Cover-Bild Der Honigbus
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Umgang mit persönlichen und gesundheitlichen Problemen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 13.03.2019
  • ISBN: 9783103973822
Meredith May

Der Honigbus

Anette Grube (Übersetzer)

Ein rostiger alter Bus im Garten des Großvaters und seine Bienen werden für Meredith ihr einziger Halt. Denn sie ist erst fünf, als sie von ihren Eltern nach deren Trennung vollkommen sich selbst überlassen wird.
Der Großvater nimmt sie mit in die faszinierende Welt der Bienen – und rettet ihr so das Leben. Die Bienen werden Meredith zur Ersatzfamilie: Wenn sie sich verlassen fühlt, zeigen sie ihr, wie man zusammenhält und füreinander sorgt. Wenn sie über ihre depressive Mutter verzweifelt, bewundert sie die Bienen dafür, ihre Königin einfach austauschen zu können. Die Bienen lehren Meredith, anderen zu vertrauen, mutig zu sein und ihren eigenen Weg zu gehen.
»Der Honigbus« ist eine starke Geschichte über das Leben und die Weisheiten der Natur.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2019

Diese Geschichte läßt Keinen kalt

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Über die Autorin:

Meredith May ist Imkerin in fünfter Generation. In ihrem Memoir »Honigbus« erzählt sie von den Lebenslektionen, die sie von den Bienen ihres Großvaters in Big Sur lernte und die für ...

Über die Autorin:

Meredith May ist Imkerin in fünfter Generation. In ihrem Memoir »Honigbus« erzählt sie von den Lebenslektionen, die sie von den Bienen ihres Großvaters in Big Sur lernte und die für sie die Rettung aus einer schwierigen Kindheit bedeuteten.
May ist eine preisgekrönte Journalistin und Autorin. Sie schreibt für den »San Francisco Chronicle« und gewann den PEN USA Literary Award for Journalism und wurde für den Pulitzer Preis nominiert. Sie lebt in der San Francisco Bay Area und hält dort den letzten Bienenstock ihres inzwischen verstorbenen Großvaters. »Der Honigbus« wird in elf Sprachen übersetzt. ( Verlagsinfo)


Vor der Lektüre war mir gar nicht klar, dass es sich beim "Honigbus" um eine Autobiographie bzw. um Memoiren handelt, denn das Ganze ist wie ein fiktionaler Roman aufgebaut. Meredith May erzählt darin die Geschichte ihrer schwierigen Kindheit. Sie und ihr Bruder Matthew wachsen keineswegs behütet auf. Die Eltern trennen sich früh, und die Mutter zieht mit den Kindern von Rhode Island nach Kalifornien zu den Großeltern. Die gefühlskalte Großmutter bietet den Kindern keinen Halt, noch weniger die depressive Mutter. Der Großvater wird jedoch zur großen Stütze - er ist Imker. Bei den Bienen findet Ich - Erzählerin Meredith Trost und so etwas wie Geborgenheit, sie lernt etwas für's Leben. Und so anders als Menschen sind Bienen gar nicht, findet Meredith. Auch sie "brauchen eine Mutter". Als Meredith längst erwachsen ist und ihr berufliches Ziel erreicht hat (sie arbeitet als Journalistin beim San Francisco Chronicle), erkrankt der Großvater schwer an Parkinson. Meredith kümmert sich selbstverständlich um den Menschen, der ihr Vater und Mutter zugleich war, und sie tritt sein Erbe als Imkerin an...
" Der Honigbus " ist eine Geschichte, die keinen kalt lassen kann. Ich war während der Lektüre traurig und wütend, aber auch tief berührt von der Weisheit des Großvaters und beeindruckt von Meredith' Kampfgeist. Sie hat es geschafft, die schlimmen Erlebnisse zu verarbeiten und positiv in die Zukunft zu blicken. Auch Stil und Sprache gefallen mir gut - ich hatte das Gefühl, hautnah dabei zu sein, da eine Ich-Erzählerin durch's Geschehen führt.

Fazit:

Der Inhalt steht der wunderbaren optischen Aufmachung des Buches in nichts nach - " Der Honigbus " ist keine leichte Kost. Trotzdem siegt nicht die Verzweiflung. Es ist ein Plädoyer für die Kraft der Natur und eine Feier des Lebens!

Veröffentlicht am 05.05.2019

Schwere Kindheit, trotzdem nicht depressiv erzählt

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Im „Der Honigbus“ dürfen wir Meredith bei ihrem erwachsenwerden begleiten. Ihre Eltern trennen sich früh, woraufhin ihre Mutter in eine schwere Depression verfällt. Das Leben von Meredith und ihrem Bruder ...

Im „Der Honigbus“ dürfen wir Meredith bei ihrem erwachsenwerden begleiten. Ihre Eltern trennen sich früh, woraufhin ihre Mutter in eine schwere Depression verfällt. Das Leben von Meredith und ihrem Bruder Matthew wendet sich schlagartig. Sie sind im Haus der Großeltern nur geduldet. Echte Zuneigung erfahren die Kinder höchstens vom Großvater.

Bald entdeckt Meredith eine eigene Welt für sich. Die der Bienen. Ihr Großvater betreut viele Bienenvölker, erklärt ihr das Leben der Bienen im Stock, ihr Verhalten, ihren Zusammenhalt. Immer wieder findet Meredith Antworten, Erklärungen für Fragen in ihrem Leben.

Die Mutter fällt als Bezugsperson für die Kinder wegen ihrer Depression aus. Aber auch die Großmutter verschließt sich vor ihnen und ist mehr Versorger, als liebende Verwandte. Den Grund, bzw. eine mögliche Erklärung erfährt der Leser im Zuge des Buches. Der Vater wird alleine schon aufgrund der räumlichen Entfernung, zum Vater für zwei Wochen im Jahr. Den einzigen Halt erfahren die Kinder vom Großvater, doch auch er kann ihnen nur bedingt Hilfe sein.

Diese schwere Kindheit in so emotionale Wörter zu fassen, ohne eine depressive Stimmung zu vermitteln, ist keine leichte Aufgabe. Doch genau das ist Meredith May wunderbar gelungen. So ganz nebenbei erfährt der Leser eine Menge Interessantes und Neues über Bienen und ihren Staat. Um der gesamten Information, die in diesem Buch steckt, gerecht zu werden, werde ich es mit Sicherheit noch ein zweites Mal lesen.

Die einzelnen Kapitel tragen eine Überschrift, eine Zeitangabe und einen bezeichnenden Satz für die Lektion, die Meredith in diesem Kapitel von den Bienen lernen wird. Diese Einteilung hat mir sehr gut gefallen. Man kann sich nicht nur zeitlich orientieren, sondern auch die Lektion im Hinterkopf mitschwingen lassen.

Ein Buch, das zum Nachdenken, Mitfühlen, Ärgern und Lernen einlädt. Auch wenn es ein schweres Thema behandelt, ist die Biografie in einem flüssigen und leicht lesbaren Stil verfasst. Mit zwei Wörter gesagt: einfach empfehlenswert.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Was wir Menschen alles von den Bienen lernen können...

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Meredith May hat mit ihrem Buch „Der Honigbus“ ein Memoir geschrieben – dieser Ausdruck war mir unbekannt: lt. „Autorenwelt“ ist es „eine non-fiktionale Geschichte. (…) ...fokussiert auf einen besonderen ...

Meredith May hat mit ihrem Buch „Der Honigbus“ ein Memoir geschrieben – dieser Ausdruck war mir unbekannt: lt. „Autorenwelt“ ist es „eine non-fiktionale Geschichte. (…) ...fokussiert auf einen besonderen Abschnitt aus dem Leben der Autorin...“ Als Beispiel für Memoirs wird häufig Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ genannt. Tja, da habe ich wieder etwas gelernt, Lesen bildet doch!
1975: Meredith ist 5 Jahre alt, als sich ihre Eltern trennen, ihre Mutter fliegt mit Meredith und ihrem jüngeren Bruder Matthew von der amerikanischen Ostküste nach Kalifornien zu ihren Eltern (Großeltern der Kinder). Meredith stellt hinterher fest: „Irgendwo zehntausend Meter über der Mitte Amerikas hatte sie es aufgegeben, eine Mutter zu sein.“ (S.32) Auch die Großmutter ist leider keine Hilfe für die kleinen Kinder, da sie ausschließlich ihre (wohl schwerst depressive) Tochter im Blick hat. Nur der (Stief-)Großvater bietet Halt und menschliche Wärme, der eher schweigsame Mann zeigt seine Zuwendung über seine Bienen, von denen er zehntausende am Big Sur in Stöcken hält... Durch den Großvater lernt Meredith (und auch wir Leser!) die Welt der Bienen kennen und erkennt Parallelen zu ihrem eigenen – meist einsamen – Leben. „Wenn sie sich verlassen fühlt, zeigen sie ihr, wie man zusammenhält und für einander sorgt. Wenn sie über ihre Mutter verzweifelt, bewundert sie die Bienen dafür, ihre Königin einfach austauschen zu können.“ (vorderer Klappentext)
Folgerichtig sind die Kapitel neben dem Datum (so dass wir gut Merediths Leben verfolgen können) mit kleinen Untertiteln versehen, z.B. „Eine Bienenlektion in Selbsterhaltung“ oder „Eine Bienenlektion in Loyalität“ oder auch „Eine Bienenlektion in Entscheidungsfindung“ usw.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und klar und nimmt uns Leser sofort mit: wir leiden, freuen, ärgern und ängstigen uns mit Meredith.
Wir verlassen Meredith 1987, als sie wegzieht, um ein College zu besuchen, diesem Tag hat sie entgegengefiebert... Sie erkennt: „Grandpa und seine Bienen hatten mich durch eine führungslose Kindheit geleitet, mich beschützt und mich gelehrt, ein guter Mensch zu sein.“ (S. 294/295)
In einem Epilog (2015, „Eine Bienenlektion über Hinterlassenschaft“) berichtet die Autorin über ihren weiteren Lebensweg, den Tod des geliebten Großvaters und von ihrem Versprechen, sich seiner Bienen anzunehmen, so dass sie jetzt selbst Imkerin in der 5. Generation ist.
Was für ein wundervolles Buch: trotz aller Traurigkeit und Mitgefühl für Meredith habe ich dieses Buch als sehr hoffnungsvoll und aufbauend empfunden, ich fühlte mich – genau wie Meredith – durch die „Bienenlektionen“ auch getröstet. Dieses Buch hat gute Chancen, zu meinen Lese-Highlights 2019 zu gehören und deshalb von mir selbstverständlich eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.05.2019

Ein intensiver, nachdenklich stimmender, aber auch so hoffnungsvoller Roman

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„Der Honigbus“ von Meredith May verfasst ist 2019 im Verlag S. Fischer erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 320 Seiten. Das Buch ist auf der Grundlage autobiographischer Ereignisse geschrieben.

Meredith ...

„Der Honigbus“ von Meredith May verfasst ist 2019 im Verlag S. Fischer erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 320 Seiten. Das Buch ist auf der Grundlage autobiographischer Ereignisse geschrieben.

Meredith Eltern trenne sich als sie fünf Jahre ist. Sie zieht mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Matthew zu ihren Großeltern. Das Leben dort ist sehr beengt und ärmlich und Meredith Mutter entlässt sich selbst aufgrund schwerer Depressionen aus der Mutterrolle. Aber zum Glück ist das der Großvater, die Bienen und der Honigbus. Der Großvater lässt Meredith teilhaben an seiner Leidenschaft zu der Imkerei und das Mädchen entdeckt in ihrem Grandpa und den Bienen einen großen Halt, der sich durch ihr weiteres Leben trägt und sie viele schlimme Erlebnisse aus der Kindheit und Jugend kompensieren lässt.

Der Autorin Meredith May gelingt es sehr gefühlsvoll, flüssig und anschaulich zu schreiben und ich fand es einfach wunderbar, dieses Buch zu lesen und habe dies sehr genossen, auch wenn die Geschichte der Kindheit und Jugend von Meredith sicherlich keine leichte Kost ist. Ich habe mitgefiebert, mitgelacht, mitgedacht und war auch immer wieder schockiert. Was letztendlich aber bei mir bleibt ist die Hoffnung an die eigene Kraft.

Fazit: Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter. Es hat mich glücklich gemacht, hat mich schmunzeln lassen, nachdenklich gestimmt und im Augenwinkel saß auch die ein oder andere Träne.
Ganz wunderbar verwoben ist in dem Roman so viel Wissen um die Bienen und auch vieles davon ist übertragbar für uns Menschen und unser Zusammenleben.
Ein toller, ganz besonderer Roman!

Veröffentlicht am 02.05.2019

Sehr emotional und berührend

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Bei diesem Buch handelt es sich um ein Memoir, d.h. die Autorin erzählt ihre ungewöhnliche Lebensgeschichte.

Meredith May wurde 1970 geboren und ihre Geschichte beginnt 1975 als sich ihre Eltern trennten. ...

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Memoir, d.h. die Autorin erzählt ihre ungewöhnliche Lebensgeschichte.

Meredith May wurde 1970 geboren und ihre Geschichte beginnt 1975 als sich ihre Eltern trennten. Meredith und ihr kleiner Bruder Matthew zogen in einer Nacht-und-Nebel Aktion mit ihrer Mutter nach Big Sur an der kalifornischen Küste zu den Großeltern. Mit diesem Satz aus dem Buch - „Irgendwo zehntausend Meter über der Mitte Amerikas hatte sie es aufgegeben eine Mutter zu sein“ - kann man erahnen wie es weitergeht.

Die Mutter ist psychisch schwer angeschlagen und gibt die komplette Verantwortung für die Kinder an die Großmutter ab, die diese Aufgabe in ihrer sehr eigenen Art übernimmt. Den Kindern geht es zwar nicht schlecht, aber es fehlt an Geborgenheit und Liebe. Frank, Meredith´s Großvater, ist Imker. Der wortkarge Mann hat das Herz auf dem rechten Fleck und sieht die Nöte der Kinder. Er nimmt erst Meredith und später auch Matthew mit zu den Bienen und lenkt sie somit von ihren Sorgen ab. Während der Arbeit an den Bienenstöcken erklärt der Großvater viel über das Leben und die Biologe der Bienen. So lernen die Kinder und die Leser einiges über die Weisheit der Natur und die faszinierende Welt der Bienen.

Meredith May hat das Erbe ihres Großvaters angetreten und ist jetzt selbst Imkerin. Sie möchte den Bienen eine Stimme geben und die Leser für die Probleme in der Natur sensibilisieren.

Mein Fazit: Ein sehr berührendes Buch mit einer wichtigen Botschaft.