliche Gefühle. Erst im zweiten Anlauf habe ich gemerkt, dass ich bereits mit „Hortensiensommer“ ein Buch der Autorin gelesen habe, welches mir sehr gut gefallen hatte.

Nelly erfährt quasi mit der Todesnachricht ihres Mannes, dass dieser ein Doppelleben geführt und ein Kind mit seiner Geliebten hat. Enttäuschung und Wut lassen keine wirkliche Trauer zu. In der Kleinstadt wird ihr das alles zu eng, die Kinder sind aus dem Haus und so nimmt sie das Angebot einer Freundin an und zieht für einen Neuanfang nach München.

Sehr einfühlsam beschreibt Ulrike Sosnitza diesen Gefühlsstrudel von Nelly. Aber auch die Emotionen ihrer Kinder, der Geliebten und der Schwiegermutter.

Ich kann Nelly schon verstehen. Sie ist enttäuscht und wütend, weil ihr Mann sie jahrelang mit ihrer Freundin betrogen hat. Diese Wut und Enttäuschung kann sie aber nicht mehr ausleben, denn ihr Mann ist tot. Für sie kommt nur ein radikaler Schnitt und ein Neuanfang n Frage. Sie hat in dem Moment keinen Blick dafür wie das für die Kinder oder die Schwiegermutter aussehen muss.

Sehr gefühlvoll wird die Verarbeitung des Geschehens und Nellys Entwicklung beschrieben. Es wird aufgezeigt, dass auch eine Frau jenseits der 50 mit entsprechendem Tatendrang in ein neues Leben starten kann.

Nicht unerwähnt möchte ich die vielen bemerkenswerten Zitate lassen, die immer wieder in dem Buch eingestreut sind.

Mich hat das Buch sehr begeistert und gerne vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Gute Mischung aus Unterhaltung, Komik und Spannung

Venuswalzer
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Ich hatte mich schon auf ein Wiedersehen mit Stella Albrecht und vor allen Dingen auch mit ihrer Oma Maria gefreut. Auch diese Ruhrpott-Krimödie von Lotte Minck hat mir einige sehr unterhaltsame Lesestunden ...

Ich hatte mich schon auf ein Wiedersehen mit Stella Albrecht und vor allen Dingen auch mit ihrer Oma Maria gefreut. Auch diese Ruhrpott-Krimödie von Lotte Minck hat mir einige sehr unterhaltsame Lesestunden beschert.

Ruby ist verzweifelt, denn sie ist beinahe täglich den Übergriffen eines Handwerkers ausgesetzt und weiß nicht mehr weiter. Sie bekommt unerwartete Hilfe von Stella und ihrer findigen Oma Maria.

Die Autorin hat in dieser Geschichte gesellschaftlich relevante Probleme aufgegriffen. Es geht um Vorurteile aufgrund von Aussehen bzw. Geschlecht und vermeintlich harmlosen Handlungen. Man bekommt eine Vorstellung davon wie hilflos die betroffene Person ist und welche Auswirkungen das auf ihr Leben hat. Auch wenn es sich um eine Mischung aus Krimi und Komödie handelt, wird die Verzweiflung des Opfers ernsthaft dargestellt.

Gerade in Bezug auf die Handwerker werden viele Klischees bedient und Situationen übertrieben dargestellt, aber wie heißt es so schön? Übertreibung macht anschaulich.

Die Charaktere sind stringent gezeichnet und überwiegend (bis auf die Handwerker) sympathische Personen, die ich schon lieb gewonnen habe. Ganz besonders mag ich Maria. Sie ist eine patente und findige Person.

Ich hoffe auf weitere Fälle für Kommissar Tillikowski. Schließlich will ich wissen wann bzw. ob er mit Stella zusammenkommt.